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Freitag, 17. Juli 2015

Prinzess Geschichte (36)





Marie #36#


Weihnachten stand vor der Tür. Und Marie war schwanger. Im Sommer sollten sie also ein Baby haben. Eigentlich noch viel zu früh, aber was kommt das kommt. Wir werden die Herausforderung annehmen und im Studentenwohnheim gab es ja noch zwei Wohnungen mit einem Schlaf- und Wohnzimmer. Dann müssen sie sich dafür bewerben. Und die Chancen standen gut hat man ihnen erzählt. Und da  Jaden sowieso immer nebenbei arbeitet wird das finanzielle auch geregelt sein.
Jaden bekommt ja immer noch Geld von zu Hause und Marie auch. Irgendwie schaffen wir das
schon sagten sie sich. Jaden hatte sich vorgenommen Marie noch im Frühjahr zu heiraten und
hat sich dafür bereits einen Anzug gekauft. Dieser Jaden, dachte sich Marie, immer chic und auf sein Äußeres bedacht. 
Also fuhren sie mit ihrer 2 CV Ente einen Tag vor Heilig Abend zu Maries Eltern nach Hannover um dort die Feiertage zu verbringen. Natürlich war die Aufregung groß als sie es den Eltern und Geschwistern unter Weihnachtsbaum erzählten. Aber alle freuten sich auf das neue Familienmitglied. 
Silvester feiern war wieder in Hamburg geplant. Eine große Fete in der Turnhalle des Studentenwohnheims sollte es geben und sie wollten unbedingt dabei sein.
So fuhren sie einen Tag vorher nach Hamburg zurück.
Den ganzen Silvestertag hatte Marie so ein Unwohlsein. Das ist bestimmt eine natürlich Sache, alles verändert sich im Körper. Sie rief aber vorsichtshalber  ihre Schwester an und fragte ob das normal sein. Die beruhigte sie und meinte in ein, zwei Monaten hätte Marie das alles vergessen. "Mach dir keine Sorgen" Auch Jaden war sehr beunruhigt und wollte überhaupt nicht auf das Fest gehen, aber Marie sagte es geht ihr nach dem Telefongespräch jetzt viel besser und sie sei jetzt beruhigt. Also gingen sie runter in die Turnhalle und setzten sich aber an einen Tisch am Rande des Geschehens."Selbst die Musik störte mich“ dachte Marie  und tanzen will ich heute auch nicht. Und das Magenziehen wird immer schlimmer. Es war kurz nach Mitternacht als Marie völlig mit Krämpfen zusammen brach und Jaden in großer Aufregung keine andere Möglichkeit sah als sie in das UKE zu bringen. Marie musste unbedingt zum Arzt. So wie sie waren nahm Jaden sie im Arm und zum Auto und fuhr mit ihr los. 
Angekommen im Krankenhaus waren dort zwei Krankenschwestern die sie in Empfang nahmen. Beide waren vom Silvestersekt wohl etwas angetütert, hatten einen kleinen Schwips, denn sie kicherten immer zu. Und bei der Blutabnahme fand die eine Schwester zunächst nicht die Ader und die arme Marie hatte hinterher statt ein Nadelstich nun drei. Endlich kam der Arzt um sie zu untersuchen. Jaden war mit in das Behandlungszimmer gekommen und saß nun sehr beunruhigt auf einem Stuhl und schaute zu was passiert. "Wir müssen ihre Frau hier behalten. Vielleicht können wir mit Ruhe das Kind noch retten. Es sieht mir aber eher nach einem Abort aus, also machen  sie sich keine zu große Hoffnung" Was für ein Schock für die beiden. Jaden drückte Maries Hand ganz fest und er war kurz vor dem weinen. Hatten sie sich doch so sehr auf das Kind gefreut. Und nun passiert so was. Er musste also wohl oder übel alleine nach Hause fahren und Marie wurde auf die Station gebracht. Auch hier waren alle eher in Feierstimmung und etwas ungehalten über den nächtlichen Neuzugang. Noch nicht einmal Nachtwäsche hatten sie mitgebracht und so gab man ihr ein OP Hemd bis Jaden früh am nächsten Morgen mit einer gepackten Tasche in ihrem Zimmer stand. Gleich sollte eine weitere Untersuchung stattfinden und beide waren sehr aufgeregt. Wird man das Kind retten können? Aber Marie hatte plötzlich einen sehr hohen, bedrohlichen Bluthochdruck bekommen und Jaden wollte einfach nur noch das es Marie wieder gut ging. Wenn es zum Abbruch kommt, dann ist es mir egal. Hauptsache Marie kommt wieder in Ordnung. 
Bei der weiteren Untersuchung musste Jaden draußen warten und als endlich die Tür aufging und der behandelnde Arzt heraustrat lief ihm Jaden aufgeregt entgegen. "Was ist mit meiner Frau" wollte er vom Arzt wissen. "Leider müssen wir noch heute einen Schwangerschaftsabbruch machen. Es sind massive Komplikationen aufgetaucht die uns zu diesen Schritt veranlassen" Und schon wurde Marie an ihm vorbei geschoben um die OP  vorzubereiten. Sie warf ihm noch eine Kusshand zu und war auch schon im Fahrstuhl verschwunden. "Ich werde hier warten bis sie wieder hoch kommt" Und er ging in das Krankenzimmer in dem Marie zum Glück alleine lag. Über die Feiertage hatte man wohl alle Patienten die nicht unbedingt bleiben mussten entlassen.  Jaden wartete knapp zwei Stunden bis man Marie wieder ins Zimmer schob. Noch ganz benommen von der Narkose war sie und hatte noch gar nicht richtig begriffen was passiert war. Beiden waren sehr traurig und Jaden setzte sich auf ihr Bett und drückte sie ganz fest an sich. "Wir werden noch weitere Kinder bekommen, Liebste. Sei nicht traurig" flüsterte er ihr ins Ohr und streichelte Marie die Tränen weg die nun endlich kamen.
Es war ein trauriger Jahresbeginn, aber sie werden das Beste daraus machen. 




 Fortsetzung folgt ...

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi



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