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Dienstag, 18. August 2015
Prinzess Geschichte (51)
Marie #51#
Fertig! Und auch fix und fertig. Am Ende war alles doch sehr anstrengend, aber nun
hatte Marie es geschafft. Sie war fertig mit ihrem Studium und konnte auf die
Berufswelt losgelassen werden. So viel Lust hatte sie darauf sich endlich in die
Arbeitswelt zu stürzen und sie fand auch sofort einen schönen Job. Im Zentrum von
Hamburg an der Ost-West-Straße in einer Firma mit internationalen Business Weltweit.
Ihr Büro war eines von diesen Großraumbüros mit Klimaanlage, aber zum Glück
konnte man auch die Fenster öffnen. Sie hatte ein sehr nettes Kollegium mit einem
netten Chef. Gleich nach der Einarbeitungszeit sollte sie sich unter anderen um
eine österreichische Zweigstelle kümmern. Damit sich die Kollegen untereinander
auch persönlich kennen lernen, wurde ein Flug nach Wien gebucht. Maries Chef
wollte sie vor Ort als neues Mitglied der Firma vorstellen.
Es war nur ein kleines Team, zwei Damen und zwei Herren, in dem Büro in der
Singerstraße, also gleich direkt im Zentrum, oben über den Dächern von Wien.
Ein Hotel hatten sie ganz in der Nähe gebucht, sodass sie jeden Morgen zu Fuß
ins Büro gehen konnten. Da Maries Chef ein wirklich rundlicher Feinschmecker
war, zeigte er ihr dann auch gleich in der Mittagspause eines der berühmten
Schnitzelhäuser von Wien. Voll war es da in den verwinkelten Stuben des Lokals.
Und sie sollte unbedingt von der köstlichen Fädlesuppe probieren. Das war eine
klare, kräftige Fleischbrühe mit einem dünn geschnittenen Pfannkuchen als Einlage.
Sehr lecker aber bereits sehr gehaltvoll. Marie ahnte nicht was sie gleich vorgesetzt
bekommen sollte, denn ihr Chef bestellte natürlich Wiener Schnitzel. Und dann
kam der Teller mit dem Schnitzel. Wunderbar zart und köstlich war es und so
groß das es über den Teller lappte. Aber leider viel zu viel für Marie, denn sie
schaffte noch nicht einmal die Hälfte davon. Doch ihr Chef hatte guten Appetit und
verputzte auch noch ihren Rest. Soll ja nichts weg kommen, meinte er verschmitzt
lächelnd. Ein Glas Weinschorle reichte man zum Essen, sie nannten es hier
Gspritzter und so schmeckte er auch. Sehr spritzig und leicht. Dieses Getränk passte
hervorragend zu dem Essen und sie konnte sich denken warum die Wiener immer so
gut gelaunt waren. Gutes Essen mit gutem Wein. Da bekam man ja gute Laune.
Nach diesem üppigen Essen gingen sie zurück ins Office, denn Marie musste sich
weiter die Zahlen aus dem Rechnungswesen anzuschauen. Bis ihr Chef den Raum
betrat und ihnen verkündete das heute Abend das gesamte Team zum Essen
eingeladen wird. Bei soviel Freude an guter Küche nahm Marie an das ihr netter
Chef einzig und allein wegen des guten Essens mit nach Wien gekommen ist,
denn ausser genussvoll zu speisen hatte er eigentlich keine Aufgabe hier im Büro.
Das Controlling überlies er voll und ganz Marie, der die Arbeit natürlich sehr viel
Spaß machte. Sie konnte zeigen was sie gelernt hatte ohne das ihr ständig jemand
über die Schulter schaute. Dieses Vertrauen ehrte sie.
Und nun sollte Marie das bekannteste Hotel der Welt kennen lernen, das Hotel Sacher.
Es war ihr natürlich ein Begriff und sie freute sich darauf. Wenn Jaden doch auch mit
hier sein könnte. Marie vermisste ihn schon sehr, obwohl sie ja erst zwei Tage von
einander getrennt waren. Aber wenn es etwas schön war, dann sollte Jaden es auch
unbedingt mit erleben. Er war so fleißig und arbeitet so viel.
Wie gut das ich ihn eben noch vom Hoteltelefon erreichen konnte. Er weiß immer
wo ich bin und was ich tue. Und nun schnell umziehen und ab ins Hotel Sacher.
Es war ein sehr elegantes Hotel, ein wenig dunkel und plüschig vom Mobiliar her,
aber die Kellner waren äußerst zuvorkommen. "Grüß Gott, gnädige Frau" Bitte hier,
bitte da. Hach, man fühlte sich richtig wohl. Auch das Team war unglaublich nett.
In so einer entspannten Atmosphäre konnte man sich besser kennen zu lernen, dass
hat schon etwas für sich. Und als es ans Bestellen ging übernahm wieder ihr Chef
für sie die Auswahl. Auf eine Vorspeise verzichtete Marie, aber das Hauptgericht
sollte Tafelspitz sein. Eine Spezialität des Hauses. Und es war köstlich. Das Fleisch
Butterweich.Die feinen Beilagen. Ein Gedicht. Er hatte nicht zu viel versprochen.
Als Nachtisch servierte man ihnen dann die berühmte Sachertorte mit einem starken
Kaffee dazu. Ein gelungener Abend, mit schönen Gesprächen und Abends im Bett
konnte Marie nicht schlafen, so satt war sie und so sehr fehlte ihr Jaden an ihrer Seite.
Aber sie war ja insgesamt für fünf Tage hierher gekommen. Diese Trennung musste
sie also noch etwas aushalten.
Am dritten Tag flog ihr Chef wieder zurück und Marie war nun allein auf sich gestellt
in dieser fremden Stadt. Sie wollte einen Stadtbummel machen, hatte sie doch noch
nicht viel von Wien selber sehen können, aber die jüngere der Kolleginnen meinte
"Du musst unbedingt mit nach Baden ins Spielkasino" Ach je,schon wieder eine
Spielcasino. Das wäre dann ihr dritter Besuch und ja klar, warum nicht.
Wie der leibhaftige Niki Lauder fuhr sie mit Marie raus aus Wien nach Baden.
Ob sie lebend ankommen werden bei dem rasanten Fahrtstil war Maries größte Sorge.
Aber alles ging gut und nach knapp einer halben Stunde parkten sie vor dem Casino.
Es war ein sehr imposantes Gebäude, wie man sich ein Casino vorstellt.
Über eine breite Treppe kamen sie in die Empfangshalle und nachdem ihre Personalien aufgenommen wurden und der Eintritt bezahlt war ging es ab in den Spielsaal.
Marie hatte sich ja noch nie wirklich an so einen Roulette-Tisch ran getraut. Zu schnell
konnte man sein sauer verdientes Geld loswerden und das war ihr zu schaden.
Aber in einer Ecke sah sie einen kleineren Tisch. Ein Croupier sass und verteilte
Karten. Vor ihm gab es sechs Sitzplätze für die Spieler. Es nannte sich Black Jack
und Marie hatte so einen Tisch zuvor noch nie gesehen. Hier wollte sie zuschauen
um herauszubekommen wie das Spiel ging. Nach und nach merkte sie das man Karten
nicht höher als 21 ziehen durfte, sonst hatte man seinen Einsatz verloren. Bekam man
genau 21 war man Black Jack und hatte gewonnen. Aber überwiegend gewann auch
hier die Bank, die gegen die Spieler spielte.
Marie wollte es einmal versuchen als ein Platz frei wurde. War der Einsatz doch gering
und irgendwie sah sie hier eher eine Möglichkeit ihr Geschick selbst in die Hand zu
nehmen. Also setzte sie ich und lies sich Karten geben. 12 lag jetzt vor ihr, Karte bitte,
17, Karte bitte 22. Leider verloren.
OK, Marie muss vielleicht das nächste Mal bei 17 aufhören Karten zu kaufen. Es blieb
ein Risiko. Also noch einmal von vorne. 10, Karte bitte, 15 Karte bitte . Sie stand nun
bei 19. Und was legte nun die Bank. Die Bank hatte dieses mal mehr als 21 und somit
verdoppelte sich Maries eingesetztes Geld. Gut, dann setzte ich noch einmal. Diesmal
hatte sie Glück und genau Black Jack. Der Dealer zahlte ihr den Gewinn aus und sie
durfte für dieses Spiel nicht mehr weiter spielen. Eine Jetton nach dem anderen stapelte
sich jetzt vor Marie. Sie war nicht schlecht im Spiel. Das nennt man wohl Anfänger
Glück. Aber man muss trotzdem höllisch aufpassen. Und als ihre Glücksträhne vorbei
war stand sie schnell auf und tauchte an der Kasse die Jettons zu Geld.
Einen kleinen Gewinn konnte sie jetzt ihr eigen nennen und sie freute sich über diesen
Erfolg. Nach drei Stunden waren sie dann so müde von dieser anstrengenden Atmosphäre
und ihr kleiner Niki Lauder fuhr sie zum Hotel zurück. Schließlich war morgen
wieder ein Arbeitstag.
Die ältere Kollegin, Frau Wiesinger, hörte aufmerksam zu als Marie ihr den gestrigen
Abend schilderte. So, so. Na zum Glück habt ihr ja gewonnen. Ich habe übrigens
heute auch ein Programm mit ihnen vor. Wir wollen heute Abend alle nach Grinzing.
Haben Sie davon schon einmal gehört. "Gehört ja, aber natürlich war ich da noch nie"
Dann soll es heute Abend mit den Kollegen und zwei weiteren Geschäftspartner
die ebenfalls aus Hamburg angereist waren einen kleinen Betriebsausflug nach
Grinzing geben.
Diesmal nahmen sie gemeinsam ein SammelTaxi, denn schließlich gehts zum
Weintrinken und niemand wollte für einen Führerscheinentzug verantwortlich sein.
Treffpunkt war um 19.00h vor der Firma und als alle versammelt waren und
das Taxi vorfuhr konnte der kleine Ausflug beginnen.
Ein gemütliches Heurigen Lokal hatte sie ausgesucht. Fast alle Tische waren
bereits besetzt und gut das sie für ihre doch recht große Gruppe reserviert
hatten. Der schöne Tisch war zwar etwas von der Musik entfernt, das war aber
auch gut so. Da konnten sie sich wenigstens noch unterhalten.
Es wurden Heurigen Vorspeisen-Platten bestellt, aber das war nicht so Maries
Fall. Zu viel wurstiges lag auf dem Brett, das mochte sie alles nicht. Deshalb
bestellte sie sich A knuspriges Bratl - Jungschweinskarree mit Sauerkraut und
Knödel.Hier konnte sie wohl nichts verkehrt machen. Und es schmeckte super.
Der Wein war ebenso köstlich und schon bald kam Schunkelstimmung auf. Sie
sangen die Lieder mit, die sie kannten und bei denen die sie nicht kannten sangen
sie trotzdem Lalala...immer schunkelnd und bester Laune. Das war wirklich ein
tolles Erlebnis im Grinzing. Fröhlich und gut gelaunt brachte sie ein Taxi
wieder sicher zum Hotel zurück. So schnell würde sie den Abend nicht vergessen.
Der nächste Tag war noch einmal ein Arbeitstag für alle, aber nur bis 16.00h.
Dann war schon wieder Feierabend und Marie konnte sich auf den Weg
zum Flughafen machen. Dort traf sie auch die beiden Herren aus Hamburg
wieder, sie hatten den gleichen Rückflug. Das war nett, da war sie dann nicht
so alleine.
Leider gab es keinen Direktflug. Sie mussten in Frankfurt einmal zwischen landen.
Und nachdem die Herren sie in der Sesselreihe in die Mitte genommen hatten waren
sie auch bereits zum starten an gerollt. Es war noch hell und kurz vor Frankfurt meint
der Flugkapitän per Lautsprecher er hätte jetzt die Motoren abgestellt und sie würden
den Frankfurter Flughafen jetzt segelnd erreichen. Marie hat sich fast an ihrem Getränk
verschluckt als sie das hörte. Ängstlich schaute sie ihre Nachbarn an, aber die beruhigten
sie gleich. "Der Kapitän scheint ein Scherzkeks zu sein" Kurz darauf setzte die
Maschine sanft auf und sie hatten Frankfurt erreicht. Aber irgendwie war Marie die Lust
auf fliegen vergangen. Sie wollte einfach nur nach Hause, zu Jaden. Und keine
Scherze mehr hören. Eine halbe Stunde dauerte der Stop und dann ging es weiter.
" Und jetzt noch vierzig Minuten und dann landen wir in Hamburg " meinte einer der
Herren und lächelte Marie an. Was die beiden sich wohl gedacht haben als Marie so
erschrocken war. Dieser Flug war ihr nicht angenehm und bei der Landung musste sie
sich tatsächlich noch in die Armlehnen ihres Sessels krallen, so eine Angst hatte sie auf
einmal.
Schnell kamen sie durch die Passkontrolle und hoffentlich kam ihr Koffer auch gleich.
Die beiden anderen Herren verabschiedeten sich von ihr, denn sie waren nur mit
Handgepäck gereist. Gestern hin und heute zurück. Da brauchten sie nicht so viel.
Marie stand nun mit den den anderen Fluggästen vor dem Band und wartete
sehnsüchtig auf ihren Koffer, der zum Glück recht zügig kam. Jetzt aber schnell
raus hier, denn Jaden wird sicherlich schon auf sie warten. Und als die Glastür
aufging stand er auch schon da. Mit einer roten Rose in der Hand. Der Liebe.
Auch er hatte sie in dieser Woche sehr vermisst. Marie würde jetzt aber alle
drei Monate diese Reise machen müssen, daran sollten sich beide also gewöhnen.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
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