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Montag, 29. Juni 2015
Prinz Geschichte (4)
Jaden #4#
Pünktlich um 9.00h am darauf folgenden Sonnabend holte Jaden Marie von zu Hause ab.
Sie stieg in seinen kleinen weißen Renault 4 und machten sich auf den Weg nach
Hamburg.
Sie wusste nicht wieviel Gedanken sich Jaden in den letzten Tagen gemacht hatte
und sie ahnte nicht wie diese Reise ihr bisheriges Leben verändern würde.
Jaden hatte mit seiner Tante telefoniert und war bereits im Bilde was man für ihn
vorgesehen hatte. Er dachte sich das er seine Mutter vielleicht ja noch umstimmen
konnte wenn er der Tante Marie vorstellte und sie dann sieht das er nicht auf die
schiefe Bahn gekommen ist, wie alle nun glaubten. Er war immer noch sauer auf
Nushin, denn sie war die einzige die von diesen Treffen bei Mary und Arno wusste.
Und sie war im Sommer nach Hause gefahren und hat auch seine Mutter besucht.
Das wusste er. Er wollte reinen Tisch machen und Marie auf keinen Fall betrügen.
Sie war anders als alle anderen Mädchen die er bisher kennen gelernt hatte obwohl
sie noch so jung war. Trotzdem schon irgendwie erwachsen. Fröhlich und hilfbereit
und sie hatte eine unglaubliche Ausstrahlung die ihn fesselte. Ein Leben ohne Marie
konnte er sich nicht mehr vorstellen, das war ihm bereits jetzt nach 2 Monaten klar.
Sie war die Frau die ich mal heiraten möchte, egal was seine Eltern oder seine Tante
sagen. Niemand kann mich zwingen es nicht zu tun!
Diese und mehr Gedanken gingen Jaden während der Fahrt durch den Kopf und
deshalb schwiegen auch beide die ganze Zeit.
In Hamburg angekommen sagte Jaden das sie in einem Restaurant in der Rothenbaum
Chaussee essen gehen wollten. "Da gibt es Gerichte aus meiner Heimat." Und so
bekam Marie das erste mal in ihrem Leben ein Chello Kebab vorgesetzt.
Eigentlich mochte sie nicht so gerne Fleisch essen. Bis vor kurzem aß sie noch
überhaupt kein Fleisch, außer Würstchen. Aber ihr schmeckte diese lecker
zubereitet Speise mit Reis. So einen Reis hatte Marie auch noch nicht gegessen.
So locker und schmackhaft. Ganz anders als der Reis den ihre Mutter kocht.
Der war immer matschig wenn man ihn aus dem Beute drückte, in dem er gekocht
wurde.
Satt und mit besserer Laune wollten sie nun endlich zu seiner Tante
und fuhren die Rothenbaumchausse runter in Richtung Klosterstern und dann gleich
rechts in den Harvestehuder Weg. Hier wohnt sie also. In einem weißen Jugenstilhaus
das aber nicht so viele Stockwerke hatte wie das von ihr oder Jaden. Sie parkten direkt
vor der Tür, stiegen aus und klingelten. Oben angekommen wartete sie mit finsteren
Gesicht an der offenen Wohnungtür auf die beiden.
"Wieso kommst du denn so spät. Ich warte seit einer Stunde mit dem Essen auf dich.
Alles ist inzwischen verkocht" herrschte sie Jaden an. Für Marie hatte sie nur ein
schwaches Kopfnicken.Ganz verschüchtert setzte sich Marie neben Jaden auf das
kleine runde Sofa mit einem englischen Blumenmusterbezug.
Ein Glas Wasser wollten sie trinken, für Tee war es ihnen zu heiß draußen.
Und dann redete die Tante bestimmt eine Stunde auf Jaden ein, der genau wie
Marie eingeschüchtert auf dem Sofa sass und manchmal mit dem Kopf nickte
und versuchte mal was zu sagen. Zwischendurch sagte die Tante auf deutsch zu
Marie das es ihr leid täte wenn sie nichts versteht, aber sie hätte mit Jaden einiges
zu besprechen.
Also schaute sich Marie weiterhin gelangweit um bis die Tante plötzlich aufstand.
Auch Jaden " Ich bringe euch jetzt zu Sufi. Das ist Jadens Cousine die seit einem
Monat hier in Hamburg wohnt. Sie hat einen Landsmann geheiratet der hier
im Freihafen einen Teppichhandel betreibt.
Also stiegen sie die 2 Treppen wieder runter und traten aus dem Haus.
Die Tante stieg in ihren weißen Mercedes.Es sieht komisch aus, fand Marie denn
die Tante war so klein und das Auto so groß. Sie fuhren hinter ihr her, wieder in
die Richtung Kreisel Klosterstern, bogen rechts in den Eppendorfer Baum ab um
dann an der übernächsten Kreuzung in den Eppendorfer Weg zu fahren. Kurz
darauf hielten sie schon an und die Tante fuhr mit einem leichten Kopfnicken weg.
Da standen sie nun vor dem Haus von Sufi und klingelten. Sofort hörten sie den
Türsummer als ob Sufi bereits an der Haustür auf sie gewartet hatte.
Nun sollte Marie die zweite Verwandte von ihrem Jaden kennen lernen.
Die Tante war ja alles andere als freundlich zu ihr gewesen. Marie war richtig
verärgert, war sie doch so eine Unhöflichkeit aus ihrem Elternhaus überhaupt
nicht gewohnt.Obwohl. Jaden kannte bisher auch nur ihre Mutter. Ihr Vater
wollte auch nichts von dieser Verbindung wissen und verhielt sich ihr gegenüber
äußerst kühl. Er hatte wohl große Angst das Marie eines Tage in die Fremde
ziehen würde und sein Baby nicht mehr bei ihm ist. Aber Marie hatte sich schon
einen Plan ausgedacht wie sie ihren Vater davon überzeugen konnte das Jaden
der richtige Mann für sie ist. Und überhaupt. Sie waren ja noch nicht verheiratet.
Wer weiß ob das überhaupt passieren wird. Sie kennen sich ja noch nicht
so lange.
Oben angekommen öffnete mit strahlenden Gesicht seine Cousine und fiel ihm
sofort voller Freude um den Arm. Auch Marie wurde mit einer herzlichen
Umarmung begrüßt. Ganz anders als bei der Tante, die sie kaum beachtet hatte.
Sufi war Marie von der ersten Sekunde an sofort sympathisch obwohl sie sich
überhaupt nicht verständigen konnten, denn Sufi konnte noch überhaupt kein
deutsch sprechen. Aber irgendwie, mit Händen und Füßen und etwas englisch
ging es trotzdem irgendwie. So erfuhr Marie das Sufi seit einem Monat hier
lebt und seit zwei Monaten mit Hassan verheiratet ist. Hassan ist 37 Jahre
als und Sufi erst 22. Sufi hatte Hassan kennen gelernt hatte als er seinen Bruder
besuchte. Er war mit einer anderen Cousine von ihnen seit einem Jahr verheiratet
und die beiden haben sich gleich in einander verliebt und sofort geheiratet.
So schnell? Dann kannte Sufi ja ihren Mann gerade mal so lange wie ich Jaden?
Ja, sagte Sufi. Das ist richtig und auch üblich in unserem Land. Es gibt eine Menge
anrangierte Ehen wo sich die Partner vorher überhaupt nicht kannten und verheiratet
wurden. Aber bei ihr ist das anders. Sie hat sich in Hassan verliebt und lebt jetzt hier
mit ihm in Deutschland.
Später kam auch Hassan dazu, auch er war sehr nett und lud alle gleich zu einem
Essen in ein nahe gelegenes Restaurant ein und da Hassan bereits seit vielen Jahren in
Deutschland lebt sprach er natürlich auch deutsch und sie konnte endlich an
den Gesprächen teilnehmen da man für sie übersetzte.
Es war war ziemlich spät als sie sich auf den Rückweg machten und unterwegs
auf einem Autobahn-Rastplatz musste Jaden erst mal etwas schlafen. Er war
so müde und konnte die Reise nicht ohne eine kleine Rast fortsetzten.
Also parkten sie am Rande vom Rastplatz und Jaden schlief sofort ein.
Als sie nach einer Stunde die Fahrt fortsetzten war Jaden wieder sehr schweigsam
Es war bereits 2 Uhr Nachts als sie endlich vor ihrer Haustür hielten und sie sich nach
einer kurzen Verabschiedung trennten. Etwas war passiert, dachte Marie.
Traute sich aber nicht ihn zu fragen. Jaden dagegen dachte die ganze Zeit daran
wie er es Marie nur beibringen sollte das er die Stadt verlassen muss um in Hamburg
weiter zu studieren und zwar schon Ende nächsten Monat.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
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