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Freitag, 25. März 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (4)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (4): Palastgeflüster (4) Sie stiegen in ihre große Limusine die von ihrem Chauffeur gesteuert wurde. Und schon ging die Reise nach Isfa...

Sonntag, 20. März 2016

Palastgeflüster (4)





Palastgeflüster (4)


Sie stiegen in ihre große Limusine die von ihrem Chauffeur gesteuert wurde.
Und schon ging die Reise nach Isfahan los. Immer die zunächst Kerzen gerade
und später kurvige Landstraße. Vorbei an der Salzwüste und durch kleine
Gebirgszüge. Unterwegs machten sie Rast und erreichten gegen Abend die Stadt.

Ihr Vater hatte für sie Zimmer im Hotel Shah Abbas reserviert und die Mädchen
waren ordentlich beeindruckt von diesem im alten Stil gebauten Haus mit einem
wunderschönen Innenhof. Ihre Zimmer waren sehr groß und komfortabel und
sie richteten sich gleich ein. Ließen ihre Kleider in die Schränke von den
Dienstmädchen hängen und genossen den köstlich dampfenden Tee den man
ihnen vorbei brachte. Bei dem warmen Wetter war heißer Tee besser als kaltes
Wasser sagte die Mutter. Und sie musste es ja schließlich wissen.

Gleich am nächsten Tag machten sie sich auf den kurzen Weg zum Bazar.
Und nun standen sie direkt auf dem großen Platz  und rund um diesen Platz erstreckt sich der Bazar. Es war ein lebhaftes Treiben. 

Imposant tat sich ihnen der fast 400 Jahre alte Palast von Ali Qapu auf.

Erbaut wurde der Palast  damals durch  Schah Abbas I. im Jahr  1006 n.d.H.  
(1597 .n.Chr.)  wurde ihnen erzählt. Es steht nicht genau fest ob das ursprüngliche Gebäude bereits weit vor dieser Zeit entstanden ist. Aber so 
wie er jetzt ausschaut ist er wohl aus dieser Zeit.

Sie kamen zur großen Moschee mit ihren goldenen Kuppeln und gingen
hinein in den weitläufigen Innenhof dieser Moschee die auch gleichzeitig 
eine Theologieschule ist. Es gab viele kleine gepflegte Gärten in de
großzügigen Anlage. Prachtvoll war die Moschee und mit feinsten Mosaiken
ausgestattet. Sie wuschen sich ihre Hände und Füße um  an einem stillen
Gebet teilzunehmen.   

Nach ihrem Gebet spazierten sie weiter und fanden eine Teestube wo sich
ein wenig ausruhen wollten.

Und dann ging es zu Fuß in Richtung zum Park von Tschehel Sotun. 
Dieser Palast stammt ebenfalls aus der Safawidenzeit . Den Namen 
bekam dieser Palast mit 20 Säulen aus feinsten Zypressenholz, weil die 
sich im vorliegenden Wasserbecken spiegelten das man denken konnte
es sind 40 Säulen.  Tschehel Sotun heißt 40 Säulen.

Wunderschöne Decken mit Spiegelkachelungen und Stuckverzierungen.
Bunte Fresken säumten die Wände die von den Kadjaren mit Gips verdeckt
wurden, genau wie beim Palast Ali Qapu. Nach und nach war man dabei
diese wieder zum alten Glanze erstrahlen zu lassen. Was für eine 
imposante Stadt.

Simin wollte auf jeden Fall wieder hierher kommen um sein paar Skizzen
zu machen. Ob sie das wohl durfte. Soraya war skeptisch. Also kauften
sie sich vorsichtshalber ein paar schöne Postkarten die sie zur Not
abmalen konnte.

Langsam wurde es später Nachmittag und die Eltern mahnten zur Eile
weil sie sich noch ein wenig ausruhen sollten um dann frisch am Abend
ihre ersten Verwandtenbesuche zu machen.  

Morgen werden sie weitere Besichtigungen machen können.


.... Fortsetzung folgt

Copyright by

Heidemarie Khan Shaghaghi

 









Donnerstag, 17. März 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (3)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (3): Palastgeflüster (3) Einige Zeit war seit Sorayas 16. Geburtstag vergangen. Sie träumte immer noch von diesem schönen Abend und sie trä...

Palastgeflüster (3)

Palastgeflüster (3)


Einige Zeit war seit Sorayas 16. Geburtstag vergangen. Sie träumte
immer noch von diesem schönen Abend und sie träumte von Hushang.
Dieser Junge mit den schönen Augen ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.
Was er wohl in Paris macht. Fleißig studieren? Oder das Leben in vollen
Zügen genießen.

Sie hatte gehört dass das Leben in Frankreich und speziell in Paris viel
freier ist als bei ihnen hier. Bestimmt können sie da jeden Abend zum
Tanzen gehen und er wird die hübschesten Mädchen kennen lernen und
sie bestimmt schon vergessen haben. "Ach ja! " seufzte sie laut das ihre
Schwester die gerade in einem Buch las zu ihr schaute. "Soraya, was ist
los? Du bist so in Gedanken. Ich bemerke es schon eine ganze Weile"
"Nein, nur so. Ach ja, sage ich einfach nur so. Mir ist langweilig. Ich will
was erleben und nicht hier zu Hause versauern. Nirgendwo darf man alleine
hin. Immer haben die Eltern etwas dagegen. Wie gerne würde ich raus
gehen. Vielleicht in den Bazar. Oder verreisen. Ja, ich würde sehr gerne
einmal verreisen. Zu unseren Onkel der im Exil lebt. Nach Paris."

"Du kommst auf Ideen. Aber warum nicht. Die Eltern könnten ruhig eine
Reise mit uns unternehmen. Es muss ja nicht gleich Paris sein. Das ist
eine beschwerliche Reise und dazu habe ich wirklich keine Lust."

Simin, Sorayas Schwester hatte ganz andere Gedanken als zu verreisen.
Sie würde am liebsten heiraten und Kinder bekommen und in einem
schönen Haus mit viel Personal leben und es sich einfach nur gut gehen
lassen. Vielleicht erlaubt ihr Mann das sie weiter malen darf. Sie liebte
das malen und zeichnen und hatte eigentlich immer ihren Zeichenblock
dabei wenn sie mal mit der Mutter im Park war. Ja, das waren Simins
Träume. Natürlich möchte sie auch Paris sehen, wenn es nur nicht so
weit wäre. "Vielleicht können die Eltern mal mit uns nach Isfahan reisen"
sagte sie zu Soraya. "Isfahan hat so viele schöne Motive für meine Bilder"

Plötzlich fiel Soraya wieder ein das Hushang ja aus Isfahan stammte.
Dort lebten seine Eltern. Wenn sie nur wüsste wann er einmal wieder
zu Hause ist. Glatt würde sie dann zu ihm reisen.

Gleich darauf wischte sie diesen Gedanken wieder weg. Sie kann doch
keinen Jungen hinterher laufen. Aber vielleicht ergab sich wieder eine
Möglichkeit um ihn zu sehen. Bis dahin werde ich mich hier langweilen,
langweilen und nochmals langweilen.

 Aber so langweilig war ihr Leben nun doch nicht, denn die Familie war
groß und ständig gab es irgendwo ein Mehmuni eine Gesellschaft
und da wurde auch immer getanzt. Sie tanzte für ihr Leben gerne und
ihre Tanzstunden bestanden natürlich auch zum Teil aus klassischen
persischen Tanz. Das war sehr anmutig und sie lernte mit Begeisterung.

Fast ein Jahr war seit ihren Geburtstag vergangen als ihre Mutter zu ihnen ins
Zimmer kam und sagte sie wollten eine kleine Reise machen. Ein paar Tage
nach Isfahan fahren und sich dort mit Verwandten und Freunde treffen.
Es war Anfang des Sommers und noch nicht so heiß. Außerdem sollten
die Mädchen diese wunderbare und kulturelle Stadt auch einmal kennen lernen.

Bei Mädchen sprangen auf und tanzten und klatschen vor Freude in die
Hände. Eine Reise war fein und dann noch nach Isfahan. Wie lange hatten
sie sich das schon gewünscht.

Sie überlegten was sie für Kleider mitnehmen wollten . Ein paar für
Abendgesellschaften sollten schon dabei sein. Aber auch bequeme Kleidung
für die Reise und Besichtigungen. Im nuh war der Kleiderschrank ausgeräumt
und alles lag nun auf ihren Betten zum begutachten.

"Ich habe nichts zum anziehen" jammerte Soraya. "Aber auch gar nichts"
Worauf Simin sie ausschimpfte bei den hübschen Sortiment das sie besaß.
Natürlich wären ein paar neue Kleider für so eine Reise angebracht, aber
wenn die Mutter und der Vater dagegen waren, kann man nichts machen.

Aber es kam anders. Tags drauf kamen Schneiderinnen, nahmen Maß und
brachten wunderschöne Stoffe aus Seide und Spitze mit. Sie werden ganz
neu eingekleidet für die Reise nach Isfahan. Und beide jubelten vor Freude.
Nun werden sie die schönsten Mädchen weit und breit sein und freuten
sich schon riesig auf das kommende Abenteuer.


....Fortsetzung folgt.

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Heidemarie Khan Shaghaghii




Mittwoch, 16. März 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (2)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (2): Palastgeflüster /Kapitel (2) Als alle Gäste eingetroffen waren sollte auch der große Auftritt für Soraya kommen. Wie eine Braut schrit...

Palastgeflüster (2)

Palastgeflüster /Kapitel (2)


Als alle Gäste eingetroffen waren sollte auch der große Auftritt für Soraya
kommen. Wie eine Braut schritt sie an der Hand ihres Vaters die große
Freitreppe hinunter und alle schauten wie gebannt auf sie. Wunderschön
war sie geworden, vom Kind zu einem jungen Mädchen das da strahlend
auf sie zu kam.

Sie begrüßte zuerst die älteren Verwandten, so wie es ihr beigebracht wurde.
Ihre Großmutter und ihr Großvater saßen auf Sesseln die einem Thron
nachempfunden sein mussten und sie küsste ihre Hände. Danach ging Soraya
von einem Gast zum anderen.

Anmutig begrüßte sie alle. Einige mit Umarmungen und Küsschen. Die
anderen, nicht so nahen Verwandten eher mit einem hoheitsvollen Händedruck.
Wie man es ihr in der Ballettstunde beigebracht hatte.

Sie gingen auf eine Gruppe zu die Soraya nicht kannte. Ob das auch Verwandte
waren, fragte sie sich. Aber schon stellte  ihr Vater Soraya ihnen vor.
"Das, mein liebes Kind, ist Fürst Bakhti  und seine Familie. Sie sind extra aus
Isafahan angereist um mit uns deinen 16. Geburtstag zu feiern" Ihr Vater strahlte
über das ganze Gesicht, so stolz war er auf seine Töchter. Und insgeheim dachte
er an eine Vermählung einer von ihnen mit einem der Söhne des Stammesfürst.

Soraya machte einen braven Knicks vor dem Fürsten und ging weiter um seine
Frau zu begrüßen. Hinter ihr stand ein junger Mann, mit strahlend blau/grünen
Augen, und starrte sie wie gebannt an. Natürlich hatte Soraya seine Blicke bemerkt,
aber ihre Etikette verbat es ihr ihn an zulächeln. Also musste er sich mit einem
kurzen Kopfnicken von ihr begnügen.

Soraya ging um weitere Gäste zu begrüßen und vergaß den Jungen mit den
strahlenden Augen auch gleich wieder.

Es wurde königlich gegessen. Die schönsten Speisen standen dampfend auf
dem Tisch und alle nickten anerkennend über das vorzügliche Mahl.
Eine Kapelle ging auf das eigens für sie angefertigte Podest und davor
befand sich die mit Edelhölzern aufgebaute Tanzfläche. 

Soraya stelle gerade ihr Glas auf den Tisch als der junge Mann von vorhin vor
ihr stand und sie zum Tanzen auf forderte. Etwas unsicher sah Soraya zu ihrem
Vater rüber, aber der nickte ihr ermunternd zu. Und so stand sie langsam auf
und begleitete Hushang, so hieß der Junge der vielleicht 5 Jahre älter war als
sie selber.

Es wurde ein Walzer angestimmt und er nahm sie in den Arm und sie schwebten
wie auf Wolken über die Tanzfläche. Das machte Soraya soviel Spaß.
Ihre Haare folgen im Wind und sie tanzte und tanzte. Sie wollte niemals aufhören
zu tanzen, doch plötzlich verstummte die Musik denn die Musiker brauchten
eine Pause. "Darf ich Sie wieder auffordern, Soraya" Hushang fragte es ganz
leise. So als ob er Angst hatte das sie vielleicht ein lautes Nein von sich gibt.
Aber sie antwortete und knapp "Natürlich gern".

Wie glücklich war Hushang und stand sofort wieder vor ihr als die Musik
wieder einsetzte.Und sie tanzten weiter, den ganzen Abend lang.
Noch als sie sich von den letzten Gästen verabschiedet hatte und die Treppe
hoch lief war die Tanzmusik noch in ihrem Kopf. Sie summte die Melodien
und mit Wiegeschritten bewegte sie sich dazu. Sie würde diesen Tag niemals
vergessen.

Und sie dachte an Hushang, diesen höflichen jungen Mann mit den schönen Augen.
Er war um einiges größer als sie und hatte eine stattliche Figur. Und wie gut er
tanzen konnte. Er studiert in Frankreich Tiefbau Ingenieur hatte er ihr erzählt
und war im Sommer bei seinen Eltern zu Besuch. Bald waren seine Ferien
vorbei und er würde wieder nach Paris zurück kehren. Soraya fragte sich wann
sie ihn wohl wieder sehen wird.

Glückselig schlief sie ein und träumte weiterhin wie sie mit Hushang über die
Tanzfläche schwebte und sich mit der Musik drehte und wollte das dieser Traum
niemals aufhört.



.....Fortsetzung folgt

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Heidemarie Khan Shaghaghi




Montag, 14. März 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (1)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (1): Palastgeflüster Kapitel (1) Sie wuchs auf wie eine kleine Prinzessin. In Wahrheit war sie ja auch eine, denn ihr Onkel war einmal d...

Palastgeflüster (1)




Palastgeflüster Kapitel (1)


Sie wuchs auf wie eine kleine Prinzessin. In Wahrheit war
sie ja auch eine, denn ihr Onkel war einmal ein König der
aber abdanken musste.
Er wurde mit Schimpf und Schande aus dem Land gejagt und
lebte nun in Frankreich. Somit hatten auch ihr Vater und ihre
gesamte Familie ihren Adelstitel verloren und durften sich auch
nicht mehr offiziell Prinz oder Prinzessin nennen.

Persien wurde nun von einem anderen König regiert, ein König
aus dem Volke der dem Land zu Wohlstand verhelfen wollte
was ihr Onkel versäumt hatte. Er hatte für seinen eigenen
Wohlstand immer mehr Besitztümer des Landes verkauft.

Recht geschieht ihm das er das Land verlassen musste.
Die kleine Soraya war nicht traurig keine Prinzessin mehr zu sein.
Sie lebte ja nach wie vor in ihrem schönen großen Haus mit ihren
Eltern und ihrer großen Schwester. Weiterhin bekam sie die schönsten
Kleider und Spielzeug. Nein, es fehlt ihr an nichts.

Im Land wurden die Unruhen immer weniger und die Frauen immer
moderner was den Kleidungstil anging. Der neue König hatte verboten
das die Frauen Schleier trugen und wenn sie sich nicht daran hielten
wurde ihnen der Schleier vom Körper gerissen. Auch das war ihr recht.
Mochte sie doch diese ollen schwarzen Schleier überhaupt nicht leiden.

So wuchs sie heran und wurde auf ihre Aufgaben als gute Ehefrau und
Mutter vorbereitet, die in der Lage war irgendwann einmal einen großen
Haushalt zu führen. Auf diesen Tag freute sich Soraya schon.
Sie lernte Ballett, Klavier und nahm Gesangstunden. Lernte Französisch
und Englisch. Schaute ihrer  Mutter zu wie sie dem Personal gekonnt
Anweisungen gab damit im Haus alles reibungslos ab lief.
Ein schönes Leben war das.

Und heute feiert sie ihren 16. Geburtstag mit einem großen
Fest und vielen Gästen die aus dem ganzen Land angereist waren.
Nur um mit ihr zu feiern. Soraya klatschte in ihre Hände und umarmte
ihre Schwester stürmisch mit der sie sich ein großes Zimmer teilte. 

Ein schönes hellblaues Kleid wurde extra dafür angefertigt. Mit
einem Tüllrock und dazu die passend mit Satin bezogenen Schuhe.
Eine Krönchen werde sie nicht aufsetzten, so wie es in anderen Ländern
Sitte war. In ihrem Land trägt man so was nicht, nur die Königin.
Obwohl, wenn sie so darüber nachdachte, warum eigentlich nicht.
Bestimmt würde ihr so ein Krönchen vorzüglich stehen.

"Du siehst entzückend in dem Kleid aus" das war die Mutter die soeben
das Zimmer betrat und sah das Soraya dabei war ihr Kleid und die
Schuhe an zuziehen. "Ganz entzückend, mein Schatz" und gab
ihr einen dicken Kuss auf die Stirn. Auch ihre Schwester bekam einen
Kuss, denn auch sie sah entzückend aus in ihrem blassgelben Kleid.
Ebenso wie ihres aus  feinsten Satin und dazu die passenden Schuhe.

"Seht einmal her Kinder was ich euch mitgebracht habe." Und sie klappte
eine Schatulle auf und darin lag ein wunderschönes Kollier. Es glitzerte
und blinkte im Sonnenlicht und beide Mädchen schauten und waren
gespannt wer von ihnen dieses Geschmeide tragen darf. Aber schon
klappte die Mutter eine weitere Schatulle auf in dem ebenso ein
schönes Kollier glitzerte und blinkte.

"Ich möchte das rechte haben" sagte Soraya keck, doch ihre  Schwester
protestierte, denn das hatte auch sie sich ausgesucht. Immerhin war sie
die Ältere, also kann sie auch zuerst entscheiden.  Soraya machte einen
Schmollmund, so wie sie ihn immer machte wenn sie nicht bekam was
sie wollte. Aber die Mutter sprach ein Machtwort und entschied wer
welches Schmuckstück tragen sollte. Also fügte sie sich. Und ihres war
natürlich das besonders schöne und passte zu ihrem Kleid.

Das Dienstmädchen hatte eine Menge zu tun um die Unordnung wieder
zu richten die die Mädchen in ihrem Zimmer veranstaltet hatten.
Und sie war sehr stolz auf ihre kleinen Herrinnen die  so schön
aussahen für den heutigen Ball.

Das ganze Haus und der Garten waren mit Kerzen und Lampions geschmückt
worden. Überall auf den Tischen war Obst und Gebäck bereit gestellt.

Nach und nach trafen die Gäste ein. Begrüßten sich erfreut. Standen in
kleineren Gruppen und fragten höflich nach ihren Befinden. Alle waren
froh endlich einmal wieder zusammen zu kommen. Die Zeiten der
Revolution war nun endgültig vorüber und das feudale Leben konnte
wieder weiter gehen.


...Fortsetzung folgt

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Heidemarie Khan Shaghaghi




Donnerstag, 10. März 2016

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (15)

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (15): Rosenduft (15) Nun war Schirin eine junge Witwe, gerade einmal 30 Jahre alt. Sie wurde immer stiller. Zog sich in ihr Zimmer zurück ...

Rosenduft (15)



Rosenduft (15)


Nun war Schirin eine junge Witwe, gerade einmal 30 Jahre alt.
Sie wurde immer stiller. Zog sich in ihr Zimmer zurück und nichts
erfreute sie. Auch die Kinder konnten sie nicht aus dieser trüben
Stimmung holen. Sie hatte Ahmad geliebt und es ihm niemals
sagen können, denn sie wusste immer das er eine andere mehr als sie
geliebt hatte. Sie war ihm nicht böse, konnte man doch gegen seine
Liebe nicht tun. Er war immer gut zu ihr und las ihr jeden Wunsch
von den Augen ab. Ahmad war ein guter Mann und er hatte es verdient
um ihn zu trauern.

So verging die Zeit und die Wunden heilten langsam. Schirin kümmerte
sich wieder liebevoll um ihre Jungen die bereits zu stattlichen jungen
Männer herangewachsen waren. So viel Freude bereiteten sie ihr.
Das Leben musste weiter gehen. Sie musste jetzt alles für ihre
Kinder tun. Sie sollten eine gute Ausbildung bekommen und sie
schickte ihren ältesten Sohn zum studieren ins Ausland. Im Jahr
darauf folgte dann der zweite Sohn. Und als der dritte Sohn das
Alter zum studieren erreicht hatte, folgte auch er seinen Brüdern.

Eines Tages bekam Maryam einen sehr starken Husten und hohes
Fieber. Schirin rief nach dem Doktor und der tat alles um das Fieber
zu senken. Tag und Nacht wachte sie am Bett ihrer geliebten Mutter.
Bis auch Maryam für immer ihre Augen schloss. Nun war Schirin
ganz allein.

Sie war auch alleine um eine Entscheidung zu treffen. Wo sollte sie
ihre Mutter begraben lassen? Sie hatte nie erwähnt das sie an der Seite
ihres Mannes bestattet werden möchte im Familiengrab in Yazd.
Schirin wusste von ihrer  Liebe in ihrer Kindheit. Sie hatte es
immer gespürt. Sie wollte den heimlichen Wunsch ihrer Mutter
erfüllen. Und so begrub sie Maryam an der Seite von Ahmad.
Mögen sie im Tod vereint sein, was ihnen im Leben verwehrt wurde.
So geschah es auch. Maryam fand ihre letzte Ruhe an der Seite
des Mannes den sie immer geliebt hatte und der sie immer
geliebt hatte.

Nun hatte auch Schirin ihren Frieden gefunden. Sie würde nie wieder heiraten.


Hier endet meine Geschichte von Ahmad, Maryam und Schirin.
Die Namen habe ich frei erfunden, aber es gab wirklich jemand
wie sie, die eine ähnliche Geschichte erlebt hatten. Ich fand sie
so schön das ich sie aufschreiben wollte um sie euch zu erzählen.

Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen ... 
.... und vielleicht schreibe ich noch andere schöne Geschichten
auf die mir erzählt worden sind. Geschichten wie aus 1001 Nacht. 


Copyright by

Heidemarie Khan Shaghaghi

Mittwoch, 9. März 2016

Rosenduft (14)




Rosenduft (14)


So gingen die Jahre ins Land. Die Kinder wurden immer größer
bis sie plötzlich eine Nachricht ereilte. Schirins Großvater war
gestorben und kurz darauf Schirins Vater. Sie war außer sich
vor Trauer und wollte unbedingt nach Yazd reisen um ihre
Mutter zu trösten.

Zwei Tage später machten sie sich auf die Reise. Dieses mal
komfortabel mit ihrem eigenen Auto. Die Strecke war bis
Esfahan gut ausgebaut und am Abend erreichten sie bereits
die Stadt. Sie wollten keine Zeit verlieren und übernachteten
nur diese Nacht um am nächsten morgen weiter in Richtung
Yazd zu fahren.

Sie machten sich bereits sehr früh auf den Weg und erreichten
in der Nacht noch Yazd. Maryam war völlig aufgelöst, musste
sie doch ihren Vater zu Grabe tragen und kurz darauf ihren
Ehemann. Sie hatte ihn sehr verehrt, denn er war ein guter
Mann.Und nun war sie alleine in dem großen Haus.

Schirin rannte sofort die Treppe hoch, als der Wagen vorfuhr,
und nahm ihre Mutter in den Arm und beide weinten bitterliche
Tränen. Tränen für den Großvater und Vater. Wie grausam doch
manches mal das Schicksal zuschlagen konnte.

Am nächsten Tag besuchten sie sofort das große Familiengrab
und ließ wieder ihren Tränen freien Lauf. Gerne hätte sie
sich noch von den beiden verabschiedet, und nun war es ein
Abschied für immer. Nichts wird wieder sein wie vorher.
Eine große Lücke in ihrem Leben ist entstanden. Sie wird sich
nun um ihre Mutter kümmern und sie mit nach Teheran nehmen.

Und so traten sie gemeinsam mit Maryam die Rückreise nach
Teheran an, wussten sie doch nicht das ein weiterer Schicksals-
schlag sie bald ereilen würde.

In Teheran angekommen fing Ahmad an zu kränkeln. Er hatte
sich schon die ganze Zeit so unwohl gefühlt. Schirin und
Maryam machten sich die größten Sorgen. Nach ein paar
Tagen erholte er sich wieder, blieb aber weiterhin sehr schwach.

Ein Jahr taten sie alles um Ahmad wieder gesund zu bekommen.
Er verlor immer mehr an Gewicht. Fast auf den Tag genau als
Schirin ihren Vater und Großvater verloren hatte, musste sie
sich auch von Ahmad verabschieden. Die Krankheit hat ihm nicht
mehr Zeit gegeben länger mit Schirin und den Kindern zu verbringen.
Ahmad war gestorben.

Wie gut das sie ihre Mutter an ihrer Seite hatte. Sie gab ihr nun
den Halt den sie dringend brauchte.
Es war eine sehr große Beerdigung. Ahmad war ein berühmter
und reicher Mann und viele Menschen säumten die Straße um
ihn seine letzte Ehre zu erteilen. Auf dem Friedhof von
Schah Abdul Azim fand Ahmad seine letzte Ruhestätte. Er hatte
sie bereits vorher gekauft. Ein Grab für sich und auch schon
ein Grab für Schirin, denn er wollte im Tod wieder mit ihr vereint sein.

...Fortsetzung folgt

Copyright by

Heidemarie Khan Shaghaghi


PrinzAndPrinzess: Rostenduft (14)

PrinzAndPrinzess: Rostendurft (14): Rosenduft (14) So gingen die Jahre ins Land. Die Kinder wurden immer größer bis sie plötzlich eine Nachricht ereilte. Schirins Gro...

Rostenduft (14)





Rosenduft (14)


So gingen die Jahre ins Land. Die Kinder wurden immer größer
bis sie plötzlich eine Nachricht ereilte. Schirins Großvater war
gestorben und kurz darauf Schirins Vater. Sie war außer sich
vor Trauer und wollte unbedingt nach Yazd reisen um ihre
Mutter zu trösten.

Zwei Tage später machten sie sich auf die Reise. Dieses mal
komfortabel mit ihrem eigenen Auto. Die Strecke war bis
Esfahan gut ausgebaut und am Abend erreichten sie bereits
die Stadt. Sie wollten keine Zeit verlieren und übernachteten
nur diese Nacht um am nächsten morgen weiter in Richtung
Yazd zu fahren.

Sie machten sich bereits sehr früh auf den Weg und erreichten
in der Nacht noch Yazd. Maryam war völlig aufgelöst, musste
sie doch ihren Vater zu Grabe tragen und kurz darauf ihren
Ehemann. Sie hatte ihn sehr verehrt, denn er war ein guter
Mann.Und nun war sie alleine in dem großen Haus.

Schirin rannte sofort die Treppe hoch, als der Wagen vorfuhr,
und nahm ihre Mutter in den Arm und beide weinten bitterliche
Tränen. Tränen für den Großvater und Vater. Wie grausam doch
manches mal das Schicksal zuschlagen konnte.

Am nächsten Tag besuchten sie sofort das große Familiengrab
und ließ wieder ihren Tränen freien Lauf. Gerne hätte sie
sich noch von den beiden verabschiedet, und nun war es ein
Abschied für immer. Nichts wird wieder sein wie vorher.
Eine große Lücke in ihrem Leben ist entstanden. Sie wird sich
nun um ihre Mutter kümmern und sie mit nach Teheran nehmen.

Und so traten sie gemeinsam mit Maryam die Rückreise nach
Teheran an, wussten sie doch nicht das ein weiterer Schicksals-
schlag sie bald ereilen würde.

In Teheran angekommen fing Ahmad an zu kränkeln. Er hatte
sich schon die ganze Zeit so unwohl gefühlt. Schirin und
Maryam machten sich die größten Sorgen. Nach ein paar
Tagen erholte er sich wieder, blieb aber weiterhin sehr schwach.

Ein Jahr taten sie alles um Ahmad wieder gesund zu bekommen.
Er verlor immer mehr an Gewicht. Fast auf den Tag genau als
Schirin ihren Vater und Großvater verloren hatte, musste sie
sich auch von Ahmad verabschieden. Die Krankheit hat ihm nicht
mehr Zeit gegeben länger mit Schirin und den Kindern zu verbringen.
Ahmad war gestorben.

Wie gut das sie ihre Mutter an ihrer Seite hatte. Sie gab ihr nun
den Halt den sie dringend brauchte.
Es war eine sehr große Beerdigung. Ahmad war ein berühmter
und reicher Mann und viele Menschen säumten die Straße um
ihn seine letzte Ehre zu erteilen. Auf dem Friedhof von
Schah Abdul Azim fand Ahmad seine letzte Ruhestätte. Er hatte
sie bereits vorher gekauft. Ein Grab für sich und auch schon
ein Grab für Schirin, denn er wollte im Tod wieder mit ihr vereint sein.

...Fortsetzung folgt

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Heidemarie Khan Shaghaghi


Montag, 7. März 2016

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (13)

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (13):   Rosenduft (13) Am nächsten morgen wachte Ahmad auf und schaute auf das Antlitz von Schirin. Sie schlief noch tief und fest. Er stan...

Rosenduft (13)

 
Rosenduft (13)


Am nächsten morgen wachte Ahmad auf und schaute auf das
Antlitz von Schirin. Sie schlief noch tief und fest. Er stand leise auf
um sie nicht zu wecken und wusch sich gründlich und zog seine
Kleidung an. Danach setzte er sich auf einen Stuhl und sah auf seine
friedlich schlafende Frau. Er erinnerte sich an seinen Traum von heute
Nacht und das er im Traum Maryam zum Traualtar geführt hatte.
Er erschrak über sich selber und dachte dass das nie wieder passieren
durfte. Sie war jetzt seine Frau und er wollte ihr ein guter Ehemann
sein.

Langsam erwachte auch Schirin und als sie Ahmad auf dem Stuhl
sitzten sah schob sie  ihre Bettdecke bis an ihr Kinn, wollte sie doch
nicht das Ahmad sie so schlaftrunken sehen sollte.
Ahmad stand auf und sagte ihr das er kurz runter gehen wollte um
ihr Frühstück zu bestellen. In dieser Zeit konnte auch sie sich frisch
machen und ankleiden. Schirin war dankbar für soviel Feingefühl,
sie schämte sich noch ein wenig und musste erst lernen eine gute
Ehefrau zu sein.

Nachdem sie sich angekleidet hatte kam auch schon Ahmad zur Tür
herein, kurz danach auch ein Hoteljunge mit dem Frühstück das
er gekonnt auf dem Tisch ausbreitete und sich leise wieder zurück
zog. Schweigend aßen sie ihr erstes gemeinsames Frühstück.
Bis Ahmad schließlich sagte " Wir werden morgen die Reise nach
Teheran antreten. Meine Familie erwartet uns schon sehnsüchtig
und ich will nun keine Zeit mehr verlieren"  Schirin nickte nur, sagte
aber nichts.

Zum Mittagessen fuhren sie noch einmal zu ihrem Elternhaus wo
ihre Koffer für die Reise nach Teheran bereits gepackt waren.
Sie würden morgen bei Tagesanbruch abgeholt werden.
Maryam und Schirin weinten beide bei der Verabschiedung.
Sie küsste noch ihren Vater und ihren Großvater die Hände um sich
dann auf die Reise in ihre neue Heimat zu machen.

Sehr früh morgens schlossen sich Ahmad und Schirin einer Karavane
an die sie nach Teheran bringen würde. Alles war fertig verpackt
und verzurrt und bei großer Hitze, immer an der Wüstenstraße
entlang erreichten sie zunächst Nain, eine kleine verschlafene Stadt.
Hier wollten sie einen Tag Rast einlegen bevor die Karawane
weiter zog in Richtung Kashan.

Auch dort wurde wieder ein Tag Rast eingelegt damit sich vor allen
Dingen auch die Tiere erholen können.

Weiter ging ihre beschwerliche Reise endlich in Richtung Teheran
das sie nach einen mehrtägigen Ritt  in den Abendstunden erreichten.
Genau wie bei Ahmads erster Ankunft lag die große Stadt vor ihm.
Auf einem Plateau und im Hintergrund türmte sich das über 5000 Meter
hohe Alborz Gebirge auf. Es war wirklich ein sehr überwältigender
Anblick für Schirin, ganz anders als in ihrer Heimatstadt.

Sie ritten durch das Stadttor und fanden sich irgendwann vor dem Haus
von Ahmad, das früher einmal sein Meister bewohnt hatte, wieder.
Seine Brüder traten ihm entgegen und begrüßten Ahmad überschwänglich
und hießen auch seine junge Frau aufs herzlichste Willkommen.
Die etwas kränkelnde Mutter erwartete die beiden im Salon. Sie war so
alt und zerbrechlich geworden das Ahmad sich erschrak. Was war in
den letzten Jahren passiert das die Mutter so gealtert war. Aber er kniete
vor ihr nieder und küsste ihre Hand und Schirin tat es ihm nach.

Die Mutter freute sich für Ahmad und sein Glück und betrachtete das
Antlitz von Schirin. Wie schön sie doch war, aber auch noch sehr jung.
Sie wird ihrem Ahmad eine gute Frau sein, dachte sie bei sich. Ich
kann dann ruhig diese Welt verlassen. Alle Kinder waren versorgt.

Ahmad, der diese trüben Gedanken seiner Mutter erraten konnte
sprang auf und küsste sie noch einmal zärtlich auf die Augen.
"Liebe Mutter, ihr müsst noch lange bei uns bleiben damit ihr auch
meine Kinder aufwachsen seht" Schwach nickte die Mutter, wusste
sie doch das ihre Zeit nun längst gekommen war.

Langsam lebten sich Schirin und Ahmad in ihrem gemeinsamen
Heim ein. Sie war eine sehr stille und gute Frau die alles tat damit
es ihrem Mann an nichts fehlte. Und nach einer Weile sagte sie ihm
das sie ein Kind unter ihrem Herzen trug. Ahmad wollte vor Freude
fast Purzelbäume schlagen, so erfreut war er über die Nachricht.
Schirin durfte sich jetzt auf keinen Fall anstrengen in dieser Zeit
ihrer Schwangerschaft. Er brachte ihr die schönsten Früchte, den
köstlichsten Scharbat und das beste Essen. Es sollte ihr gut gehen.

Kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes verstarb Ahmads Mutter.
Wie traurig war er darüber. Er hätte gerne ihr noch seinen Sohn
in die Arme gelegt, aber sie war einfach sanft eingeschlafen und
nicht mehr aufgewacht. Nach der Trauerfeier ging es Schirin
plötzlich nicht mehr so gut, sie spürte das ihr Kind kommen
wollte. Und so erblickte ein kleiner Junge das Licht der Erde
die doch gerade eben einen Erdenbürger zu Grabe tragen musste.

Der kleine Junge entwickelte sich prächtig. Er war richtig pausbäckig
so gut genährt wurde er von Schirin. Schnell vertrieb sein liebenswertes
Kinderlachen die Trauer und es dauerte nicht lange das war Schirin
schon wieder schwanger. "Vielleicht wird es diesesmal eine Tochter."
sagte Schirin. Sie wünschte sich so sehr eine kleine Tochter. Aber
sie bekamen wieder einen Sohn. Ebenso kräftig wie sein großer
Bruder der jetzt langsam auf wackeligen Beinen durch das Haus
lief und allen viel Freude bereitete.

So verging wieder ein Jahr und Ahmad ist inzwischen eine
Kooperation mit seinem damaligen englischen Nachbarn von
der indischen Teeplantage eingegangen. Er bewirtschaftete auch
seine Plantage und schickte regelmäßig den qualitativ hochwertigen
Tee nach Persien und Ahmad verteilte die Ladungen im ganzen Land.
Sein Geschäft wurde immer größer und bald fand er sogar Abnehmer
im Ausland für seine Teesorte. Die Geschäfte liefen prächtig.
Die beiden Söhne wuchsen heran als Schirin zum dritten mal
schwanger wurde. Auch dieses mal wünschte sie sich im stillen ein
kleines, süßes Mädchen. Aber auch das dritte Kind wurde ein Sohn.
Sie werden sicherlich noch mehr Kinder haben, dachte sich Schirin.


....Fortsetzung folgt

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Heidemarie Khan Shaghaghi
 



Samstag, 5. März 2016

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (12)

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (12):  Rosenduft (12) Die Hochzeit zwischen Ahmad und Schirin war nun eine beschlossene Sache. Die Merie/Mitgift wurde verhandelt und die V...

Rosenduft (12)


 Rosenduft (12)


Die Hochzeit zwischen Ahmad und Schirin war nun eine beschlossene
Sache. Die Merie/Mitgift wurde verhandelt und die Vorbereitungen für
das Fest lief in vollen Zügen.

Das Haus des Teppichhändlers wurde auf Hochglanz poliert. In der Küche
wurde Gebäck zubereitet und Scharbat angesetzt. Granatapfel-Sirup,
Rosenblüten-Sirup. Die Lämmer für das Fleisch wurden ausgesucht.
Obst gewaschen und dekorativ im Salon und im Garten drapiert.

Tische und Stühle für den Garten wurden vom Speicher geholt und
vom Schmutz der Jahre befreit das sie nur so strahlten. Das Sofre Aght
wurde aufgebaut.

Für das Brautkleid wurde der beste Schneider von Yazd beauftragt
und auch Ahmad sollte neue prächtige Kleider bekommen.
Der Schmuck für die Braut  sorgfältig ausgesucht und da ließ
Ahmad sich nicht Lumpen. Er kaufte die schönsten Goldarmbänder,
Ketten und Ringe die er finden konnte, Seine Braut sollte die schönste
Braut von Yazd sein. Er war froh über diese Wendung in seinem Leben
und glücklich über diese Fügung.

Dann kam der große Tag. Ahmad wartete aufgeregt an der untersten
Stufe der großen Freitreppe und schaute sehnsüchtig nach oben.
Schirin kam, total eingehüllt mit einem Schleier der ihr über das
Gesicht gelegt wurde, geführt von ihrem Vater die Treppe runter.
Die Hochzeitsgesellschaft hatte sich bereits um das Sofre versammelt
und einige Frauen stimmten ein lautes Lililili an und im Hintergrund
spielten die Schalmei,  Daf und Dombak.

Schirin ging vorsichtig die Treppe am Arm ihres Vater runter, konnte
sie doch kaum etwas sehen. Unten überreichte der Teppichhändler
voller Stolz die Hand seiner Tochter an Ahmad und sie gingen
auf die beiden Sessel zu die vor dem Sofre Aght aufgestellt waren.
Zuvor trat ihnen noch Maryam entgegen, die mit Tränen in den Augen
ein Silbertablett gefüllt mit einer Schale Honig trug. Hier mussten beide
ihren kleinen Finger eintunken und sich diesen gegenseitig zum kosten
gaben. Dafür musste Ahmad natürlich unter Schirins Schleier greifen.
Hinter Maryam stand ein Diener mit einem weiteren Tablett. Darauf
stand ein kleiner reich verzierter  Manghal, Holzkohlegrill, in den er
Weihrauch reinrieseln ließ. Das diente dazu alles böse von dem zukünftigen
Ehepaar abzuwenden und der Honig damit ihr Leben immer süß sein soll.

Dann nahmen Ahmad und Schirin auf ihren Stühlen Platz und die Hochzeits-
zeremonie begann. Über den beiden war ein weißes Seidentuch gespannt,
gehalten von den älteren Schwestern und Cousinen der Braut. Eine rieb
einen Zuckerhut und der Zucker rieselte in das Tuch. Auch das sollte ihnen
beiden nur glückliche Stunden bescheren.

Ahmad wurde gefragt ob er die hier anwesende Schirin zu seiner Ehefrau
nehmen möchte und er antwortete mit einem lauten klaren "Ja".
Danach wurde Schirin gefragt ob sie Ahmad zu ihrem Ehemann nehmen
möchte und sie antwortete mit einer ebenso lauten und klaren " Mit der
Erlaubnis meines Vaters und meiner Mutter, Baleh, "ja". Ahmad nahm den
Schleier von Schirins Gesicht und musste den Atem anhalten, so schön war
sie .  Sie unterschrieben in ihrem Familienbuch und waren nun Mann und Frau.

Einer nach dem anderen trat vor und überreichte ihnen ihre Geschenke.
Es waren üppige Geschenke. Nach kurzer Zeit hatte Schirin jede Menge
Ketten um ihren Hals, Armbänder um ihr Handgelenk und Ringe an ihrem
Finger.

Die Musik setzte wieder ein und das Brautpaar stand auf und ging von
einem zum anderen um sich bei ihnen für ihr Kommen und ihre Geschenke
zu bedanken. Sie traten raus in den Garten wo bereits an aufgestellten großen
Grillständern das Fleisch bruzelte.  Der unterschiedlichste Scharbat wurde
rumgereicht und nach und nach saßen alle an den Tischen auf ihren Plätzen
und schmausten genüsslich die köstlichsten Hochzeitsspeisen.

Irgendwann in später Nacht nahm Ahmad die Hand von Schirin, verabschiedeten
sich von den Verwandten und fuhr mit einer Droschke in sein Hotel wo bereits
alles für die Hochzeitsnacht vorbereitet worden war.

Sie betraten das große, üppig ausgestattete Zimmer im besten Hotel der Stadt.
Schirin  stand schüchtern in ihrem Brautkleid vor ihm und wusste nicht wie sie sich
jetzt ihm gegenüber verhalten soll. Sie stand einfach nur da,den Kopf gesenkt.
Er kam auf sie zu,hob ihren Kopf, schaute ihr in die Augen und gab ihr einen
zärtlichen Kuss auf den Mund . Dabei schloss er die Augen und sog ihren Duft ein.
Der Duft nach Rosen. Rosenduft. Rosenduft.

Langsam zog er ihre Kleider aus und trug sie zum großen Bett wo er sie vorsichtig
drauf legte. Auch er entledigte sich seiner Kleider und legte sich neben sie.
Schloss wieder die Augen um ihren Duft einzuatmen. Wie liebte er diesen Duft.
Er wird auch seine Frau lieben. Er war ganz sicher dass das passieren wird.
Neben ihm lag die Frau aus seinen Träumen, er wollte immer nur sie. Niemals
eine andere.  Langsam und sehr zärtlich machte er sie zu seiner Frau.

In dieser Nacht schlief er ruhig und friedlich neben Schirin ein und träumte
einen wunderschönen Traum. Er träumte das er noch ein junger Mann wäre
und seine geliebte Maryam zum Traualtar geführt hat und nun endlich mit
ihr vereint war.


...Fortsetzung folgt


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Freitag, 4. März 2016

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (11)

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (11): Rosenduft (11) Immer wieder an diesem Abend musste Ahmad an Maryam denken. Sie waren so jung damals, und heimlich sehr verliebt. Niemals ...

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (11)


Rosenduft (11)

Immer wieder an diesem Abend musste Ahmad an Maryam denken.
Sie waren so jung damals, und heimlich sehr verliebt. Niemals durfte
er sie in seine Arme nehmen, niemals durfte er sie küssen.
Und nun saß sie da und war die Frau eines anderen, lange Zeit schon.
Beide haben sich verändert. Das Leben hat sie verändert. Sie war immer
noch schön, aber eben eine Frau in mittleren Jahren. Zärtlich dachte
Ahmad an seine Gefühle damals. Waren sie wirklich vorbei?
Wieso musste er an sie denken wenn er ihre Tochter sah.

Schirin war so süss und anmutig wie damals Maryam. Die Ähnlichkeit
war so verblüffend das Ahmad nicht aufhören konnte sie anzuschauen.
Ihr Vater bemerkte die Blicke und bot ihm noch mehr Gebäck und Tee
an, nachdem sie ausgiebig gespeist hatten. Er hatte einen Plan.
Hier saß genau der richtige Mann für seine jüngste Tochter. Das er so
viele Jahre älter war als sie spielt keine Rolle, war er doch selber ebenso
älter als seine Maryam und sie lebten zufrieden und in Eintracht.

"Wie lange werdet ihr in Yazd verweilen" wollte er von Ahmad wissen.
Ahmad hatte sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Eigentlich
wollte er ein paar Tage später bereits nach Teheran reisen um endlich
auch seine Familie wieder zu sehen. Aber er antwortete "Ich habe noch
nicht geplant wie lange mein Aufenthalt hier sein wird. Die Reise war
sehr beschwerlich und da bin ich froh in meiner alten Heimat ein wenig
auszuruhen" Freudig sprang der Teppichhändler auf und klopfte ihn
auf die Schulter. "Dann werdet ihr jeden Abend unser Gast sein"

Maryam blinzelte nervös, wusste sie doch nicht was ihr Eheman vor hatte.
Und Schirin schaute wieder verschämt auf ihre Schuhe. Sie hatte schon
bemerkt das dieser feine Herr mit den prächtigen Kleidern Interesse an
ihr zeigte.

Und so kam Ahmad die folgenden zwei Wochen jeden Abend in das
Haus des Teppichhändlers und jeden Abend wurde er feudal bedient
und sah auch Maryam und Schirin.

Eines Tages war er wieder eingeladen, aber dieses mal waren weder
Maryam noch Schirin anwesend. Er erkundigte sich brav nach der
Frau des Hauses und seiner Tochter.

Der Teppichhändler sah ihn lange aufmerksam an und begann zu sprechen
"Mir ist nicht entgangen das ihr ein gewisses Interesse an meiner Tochter
 habt. Sie ist nun im Heiratfähigen Alter und wir haben beschlossen
das sie sich von nun an nur noch  ihrem zukünftigen Eheman  zeigen wird."

Ahmad wusste sofort was er damit meinte und sprang auf, küsste dem
Teppichhändler die Hände und bat ihm um die Hand seiner Tochter.
Wie erfreut war der Teppichhändler und ebenso sein alter Meister, der
Vater von Maryam. Wussten sie doch das sie mit ihm einen zuverlässigen
und vermögenden Mann gefunden haben. Beide waren mehr als zufrieden
mit dem Ausgang dieser zwei Wochen.

Der Teppichhändler rief seinen Diener herbei und bat die Herrin und ihre
Tochter zu holen. Und dann betraten Maryam und  Schirin das Zimmer,
das sich sofort mit Rosenduft füllte. Der Duft den Ahmad so lange liebte.
Schöner den je saß Schirin da und folgte den Worten ihren Vaters.
Es war nun eine beschlossene Sache. Die Hochzeit würde in kürze
stattfinden und Schirin würde mit ihm gemeinsam nach Teheran gehen.



....Fortsetzung folgt


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PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (10)

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (10): Rosenduft (10) Sein Zustand verschlechterte sich zusehends.Schüttelfrost ließ seinen Körper erbeben.  Die Hausangestellten waren in größ...

Donnerstag, 3. März 2016

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (10)



Rosenduft (10)


Sein Zustand verschlechterte sich zusehends.Schüttelfrost ließ
seinen Körper erbeben.  Die Hausangestellten waren in größter
Sorge um ihren Herren und suchten Hilfe bei einer benachbarten
englischen Familie. Sofort schickten sie ihren  Arzt der ihn
gründlich untersuchte und  Chinin verabreichte. Chinin um das
Fieber zu senken damit er hoffentlich die Malaria überleben kann.

Nach und nach fiel das Fieber und das Atmen wurde mehr und mehr
ruhiger. Nach zwei Tagen fiel Ahmad endlich in einen erholsamen
Schlaf. Er war abgemagert von dieser Zeit als er endlich wieder
erwachte. Aber das war natürlich nur das kleinste Übel,denn er wurde
ordentlich von seinem Koch aufgepäppelt und schon bald konnte
er in seinen Schaukelstuhl auf der Veranda sitzten und ein wenig
Sonne tanken.

Seit dieser schlimmen Krankheit machte sich Ahmad Gedanken
über sein Leben. Was hatte er von seinem vielen Geld. Er war
allein. Er hatte keine Frau und keine Kinder. Wenn er gestorben
wäre hätten alles seine Mutter und seine Brüder geerbt.
Nicht das er das nicht wollte. Aber er sehnte sich nach Liebe
und nach Geborgenheit. Und er sehnte sich zurück nach seiner
Familie.

Und so zog Ahmad nach seiner vollständigen Genesung mit einer
Karavane westwärts in Richtung Teheran. Sein Weg führte ihn
aber zuerst nach Yazd das auf der Route lag. Er wollte an die
Stätte seiner Jugend zurück kehren. Er wollte in den Bazar gehen
und die Luft wieder schnuppern und er wollte Tee trinken bei
seinen alten Meister, der vielleicht ja nicht mehr am Leben war.
Er selber war ja bereits ein Mann von Mitte Vierzig geworden
und es ist so lange her.

Alles im Bazar von Yazd war unverändert, als ob die Zeit stehen
geblieben ist. Er kannte jede Ecke und jedes Geschäft, aber die
Menschen in diesen Geschäften hatten andere Gesichter. Eine
neue Generation war eingezogen und niemand war da den er
kannte. Er ging zu der alten Teestube, wo sein Glück begonnen
hatte. Auch hier waren es nicht mehr die Menschen die er zu
sehen wünschte.

Er fragte den vermeintlichen jetztigen Besitzer wie es seinen alten
Meister gehen würde. Der Besitzer schaute Ahmad etwas befremdlich an.
Wieso soll so ein eleganter Herr einmal als Teejunge hier gearbeitet haben?
Aber er traute sich nicht zu fragen und stattdessen mach er vor Ahmad
eine tiefe Verbeugung und sagte das der alte Besitzer vor Jahren gestorben sei
und er das Geschäft von seiner Witwe gekauft hatte, da sie nur Töchter
hatten und die waren alle gut verheiratet.

Nach dieser Pause wollte Ahmad nun zu seinem Meister den Teehändler
gehen, dem Vater von Maryam. Er bekam immer noch Herzklopfen wenn
er an sie dachte. Er wußte das er während seiner Krankheit ständig nach
ihr gerufen hatte. Ahmad wollte Maryam unbedingt wieder sehen und
wissen wie es ihr geht.

Er legte also die Strecke zum Teehändler wie im Trance zurück, so
viele Gedanken hatte er auf einmal in seinem Kopf.
Als er vor der Ladentür stand drückte Ahmad beherzt die Klinke
und trat ein. Da saß er nun wie immer an seinem Pult, sein alter
Meister der ihm alles wichtige beigebracht hatte und der der Vater
von seiner Liebsten war. Ganz weiß waren seine Haare geworden.
Ein wenig gebückt seine Haltung. Faltig das Gesicht, aber immer noch
hellwache Augen die spitzbübisch genau in diesem Augenblick auf
ihn gerichtet waren.

"Kann ich etwas für sie tun, der Herr."  Auch seine Stimme war verändert.
Irgendwie brüchiger, krächzender. Er war eben ein alter Mann.
Ahmad ging auf ihn zu, verbeugte sich und küsste seine Hand.
Erschrocken zog der Händler seine Hand wieder zurück. "Mein Herr,
wer bin ich das so ein eleganter Herr meine Hand küsst?" und Ahmad
sagte "Meister, erkennt ihr mich denn nicht mehr. Ich bin es, Ahmad.
Euer Lehrling. Ihr habt mir damals alles was ich brauchte beigebracht.
Ohne euch würde ich heute nicht so elegant vor euch stehen"

Der Meister blinzelte mit seinen Augen und drehte seinen Kopf von
einer Seite zur anderen. Langsam ahnte er wer da vor ihm stand und
sprang auf und umarmte Ahmad aufs herzlichste.  Wie freute der sich
über diese mehr als freundschaftliche Begrüßung. Und der Meister
fing sofort mit seinen Fragen an. "Wo werdet ihr in Yazd wohnen?"
wollte er wissen und merkte gar nicht das er nicht mehr in dem
gewohnte DU mit ihm sprach. "Ich wohne im Laleh Hotel" und
der Meister blickte beeindruckt auf ihn auf. "Das ist das beste Hotel
der Stadt" Und so erzählten sie sich immer abwechselt was ihnen
widerfahren ist nachdem Ahmad Yazd verlassen hatte.

Seine arme Frau sei vor kurzem gestorben und er lebt jetzt bei
seiner Tochter Maryam und Ahmad sollte sie doch unbedingt
besuchen.

Der Meister erzählte weiter aus seinem Leben aber Ahmads Gedanken
schweiften ab. Er lebt bei seiner Tochter Maryam und ich soll ihn da
besuchen. Ich werde Rosenduft wieder sehen.

Gleich für den nächsten Abend bekam Ahmad eine Depesche vom
reichen Teppichhänder, Maryams Ehemann, höchstpersönlich in
sein Hotel geschickt. Sie würden sich alles sehr freuen ihn bei
ihnen willkommen zu heißen.

Sorgfältig zog Ahmad sich an. Er hatte hier in Yazd seine europäische
Kleidung wieder abgelegt und trug nun einen Wams und violette
Beinkleider. Reich bestickte Schuhe. Er sah sehr würdevoll aus.

Eine Droschke fuhr vor, die eigens vom Teppichkaufmann bestellt
war . Ahmad stieg ein und ließ sich vor das prachtvolle Tor des
Hauses vom Teppichhändler bringen. Wie von Geisterhand öffnete
sich die Tür und sie fuhren durch eine kurze Parkalle auf das
Haus zu. Hier erwartete ihn bereits der Hausherr und sein
Schwiegervater. Von Maryam war nichts zu sehen.

Wortgewaltig und freundlich führte der Teppichhändler Ahmad durch
eine große, hohe Halle in den Salon. Ein Duft von Rosen schlug Ahmad
entgegen als er den Salon betrat. Rosenduft dachte er,und er trat ein.
Auf einem Sofa saßen bereits zwei Damen, die aufgestanden waren
und auf ihn zugingen.
" Ich heiße euch in unserem Hause aufs herzlichste willkommen"
Ahmad nahm danken die Begrüßung an und schaute wie gebannt auf
das junge Mädchen das da schüchtern stand .

"Das ist meine Frau Maryam" stellte der Teppichhändler die ältere
von beiden vor. "Und das ist meine jüngste Tochter Schirin" Schirin
wagte kaum zu ihm  aufzublicken aber ihr Vater nickte ihr zu und so
begrüßte auch ihn artig.

Als Ahmad das Gesicht von Schirin in den Abendsonnenstrahlen
sehen konnte verschlug es ihm fast die Sprache. Vor ihm stand
das Ebenbild von seiner geliebten Rosenblüte. Der sonst so
wortgewandte Ahmad konnte nur noch stotternd antworten
"Sehr erfreut".


......Fortsetzung folgt


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Mittwoch, 2. März 2016

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (9)

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (9): Rosenduft (9) In Teheran angekommen schickte er sofort eine Nachricht an seine Familie nach Yazd. Er brauchte jetzt unbedingt ihre Hilfe...

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (9)



Rosenduft (9)


In Teheran angekommen schickte er sofort eine Nachricht an seine
Familie nach Yazd. Er brauchte jetzt unbedingt ihre Hilfe hier in Teheran,
denn er musste versuchen eine andere Bezugsquelle als China zu finden
sonst könnte er sein Geschäft schließen.Das wollte er auf keinen Fall.

Ein paar Wochen später zogen seine Mutter mit seinen vier Brüdern
und deren Ehefrauen bei ihm ein. Alle hatte sie geheiratet und der
älteste von den vieren hatte sogar bereits ein Kind. Nun wird Leben
in das Haus des Meisters, das nun sein Haus war, kommen. Er hätte
es sich sicherlich auch so gewünscht.

Es gab genügend Zimmer im oberen Trakt. Sie lagen angereiht und
warteten darauf bewohnt zu werden. Alle waren glücklich. Hatten sie
doch vorher noch nie in so einem prachtvollem Haus gelebt.
Ahmad selbst bezog eines der Zimmer im Erdgeschoss. Er war es
gewohnt ein ruhiges Leben zu führen und wollte das auch unbedingt
beibehalten.

Die Brüder lernten eifrig ihre Aufgaben in Ahmads Geschäft und
nach nur kurzer Zeit konnte Ahmad eine neue Reise beginnen.
Die sollte ihn nach Indien führen. Er hatte gehört das auch dort
sehr gute Teesorten wachsen. Und das wollte er nun selber herausfinden.

Also machte er sich mit einer Karawane auf nach Indien. Sein erstes
Ziel war Jaipur.  Um dann weiter zu ziehen in die Provinz Assam.
Hier waren die größten Teeplantage entlang des Bramaputra Flusses.
Und hier fand Ahmad seine Plantagen und ließ sich nieder.
Wie anders war diese Welt. Anders als in Persien und anders als
in China. Hier herrschte eine sehr große Armut obwohl die Menschen
fleißig waren, es reichte einfach nicht. Ahmad wollte etwas dagegen tun.

Viele Engländer waren hier ansässig und die waren wiederum sehr
an diesem persischen Kaufmann interessiert. Schnell wurde er in
die englische Community eingeführt und eignete sich ihren Lebenstil an.
Er trug nun ihre Kleidung. Traf sich in den eleganten Clubs mit Ihnen.
Rauchte Zigarren und ließ es sich gut gehen.

Seine Plantage, die er eigens gekauft hatte, erwies sich als sehr ergiebig.
Er schickte von nun an fast wöchentlich Tee in die persische Hauptstadt
und von dort verteilten die Brüder den Tee auf das ganze Land.
Das Geschäft wurde immer größer und größer.

Eine wunderbare Zeit für Ahmad begann. Die Briten waren immer sehr
freundlich und zuvorkommen zu ihm, aber sie ließen ihn auch in Ruhe
wenn er seine Auszeiten nehmen wollte, die er immer wieder mal
benötigte. Zu lange hatte er in China alleine gelebt.

Er besaß hier ein schönes großes Haus, voll mit Dienern die ihm jeden
Wunsch quasi von den Augen ablesen. Aber auch in Teheran beauftragte
 er seine Brüder weitere Häuser und Grundstücke zu kaufen.
In diesen Häusern wohnte nun seine Brüder ebenso wie er im Wohlstand .

Auf Ahmads Plantage lebten seine Arbeiter gut untergebracht in festen
Häusern und verdienten auch genug. Mehr als das übliche zahlte
er ihnen und dafür arbeiteten sie zuverlässig und fleißig. Das wirkte
sich natürlich auch auf sein Geschäft aus, denn schnell sprach sich
herum das der beste und feinste Tee auf seiner Plantage angebaut wurde. 

Das Leben in Indien gefiel ihm, trotzdem machte sich Heimweh breit.
Wie es wohl Maryam inzwischen ergangen ist, sein Rosenduft.
Lange hatte er nicht mehr an sie denken müssen, die Wunden von damals
waren verheilt. So dachte er jedenfalls.

Der Monsun Regen kam und um mit ihm die Mückenplage.
In diesem Jahr war es besonders schlimm, denn der Sommer war heiß
und feuchter als sonst. Und die Reisfelder waren natürlich eine schöne
Brutstätte und die Mücken fühlten sich wohl.

Einer nach dem anderen lag nun mit Malaria darnieder. Die ersten
Toten waren zu beklagen. Es war wie in einem Albtraum. Der Doktor
kam jeden Tag bis ihn selber das Fieber ereilte.
Dann wurde Ahmad krank. Seine Bediensteten taten alles um ihn
am Leben zu erhalten, aber ihr Herr wurde immer schwächer.
Das Fieber wollte und wollte nicht weichen.Dem Tode nah phantasierte
er und rief immer wieder einen Namen; Rosenduft, Rosenduft

......Fortsetzung folgt

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Dienstag, 1. März 2016

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (8)

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (8): Rosenduft (8) Ahmad bezog ein kleines Haus am Rande der Stadt. Der Meister hat es für ihn ausgesucht. Personal hatte Ahmad auch. Einen ...

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (8)

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Rosenduft (8): Rosenduft (8) Ahmad bezog ein kleines Haus am Rande der Stadt. Der Meister hat es für ihn ausgesucht. Personal hatte Ahmad auch. Einen ...

PrinzAndPrinzess: Rosenduft (8)



Rosenduft (8)


Ahmad bezog ein kleines Haus am Rande der Stadt. Der Meister
hat es für ihn ausgesucht. Personal hatte Ahmad auch. Einen
Diener für die persönlichen Angelegenheiten. Und einen Koch,
der ihm die köstlichsten Chinesischen Speisen zubereitete.
Allerdings schmeckt Ahmad der Reis in China nicht so gut
wie in der Heimat. Überhaupt war das Essen hier ganz anders.
Aber auch sehr schmackhaft, nur eben anders.

Alle zwei Wochen machte sich Ahmad auf den Weg zu den
Plantagen die nicht alle unbedingt vor dem Stadttor lagen.
Manche waren beschwerlich zu erreichen. Aber Ahmad hatte
sich ein Pferd gekauft und ritt nun ziemlich komfortabel.

Nach und nach gewöhnten sich die Plantagenbesitzer an ihn,
er lernte das wichtigste in Chinesisch und übte die Zahlen
und Schriftzeichen.

Zuverlässig schickte er jedes mal wenn sich eine Karawane
nach Teheran aufmachte frische Ware mit bester Qualität.
Der Meister war sehr zufrieden mit seiner Entscheidung
und konnte nach und nach sein Geschäft vergrößern.
Vor allen Dingen brauchte er nun selber nicht mehr zu
Reisen. Was war das nur für ein Glück das er Ahmad fand.

Ahmad erging es ebenso. Schnell arbeitete er sich ein und
lernte auch ein paar andere Händler aus Persien kennen.
Bekam Einladungen zum Essen und ihm wurden sogar
die Heiratfähigen Tochter vorgestellt, indem sie schüchtern
den Tee servierten. Aber Ahmad hatte seine Liebe verloren
und zeigte für keine auch nur das kleinste Interesse.
Das verärgerte die anderen und irgendwann luden sie ihn
auch nicht mehr ein.

So saß Ahmad fast immer allein in seinem Haus. Las Bücher
von Hafez und die Rubaiyat von Khayam und wurde immer
mehr zum Einzelgänger der aber sein Handwerk exzellent
verstand. 

Einige Jahre vergingen so ins Land und er wurde älter.
In China machten sich wegen der Armut immer mehr Unruhen
breit und genau zu dieser Zeit erreichte ihn die Nachricht
das sein Meister verstorben sei und ihm sein gesamte Hab
und Gut vermacht hat. Ahmad war nun ein reicher Mann.
Aber er musste China verlassen. Eine Revolution fing an
sich auszubreiten und einer nach dem anderen verließ das
Land. Mit ihnen auch Ahmad.

Er kehrte nach Teheran zurück. Im Gepäck die letzten
Säcke Tee die er noch retten konnte.

...Fortsetzung folgt

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Heidemarie Khan Shaghaghi