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Mittwoch, 8. Juli 2015

Prinzess Geschichte (28)





Marie #28#


Am Abend wollten Marie und Jaden sich die Si-o-Se Pol anschauen, also
die Brücke mit den 33 Bögen die über den Zayande Rud führt. Sie ist bereits
sehr alt und wie Jaden ihr erklärte wurde sie im Jahr 1602 in Auftrag gegeben
und besteht aus Ziegelsteinen und sollte die berühmten königlichen Gärten
Hazar Jaribs mit den Armenier Viertel Dschulfa verbinden. In diesem Viertel
befand sich ein bereits im 13. Jahrhundert erbautes Dominikaner Kloster
und die Vank Kathedrale die  um 1600 erbaut wurde . Heute ist er ganze Komplex
ein Museum und soll ebenso sehr sehenswert sein. Aber nun standen sie auf dieser
schönen Brücke und bewunderten die Bauweise. Hier konnten nur Fußgänger
über die Brücke gehen, denn man mussten ein paar Treppen hoch laufen. Marie fragte
sich ob das immer so war oder ob es früher mal für Pferde oder Pferdekutschen
möglich war drüber zu gehen. Aber Jaden konnte ihr die Frage nicht beantworten.
Sie war enorm groß und beherbergte sogar ein paar Teehäuser unter den Brückenbogen.
Am Abend war die Brücke wunderschön angestrahlt. An beiden Seiten des Flusses
erstreckten sich die breiten Parkanlagen die Treffpunkte für Jung und Alt zum
Piknicken oder Flanieren war. Es war klare warme und trockene Luft , ideal
zum spazieren gehen und später setzten sie sich noch in ein Teehaus um eine
Ghaliun zu rauchen, eine Wasserpfeife. Wirklich schön war es hier.
Und sie genossen diesen Ort und gingen dann zu Fuß zurück zu ihrem Hotel.
Am nächsten Tag wollte sie etwas außerhalb Isfahans fahren um sich das
Shaking Minarett, Monar Jonban anzuschauen . Es wurde um 1316 erbaut und  
das bemerkenswertes Merkmal ist,  dass, wenn eines der Minarette geschüttelt wird, 
wackelt auch das andere Minarett. Angeblich haben ausländische Wissenschaftler 
versucht die Ursache für dieses Phänomen zu finden, zerstörten aber eher alles. 
Jaden ist die schmale Wendeltreppe nach oben gestiegen und hat kräftig geschüttelt. 
Und Marie, die von unten das Schauspiel verfolgte, meinte  die gekoppelten 
Schwingungen vom Boden aus zu sehen. Aber nur ein ganz klein wenig.
Jedenfalls gefiel ihr die Geschichte vom schüttelnden Minarett.
Zur Mittagszeit fuhren sie wieder zurück nach Isfahan auf der Suche nach einem
netten kleinen Mittagstisch, man sagte ihnen das es im Armenierviertel  ein sehr gutes 
Restaurant gäbe. Genau dort wollten sie hinfahren. Es lag in einer Seitenstraße hinter
den Mauern des Dominikaner Klosters und als sie die Straße einbogen sahen sie
am Straßenrand einen roten VW Käfer mit deutschen Kennzeichen aus Maries
Heimatstadt. Wer sich wohl mit diesem Auto bis hierher gewagt hatte und als
sie das Restaurant betraten sahen sie plötzlich ein Pärchen das sie aus Hannover
kannten. Was für ein Zufall. Die beiden waren die ganze Strecke bis hierher 
gefahren und wollten noch einen Tag bleiben,  dann weiter nach Yazd.
Jaden und Marie freuten sich über diese kleine Abwechslung und luden die
beiden nach dem Essen in ihrem Hotelgarten zum Tee ein um später gemeinsam
die Anlage des Sommerpalastes Tschehel Sotoun zu besichtigen. 40 Säulen wird er 
genannt,  obwohl er nur 20 Säulen hat.  Aber im vorgelegten Wasserbecken spiegelten 
sich diese 20 Säulen und es sah aus als ob es 40 Säulen sind. Sehr hoch waren die 
Decken  als sie den Innenbereich betraten und voller kleiner Spiegel.
Es glitzerte wenn sie die Sonnenstrahlen brachen.  Wirklich wahnsinnig schön. 
Im eigentlichen Thronsaal wurden genau wie beim Palast Ali Quapur die versteckten 
Wandmalerein zum Vorschein gebracht. Eine schöner als die andere. Eine 
wunderschöne Parkanlage befand sich um diesen Palast der nicht weit weg vom Platz 
der halben Welt lag, wie man ihn im Volksmund nannte.
Sie verabschiedeten sich von ihren Freunden und wollten am nächsten Tag
noch einmal etwas länger den Bazar besuchen um vielleicht eins der Tabletts
mit den kleinen filigranen Mustern die mit kleinen Hämmerchen von Handwerkern 
auf das glänzende Metall gehauen werden. Und eine der schönen hellblauen Schalen.




 Fortsetzung folgt ...

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi



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