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Freitag, 4. März 2016
PrinzAndPrinzess: Rosenduft (11)
Rosenduft (11)
Immer wieder an diesem Abend musste Ahmad an Maryam denken.
Sie waren so jung damals, und heimlich sehr verliebt. Niemals durfte
er sie in seine Arme nehmen, niemals durfte er sie küssen.
Und nun saß sie da und war die Frau eines anderen, lange Zeit schon.
Beide haben sich verändert. Das Leben hat sie verändert. Sie war immer
noch schön, aber eben eine Frau in mittleren Jahren. Zärtlich dachte
Ahmad an seine Gefühle damals. Waren sie wirklich vorbei?
Wieso musste er an sie denken wenn er ihre Tochter sah.
Schirin war so süss und anmutig wie damals Maryam. Die Ähnlichkeit
war so verblüffend das Ahmad nicht aufhören konnte sie anzuschauen.
Ihr Vater bemerkte die Blicke und bot ihm noch mehr Gebäck und Tee
an, nachdem sie ausgiebig gespeist hatten. Er hatte einen Plan.
Hier saß genau der richtige Mann für seine jüngste Tochter. Das er so
viele Jahre älter war als sie spielt keine Rolle, war er doch selber ebenso
älter als seine Maryam und sie lebten zufrieden und in Eintracht.
"Wie lange werdet ihr in Yazd verweilen" wollte er von Ahmad wissen.
Ahmad hatte sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Eigentlich
wollte er ein paar Tage später bereits nach Teheran reisen um endlich
auch seine Familie wieder zu sehen. Aber er antwortete "Ich habe noch
nicht geplant wie lange mein Aufenthalt hier sein wird. Die Reise war
sehr beschwerlich und da bin ich froh in meiner alten Heimat ein wenig
auszuruhen" Freudig sprang der Teppichhändler auf und klopfte ihn
auf die Schulter. "Dann werdet ihr jeden Abend unser Gast sein"
Maryam blinzelte nervös, wusste sie doch nicht was ihr Eheman vor hatte.
Und Schirin schaute wieder verschämt auf ihre Schuhe. Sie hatte schon
bemerkt das dieser feine Herr mit den prächtigen Kleidern Interesse an
ihr zeigte.
Und so kam Ahmad die folgenden zwei Wochen jeden Abend in das
Haus des Teppichhändlers und jeden Abend wurde er feudal bedient
und sah auch Maryam und Schirin.
Eines Tages war er wieder eingeladen, aber dieses mal waren weder
Maryam noch Schirin anwesend. Er erkundigte sich brav nach der
Frau des Hauses und seiner Tochter.
Der Teppichhändler sah ihn lange aufmerksam an und begann zu sprechen
"Mir ist nicht entgangen das ihr ein gewisses Interesse an meiner Tochter
habt. Sie ist nun im Heiratfähigen Alter und wir haben beschlossen
das sie sich von nun an nur noch ihrem zukünftigen Eheman zeigen wird."
Ahmad wusste sofort was er damit meinte und sprang auf, küsste dem
Teppichhändler die Hände und bat ihm um die Hand seiner Tochter.
Wie erfreut war der Teppichhändler und ebenso sein alter Meister, der
Vater von Maryam. Wussten sie doch das sie mit ihm einen zuverlässigen
und vermögenden Mann gefunden haben. Beide waren mehr als zufrieden
mit dem Ausgang dieser zwei Wochen.
Der Teppichhändler rief seinen Diener herbei und bat die Herrin und ihre
Tochter zu holen. Und dann betraten Maryam und Schirin das Zimmer,
das sich sofort mit Rosenduft füllte. Der Duft den Ahmad so lange liebte.
Schöner den je saß Schirin da und folgte den Worten ihren Vaters.
Es war nun eine beschlossene Sache. Die Hochzeit würde in kürze
stattfinden und Schirin würde mit ihm gemeinsam nach Teheran gehen.
....Fortsetzung folgt
Copyright by
Heidemarie Khan Shaghaghi
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