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Dienstag, 29. September 2015

Prinzess Geschichte (52)






Marie #52#

Zwei Jahre sind Jaden und Marie nun bereits verheiratet und beiden beruflich
sehr erfolgreich. Um sie herum fangen Freunde an Nachwuchs zu zeugen
und so etwas steckt bekanntlich an.

Die Frau eines Freundes hatte gerade einen Sohn bekommen und da mussten
Jaden und Marie natürlich gleich im Krankenhaus den neuen Erdenbürger anschauen.
Niedlich, diese kleinen Händchen und Füßchen. Herzig der Kleine wie er sich
schon reckt und streckt. Ein Kind fehlte ihnen nur noch zu ihrem großen Glück.

Marie hatte Jaden mit ihrem Renault 5 von seinem Büro abgeholt  um den kleinen 
Siamak an zu schauen. Auf der Rückfahrt nach Hause musste Marie zwischendurch 
anhalten. Ihr war plötzlich so übel und schlecht und es schien als ob sie sich übergeben 
müsste. Gerade noch konnte sie das Auto zum stehen bringen, da passierte es auch schon.
Marie hatte bereits seit ein paar Tagen morgens immer diese Übelkeit.

"Ich sollte mir einen Schwangerschaftstest machen lassen" dachte Marie . "Vielleicht bin
ich ja auch schwanger" Und das tat sie dann auch. Und der Test war positiv.
Wie freuten sich beide über das Ergebnis. "Endlich ein Kind." sagte Jaden und
drückte sie kräftig an um gleich erschrocken zurückzuweichen. "Ich darf dir jetzt
nicht weh tun" aber Marie lachte und meinte sie sei schließlich nicht krank sondern
nur schwanger. Diesmal wird es bestimmt klappen. Und so schmiedeten sie Pläne 
für ihr zukünftiges Familienleben. 

"Ich wünsche mir ein Mädchen" sagte Marie. "Ein Mädchen mit dunklen Locken,
genau wie du sie hast" dabei schaute sie ihn zärtlich an. "Hauptsache gesund und
egal ob Junge oder Mädchen" Erst bei der Geburt werden sie es erfahren.

Als Marie im 3. Monat schwanger war sollte Jaden geschäftlich nach London fliegen.
Dort hatte er für ihre Sommerreise nach Persien einen Range Rover bestellt den er
mit noch anderen Fahrzeugen und einer Gruppe Studenten in den Iran fahren wollte
um sie dort zu verkaufen. Inzwischen war das ein großes Geschäft geworden und
sie hatten eine Firma gegründet. 

"Shiva ist auch in London. Sie hatte Krach mit meinem Bruder, der dann Hals über
Kopf nach London geflogen ist und sie hinterher. Da sie ihn noch nicht erreichen
konnte, werde ich versuchen ihn zu finden und zu vermitteln. Schlimmes musste
passiert sein, das er sich zu diesem Schritt entschlossen hatte obwohl seine Frau
hochschwanger war. Inzwischen ist ihre kleine Tochter ein paar Wochen alt und
Shiva hat sich dazu noch ihr Bein gebrochen. Zum Glück ist ihr Vater nach London
gereist um ihr beizustehen" Jaden war sehr aufgebracht, genau wie der Rest der
Familie, über die Tatsache das sein Bruder einfach seine Frau im hochschwangeren
Zustand verlassen hat.

"Hoffentlich findest du ihn und kann zwischen beiden vermitteln. Ein Jammer 
ist diese Geschichte" Marie war sehr traurig und litt mit Shiva. Was musste sie
jetzt nur durch machen. Man munkelte das ihr Schwager sich seit längerer Zeit
in eine andere Cousine verliebt hatte die in England lebt und angeblich wollte
er kein Kind von Shiva. Er wollte sich von ihr trennen. Verstehen konnte sie
das aber nicht, denn ein Kind kommt schließlich nicht von alleine. Da muss
der Schwager auch was dazu getan haben.

Jaden wollte 10 Tage in London bleiben und in dieser Zeit war Marie alleine.
Immer noch ging es ihr nicht so gut. Die Übelkeit hatte sie weiterhin im Griff.
An manchen Tagen konnte sie nicht zur Arbeit gehen so schlecht war ihr.
Und an dem Tag als der Kronprinz von Schweden seine deutsche Silvia Sommerlat
zum Altar führte schaute sie sich die Trauung im Fernsehen an. 
Das Wetter war sehr kühl und Marie entschied sich eine leichte Suppe zu
kochen und aß sie mit Heißhunger. Leider blieb sie nicht lange drin und sie
machte sich Sorgen und wollte eigentlich nur das Jaden schnell wieder nach
Hause kommt. Aber es waren erst 5 Tage vergangen und weitere 5 Tage bis
er wieder in Hamburg eintreffen sollte.

Zwei Wochen später wollte er sich mit seinem Team auf die Reise nach Teheran
machen und Marie sollte eine weitere Woche später nach fliegen. 

Und so kam es dann auch. Jaden kam aus London zurück. Er hatte seinen Bruder
nicht gefunden und konnte Shiva nicht helfen die weiterhin in London bleiben
wollte in der Hoffnung das sich ihr Mann bei ihr meldet.
Jaden fuhr mit seinem Konvoi los und Marie hatte in der ganzen Woche kein
Lebenszeichen von ihm. 

Ihre Freundin Daggi brachte sie wieder zum Flughafen und aufgeregt trat sie
die Reise in den Iran an. Wieder einmal alleine und wieder einmal voller
Vorfreude auf Jaden und die ganze Familie.

Nach einem ruhigen Flug mit Zwischenlandung in Syrien landete die Maschine
gegen Abend am Airport Mehrabad. Ihr Herz klopfte ganz doll.
Der Koffer kam dieses mal sofort und sie ging durch die letzte Kontrolle auf
die große Glastür zu. 

Draußen wartete Jadens Mama und wieder eine Menge Familienmitglieder nur
Jaden konnte Marie nicht entdecken. "Marie Aziz, Jaden ist noch nicht angekommen"
Wieso? Er ist vor 7 Tagen abgefahren und sie hat keine Nachricht was los ist.
"Bestimmt kommt er morgen" beruhigte sie seine Mutter und nahm Marie in
den Arm und merkte das sie am ganzen Körper zitterte obwohl es sehr
warme Temparaturen in Teheran waren. 

Schweigsam und in sich gekehrt fuhren sie zum Haus der Mutter. Sie sagte das
Marie lieber unten bei ihnen schlafen soll bis Jaden eintraf und das nahm sie
sehr gerne an. 

Am nächsten Morgen wachte sie Schweißnass auf. Sie hatte einen sehr schlechten
Traum. Sah Jaden irgendwo im Graben liegen und niemand half ihn. Sie wollte
ihn rufen "Jaden, ich bin hier" aber er hörte sie natürlich nicht. Lag nur regungslos
da. Marie kullerten die Tränen und sie hatte jetzt große Angst das ihm was
passiert sein könnte. Diese Vorahnungen die sie früher immer hatte waren wieder da 
und es ging ihr plötzlich sehr schlecht.

Die Mutter kam besorgt ins Zimmer weil Marie noch nicht aufgestanden war
und fand sie in diesem schlechten Zustand. Sie rief ihren Schwager, den 
Doktor an, der auch sofort kam. Eine Beruhigungspritze konnte er Marie nicht
geben, aber weil sie hyperventilierte gab man ihr eine Tüte in die sie pusten
musste. Bald darauf ging es Marie besser, aber die Angst bliebt.
Es verging noch ein Tag und noch ein Tag. Nach 6 Tagen hatten sie immer
noch keine Nachricht von Jaden .
Täglich kam die besorgte Familie um sich nach Maries Befinden zu erkundigen
und zu fragen ob man irgendetwas von Jaden gehört hatte.

Am 7. Tag Abends, das Wohnzimmer war voller Verwandter, klingelte das Telefon. 
Die Mutter sprang auf und nahm den Hörer ab.
Marie hörte nur wie sie einerseits  erleichtert, andererseit böse rief "Jaden, wo bist du"
und gab kurz darauf Marie  den Hörer. "Marie, wir sind jetzt in Ghazwin angekommen.
Und da es schon  so spät ist und immer noch 150 km bis Teheran werden wir hier
übernachten. Ich erzähle dir alles morgen" Marie konnte kaum etwas sagen als er schon
wieder aufgelegt hatte.  Zum Glück, es scheint im gut zu gehen. Aber warum nur waren
sie  2 Wochen unterwegs gewesen und er hat sich nicht gemeldet.

Marie fing an sich zu ärgern, obwohl sie jetz erleichert war. Er weiß doch
wie ängstlich sie immer ist wenn er unterwegs ist und jetzt im schwangeren 
Zustand noch mehr. Denkt er denn nicht an sie?  

Weinend schlief sie ein und hatte wieder die wildesten Albträume. Aber stand
am nächsten Morgen zeitig auf um sich für Jaden hübsch zu machen. Er sollte
sie nicht in diesen jämmerlichen Zustand sehen. 
Nach und nach trafen wieder die Familienmitglieder ein, alle waren froh und
auch gespannt was sie denn heute für eine Geschichte hören sollten.
Es wurde Mittag, es wurde Nachmittag und endlich gegen Abend klingelte
Jaden an der Tür.

Er begrüßte Marie ziemlich kühl, ging von einem zu anderen und setzte sich dann
nicht neben sie sondern genau auf die andere Seite. Das war zu viel für Marie.
Sie sprang  auf und flüchtete ins Badezimmer wo sie  schluchzend auf dem
Rand der Badewanne saß und die Welt nicht mehr verstand. Was war in diesen
zwei Wochen passiert. Wieso war Jaden so kühl zu ihr.
Die Mama kam ins Bad, versuchte sie zu trösten aber sie wollte niemanden
sehen. Lief dann in ihr Zimmer und warf sich weinend auf das Bett.
Sie weiß nicht mehr wie lange sie da gelegen hatte als sich leise die Tür öffnete
und Jaden eintrat und versuchte Marie zu beruhigen. In den Arm nahm und sie
wie ein Kind hin und her wiegte. Immer wieder sanft auf sie einredete bis
irgendwann ihre Ruhe zurück kehrte. Aber sie konnte und wollte jetzt nicht
mit ihm reden. Zu sehr gekränkt war sie über sein Verhalten. Sie drehte
ihm den Rücken zu und schlief auch sofort vor Erschöpfung ein.


Fortsetzung folgt ...

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi


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