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Freitag, 26. Februar 2016
PrinzAndPrinzess: Rosenduft (3)
Rosenduft / Kapitel (3)
So vergingen die Tage und Wochen die Ahmad fleissig im
Bazar von Yazd Tee an die Händler verkaufte und sein
Meister war mehr als zufrieden.
Überall wo der junge Ahmad hinkam und mit freundlichen
Gesicht fragte "Chai, Chai " blickten die Händler auf und
kauften ihn seine Gläser mit dampfenden Tee ab.
Eines Tages sagte der Meister zu Ahmad.
"Ich habe einen Auftrag für dich. Bei meinem Teelieferant
habe ich eine Bestellung aufgegeben denn wir brauchen
dringend neuen Tee. Bisher haben sie mich noch nicht
beliefert und deshalb sollst du hinlaufen und mir ein paar
Pakete holen." Der Meister erklärte ihm den Weg und
Ahmad lief sofort los.
Ganz außer Atem kam er bei dem Teelieferanten an.
Noch nach Luft ringen sagte er das sein Meister dringend
auf die Teelieferung wartet und sie sollen ihm wenigsten
ein paar Tüten Tee mitgeben damit sie weiter verkaufen
können.
Der Teelieferant musste lachen, denn da stand dieser kleine
Junge und war völlig aus der Puste weil er wohl so schnell
hierher gelaufen ist. Bestimmt war er sehr zuverlässig,
sonst hätte ihn sein Meister niemals geschickt.
Und da der Teelieferant auf der Suche nach genau so
Jemanden war fragte er ihn dann auch gleich ob er nicht
Lust hätte vor seinen Arbeitsbeginn zu ihm zu kommen
und die Teestuben im Bazar mit Tee zu beliefern.
Einen kleinen Obolus nebenbei konnte er sich so verdienen.
Freudig nahm Ahmad dieses Angebot an, musste er doch
für seine Familie sorgen. Die Brüder wurden immer größer
und hatten mächtig Hunger. Er würde mehr Naan für
sie kaufen können.
Und so stand Ahmad noch früher auf, ging zunächst zum
Teelieferanten. Nahm das große Paket mit Tee in Empfang
und begab sich zum ausliefern an die Teestuben.
Ein wenig schreiben, lesen und rechnen hatte er ja in
der ersten Klasse der Madressa gelernt und so konnte
er genau wissen wer wieviel Tee bekommen sollte.
Zuverlässig und pünktlich erledigte Ahmad seine Arbeiten.
Sowohl der Meister als auch der Teehändler waren sehr
zufrieden mit ihm. ES gingen zwei,drei Jahre ins Land.
Inzwischen war einer seiner Brüder bereits so groß das
er auch Teejunge werden wollte. Aber der Meister brauchte
niemanden.
Traurig ging Ahmad eines morgens zum Teehändler.
Der sah das ihn etwas bedrückte und fragte ihn danach.
"Mein jüngerer Bruder möchte auch gerne Teejunge werden
aber mein Meister kann ihm keine Arbeit geben. Das zusätzliche
Geld haben wir dringend nötig. " Fast fing er beim erzählen
an zu weinen. Aber er war groß und wollte sich diese Blöße
nicht geben. So unterdrückte er mit einem Schluchzer seine
Tränen.
"Das ist wahrlich traurig" sagte der Teehändler. "Wahrlich traurig"
wiederholte er sich noch einmal und schüttelte dabei seinen Kopf.
"Ich mache dir einen Vorschlag Ahmad" Ahmad sah erwartungsvoll
zu ihm auf. " Ich möchte das du ganz bei mir arbeitest. Du wirst
mein Lehrling sein und ich werde dir alles zeigen damit du später
ein guter Arbeiter wirst. Dazu musst du aber ein wenig mehr
schreiben und rechnen lernen. Und dein Bruder könnte deine
Arbeit als Teejunge übernehmen. Willst du das Ahmad?"
Nun fing Ahmad doch an zu weinen, aber dieses mal waren es
Freudentränen. Er verneigte sich vor dem Teehändler und küsste
seine Hände und versprach ihm immer gut für ihn zu arbeiten.
Fleißig zu lernen um ein guter Teeverkäufer zu werden.
Plötzlich hielt Ahmad inne. "Aber was wird mein Meister dazu
sagen. Wird er meinen Bruder überhaupt meine Arbeit übertragen."
Der Teehändler lachte schallend und fegte seine Bedenken weg.
"Ich werde höchstpersönlich noch heute mit deinem Meister
sprechen" Und nun lauf und liefere den Tee an die Teestuben aus.
So schnell er konnte rannte Ahmad los, verteilte die Teetüten
und nahm seine Arbeit als Teejunge bei seinen Meister auf.
Immer wieder schaute er dabei nach dem Teelieferanten aus.
Erst am Abend, kurz bevor alle Geschäfte schlossen sah er ihn
dann. Er ging mit schnellen Schritten auf die Teestube zu und
sprach Ahmads Meister an.
Der war zunächst etwas ärgerlich, denn sein bester Teejunge
sollte ihn nun verlassen. Aber er wollte es auf jeden Fall mit
seinem jüngeren Bruder versuchen. Vielleicht lag das Verkaufstalent
ja in der Familie. "Bring deinen Bruder morgen mit und wir
werden mit ihm einen Probetag machen. Stellt er sich gut an,
ist fleißig und zuverlässig, dann lasse ich dich gehen.
Und so kam Ahmad mit seinem Bruder am nächsten Tag in
die Teestube und zeigte ihm alles was er selber gelernt hatte.
Er mahnte ihn immer sauber und ordentlich zu arbeiten.
Die Händler immer freundlich bedienen und aufpassen das
er kein Geld verliert.
Ahmad war glücklich, würde sich seine Situation jetzt ja
ein wenig verbessern und er würde mehr schreiben und
rechnen lernen. Das freute ihn am meisten.
....Fortsetzung folgt
Copyright by
Heidemarie Khan Shaghaghi
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