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Mittwoch, 2. März 2016

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (9)



Rosenduft (9)


In Teheran angekommen schickte er sofort eine Nachricht an seine
Familie nach Yazd. Er brauchte jetzt unbedingt ihre Hilfe hier in Teheran,
denn er musste versuchen eine andere Bezugsquelle als China zu finden
sonst könnte er sein Geschäft schließen.Das wollte er auf keinen Fall.

Ein paar Wochen später zogen seine Mutter mit seinen vier Brüdern
und deren Ehefrauen bei ihm ein. Alle hatte sie geheiratet und der
älteste von den vieren hatte sogar bereits ein Kind. Nun wird Leben
in das Haus des Meisters, das nun sein Haus war, kommen. Er hätte
es sich sicherlich auch so gewünscht.

Es gab genügend Zimmer im oberen Trakt. Sie lagen angereiht und
warteten darauf bewohnt zu werden. Alle waren glücklich. Hatten sie
doch vorher noch nie in so einem prachtvollem Haus gelebt.
Ahmad selbst bezog eines der Zimmer im Erdgeschoss. Er war es
gewohnt ein ruhiges Leben zu führen und wollte das auch unbedingt
beibehalten.

Die Brüder lernten eifrig ihre Aufgaben in Ahmads Geschäft und
nach nur kurzer Zeit konnte Ahmad eine neue Reise beginnen.
Die sollte ihn nach Indien führen. Er hatte gehört das auch dort
sehr gute Teesorten wachsen. Und das wollte er nun selber herausfinden.

Also machte er sich mit einer Karawane auf nach Indien. Sein erstes
Ziel war Jaipur.  Um dann weiter zu ziehen in die Provinz Assam.
Hier waren die größten Teeplantage entlang des Bramaputra Flusses.
Und hier fand Ahmad seine Plantagen und ließ sich nieder.
Wie anders war diese Welt. Anders als in Persien und anders als
in China. Hier herrschte eine sehr große Armut obwohl die Menschen
fleißig waren, es reichte einfach nicht. Ahmad wollte etwas dagegen tun.

Viele Engländer waren hier ansässig und die waren wiederum sehr
an diesem persischen Kaufmann interessiert. Schnell wurde er in
die englische Community eingeführt und eignete sich ihren Lebenstil an.
Er trug nun ihre Kleidung. Traf sich in den eleganten Clubs mit Ihnen.
Rauchte Zigarren und ließ es sich gut gehen.

Seine Plantage, die er eigens gekauft hatte, erwies sich als sehr ergiebig.
Er schickte von nun an fast wöchentlich Tee in die persische Hauptstadt
und von dort verteilten die Brüder den Tee auf das ganze Land.
Das Geschäft wurde immer größer und größer.

Eine wunderbare Zeit für Ahmad begann. Die Briten waren immer sehr
freundlich und zuvorkommen zu ihm, aber sie ließen ihn auch in Ruhe
wenn er seine Auszeiten nehmen wollte, die er immer wieder mal
benötigte. Zu lange hatte er in China alleine gelebt.

Er besaß hier ein schönes großes Haus, voll mit Dienern die ihm jeden
Wunsch quasi von den Augen ablesen. Aber auch in Teheran beauftragte
 er seine Brüder weitere Häuser und Grundstücke zu kaufen.
In diesen Häusern wohnte nun seine Brüder ebenso wie er im Wohlstand .

Auf Ahmads Plantage lebten seine Arbeiter gut untergebracht in festen
Häusern und verdienten auch genug. Mehr als das übliche zahlte
er ihnen und dafür arbeiteten sie zuverlässig und fleißig. Das wirkte
sich natürlich auch auf sein Geschäft aus, denn schnell sprach sich
herum das der beste und feinste Tee auf seiner Plantage angebaut wurde. 

Das Leben in Indien gefiel ihm, trotzdem machte sich Heimweh breit.
Wie es wohl Maryam inzwischen ergangen ist, sein Rosenduft.
Lange hatte er nicht mehr an sie denken müssen, die Wunden von damals
waren verheilt. So dachte er jedenfalls.

Der Monsun Regen kam und um mit ihm die Mückenplage.
In diesem Jahr war es besonders schlimm, denn der Sommer war heiß
und feuchter als sonst. Und die Reisfelder waren natürlich eine schöne
Brutstätte und die Mücken fühlten sich wohl.

Einer nach dem anderen lag nun mit Malaria darnieder. Die ersten
Toten waren zu beklagen. Es war wie in einem Albtraum. Der Doktor
kam jeden Tag bis ihn selber das Fieber ereilte.
Dann wurde Ahmad krank. Seine Bediensteten taten alles um ihn
am Leben zu erhalten, aber ihr Herr wurde immer schwächer.
Das Fieber wollte und wollte nicht weichen.Dem Tode nah phantasierte
er und rief immer wieder einen Namen; Rosenduft, Rosenduft

......Fortsetzung folgt

Copyright by

Heidemarie Khan Shaghaghi








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