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Dienstag, 1. März 2016
PrinzAndPrinzess: Rosenduft (8)
Rosenduft (8)
Ahmad bezog ein kleines Haus am Rande der Stadt. Der Meister
hat es für ihn ausgesucht. Personal hatte Ahmad auch. Einen
Diener für die persönlichen Angelegenheiten. Und einen Koch,
der ihm die köstlichsten Chinesischen Speisen zubereitete.
Allerdings schmeckt Ahmad der Reis in China nicht so gut
wie in der Heimat. Überhaupt war das Essen hier ganz anders.
Aber auch sehr schmackhaft, nur eben anders.
Alle zwei Wochen machte sich Ahmad auf den Weg zu den
Plantagen die nicht alle unbedingt vor dem Stadttor lagen.
Manche waren beschwerlich zu erreichen. Aber Ahmad hatte
sich ein Pferd gekauft und ritt nun ziemlich komfortabel.
Nach und nach gewöhnten sich die Plantagenbesitzer an ihn,
er lernte das wichtigste in Chinesisch und übte die Zahlen
und Schriftzeichen.
Zuverlässig schickte er jedes mal wenn sich eine Karawane
nach Teheran aufmachte frische Ware mit bester Qualität.
Der Meister war sehr zufrieden mit seiner Entscheidung
und konnte nach und nach sein Geschäft vergrößern.
Vor allen Dingen brauchte er nun selber nicht mehr zu
Reisen. Was war das nur für ein Glück das er Ahmad fand.
Ahmad erging es ebenso. Schnell arbeitete er sich ein und
lernte auch ein paar andere Händler aus Persien kennen.
Bekam Einladungen zum Essen und ihm wurden sogar
die Heiratfähigen Tochter vorgestellt, indem sie schüchtern
den Tee servierten. Aber Ahmad hatte seine Liebe verloren
und zeigte für keine auch nur das kleinste Interesse.
Das verärgerte die anderen und irgendwann luden sie ihn
auch nicht mehr ein.
So saß Ahmad fast immer allein in seinem Haus. Las Bücher
von Hafez und die Rubaiyat von Khayam und wurde immer
mehr zum Einzelgänger der aber sein Handwerk exzellent
verstand.
Einige Jahre vergingen so ins Land und er wurde älter.
In China machten sich wegen der Armut immer mehr Unruhen
breit und genau zu dieser Zeit erreichte ihn die Nachricht
das sein Meister verstorben sei und ihm sein gesamte Hab
und Gut vermacht hat. Ahmad war nun ein reicher Mann.
Aber er musste China verlassen. Eine Revolution fing an
sich auszubreiten und einer nach dem anderen verließ das
Land. Mit ihnen auch Ahmad.
Er kehrte nach Teheran zurück. Im Gepäck die letzten
Säcke Tee die er noch retten konnte.
...Fortsetzung folgt
Copyright by
Heidemarie Khan Shaghaghi
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