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Mittwoch, 15. Juli 2015

Prinzess Geschichte (33)







Marie #33#


Jadens Mutter und die ganze Familie waren nach Mahmudabad ans Kaspische Meer
abgereist um ihren geplanten  dreiwöchigen Urlaub zu verbringen. Jaden  hatte Marie
damals noch am Tag ihrer Abreise von Hamburg  ein Telegramm geschickt mit der Bitte
das sie  später kommen sollte, aber das war ja unmöglich. Natürlich hätten die beiden
ebenfalls die letzten Tage bei der Mutter in der Ferienanlage verbringen können, aber
sein Vater  überraschte sie mit einem anderen Vorschlag.
Er und seine Frau hatten Jaden und Marie eingeladen gemeinsam mit ihnen diese drei
verbliebenen Urlaubstage ebenfalls am Kaspischen Meer zu verbringen um dann
pünktlich zum Abflug wieder in Teheran zu sein. Marie und Jaden willigten ein, hatten
sie doch mit dem Vater nicht so viel unternehmen können weil immer irgendwas anderes
geplant war.
So fuhren sie die etwas kürzere Strecke über Abali nach Mahmudabad in Richtung
Kaspisches Meer. In Abali gab es ein Spielkasino, der Ehemann seine Cousine war
Mitinhaber und dort kehrten sie ein um Mittag in dem angeschlossenen Restaurant zu
essen.  Es lag wunderschön in den Bergen und Marie freute sich über diese kleine Rast.
Hier war es viel kühler, angenehme Luft und berühmt war der Ort für sein kristallklares
Wasser das von den Bergen kam und für sein wohlschmeckendes Dugh Getränk.
Im Winter wird es ein tolles Skigebiet erzählte ihr Jaden und das er  früher hier  immer
zum Skilaufen gefahren ist. Sie aßen vorzüglich und gesättigt traten sie die verbleibenden
zwei Stunden Fahrt nach Mahmudabad an um von dort zunächst in Richtung Osten nach
Babol zu fahren. Hier befand sich die Ferienanlage für militärische Mitarbeiter und da
Jadens Vater bis vor nicht allzu langer Zeit als  General im Militärdienst war wollte er
ihnen diese Anlage zeigen und ein paar frühere Mitarbeiter, die dort gerade ebenfalls
Urlaub  machten, begrüßen. Nach einer kurzen Rast fuhren sie weiter, denn ihr
eigentliches Ziel war westlich, die Landstraße führte sie nach Charlus und weiter in
Richtung Ramsar.
Irgendwo  dazwischen lag das legendäre Motel Ghoo wo die Familien früher immer
Urlaub gemacht hatten bevor es diese großen, modernen Ferienanlagen mit den kleinen
Villen gab.
Das Motel Ghoo hatte inzwischen seine Charme in Gänze verloren, waren die kleinen
Holzhäuser doch eher spartanisch eingerichtet und alles war von der feuchten Luft die
am Kaspischen Meer im Sommer herrschte sehr muffig.
Der Holzsteg der ins Meer führte hatte schon bessere Zeiten gesehen und überhaupt...
Nein, entschied der Vater. Hier können wir nicht bleiben und so fuhren sie weiter um
später am Abend endlich Ramsar zu erreichen und sich dort im besten Hotel am Platz
einmieteten. Zum Glück gab es trotz der Hochsaison noch zwei freie Zimmer.
Imposant an einem Berghang lag dieses Hotel und beherbergte zusätzlich auch ein
Kasino. Das wollten sie an diesem Abend besuchen. Marie war vorher noch nie in
einem Kasino gewesen, in Aberali war es ja Mittags noch nicht geöffnet. Also machten
sie sich frisch, zogen schöne Kleidung an und gingen runter um ihr Glück beim Spiel
zu suchen. Marie schaute genau wie es an den Roulette Tischen zu ging.
Zu spielten traute sie sich nicht, war ihr doch das Geld zu schade. Aber Jaden setzte
und gewann, setzte und verlor. Am Ende hatte er zum Glück keinen Verlust gemacht,
er war vorsichtig genug gewesen, erinnerte er sich doch an das Kasino in London.
Zwei Tage blieben sie in Ramsar und Jadens Vater zeigte ihnen die Umgebung und
sie gingen auch ans Meer um zu baden. Ganz dunkel war der Sand vom Strand, fast
schwarz.  Marie kannte bisher doch nur die hellen Strände vom Mittelmeer. Das Wasser
war auch sehr salzig und nicht zu warm. Die zwei schönen Urlaubstage vergingen wie
im Flug und sie mussten sich auf den Rückweg machen, denn am nächsten Tag sollte
Marie ihre Flug nach  Deutschland bekommen. Ohne Jaden, der  ja noch zwei Wochen
bleiben konnte.
Sie fuhren also wieder die selbe Route zurück die sie gekommen waren und als sie in
der Nähe der Ferienanlage der Mutter waren bat Jaden seinen Vater dort Rast zu machen
damit Marie noch einmal die Familie treffen konnte um ein weiteres mal Abschied zu
nehmen. Marie und Jadens Mutter haben sich sehr angefreundet. Marie verehrte die
Mutter geradezu, war sie doch eine schöne und kluge Frau von der sie viel über das Land,
Sitten und Gebräuche lernen konnte. Wie gerne wollte sie  und alle anderen  noch einmal
kurz sehen.  Der Vater war mit dieser kleinen Rast einverstanden und so  fuhren sie zu der Ferienanlage, mussten auch hier durch eine bewachte Schranke und  fanden die
Mutter mit der gesamten  Familie am Strand. Schade das ich jetzt nicht auch  noch
bleiben kann, denn es gab so viel interessantes zu sehen. Tretboote um aufs Meer
zu fahren. Volleyball am Strand. Billardtische und Ping Pong Tische. Basketballkörbe.
Man brauchte sich  um nichts zu kümmern. Das Essen fand in einem zentralen Gebäude
statt. Jeden Abend war auch Programm wie Bingo und Tanz. Den Gästen wurde viel
dargeboten .
Drei Villen  mit jeweils vier Schlafzimmer waren für die nächsten Wochen das Domizil
der Familie. Zwei Tanten und der Onkel und seine  Frau sind auch mit ihren Kinder
angereist.  Wie groß war die Freude als sie Jaden und Marie auf sich zu kommen sahen.
Und nach der kleinen Rast brachten alle gemeinsam die beiden zum Auto des Vaters
und  nach einem tränenreichen Abschied fuhren sie nun endgültig zurück nach Teheran.
Dort angekommen musste Marie ihren Koffer packen und sie fielen erschöpft in ihr
Bett.  "Und wenn ich zurück in Hamburg ist muss ich unbedingt anfangen persisch zu
lernen um im  nächsten Jahr alles besser zu verstehen und vielleicht kann  ich
dann auch schon ein kleines Gespräch führen" mit diesen Gedanken schlief Marie ein.
Der nächste Tag war sehr schwer für Marie und Jaden. Wollten sie sich doch nicht
trennen und mussten es aber doch. Marie hat sich bei Jadens Familie von der ersten
Minute an wohl gefühlt.
Der Vater holte sie mit seinem jüngsten Sohn ab um sie zum Flughafen zu bringen.
Und es war ein ziemlich trauriger Abschied. Marie weinte bitterlich als sie sich von
Jaden verabschieden musste . Sie flog nach diesen wunderbaren Urlaub wieder zurück
in ihre Heimat. Jaden sollte noch am gleichen Tag in Richtung Kaspisches Meer zu
seiner Mutter und seiner Familie fahren.
Das nächste Mal bleiben wir länger und zwar gemeinsam, versprach ihr Jaden.



 Fortsetzung folgt ...

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi

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