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Sonntag, 25. Oktober 2015
Prinzess Geschichte (63)
Marie #63#
Es hieß wieder Abschied nehmen. Marie und die Kinder mussten zurück nach
Deutschland und Jaden würde weitere 6 Wochen im Iran bleiben.
Alle waren sie traurig, aber was sollten sie machen. Jaden hatte viel zu tun,
die Kinder mussten in die Schule und Marie zur Arbeit.
Wieder würde Marie wie jedesmal wenn Jaden nicht da war jeden Tag im
Kalender ankreuzen und sich freuen wenn er wieder zurück kehrt.
Sie hatte dieses mal einen Air France Flug über Paris gebucht und dort
sollten sie 5 Stunden Aufenthalt haben. Eine lange Zeit nach einem langen Flug.
Und es galt die Kinder bei Laune zu halten. Zum Glück gab es für die Wartezeit
eine Lounge wo sie sich auf bequemen Liegesessel halbwegs hinlegen konnten
und Comics liefen über einen Bildschirm. Da verging die Zeit sehr schnell.
10 Stunden nach ihrem Abflug landeten sie wieder in Hamburg und
fuhren mit dem Taxi nach Hause. Kalt war die Wohnung. Kalt, weil das Wetter
hier regnerisch war und kalt weil Jaden fehlte. Wie sollen sie diesen Zustand
in Zukunft ertragen. Es war sehr schwer für alle.
Aber wie immer holte sie der Alltagstrott. Fast täglig telefonierte Jaden mit
ihnen wann immer er Zeit fand. Endlich waren die 6 Wochen um und die drei
machten sich auf den Weg zum Flughafen um ihren Mann und ihren Papa
abzuholen.
Dieses mal hatte er einen Lufthansa Flug über Frankfurt nach Hamburg.
Pünktlich betraten sie den Ankunftbereich. Die Maschine war inzwischen
gelandet. Ein Fluggast nach dem anderen trat durch die Glastür. Aber von
Jaden war nichts zu sehen. Wieso kam er nicht endlich raus ?
Nach über einer Stunde versuchte Marie eine Auskunft zu bekommen und ging
zum Lufthansa Schalter. Die Kinder warteten weiter vor dem Ausgang.
Ein Herr mit diesem Namen war nicht auf dieser Maschine war die Auskunft die
Marie bekam. Was sollte sie jetzt tun? Sie musste sofort nach Hause fahren und
in Teheran anrufen um zu erfahren warum er nicht gekommen ist.
Sie fuhr mit ihren Kindern durch die regennassen Straßen und rannte ins Haus und
ohne ihre Jacke auszuziehen nahm sie das Telefon und wählte die Nummer.
Es klingelte und ihr Schwiegervater war dran. "Marie, Jaden hat sein Flugzeug
verpasst. Er fliegt noch heute Nacht mit der Alitalia über Rom nach Hamburg
und landet morgen Mittag bei euch."
Marie fiel ein Stein vom Herzen. Zum Glück war nichts passiert. Aber wieso hat
er sein Flugzeug verpasst? Immer dieses zu spät kommen, das nervt. Er hatte immer
die Ruhe weg, im Gegensatz zu ihr. Sie war immer pünktlich. Ihr wäre so etwas
nicht passiert. Und warum hatte man sie nicht vorher angerufen. Sie hätte sich das
lange warten dann ersparen können und die damit verbundene Unruhe.
Marie ging am nächsten Tag nicht zur Arbeit.Die ganze Nacht konnte sie
nicht schlafen und wälzte sich unruhig in ihrem Bett . Wenn sie wenigstens
mit ihm persönlich sprechen konnte. Nein, heute war es nicht ihr nicht
möglich zu arbeiten. Sie würde zu Hause bleiben und auf seinen Anruf warten.
Um Punkt 10.00h klingelt das Telefon. Am Apparat war Jaden. Er war inzwischen
in Rom gelandet und wartete auf seinen Weiterflug.
Also holte Marie um 14.00h die Kinder von der Schule ab und sie fuhren wieder
zum Flughafen. Angespannt schauten sie auf die Anzeigetafel und als die Maschine
aus Rom als gelandet angezeigt wurde fing Marie langsam an sich zu entspannen.
Endlich, gleich ist Jaden wieder bei ihnen.
Und dann kam er auch durch die Tür. Braun gebrannt aber sichtlich übermüdet.
Er begrüßte Marie und die Kinder und freute sich genau wie sie wieder zu Hause
zu sein. 16 Wochen war er dieses mal in Teheran geblieben. Das war eine verdammt
lange Zeit, auch für ihn. Sie verstauten seinen großen Koffer und fuhren los.
"Ich habe meinen Flug nicht verpasst", begann Jaden zu erzählen. "Im Gegenteil, denn
ich war sogar pünktlich am Flughafen". Marie und die Kinder hörten ihm aufmerksam
zu und er erzählte weiter was ihm wiederfahren ist.
Normalerweise muss man 3 Tage vor dem Abflug seinen Pass bei dem Airline-Office
abgeben. Man bekommt ihm beim Abflug dann am Flughafen wieder. Jaden ist aber
bereits einen Tag früher hin gegangen um ganz sicher zu sein das alle Formalitäten
erledigt wurden. Manchmal belegt der Staat einige Bürger mit einem Ausreiseverbot
und die durften dann nicht fliegen. In der Regel waren es Oppositionelle zur Regierung.
Aber Jaden war lediglich geschäftlich im Iran und hatte keinerlei politische Ambitionen.
Jedenfalls kam er am Flughafen an und da sagte man ihm dann am Schalter das er ja
gestern hätte fliegen sollen, weil er vier Tage vorher seine Pass abgegeben hatte.
Wieso, wollte Jaden wissen. Mein Ticket ist doch von ihnen auf heute ausgestellt.
Und er muss heute zurück da er in Deutschland morgen einen wichtigen Termin hatte.
Es gab Diskussionen hin und her . Dann sagte man ihm das er jetzt fliegen könnte.
Er lief also wieder zum Check-in Schalter, aber dort schüttelte man nur mit dem Kopf.
Die Maschine ist voll. Da er nicht kam haben sie seinen Platz jemand von der Warteliste
gegeben. Nun wurde Jaden richtig sauer. Denn erst in drei Tagen sollte die nächste
Lufthansa Maschine fliegen. So lange konnte und wollte er nicht warten.
Also ging er zum Schalter der Air France, aber auch hier konnte man heute nichts mehr
für ihn tun. Auch nicht bei der KLM. Seine letzte Chance war nun die Alitalia. Dort
sagte man ihm das noch in der Nacht ein Flug nach Rom geht und von dort aus könnte
er umsteigen und nach Hamburg fliegen. Aber das Ticket von der Lufthansa würden sie
nicht anerkennen. Er musste, wenn er mit fliegen wollte ein neues Ticket kaufen und
zwar nur in DM oder Dollar.
Jaden war total aus dem Häuschen. Was soll das? Man kann noch nicht einmal
mit der Landeswährung bezahlen und 1200,00 DM in bar hatte er nicht dabei.
Plötzlich fiel ihm ein das Marie ihm kürzlich eine Amercian Express Kreditkarte
besorgt hatte. Er fragte sie was er denn damit soll. Im Iran kann man damit ja nichts
bezahlen. Aber sie winkte ab und steckte ihm die Karte in sein Portemonnaie.
Das war seine Rettung, denn auf die Frage ob sie diese Kartenzahlung akzeptieren
nickten sie zustimmend. Endlich hatte Jaden sein Ticket und konnte nach Hause
fliegen. Er musste nur noch seinen Vater informieren, damit er Marie Bescheid gibt
das er später kommt.
Und so ging er, nachdem er seinen Koffer endlich abgeben konnte, zu einem öffentlichen
Fernsprecher in der Flughafenhalle und rief seinen Vater an. Der versprach ihm sich
sofort mit Marie in Verbindung zu setzten. Beruhigt ging er durch die Passkontrolle
und wartete auf seinen Flug nach Rom.
In Rom angekommen ging er sofort zu einer Wechselstube um sich etwas Geld für
einen Münzfernsprecher zu besorgen. Er musste jetzt unbedingt Marie sagen das
er in Rom gelandet ist und wann sein Weiterflug geht.
Total sauer wurde er als er hörte das sein Vater nicht gleich bei Marie angerufen hatte.
Sie mussten doch tatsächlich vergeblich auf ihn warten Er wird seinen Vater ein
paar Worte sagen müssen. So geht es ja nun nicht. Arme Marie, arme Kinder.
Sie waren in größter Sorge gewesen und das unbeabsichtigt.
Endlich landete seine Maschine in Hamburg und gleich wird er seine Frau und
seine Kinder nach sechs langen Wochen wieder in die Arme nehmen können.
Er hatte sie so sehr vermisst.
Fortsetzung folgt ....
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
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