Dieses Blog durchsuchen
Montag, 14. März 2016
Palastgeflüster (1)
Palastgeflüster Kapitel (1)
Sie wuchs auf wie eine kleine Prinzessin. In Wahrheit war
sie ja auch eine, denn ihr Onkel war einmal ein König der
aber abdanken musste.
Er wurde mit Schimpf und Schande aus dem Land gejagt und
lebte nun in Frankreich. Somit hatten auch ihr Vater und ihre
gesamte Familie ihren Adelstitel verloren und durften sich auch
nicht mehr offiziell Prinz oder Prinzessin nennen.
Persien wurde nun von einem anderen König regiert, ein König
aus dem Volke der dem Land zu Wohlstand verhelfen wollte
was ihr Onkel versäumt hatte. Er hatte für seinen eigenen
Wohlstand immer mehr Besitztümer des Landes verkauft.
Recht geschieht ihm das er das Land verlassen musste.
Die kleine Soraya war nicht traurig keine Prinzessin mehr zu sein.
Sie lebte ja nach wie vor in ihrem schönen großen Haus mit ihren
Eltern und ihrer großen Schwester. Weiterhin bekam sie die schönsten
Kleider und Spielzeug. Nein, es fehlt ihr an nichts.
Im Land wurden die Unruhen immer weniger und die Frauen immer
moderner was den Kleidungstil anging. Der neue König hatte verboten
das die Frauen Schleier trugen und wenn sie sich nicht daran hielten
wurde ihnen der Schleier vom Körper gerissen. Auch das war ihr recht.
Mochte sie doch diese ollen schwarzen Schleier überhaupt nicht leiden.
So wuchs sie heran und wurde auf ihre Aufgaben als gute Ehefrau und
Mutter vorbereitet, die in der Lage war irgendwann einmal einen großen
Haushalt zu führen. Auf diesen Tag freute sich Soraya schon.
Sie lernte Ballett, Klavier und nahm Gesangstunden. Lernte Französisch
und Englisch. Schaute ihrer Mutter zu wie sie dem Personal gekonnt
Anweisungen gab damit im Haus alles reibungslos ab lief.
Ein schönes Leben war das.
Und heute feiert sie ihren 16. Geburtstag mit einem großen
Fest und vielen Gästen die aus dem ganzen Land angereist waren.
Nur um mit ihr zu feiern. Soraya klatschte in ihre Hände und umarmte
ihre Schwester stürmisch mit der sie sich ein großes Zimmer teilte.
Ein schönes hellblaues Kleid wurde extra dafür angefertigt. Mit
einem Tüllrock und dazu die passend mit Satin bezogenen Schuhe.
Eine Krönchen werde sie nicht aufsetzten, so wie es in anderen Ländern
Sitte war. In ihrem Land trägt man so was nicht, nur die Königin.
Obwohl, wenn sie so darüber nachdachte, warum eigentlich nicht.
Bestimmt würde ihr so ein Krönchen vorzüglich stehen.
"Du siehst entzückend in dem Kleid aus" das war die Mutter die soeben
das Zimmer betrat und sah das Soraya dabei war ihr Kleid und die
Schuhe an zuziehen. "Ganz entzückend, mein Schatz" und gab
ihr einen dicken Kuss auf die Stirn. Auch ihre Schwester bekam einen
Kuss, denn auch sie sah entzückend aus in ihrem blassgelben Kleid.
Ebenso wie ihres aus feinsten Satin und dazu die passenden Schuhe.
"Seht einmal her Kinder was ich euch mitgebracht habe." Und sie klappte
eine Schatulle auf und darin lag ein wunderschönes Kollier. Es glitzerte
und blinkte im Sonnenlicht und beide Mädchen schauten und waren
gespannt wer von ihnen dieses Geschmeide tragen darf. Aber schon
klappte die Mutter eine weitere Schatulle auf in dem ebenso ein
schönes Kollier glitzerte und blinkte.
"Ich möchte das rechte haben" sagte Soraya keck, doch ihre Schwester
protestierte, denn das hatte auch sie sich ausgesucht. Immerhin war sie
die Ältere, also kann sie auch zuerst entscheiden. Soraya machte einen
Schmollmund, so wie sie ihn immer machte wenn sie nicht bekam was
sie wollte. Aber die Mutter sprach ein Machtwort und entschied wer
welches Schmuckstück tragen sollte. Also fügte sie sich. Und ihres war
natürlich das besonders schöne und passte zu ihrem Kleid.
Das Dienstmädchen hatte eine Menge zu tun um die Unordnung wieder
zu richten die die Mädchen in ihrem Zimmer veranstaltet hatten.
Und sie war sehr stolz auf ihre kleinen Herrinnen die so schön
aussahen für den heutigen Ball.
Das ganze Haus und der Garten waren mit Kerzen und Lampions geschmückt
worden. Überall auf den Tischen war Obst und Gebäck bereit gestellt.
Nach und nach trafen die Gäste ein. Begrüßten sich erfreut. Standen in
kleineren Gruppen und fragten höflich nach ihren Befinden. Alle waren
froh endlich einmal wieder zusammen zu kommen. Die Zeiten der
Revolution war nun endgültig vorüber und das feudale Leben konnte
wieder weiter gehen.
...Fortsetzung folgt
Copyright by
Heidemarie Khan Shaghaghi
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.