Marie #36#
Weihnachten stand vor der Tür. Und Marie
war schwanger. Im Sommer sollten sie also ein Baby haben. Eigentlich noch
viel zu früh, aber was kommt das kommt. Wir werden die Herausforderung
annehmen und im Studentenwohnheim gab es ja noch zwei Wohnungen mit einem
Schlaf- und Wohnzimmer. Dann müssen sie sich dafür bewerben. Und die
Chancen standen gut hat man ihnen erzählt. Und da Jaden sowieso
immer nebenbei arbeitet wird das finanzielle auch geregelt sein.
Jaden bekommt ja immer noch Geld von zu Hause und Marie auch. Irgendwie schaffen wir das
schon sagten sie sich. Jaden hatte sich vorgenommen Marie noch im Frühjahr zu heiraten und
hat sich dafür bereits einen Anzug gekauft. Dieser Jaden, dachte sich Marie, immer chic und auf sein Äußeres bedacht.
Jaden bekommt ja immer noch Geld von zu Hause und Marie auch. Irgendwie schaffen wir das
schon sagten sie sich. Jaden hatte sich vorgenommen Marie noch im Frühjahr zu heiraten und
hat sich dafür bereits einen Anzug gekauft. Dieser Jaden, dachte sich Marie, immer chic und auf sein Äußeres bedacht.
Also fuhren sie mit ihrer 2 CV
Ente einen Tag vor Heilig Abend zu Maries Eltern nach Hannover um dort die
Feiertage zu verbringen. Natürlich war die Aufregung groß als sie es den Eltern
und Geschwistern unter Weihnachtsbaum erzählten. Aber alle freuten sich auf das neue
Familienmitglied.
Silvester feiern war
wieder in Hamburg geplant. Eine große Fete
in der Turnhalle des Studentenwohnheims sollte es geben und sie wollten
unbedingt dabei sein.
So fuhren sie einen Tag vorher nach Hamburg
zurück.
Den ganzen Silvestertag hatte Marie so ein
Unwohlsein. Das ist bestimmt eine natürlich Sache, alles verändert sich im
Körper. Sie rief aber vorsichtshalber ihre Schwester an und fragte ob das
normal sein. Die beruhigte sie und meinte in ein, zwei Monaten hätte Marie das
alles vergessen. "Mach dir keine Sorgen" Auch Jaden
war sehr beunruhigt und wollte überhaupt nicht auf das Fest gehen, aber Marie
sagte es geht ihr nach dem Telefongespräch jetzt viel besser und sie sei jetzt
beruhigt. Also gingen sie runter in die Turnhalle und setzten sich aber an
einen Tisch am Rande des Geschehens."Selbst die Musik störte mich“ dachte
Marie und tanzen will ich heute auch
nicht. Und das Magenziehen wird immer schlimmer. Es war kurz nach Mitternacht
als Marie völlig mit Krämpfen zusammen brach und Jaden
in großer Aufregung keine andere Möglichkeit sah als sie in das UKE zu
bringen. Marie musste unbedingt zum Arzt. So wie sie waren nahm Jaden
sie im Arm und zum Auto und fuhr mit ihr los.
Angekommen im Krankenhaus waren dort zwei
Krankenschwestern die sie in Empfang nahmen. Beide waren vom Silvestersekt wohl
etwas angetütert, hatten einen kleinen
Schwips, denn sie kicherten immer zu. Und bei der Blutabnahme fand die eine Schwester zunächst
nicht die Ader und die arme Marie hatte hinterher statt ein Nadelstich nun drei. Endlich
kam der Arzt um sie zu untersuchen. Jaden war mit in das Behandlungszimmer
gekommen und saß nun sehr beunruhigt
auf einem Stuhl und schaute zu was passiert. "Wir müssen ihre Frau
hier behalten. Vielleicht können wir mit Ruhe das Kind noch retten. Es sieht mir
aber eher nach einem Abort aus, also machen sie sich keine zu große Hoffnung" Was für ein Schock für die beiden.
Jaden
drückte Maries Hand ganz fest und er war kurz vor dem weinen. Hatten sie sich
doch so sehr auf das Kind gefreut. Und nun passiert so was. Er musste also wohl oder übel
alleine nach Hause fahren und Marie wurde auf die Station gebracht. Auch hier
waren alle eher in Feierstimmung und etwas ungehalten über den nächtlichen Neuzugang.
Noch nicht einmal Nachtwäsche hatten sie mitgebracht und so gab man ihr ein OP
Hemd bis Jaden
früh am nächsten Morgen mit einer gepackten Tasche in ihrem Zimmer stand.
Gleich sollte eine weitere Untersuchung stattfinden und beide waren sehr aufgeregt. Wird man das Kind retten können? Aber
Marie hatte plötzlich einen sehr hohen, bedrohlichen
Bluthochdruck bekommen und Jaden wollte einfach nur noch das es Marie
wieder gut ging. Wenn es zum Abbruch kommt, dann ist es mir egal. Hauptsache
Marie kommt wieder in Ordnung.
Bei der weiteren Untersuchung musste Jaden
draußen warten und als endlich die Tür aufging und der behandelnde Arzt heraustrat
lief ihm Jaden
aufgeregt entgegen. "Was ist mit meiner Frau" wollte er vom Arzt wissen.
"Leider müssen wir noch heute einen Schwangerschaftsabbruch machen. Es
sind massive Komplikationen aufgetaucht die uns zu diesen Schritt veranlassen"
Und schon wurde Marie an ihm vorbei geschoben um die OP
vorzubereiten. Sie warf ihm noch eine Kusshand zu und war auch schon im Fahrstuhl verschwunden.
"Ich werde hier warten bis sie wieder hoch kommt" Und er ging in das Krankenzimmer
in dem Marie zum Glück alleine lag. Über die Feiertage hatte man wohl alle
Patienten die nicht unbedingt bleiben mussten entlassen. Jaden
wartete knapp zwei Stunden bis man Marie wieder ins Zimmer schob. Noch ganz benommen
von der Narkose war sie und hatte noch gar nicht richtig begriffen was passiert
war. Beiden waren sehr traurig und Jaden setzte sich auf ihr Bett und
drückte sie ganz fest an sich. "Wir werden noch weitere Kinder bekommen, Liebste.
Sei nicht traurig" flüsterte er ihr ins Ohr und streichelte Marie die Tränen
weg die nun endlich kamen.
Es war ein trauriger Jahresbeginn, aber sie
werden das Beste daraus machen.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Fortsetzung folgt ...
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