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Samstag, 27. Februar 2016

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (4)



Rosenduft/Kapitel (4)


Am nächsten Tag begann Ahmad seine Lehre beim Teehändler.
Zunächst lernte er sein gesamtes Warenlager kennen. Er musste
die Ware zählen und die Bestellungen fertig machen. Das Lager
sauber halten und wenn neue Ware ankam diese so kennzeichnen
das immer aus den älteren Säcken Tee abgefüllt wurde und nicht
aus den neuen Teesäcken. Auch die Auslieferungen machte er
weiter und besuchte deshalb oft seinen kleinen Bruder in der
Teestube und freute sich von seinem alten Meister zu hören das
er seine Sache gut macht.

Fast ein Jahr war er mit diesen Arbeiten beschäftigt und lernte
nebenbei mit Büchern die er vom Teehändler bekommen hatte
fleißig schreiben und lesen . Bald schon konnte der Händler
ihn einsetzten das Rechnungbuch zu führen. Und immer mehr
machte er sich mit den einzelnen Teesorten vertraut. Wie die
Mischungen waren und wie man die Qualität erkennt. Denn
gute Qualität war für das Geschäft sehr wichtig. Man hatte ja
schließlich einen Ruf zu verlieren wenn Ware plötzlich schimmelte
oder sonst wie verdorben war.

Eines Tages, er war bereits zu einem jungen Mann herangewachsen
und die rechte Hand des Teehändlers geworden, kam eine Frau
mit einem Mädchen herein. Sie war ein wenig jünger als er selbst.
Aber nicht so viel. Sehr schüchtern schaute sie unter ihrem
Chador hervor und einmal blickte sie Ahmad sogar direkt in
die Augen. Sein Herz begann plötzlich wie wild zu klopfen
und immer wieder schielte er aus seiner Ecke zu der Frau und
dem Mädchen rüber.

Der Meister unterhielt sich angeregt mit der Frau und stand
plötzlich auf und ging auf Ahmad zu und sagte nicht ohne Stolz
"Und das ist Ahmad, meine rechte Hand. Ich bin so froh das
er bei mir ist und seine Lehre erfolgreich beendet hat."

Ahmad schielte bei seiner gebückten Haltung immer wieder zu
der Frau hinüber während er sich immer wieder verbeugte.
Wer diese Frau und ihre Tochter wohl waren das der Meister
so unverhohlen mit ihnen sprach.

"Und das Ahmad ist meine Frau und meine Tochter. Mein Augenstern,
mein Rosenduft"

Ahmad blickte erschrocken auf. Dieses wunderschöne Mädchen
war seine Tochter? Sie war so schön, so anmutig wie er noch nie
ein Mädchen gesehen hatte. Noch wilder klopfte sein Herz und
vor Verlegenheit wusste er nicht wie er sich jetzt verhalten soll.

"Sehr erfreut, meine Herrin, sie und ihre Tochter kennen zu lernen"
Mehr brachte Ahmad nicht raus, denn irgendwie versagte seine
Stimme. Wieder ging er in seine Beugehaltung zurück und traute
sich nicht mehr aufzuschauen.

Er spürte plötzlich wie sich der Raum mit einem Duft füllte.
Es duftete nach Rosen. Wie hat sein Herr die Tochter auch genannt.
Mein Rosenduft. Er sog diesen Duft ganz tief ein und war wie
berauscht. Rosenduft. Du bist die schönste Rose auf dieser Welt.
Dachte er bei sich und traute sich immer noch nicht aufzuschauen.

Aber irgendwann hörte Ahmad seinen Herren sagen das er wieder
an die Arbeit gehen soll. Er blickte hoch und sah das sie gegangen
waren. Aber ihr Duft blieb noch eine ganze Weile .

Von nun an wollte er noch fleißiger sein. Noch viel mehr arbeiten.
Seinem Meister nur Freude machen. Er wollte ihn dann irgendwann
Fragen ob er sie zu seiner Frau machen kann.

Aber noch war er zu jung und hatte zu wenig Geld um ihr alle
Wünschte zu erfüllen die sie von ihrem Vater gewohnt war.


.....Fortsetzung folgt

Copyright by

Heidemarie Khan Shaghaghi

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