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Mittwoch, 8. Juli 2015

Prinzess Geschichte (29)





Marie #29#


Der Koffer war wieder gepackt und sie hatten noch bis Mittag Zeit bis sie zum
Busbahnhof zur Weiterfahrt nach Schiraz  mussten.
Bisher hatte ihnen diese Stadt voller Geschichten sehr gut gefallen und die letzten
Stunden wollten sie noch einmal den großen Bazar am Platz Jahan besuchen.
Ihre Koffer stellen sie im Hotel unter und nahmen ein Taxi damit sie genügend
Zeit hatten. Rechts und links betrachtete Marie staunend die ganzen Auslagen und
eigentlich hätte sie in jedem Geschäft etwas kaufen wollen aber das ging natürlich
nicht. Aber sie blieben sie bei den Handwerker Nischen  stehen die vor ihren
Augen aus einem vormals matten Tablett ein Silber glänzendes Kleinod mit ihren
kleinen Hämmerchen und nur einem Nagel zauberten. So ein Tablett mit einem
kleinen Holzfuß wollte sie unbedingt für ihr kleines Heim haben und Jaden feilschte
was das Zeug hielt um ihr dann strahlend das vermeintlich schönste Tablett überreichte.
Weiter ging es an vielen Stoffgeschäften, Tüchergeschäften und Keramikgeschäften
bis sie vor einer Auslage standen wo die schönsten Schalen standen im leuchtenden
Himmelblau und aussah wie eine große Sauciere. Da würden sich unsere Pistazien
gut drin machen und auch hier wurde wieder gefeilscht bis der Preis akzeptabel war
und die Schale wechselte ihren Besitzer. Noch schnell in einem Restaurant ein kleines
Mittagessen einnehmen und dann die Koffer holen um mit dem Bus zum nächsten
Abenteuer zu reisen.
Weiter ging die Reise über die Landstraße in Richtung Schiraz. 
Nach einer knapp siebenstündiger Fahrt kamen Marie und Jaden in Shiraz an.
Die Stadt ist ein wahres Blumenmeer, überall hingen Flaggen der unterschiedlichsten
Länder, denn es war gerade das Festival der Kulturen.
Neben iranischen Künstlern waren auch Künstler aus dem westlichen Kulturkreis
vertreten. Dieses mal hatte Joubin Mutter für sie das Pars International Hotel
ausgesucht, ein modernes Hotel in der Nähe des berühmten Eram Garden Shiraz.
Ein wunderschöner Garten der aus der Seldschuken Zeit zurück reicht. Sie betraten
die elegante Lobby dieses Hotels. Es war offensichtlich wegen des Festivals komplett
ausgebucht und überall saßen Menschen und man hörte die unterschiedlichsten Sprachen.
Ihr Hotelzimmer lag im 3 Stockwerk und es war modern und großzügig eingerichtet.
Ein wirkliches Firstclass Hotel und sie freuten sich über die Wahl der Mutter.
Nachdem sie sich etwas frisch gemacht hatten wollten sie gleich in den berühmten
Bazar .Saraye Moshir, eine Karawanserei aus dem 18. Jahrhundert wurde zu einem 
kleinen Basar für Souvenirs. Ein schönes  kleines Teehaus fanden sie in den Suqs. 
Ein Sänger und ein Dombakspieler saßen auf einer Empore und es erklang traditionelle
persische Musik. Sie erfuhren das dieses dekorative Poolhaus im Jahre 1969 anlässlich 
der bevorstehenden  2500 Jahrfeier  repariert und rekonstruiert wurde, weil die herrlichen Fliesenarbeiten, Holzdekorationen und Farbgläser der Türen beschädigt waren. Wieder 
hatte Marie das  Gefühl sich direkt in einem Märchen von Schehrazad zu befinden. 
1001 und eine Nacht!
Nachdem sie einen Tee eingenommen hatten gingen sie weiter durch die verschlungenen 
Gassen und kamen auf einen kleinen Platz wo ein großer Klavierflügel auf einem Podest 
aufgebaut war. Sie hörten auf einmal das einige Leute die dort mit dem Aufbau beschäftig 
waren deutsch sprachen und fragten nach dem Namen des  Künstlers der hier heute 
Abend  auftreten wird. Es war Karlheinz Stockhausen, ein Künstler der Licht und Musik 
eineinander verschmelzen konnte. Es passte in die wunderschöne Kulisse.

Ihr Abendessen namen sie im traditionellen Restaurant Soofi ein.
Auf dem Gelände wurde das leckere Brot gebacken und sie genossen alle Köstlichkeiten .
Am nächsten Tag wollten sie unbedingt zum Hafiz Grabmahl. Sie hatten gehört das an
diesem Tag dort Tänze aus verschiedenen Ländern aufgeführt werden. Als sie ankamen
formatierte sich gerade eine indische Tanzgruppe und im Hintergrund konnten sie das
Grab sehen, wie es sich rund vor ihnen aufgebaut hat. Bis in den späten Abend sollten
hier weitere Tänze aus aller Herren Länder aufgeführt werden.
Sie verfolgten die Aufführung sehr interessiert die, von dem iranischen Fernsehen
aufgezeichnet wurde als plötzlich hinter ihnen jemand "Jaden, bist Du das?" rief.
Jaden drehte sich um und sah seinen Cousin mit seiner Frau. Bahram war als Chef
Designer des Televison Iran für die gesamte Deko bei diesem Festival zuständig.
Seine Frau, die ebenfalls bei Television Iran arbeitet, war seine Assistentin.
Wie war die Freude groß bei Jaden, hatte er seinen Cousin und seine Frau seit Jahren
nicht mehr gesehen. Früher waren sie gut befreundet und unzertrennlich, dann ging er
mit seiner Frau nach Frankreich wo beide Innenarchitektur studiert haben.
"In welchem Hotel seit ihr denn abgestiegen?" wollte Bahram wissen. "Im Hotel Pars
International" Was für ein Zufall, denn auch die beiden waren dort abgestiegen und sie
verabredeten sich für die späte Nacht zum Mitternachtdrink, denn Bahram und Fereschte
mussten leider weiter arbeiten.
Am nächsten Tag wollten sie unbedingt nach Persepolis zu den Ruinen der
Takht Jamshid, dem ehemaligen Kaiserpalast von Darius des Großen. Im Jahr davor
fanden dort die  2500 Jahr Feier statt zu der 69 Würdenträger aus vielen  Ländern der
Welt eingetroffen  waren und in der extra dafür aufgebauten Zeltstadt ihre Unterkunft
fanden. **1.Das Maison Janson aus Paris, das auf Innendekorationen für festliche
Räume spezialisiert ist, und auch das Oval Office des US-Präsidenten John F. Kennedy
neu gestaltet hatte, wurde mit dem Bau und der Ausstattung der Appartements beauftragt.
Über den Appartements  wurde mit Hilfe einer Rohrkonstruktion ein Zeltrahmen errichtet
und mit Kunststoffplanen abgedeckt. Die Zeltstadt von Persepolis war geboren. Alam
 meinte: „Wir ahmen nur nach, was unsere Könige immer getan haben, wenn sie auf 
 Reisen in  unwirtliche Gegenden gingen,  und im übrigen entspricht es auch der Tradition
 unserer  Nomaden.“* Majestetisch auf einem Hochplataue tat sich die Takhte Jamschid
nach einer 65km langen Fahrt mit  einem extra dafür angemieteten Taxi vor ihnen auf.
Sie waren überwältigt von der vergangenen Pracht einer längst vergangenen Zeit.
**2.Sehr beeindruckend war – neben drei Palästen mehrerer Könige –
der Hundert-Säulen- Saal, vor allem aber der Audienzsaal Apadana mit 36 Säulen
von knapp 20 Metern Höhe.
Die Kapitelle der Säulen sind mit Stier- und Löwenmotiven verziert, den Symbolen der
 Könige; auch Vogelkapitelle und Keilschrifttexte in elamischer Sprache finden sich.**2.
Die wunderschönen Reliefs am östlichen Aufgang zur Apadana.
Der Palast wurde 330 v.Chr. von Alexander dem Großen zerstört und konnte in diesem
Jahrhundert teilweise wieder aufgebaut werden.
Sie schlenderten über das Gelände und gingen dann hoch zu den Königsgräbern die in
einer Felswand eingebaut waren.
Es wurde bereits dunkel als sie die Rückfahrt angetreten sind. Ihren Taxifahrer hatten sie
zum Glück für den ganzen Tag gebucht und er wartete bereits auf sie als sie das Gelände
verließen.
An nächsten Tag sollten Jaden und Marie noch weiter in den Bann von dem Festival
gezogen werden und schauten sich die unterschiedlichsten Veranstaltungen an.
Dann kam ihr Abreisetag und eine lange Rückfahrt lag vor ihnen.
Von Shiraz nach Esfahan und dort mussten sie den Bus wechseln und fuhren dann weiter
in Richtung Teheran. Mitten in der Nacht kamen sie müde aber glücklich über das erlebte
an. Hätten sie die Reise im Flugzeug antreten, wären ihnen viele Landschaftstriche
verborgen geblieben. 

**1.Wikipedia
**2.Wikipedia


 Fortsetzung folgt ...

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi

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