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Samstag, 15. August 2015

Prinzess Geschichte (50)

Marie #50#


 "War das nicht eine schöne Hochzeitsfeier, mein Liebster" Marie und Jaden
konnten nach diesem tollen Fest noch nicht schlafen. Sie waren sehr begeistert
von der Location, dem Essen, der Musik und den Gästen, die viel getanzt haben.
Marie kuschelte sich an Jaden und fühlte sich rundum wohl. "Ich bin so glücklich.
Habe ich dir das schon mal gesagt ?" Jaden grinste sie an " Nicht nur einmal.
Auch nicht zweimal. Tausendmal hast du es mir schon gesagt. Und ich habe dir
Tausendmal gesagt wie glücklich ich bin dich getroffen zu haben. Stell dir mal
vor ich wäre nur drei Monate früher von Hannover weg gezogen. Wir hätten uns
niemals kennen gelernt. " Marie lächelte und antwortete " Es war unser Schicksal,
mein Liebster. Und es war der richtige Zeitpunkt. Du erinnerst dich doch noch
an Christine, die eine kurze Zeit Mahmouds Freundin war. Ein Jahr bevor wir
uns kennen gelernt haben. Sie wollte mich damals zu euren Treffen mit nehmen.
Dann hätte ich dich bereits früher kennen gelernt, aber wer weiß ob ich da für dich
nicht zu jung gewesen wäre. Du hast mich ja sowieso in den ersten zwei Monaten
nicht beachtet." Jaden protestierte "Das stimmt doch gar nicht. Ich dachte du wärst
mit einem dieser Freunde von Madoux zusammen, deshalb war ich so reserviert.
Bemerkt hatte ich dich schon." Er drückte sie fester an sich und seine Aussage
zu bestätigen. " Stimmt doch nicht. Du hast mich nicht beachtet. Erst auf der
Gartenparty. Weil du dich endlich herabgelassen hast mit mir zu sprechen."
Sie gab Jaden einen sanften Stoss in mit ihren Ellenbogen. "Jedenfalls war es
wirklich der richtige Zeitpunkt" bestätigte ihr Jaden. "Und jetzt hatten wir sogar
zwei Hochzeitsfeiern, dabei wollten wir eigentlich überhaupt keine haben.
Langsam kann ich mich daran gewöhnen"  Arm in Arm schliefen sie irgendwann
ein und freuten sich  auf ihre bevorstehende Reise nach Schomal.

Ramsar am Kaspischen Meer war erreicht. Letztes Jahr waren sie bereits schon
einmal hier gewesen und hatten sich das noch nicht ganz fertige Sommerhaus der
Mutter angeschaut.Es war damals noch nicht möbliert und deshalb konnten sie
es noch nicht nutzten. Dieses Jahr schmückten schöne, bequeme Korbsessel die
Terrasse. Im Wohnzimmer luden drei kleine Sofas zum ausruhen ein, die  in
U-Form aufgestellt wurden, davor passend zwei kleine Couchtische.
In der Niesche stand ein grosser Esstisch mit acht Stühlen drum herum.
Und jedes Zimmer war stilvollen mit Rattanbetten ausgestattet. Alles war luftig
und sah wunderschön aus.

Wieder war der Onkel mit seinen Kindern gekommen. Seine beiden Jüngsten
schliefen mit ihren Eltern in einem der  Schlafzimmer auf zwei Klappliegen .
Und die beiden großen Jungs teilten sich einen Raum mit Jadens kleinen Bruder.
Marie und Jaden bekamen ein kleines Schlafzimmer das gleich nach vorn raus
einen schönen Ausblick auf die Terrasse hatte.Und im vierten Zimmer schliefen
seine Mutter mit ihrem Ehemann. Es sollten noch mehr Verwandte kommen,
die werden aber in dem nahe gelegenen  Hotel unter gebracht. Tagsüber war
dann Treffpunkt bei ihnen auf.

Die Wiese um den zentral in der Wohnanlage gelegenen Pool war bereits gut gefüllt
als Jaden mit Marie und den anderen ankamen um sich abzukühlen. Wirklich erfrischend
war das Wasser im Pool  und sie hatten alle ihren Spaß und kamen dabei mit einigen
der anderen Hausbesitzer ins Gespräch. Alle waren sehr interessiert zu erfahren
wo Marie denn her kommt. Sie konnte zwar inzwischen immer besser persisch
sprechen aber am Akzent bemerkte man schon das sie keine Einheimische war.
Lustig, sie dachten Marie sei eine persische Armenierin die im Ausland groß
geworden ist.  Offensichtlich hatte sie eine ähnliche Aussprache. Als sie dann hörten
das sie eine waschechte Deutsche war, die seit drei Jahren die Sprache lernt waren
sie hell auf begeistert und freuten sich.

Endlich durfte Marie auch ein wenig ihre Kochkünste zeigen, denn Osra, das
Dienstmädchen und Köchin der Familie hatte auch Ferien bekommen und war
deshalb nicht mit gereist. Auf dem hiesigen Bauernmarkt kauften sie jede Menge
Auberginen und die Frau vom Onkel beherrschte das braten dieser Köstlichkeiten.
Sie schälte zwar auch die schlanken Auberginen,ließ aber den Stil dran. Wieder
einmal etwas neues gelernt, denn Osra teilte sie immer in der Mitte durch.
Auch das Tomaten reiben war neu für Marie. So bekamen sie nur den Saft der
Tomate ohne die lästige Schale. Das Kalbsfleisch wurde gewaschen und nass
wie es war in den mit bereits glasig gebratenen Zwiebeln in den Topf  und  das
Khorescht (Gulasch) dünstet langsam vor sich hin.

Marie holte ihr Notizbuch und schrieb sich alles fein säuberlich auf damit sie es
bloß nicht wieder vergisst. Nun war Marie an der Reihe. Sie hatte beim Koch des
Vaters gelernt wie man ein leckeres Lubia Polo zubereitet. In ganz kleine Würfel wurde
das Fleisch und die Zwiebel geschnitten und dann angebraten. Die Schnittbohnen ebenso
sehr klein geschnitten und kurz blanchiert, danach in einer Pfanne mit Öl schön
kräftig angebraten.  Alles landete mit einem großen Löffel Tomatenmark in einem
Topf wo es vor sich hin schmurgeln konnte. Zum Schluß noch Salz und Pfeffer und
den Saft einer Zitrone dazu.

Reis kochten sie in einem großen Topf. Als er den genügenden Biss hatte musste
mit einem Sieb das Wasser abgegossen  werden um ihn dann mit dem Fleisch und
den Schnittbohnen zu mischen und im Topf weiter dünsten.
Alle sagten das es ihnen sehr gut geschmeckt hat und lobten Maries Kochkünste.
Aber sie selber war nicht von sich überzeugt. Ihr schmeckt das Lubia Polo von
Hassan-Ali nach wie vor viel besser.

Hinterher servierten sie Tee.Als Schwiegertochter der Hausherren übernahm Marie
diese Aufgabe. Heißer Tee ist bei dieser Hitze genau das richtige Getränk erzählte
man ihr. Nun ja, es leuchtete ihr ein. Allerdings bot man vor dem Essen gekühlte
Wassermelone an  und reichte aber auch geeisten Melonensaft. Für die Männer gab
es in den Saft noch einen Schuss Arak rein, und die Stimmung wurde immer lustiger.

Gemütlich saßen sie zusammen, spielten Back Gammon, oder Karten.
Erzählten und machten Musik. Es war immer etwas los bei dieser fröhlichen
Urlaubsgesellschaft. Aber nach zwei Wochen mussten Jaden und Marie Ramsar
wieder verlassen um zurück nach Deutschland zu fliegen.





Fortsetzung folgt ...

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi



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