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Mittwoch, 9. März 2016
Rostenduft (14)
Rosenduft (14)
So gingen die Jahre ins Land. Die Kinder wurden immer größer
bis sie plötzlich eine Nachricht ereilte. Schirins Großvater war
gestorben und kurz darauf Schirins Vater. Sie war außer sich
vor Trauer und wollte unbedingt nach Yazd reisen um ihre
Mutter zu trösten.
Zwei Tage später machten sie sich auf die Reise. Dieses mal
komfortabel mit ihrem eigenen Auto. Die Strecke war bis
Esfahan gut ausgebaut und am Abend erreichten sie bereits
die Stadt. Sie wollten keine Zeit verlieren und übernachteten
nur diese Nacht um am nächsten morgen weiter in Richtung
Yazd zu fahren.
Sie machten sich bereits sehr früh auf den Weg und erreichten
in der Nacht noch Yazd. Maryam war völlig aufgelöst, musste
sie doch ihren Vater zu Grabe tragen und kurz darauf ihren
Ehemann. Sie hatte ihn sehr verehrt, denn er war ein guter
Mann.Und nun war sie alleine in dem großen Haus.
Schirin rannte sofort die Treppe hoch, als der Wagen vorfuhr,
und nahm ihre Mutter in den Arm und beide weinten bitterliche
Tränen. Tränen für den Großvater und Vater. Wie grausam doch
manches mal das Schicksal zuschlagen konnte.
Am nächsten Tag besuchten sie sofort das große Familiengrab
und ließ wieder ihren Tränen freien Lauf. Gerne hätte sie
sich noch von den beiden verabschiedet, und nun war es ein
Abschied für immer. Nichts wird wieder sein wie vorher.
Eine große Lücke in ihrem Leben ist entstanden. Sie wird sich
nun um ihre Mutter kümmern und sie mit nach Teheran nehmen.
Und so traten sie gemeinsam mit Maryam die Rückreise nach
Teheran an, wussten sie doch nicht das ein weiterer Schicksals-
schlag sie bald ereilen würde.
In Teheran angekommen fing Ahmad an zu kränkeln. Er hatte
sich schon die ganze Zeit so unwohl gefühlt. Schirin und
Maryam machten sich die größten Sorgen. Nach ein paar
Tagen erholte er sich wieder, blieb aber weiterhin sehr schwach.
Ein Jahr taten sie alles um Ahmad wieder gesund zu bekommen.
Er verlor immer mehr an Gewicht. Fast auf den Tag genau als
Schirin ihren Vater und Großvater verloren hatte, musste sie
sich auch von Ahmad verabschieden. Die Krankheit hat ihm nicht
mehr Zeit gegeben länger mit Schirin und den Kindern zu verbringen.
Ahmad war gestorben.
Wie gut das sie ihre Mutter an ihrer Seite hatte. Sie gab ihr nun
den Halt den sie dringend brauchte.
Es war eine sehr große Beerdigung. Ahmad war ein berühmter
und reicher Mann und viele Menschen säumten die Straße um
ihn seine letzte Ehre zu erteilen. Auf dem Friedhof von
Schah Abdul Azim fand Ahmad seine letzte Ruhestätte. Er hatte
sie bereits vorher gekauft. Ein Grab für sich und auch schon
ein Grab für Schirin, denn er wollte im Tod wieder mit ihr vereint sein.
...Fortsetzung folgt
Copyright by
Heidemarie Khan Shaghaghi
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