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Dienstag, 26. Juli 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (15)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (15): Palastgeflüster (15) Soraya war von der Cote d Azur sehr begeistert. Hushang und sie fuhren jeden Tag den Hügel runter um sich die um...

Palastgeflüster (15)

Palastgeflüster (15)


Soraya war von der Cote d Azur sehr begeistert.
Hushang und sie fuhren jeden Tag den Hügel runter um sich die
umliegenden Orte anzuschauen. Einen Tag besuchten sie das
Künstlerdorf St Tropez . Unkonventionell war dort alles und jeder.
Eine Freiheit im Leben wie Soraya sie vorher noch niemals kennen
gelernt hatte. Ein kleiner Hafen mit ein paar Bars luden zum ausruhen ein.
Sie aßen fangfrischen Fisch und tranken dazu kühlen leichten Wein.

Einen anderen Tag suchten sie sich ein ruhiges Plätzchen am Meer
um sich zu sonnen und schwimmen. Oft waren sie drauf und dran
sich unter der Sonne zu lieben, aber am Ende trauten sie sich nicht.
Die Gefahr ertappt zu werden war ihnen zu groß.

An einem anderen Tag fuhren sie nach Nizza und schlenderten dort
über die breite Strandpromenade, vorbei am Hotel Negresco.
Der Prachbau des Hotels war wahrlich königlich anzuschauen
und Soraya bat Hushan hier unbedingt einmal ein schönes Dinner
einzunehmen. Sie hatten so viel darüber gehört und war äusserst
neugierig auf das Innere und die Menschen die dort vorübergehend
wohnten.

Weiter fuhren sie von Nizza nach Monte Carlo. Eine kurvige Straße
führte sie über die Berge und nach einer knappen halben Stunden
erblickten sie den kleinen, ein wenig verschlafen wirkenden Ort.
Gewaltig auf einem Felsplatau sahen sie den Palast vom Fürsten.
Und schon fuhren sie auf das Hotel  de Paris am Place de Casino
zu. Hier wollten sie ihren Lunch einnehmen und Hushang fuhr das
Auto direkt vor die große Eingangstür des Hotels wo ein wartender
Hotelboy ihm sofort die Autoschlüssel abnahm um das Auto in der
Tiefgarage zu parken. Was für ein Service.

Sie betraten durch die Drehtür das große und feudal eingerichtete
Foyer und gingen direkt auf die Tür zum Cote Jardin, dem Gartenrestaurant.
Auch hier war alles sehr edel und die Tische mit leuchtend weißen
Tischtüchern eingedeckt. Sie konnten direkt auf die Bucht von Monte Carlo
schauen und sahen auch Teile der großen Casino Anlage.

Zuerst bestellte Hushang für sie beide ein prickelndes Glas Champagner,
das ihre ausgetrockneten Kehlen benetzte.
Dann wurde ihnen ein köstlicher Avocadosalat serviert. Dazu reichten
sie ihnen einen leichten französischen Rosewein.
Als Hauptgang bestellten sie sich butterzartes Lammfilet mit gegrillten
Gemüse und einen kräftigeren Rotwein der die ganzen Aromen noch
unterstreichen sollte. Soraya merkte das sie langsam einen Schwips bekam.

Zum Nachtisch konnten sie aus einer großen Auswahl kleine Petit Four
aussuchen und dazu wurde ein kräftiger Kaffee gereicht. Der Tat gut
nach dem vielen Wein.

"Hier möchte ich gerne leben" schwärmte Soraya. Ihr gefiel diese unaufdringliche
Eleganz dieses schönen Hotels, das gesamte Ambiente und das Umfeld.
Sie wußte heute noch nicht das irgendwann einmal ihr Traum in Erfüllung
gehen sollte, allerdings zu einem sehr hohen Preis. Der Verlust ihrer Heimat.

Sie fuhren später noch ein wenig mit ihrem Sportwagen und schauten
sich den bezaubernden Ministaat Monte Carlo an. Alles war wie im Traum.

Langsam und gemütlich machten sie sich auf den Rückweg nach Antibes
und in das schöne Haus des Onkels.

Fortsetztung folgt

Copyright by

Heidemarie Khan Shaghaghi









Sonntag, 24. Juli 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (14)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (14): Palastgeflüster (14) Soraya & Hushang waren seit ein paar Tagen ein Ehepaar und wollten nun gemeinsam ihre Hochzeitsreise antre...

Palastgeflüster (14)





Palastgeflüster (14)

Soraya & Hushang waren seit ein paar Tagen ein Ehepaar und wollten
nun gemeinsam ihre Hochzeitsreise antreten. Diese führte sie in den
Süden von Frankreich. Die Cote Azur war genau der richtige Ort für
ihre Flitterwochen.

In Antibes besaß ein Onkel von Soraya ein sehr schönes Sommerhaus
das er den beiden zur Verfügung gestellt hatte. Am Flughafen von
Nizza stand bereits ein schnittiger roter Sportwagen für sie bereit.
Der Onkel hatte nichts dem Zufall überlassen und die Beiden sollten
eine romantische Zeit erleben.

Also fuhren Hushang mit seiner jungen schönen Frau an seiner Seite
vom Flughafen direkt zum Haus und wurden dort von dem Hausverwalter
Ehepaar empfangen. Die Frau sorgte für das leibliche Wohl und der Mann
war für die Gartenanlage zuständig. Es wird ihnen also an nichts fehlen.

Soraya setzte sich noch ein chices Kopftuch auf, damit der Fahrtwind
ihre schöne Frisur nicht zerstöre, die große dunkle Sonnenbrille. Koffer
waren verstaut und schon fuhren sie mit offenen Verdeck durch die
wunderschöne Landschaft nach Antibes.

Immer die Küstenstraße entlang und sogen die frische Meerluft in sich
ein. Nach etwa einer halben Stunde waren sie angekommen und staunten
nicht schlecht. Der Onkel hatte wahrlich ein sehr schönes Anwesen.
Zwar nicht direkt am Strand sondern etwas in den Hügeln, aber es
gab einen großen einladenden Pool. Eine wunderschön bepflanzte
Terrasse mit einem grandiosen Ausblick auf das Meer.

Das Hauswirtschaft Ehepaar begrüßte sie freudig und zeigte ihnen
ihr Zimmer. Es hatte einen schönen großen Balkon von dem man
ebenfalls die gesamte Mittelmeerküste sehen konnte.

Sie wollten sich nur kurz etwas frisch machen um dann gleich zum
Essen runter zu kommen. Sagte die Haushälterin. Sie würde für
das einordnen der Kleidung in die Schränke dann schon sorgen.

Das Badezimmer war en Suite und sehr geschmackvoll, wenn auch
ein wenig rustikal eingerichtet. Die Kacheln an den Wänden waren
nach alten südfranzösischen Mustern hergestellt worden. Es war
ein schönes und großes Bad.

Beide nahmen ganz schnell eine Dusche. In der Zwischenzeit hatte Jannet,
das Hausmädchen ihren Koffer ausgepackt und alle fein säuberlich
in den Schrank gelegt.

Flink zogen sie sich leichte Kleidung an und gingen die Treppe nach
unten wo sie auf der Terrasse bereits einen gedeckten Tisch vorfanden.

Eine Flasche Rose stand im Kühler, eine Karaffe Wasser war ebenfalls
auf dem Tisch. Frisch dampfendes Baguette wurde ihnen gereicht
und eine wunderbar cremige Butter...Bon Appetit...Das Dinner sollte
beginnen.

Nach dem kleinen Apetizer bekamen sie einen knackigen Salat
vorgesetzt. Mit einem leichten Dressig der nach Himbeeren und
gutem Öl schmeckte.

Zum Hauptgericht setzte man ihnen ein feines Croque o Wine vor.
Wunderbar zart war das Fleisch und köstlich die Sauce dazu.
Auch hier wieder frisches warmes Brot, das ganz anders war als
Soraya es aus ihrer Heimat kannte.

Das Essen war wie das Haus, ländlich rustikal . Und so ging es
dann weiter mit einer Käseplatte. Sehr aromatisch schmeckte
der Käse. Soraya wollte unbedingt jede Sorte probieren, kannte
sie doch aus ihrer Heimat eher nur den Schafmilchkäse.
Das hier war etwas vollkommen anderes.

Als Krönung setzte man ihnen ein Gateau  Fraises, eine leichten
Erdbeerkuchen vor. "Himmlisch , himmlisch " rief Soraya aus.
"Wenn ich jeden Tag so viele Köstlichkeiten vorgesetzt bekomme
passen mir bald meine Kleider nicht mehr" und sah verschmitzt
zu ihrem Ehemann rüber. Der war aber glücklich. Glücklich wieder
einmal in Frankreich zu sein und noch glücklicher darüber das
Soraya an seiner Seite war.


Fortsetzung folgt.....

Copyright by

Heidemarie Khan Shaghaghi











Samstag, 23. Juli 2016

Palastgeflüster (13)

Palastgeflüster (13)


Glücklich standen die beiden Brautpaare nebeneinander
und freuten sich über die vielen lieben Wünsche und die
schönen Geschenke. Sie überstrahlte alle und warfen sich
immer wieder gegenseitige verliebte Blicke zu. Es war
schön sie anzuschauen.

Auch die Braut und Bräutigam Eltern waren sehr froh
ihren Kindern eine Liebesheirat ermöglicht zu haben.
Sie wünschten den beiden alles Glück der Erde.

Nach dem offiziellen Teil wurde die Hochzeitsgesellschaft
zu Tisch gebeten. Alles war im Garten dafür vorbereitet.
Mit Tischkarten versehen fand auch bald jeder seinen
Platz und der erste Gang konnte serviert werden.

Die französischen Köche haben sich selbst übertroffen,
so köstlich waren die Speisen. Es sollte mit kleinen
Kanapees mit Garnelen beginnen. Danach servierte man
ihnen pochierten Salmon mit einer feinen Schaumsauce.
Als dritte Vorspeise gab es einen grünen Spargelsalat
mit einer Champagner-Safran Vinaigrette. Alles begleitet
von leichten Weinen. Im Hauptgang gab es gebratene
Wachteln auf einem Kräuterbett. Danach wurde ihnen
ein fein gebratenes Filet vom Lamm serviert, begleitet
von Herzoginkartoffeln und glasierten Möhren. Hierzu
reichten man ihnen einen kräftigen Rotwein.
Zum Dessert wurden ihnen feine leichte Eclairs mit einer
ebenso leichten Vanillesahnecreme serviert.
Zum Abschluss wurden Obst und Käseplatten gereicht.

Es war sehr fein und bis alles serviert und verzehrt
wurde verging einige Zeit und es wurde langsam dunkel.
Die vielen Leuchter und Fackeln warfen ein warmes
Licht auf die fröhliche Hochzeitsgesellschaft und ganz
leise im Hintergrund hörte man die Kapelle spielen.

Es wurden nach jedem Gang Reden  für die Brautpaare
gehalten und man ließ sie immer wieder hoch leben.

Dann setzte die Musik lauter ein und das war die
Aufforderung für die Brautpaare den Tanz zu eröffnen.
Das taten sie gemeinsam und tanzten eng umschlungen
zu der romantischen Musik. Nach und nach kamen auch
die Eltern und Verwandten auf die Tanzfläche und die
Musik wurde sehr fröhlich und es wurde getanzt was
das das Zeug hielt. Alle waren in Tanzlaune und sprachen immer
wieder einen Toast auf die Brautpaare. Diese wirkten unglaublich
glücklich und waren sicher das sie ein schönes gemeinsames
Leben miteinander haben werden.

Weit bis nach Mitternacht wurde getanzt, gelacht, Konversation
betrieben. Bis sich die Brautpaare von ihren Gästen verab-
schiedeten um in ihr Hotel zu fahren wo  zwei schöne
Hochzeitzimmer für sie vorbereitet worden sind.

Glücklich und den Kopf an Hushangs Schulter gelehnt fuhr
Soraya den Weg zurück zum Hotel. Bald wird sie richtig
seine Frau sein und sie konnte es kaum erwarten ihn
allein für sich zu haben. Wie lange hatte sie sich nach diesem
Augenblick gesehnt.

Ähnlich ging es auch Simin und Hezam. Beide waren ebenfalls
sehr  zufrieden und freuten sich auf ihre Zweisamkeit.

Ein wunderbarer Tag ging zu Ende und noch lange werden
alle Beteiligten  darüber mit Freude über diese schöne Hochzeit
sprechen.


...Fortsetzung folgt

Copayright von Heidemarie Khan Shaghaghi



PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (13)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (13): Palastgeflüster (13) Glücklich standen die beiden Brautpaare nebeneinander und freuten sich über die vielen lieben Wünsche und die schö...

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (12)

PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (12): PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (12) : Palastgeflüster (12) Aufregung herrschte in Sorayas Elternhaus. Die Schneiderinnen gaben sich d...

Palastgeflüster (13...)





Palastgeflüster (13)


Glücklich standen die beiden Brautpaare nebeneinander
und freuten sich über die vielen lieben Wünsche und die
schönen Geschenke. Sie überstrahlte alle und warfen sich
immer wieder gegenseitige verliebte Blicke zu. Es war
schön sie anzuschauen.

Auch die Braut und Bräutigam Eltern waren sehr froh
ihren Kindern eine Liebesheirat ermöglicht zu haben.
Sie wünschten den beiden alles Glück der Erde.

Nach dem offiziellen Teil wurde die Hochzeitsgesellschaft
zu Tisch gebeten. Alles war im Garten dafür vorbereitet.
Mit Tischkarten versehen fand auch bald jeder seinen
Platz und der erste Gang konnte serviert werden.

Die französischen Köche haben sich selbst übertroffen,
so köstlich waren die Speisen. Es sollte mit kleinen
Kanapees mit Garnelen beginnen. Danach servierte man
ihnen pochierten Salmon mit einer feinen Schaumsauce.
Als dritte Vorspeise gab es einen grünen Spargelsalat
mit einer Champagner-Safran Vinaigrette. Alles begleitet
von leichten Weinen. Im Hauptgang gab es gebratene
Wachteln auf einem Kräuterbett. Danach wurde ihnen
ein fein gebratenes Filet vom Lamm serviert, begleitet
von Herzoginkartoffeln und glasierten Möhren. Hierzu
reichten man ihnen einen kräftigen Rotwein.
Zum Dessert wurden ihnen feine leichte Eclairs mit einer
ebenso leichten Vanillesahnecreme serviert.
Zum Abschluss wurden Obst und Käseplatten gereicht.

Es war sehr fein und bis alles serviert und verzehrt
wurde verging einige Zeit und es wurde langsam dunkel.
Die vielen Leuchter und Fackeln warfen ein warmes
Licht auf die fröhliche Hochzeitsgesellschaft und ganz
leise im Hintergrund hörte man die Kapelle spielen.

Es wurden nach jedem Gang Reden  für die Brautpaare
gehalten und man ließ sie immer wieder hoch leben.

Dann setzte die Musik lauter ein und das war die
Aufforderung für die Brautpaare den Tanz zu eröffnen.
Das taten sie gemeinsam und tanzten eng umschlungen
zu der romantischen Musik. Nach und nach kamen auch
die Eltern und Verwandten auf die Tanzfläche und die
Musik wurde sehr fröhlich und es wurde getanzt was
das das Zeug hielt. Alle waren in Tanzlaune und sprachen immer
wieder einen Toast auf die Brautpaare. Diese wirkten unglaublich
glücklich und waren sicher das sie ein schönes gemeinsames
Leben miteinander haben werden.

Weit bis nach Mitternacht wurde getanzt, gelacht, Konversation
betrieben. Bis sich die Brautpaare von ihren Gästen verab-
schiedeten um in ihr Hotel zu fahren wo  zwei schöne
Hochzeitzimmer für sie vorbereitet worden sind.

Glücklich und den Kopf an Hushangs Schulter gelehnt fuhr
Soraya den Weg zurück zum Hotel. Bald wird sie richtig
seine Frau sein und sie konnte es kaum erwarten ihn
allein für sich zu haben. Wie lange hatte sie sich nach diesem
Augenblick gesehnt.

Ähnlich ging es auch Simin und Hezam. Beide waren ebenfalls
sehr  zufrieden und freuten sich auf ihre Zweisamkeit.

Ein wunderbarer Tag ging zu Ende und noch lange werden
alle Beteiligten  darüber mit Freude über diese schöne Hochzeit
sprechen.


...Fortsetzung folgt

Copayright von Heidemarie Khan Shaghaghi




 



Dienstag, 3. Mai 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (12)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (12): Palastgeflüster (12) Aufregung herrschte in Sorayas Elternhaus. Die Schneiderinnen gaben sich die Klinke in die Hand. Kamen jeden T...

Palastgeflüster (12)




Palastgeflüster (12)


Aufregung herrschte in Sorayas Elternhaus. Die Schneiderinnen
gaben sich die Klinke in die Hand. Kamen jeden Tag um bei den
Bräuten Maß zu nehmen, Stoff auszusuchen, Modelle zu entwerfen
und wieder Maß nehmen. So unterschiedlicher wie die beiden Mädchen
konnten Bräute nicht sein.

Soraya entschied sich für ein Prinzessinenkleid. Viel Tüll sollte es sein.
Ein ausgestellter Rock mit Pettikoat darunter und ein langer Schleier.
Ganz anders Simin. Sie mochte es lieber schlichter und entschied sich
für ein elegantes Brautkleid in A-Form. Allerdings wählte sie eine
hochwertigen Atlasseide. Sehr edel wirkte ihr Stoff. Und dazu einen
ebenfalls langen Schleier, aber ohne Schleppe wie Soraya sie hatte.

Die Schuhe wurden extra angefertigt und mit den jeweils passenden
Stoffen überzogen. Sehr fein sahen sie aus und durch die Maßanfertigung
waren sie auch äußerst bequem.

Als der Tag der Abreise nach Esfahan kam wurden beide Brautkleider
sorgfältig eingehüllt, vorsichtig auf die Koffer gelegt und dann fuhr sie
ihr Chauffeur den Weg, den sie ein paar Monate vorher bereits schon
einmal gefahren sind. Sie ahnten damals noch nicht wie sehr diese Reise
ihr Leben verändern würde.

Auch im Elternhaus von Hushang und Hezam war reges Treiben.
Den ganzen Tag wurden Tische, Stühle, edles Porzellan und silbernes
Besteck hinein getragen. Glänzende Damasttischtücher und jede Menge
Leuchter. Drei zusätzliche Köche kamen aus Paris angereist.
Küchenpersonal war geordert worden, sowie Serviere Personal. Alle würden
für das leibliche Wohl der Gäste sorgen.

Da beide jungen Männer einige Zeit in Paris gelebt hatten wollten sie
unbedingt französische Speisen auf dem Tisch bringen.  Alles sollte edel
sein, so wie es sich für ihre Bräute aus edlem Haus gebührt.

Im Hotel Shah-Abbas waren viele Zimmer reserviert worden für die angereisten
Gäste. Es sollte ihnen an nichts fehlen.

Und so bewohnten Soraya und Simin ein letztes Mal  ein Zimmer gemeinsam
im Hotel. Nach der Trauung würde jede von ihnen mit ihrem Ehemann leben.
Es wird eine Umstellung für sie sein, aber sie freuten sich auf das Ungewisse
und auf ihr Leben als Ehefrau.

Ihre Schneiderinnen waren mit Ihnen angereist um die Brautkleider auch richtig anzupassen. Vielleicht hier und da noch eine kleine Korrektur machen, da beide
Bräute vor Aufregung die letzten Tage kaum etwas essen konnten und noch
schlanker waren als zu Beginn der Anprobe.

Selbst für das Braut Make up hatten sie jemand mitgebracht. Nichts soll dem
Zufall überlassen werden. Alles perfekt sein.

Und endlich standen beide Mädchen fertig da. Eine schöner als die andere in
ihren wunderschönen Kleidern. Aufwendig frisiert und geschminkt. Es sollte
endlich los gehen.

Wieder einmal schritten sie wie kleine Göttinnen die breite Treppe vom Hotel
runter. Unten hatte sich eine kleine Gruppe von Hotelgästen versammelt und
klatschten Beifall als die Bräute kamen. Einige stimmten ein LiLiLi an, denn
alle freuten sich mit ihnen.

Die Eltern waren bereits vorgefahren um sie vor Ort zu erwarten. Also stiegen
beide alleine in die schwere Limousine und ließen sich zum Elternhaus von
Hushang und Hezam bringen.

Die Luft Ende Mai war wunderbar. Nicht zu heiß, sondern sehr angenehm.
Keine der beiden sprach ein Wort. Sie waren mit ihren eigenen Gedanken
beschäftigt und konzentrierten sich auf das was auf sie zu kommen wird.

Als sie die Auffahrt reinfuhren warteten bereits ihre Eltern auf der Treppe.
Die Mutter richtete noch einmal ihre Kleider und gemeinsam traten sie ins Haus.
Voran die Eltern, dahinter die Bräute.

In der Halle erwarteten sie bereits die zukünftigen Ehemänner mit ihren Eltern.
Sie waren hingerissen von der Schönheit und Eleganz ihrer zukünftigen
Ehefrauen und traten ihnen freudig entgegen.

Im Salon hatten sich bereits die Gäste rund um das Sofre Aght versammelt.
Eine traditionelle Hochzeitdecke mit diversen Elementen, die jeweils eine
symbolische Bedeutung für das Brautpaar haben.

In der Mitte dieser Decke stand ein Spiegel der die Reinheit beider Herzen
voller Ehrlichkeit und Wahrheitsliebe symbolisieren soll. Zwei üppige Tafelleuchter
rahmen den Spiegel rechts und links ein.  Sie repräsentieren das Licht und das
Feuer. Das sind  zwei  sehr wichtige Elemente aus der  antiken persischen Zeit
und stehen für die Gleichheit und Gleichwertigkeit von Braut und Bräutigam.
Jeder ist wie eine Kerze, die das Leben beleuchtet.
Für den Segen Gottes steht der Koran der direkt vor dem Paar liegt.Ein Stück  
traditioneller iranischer Stoff  welcher im typischen persischen Paisleymuster 
bestickt wurde.  Man nennt dieses Tuch  auch „Termeh“, und es soll  das
„Sofreh Aghd“ schmücken und für Traditionen stehen. 
Wilde Weinrauke wurde ebenfalls auf einem  Tablett geschmückt und soll  
das Brautpaar vor dem bösen Auge schützen. Sie wurde bei Ankunft der
Brautpaare angezündet und  soll während der ganzen Zeremonie auf 
heißer Kohle verbrannt werden. Es verbreitete sich ein angenehmen Duft.
Weiterhin  steht ein Tablett mit Brot,Naan e Sangak" Es steht für Segen 
und Wohlstand. 
Bunt bemalte Eier sollen Fruchtbarkeit bringen. Mandel, Haselnüsse 
und Walnüsse symbolisieren eine lange und glückliche Ehe und gesunde 
Kinder. Rote Äpfel  für die göttliche Erschaffung des  Menschen. Und für
die Süße des Lebens steht eine Schale die aus  Kandis hergestellt wurde,
sowie eine kleine Schüssel Honig und eine Auswahl an Süßigkeiten .
Goldmünzen  für Reichtum und Wohlstand. Frische  Blumen für die Hoffnung
auf ein schönes  Leben.
Weil es heute eine Doppelhochzeit ist gab es zwei Sofre Aght.

Am Arm ihrer zukünftigen Ehemänner schritten beide Bräute in den Salon,
alles unter kräftigen Beifall der bereits wartenden Gäste.
Jedes Paar setzte sich auf kleine Hocker und nahmen den Koran auf.
 
Freunde und Verwandte der Bräute hielte jeweils ein weißes Seidentuch
über die Brautpaare. Glücklich verheiratete Frauen reiben zwei Zuckerhüte,
als Zeichen des Glücks und Zufriedenheit für das Brautpaar aneinander und
wünschen dem Paar Gutes für ihre gemeinsame Zukunft.

Der Geistliche begann zuerst mit Hezam und Simin, da er der ältere der
beiden Söhne war.  Er sprach über die Bedeutung und Heiligkeit der Ehe, 
dann fragt er die Braut, ob sie den Bräutigam zum Ehemann nehmen will.
Zweimal antwortete Simin nicht. Denn das ist eine Tradition.
Erst nachdem sie zum dritten Mal gefragt wurde, antwortet sie:
„mit der Erlaubnis meiner Eltern und der Ältesten: Bale (ja) “.
Dieses Zögern soll erstens zeigen, dass der Bräutigam stets um die Gunst
seiner Braut kämpfen muss und zweitens drauf hinweisen, dass sie weise
und überlegt ihre Entscheidung gefällt hat und ebenso durchdacht in die Ehe
einwilligt. Danach tauschen Simin und Hezam ihre Ringe aus und werden
nunmehr als Ehemann und Ehefrau erklärt.

Ohne eine Pause begann der Geistliche die gleiche Zeremonie bei
Soraya und Hushang. Auch sie antwortete zweimal nicht. Erst nach der
dritten Frage willigte sie ebenfalls mit Erlaubnis ihrer Eltern und der
Ältesten ein und sprach ein kräftiges : Bale (ja).

Als ihr Hushang den Ring überstreifte zitterten ihre Hände, ebenso
als sie Hushang seinen Ring überstreifte. Er nahm kurz zärtlich ihre
kleine Hand um sie zu beruhigen. Nun waren auch sie Mann und Frau.

Für beide Paare wurde die auf dem Sofre Aght stehende Honigschale
gebracht und sie  tunken  ihren kleinen Finger in Honig.  Diese Zeremonie
soll ihr zukünftiges Eheleben versüßen.

Nun konnten endlich die Geschenke der Verwandten  übergeben werden.
Und gleichzeitig wurde viel Glück für das zukünftige Eheleben gewünscht.

....Fortsetzung folgt

Copyright by Heidemarie Khan Shaghaghi

Montag, 25. April 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (11)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (11): Palastgeflüster (11) Es war ein Punkvolle Hochzeit und die Braut sah hinreißend aus in ihrem Kleid. Sie hörten das sie noch nicht ...

Palastgeflüster (11)




Palastgeflüster (11)


Es war ein Punkvolle Hochzeit und die Braut sah
hinreißend aus in ihrem Kleid. Sie hörten das sie
noch nicht wieder von ihrer schlimmen Erkältung
genesen sei. Aber trotzdem schaffte sie es wohl
diesen Tag durchzustehen. Das Land hatte wieder
eine Königin. Und alle liebten ihr schönes Lächeln
und ihre trotzdem zurückhaltende Art.

Auch Hushang und Hezam haben noch ein paar
mal die Mädchen und ihre Eltern besucht. Aber
heute sollte es für sie ein besonderer Tag werden.
Die Eltern der beiden Brüder waren aus Esfahan
angereist und es hieß sie wollten zum "Khastegari"
kommen. Zur Brautwerbung.

Da es keine Großmutter oder Großvater mehr gab
und auch der Bruder ihres Vaters bereits verstorben
war bat die Familie weitere nahe Verwandte bei diesem
Spektakel dabei zu sein. Das war Tradition und ein
Muß in diesem Fall.

Also versammelten sich alle wieder im Haus von
Sorayas Vater und warteten gespannt auf die
Eltern der zukünftigen Ehemänner der beiden
Mädchen.

Die konnten seit Tagen vor Aufregung nicht schlafen,
nichts mehr essen und überhaupt waren sie einfach
nur aufgeregt. Hoffentlich kommt jetzt nicht noch
etwas dazwischen dachten beide im stillen für sich.
Und auch die Eltern waren aufgeregt, ließen es sich
aber nicht anmerken.

Wieder einmal versammelte sich die Familie in der
Eingangshalle, während die anderen Gäste bereits
im Salon saßen.

Beide Mädchen trugen Kleider in zarten Farben.
Das von Soraya war blassrosa und das von Simin
hatte einen hellen Blauton, jeweils mit der passenden
Stola und Schuhen. In ihrem Haar waren zarte
Blumen eingeflochten worden und sie wirkten sehr
zerbrechlich und schön. Jede auf ihre Art.

Die Begrüßung der Eltern war überaus herzlich, denn
man kannte sich ja bereits von den vorangegangenen
Treffen. Sie wurden aber trotzdem jedem einzelnen
Familienmitglied vorgestellt und nahmen Platz.

Normalerweise hatte das Haus ja Bedienstete, aber heute
servierten die Mädchen den ersten Tee an die Gäste.
Das war so Sitte und Brauch bei solchen Treffen.
Die zukünftigen Schwiegereltern sollten sehen das
die Mädchen auf die Führung eines Haushaltes gut
vorbereitet worden sind.

Nachdem sie den Tee auf einem Silbertablett serviert
hatten setzten sie sich brav auf ein Sofa. Der Vater
der beiden Jungen ergriff das Wort und sagte das
es ihm eine Freude sei wenn eine Verbindung beider
Häuser zu Stande käme. Und hielt für Hezam um
die Hand von Simin an. Und für Hushang um die
Hand von Soraya an.

Alle erhoben sich danach freudig von ihren Plätzen und
gratulierten den Brauteltern und den Brautpaaren.
Es sollte eine große Doppelhochzeit werden die
in Esfahan gefeiert werden soll. Dazu wurden alle
anwesende Verwandte eingeladen.

Die zu zahlende Mehrie (Brautgabe) wurde in Höhe
besprochen. Jede Braut erhielt zunächst er einmal
symbolisch eine große Summe an Goldstücken,
die sie jederzeit einfordern konnten.

Der Entschluss ein Doppelhaus für die Paare zu
bauen war wieder verworfen worden. Beide jungen
Männer hatten im Norden von Teheran Grundstücke
gekauft und der Bau der Häuser  stand bereits
kurz vor der Fertigstellung. Nach der Hochzeit werden
sie also in ihr jeweils neues Heim einziehen können.

Wie durch einen Schleier hörte Soraya das gesagte.
Ihr Kopf war so voll mit Gedanken. Ein Gedanke
überwiegte aber und der war "Ich bin jetzt eine Braut.
Mein zukünftiger Ehemann wird Hushang sein, den
ich über alles liebe. Seit der ersten Minute als ich
ihn sah. "

Aber auch Simin strahlte über das ganze Gesicht, sie
war überglücklich über den Antrag und ebenso sehr
verliebt wie Soraya. Sie werden alle aus Liebe heiraten. 

Die Hochzeit sollte in zwei Monaten stattfinden.
Bis dahin waren alle Vorbereitungen abgeschlossen,
Und dann würde für die Paare ein neuer Lebensabschnitt
beginnen.

...Fortsetzung folgt

Copyright by Heidemarie Khan Shaghaghi




Samstag, 23. April 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (10)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (10): Palastgeflüster (10) Soraya konnte die nächsten zwei Tage kaum abwarten. Sie war so aufgeregt und sprach von nichts anderem als de...

Palastgeflüster (10)




Palastgeflüster (10)


Soraya konnte die nächsten zwei Tage kaum
abwarten. Sie war so aufgeregt und sprach von
nichts anderem als den zu erwartenden Besuch.

Und endlich war der Nachmittag da wo sie sich
hübsch machen ließ und in ihr Kleid schlüpfte.
Aber auch Simin war aufgeregt, nur zeigte sie
es niemanden. Sie war sich noch nicht sicher was
der Abend ihr bringen würde. Obwohl sie nicht
weniger verliebt war wie ihre Schwester.

Die Familie versammelte sich zum Empfang in
der Halle und pünktlich mit dem Glockenschlag
klingelte es an der Tür die der Diener auch sogleich
öffnete. Die beiden jungen Männer traten ein.
Gaben galant zuerst der Frau Mama einen gekonnten
Handkuss und überreichten ihr einen riesigen Blumen-
strauß um dann weiter zu Soraya und Simin
zu gehen. Der Herr Papa bekam die Hand geschüttelt
und der bat seine Gäste zunächst in den Salon.
Hier wurde ihnen ein Aperitif gereicht bis der
Diener kam und zu Tisch bat.

Eine kleine Runde waren sie und sogleich begann
ihr Vater die Brüder nach ihrer  Arbeit auszufragen
was diese auch brav beantworteten. Auch wollte er
wissen wo sie denn jetzt wohnen und sie erzählten
das sich vorerst ein Haus gemietet haben, sich aber
ein Grundstück in der Nähe der der Pracht Straße
angeschaut hatten .Vielleicht werden sie dort ein Haus
bauen das Platz für zwei große Wohnungen bietet.
Aber genaues steht noch nicht fest.

Das alles erzählten sie während sie die Vorspeise zu sich
nahmen. Ein kaltes Minzsüppchen, genau das richtige in
dieser heißen Jahreszeit.

Zum Hauptgericht, es wurde ein köstlicher Schmorbraten
mit Wurzelgemüse und Kartoffeln serviert, war das Thema 
die Scheidung des Königs von seiner Frau.
"Wie traurig ist es nur wenn man glaubt die Liebe
seines Lebens gefunden zu haben und dann  trennt
man sich wieder" das war Soraya, die ganz erschüttert
war. "Da gebe ich ihnen recht, Fräulein Soraya. Wir
kennen keine Scheidungen in unserer Familie, deshalb
ist es auch für uns undenkbar" Hushang blicke bei
diesen Worten seinen Bruder an der zustimmend nickte.
"Sehr traurig" bestätigte er die Aussage "Besonders da
sie eine kleine Tochter haben. Sie wird nun überwiegend
ohne ein Elternteil auskommen müssen" Alle nickten
zustimmend und dachten an seine kleine Tochter.

"Er wird sich eine neue Frau suchen müssen. Soweit ich
gehört habe wurden ihm bereits Bilder von geeigneten
Kandidatinnen gezeigt" vorlaut plapperte Soraya diese
Worte und sah nicht wie sich Hushang und Hezam einen
wissenden Blick zu warfen. Aber sie sagten nichts.

Das Thema wurde wiederum gewechselt und beim Dessert
welchselten sich  Blicke zwischen den jungen Leuten ab.
Auch Hezam schaute Simin jetzt viel direkter in die Augen und
lächelte sie an. Aber er wagte nicht den Eltern ein Kompliment
zu ihren wohl geratenen und hübschen Töchtern zu machen.
Das stand ihm nicht zu. Jetzt noch nicht. Denn auch er war sich
nunmehr sicher die richtige Frau gefunden zu haben.
Er wird wohl das nächste mal mit den Eltern kommen
und um die Hand von Simin anzuhalten. Bestimmt denkt
Hushang ebenso, dann könnten sie ja eine Doppelhochzeit
feiern.

Aber es würde noch einige Zeit in Anspruch nehmen bis
es dazu kommen konnte. Denn ein kleiner Skandal
erschütterte die Familie. Am nächsten Tag erfuhren
sie von einer aufgebrachten Verwandten das ihre Tochter
Azadeh ihrem Namen alle Ehre machte. Azadeh, die
Freiheitliebende. Sie war von der Mutter und Schwester
des Königs auserwählt worden sich als eventuelle Frau
für ihn vorzustellen. Drei Kandidatinnen waren in die
engere Auswahl gekommen, wie man hörte. Und eine
davon war Azadeh. Wunderhübsch war sie. Ein Engelsgesicht
fein wie Porzellan. Und was macht sie? Sie lehnte das
Angebot dankend ab. Wenn das die Öffentlichkeit erfuhr.
Aber als Soraya das hörte meinte sie das Azadeh die
richtige Entscheidung für sich getroffen hatte. Sie liebte
den König nicht. Sie würde auch niemals einen Mann ohne
Liebe heiraten. Und einige Wochen später verkündigte der
Hof das eine blutjunge Frau nun die zukünftige Frau des Königs
werden wird.


....Fortsetzung folgt.

Copyright by Heidemarie Khan Shaghaghi









Donnerstag, 21. April 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (9)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (9): Palastgeflüster (9) "Er kommt, Hushang kommt uns besuchen" Soraya war so aufgeregt das sie immer gleich zwei Stufen auf...

Palastgeflüster (9)





Palastgeflüster (9)


"Er kommt, Hushang kommt uns besuchen" Soraya
war so aufgeregt das sie immer gleich zwei Stufen
auf einmal nehmend die Treppe hoch rannte. Sie riss
die Tür zu ihrem Zimmer auf in dem ihre Schwester
gerade dabei war ein Bild von einer Postkarte, die
sie aus Esfahan mitgebracht hatte, zu malen.

"Wer kommt?" Simin hob langsam den Kopf und
verstand nicht was ihre Schwester da gerade gerufen
hat. "Hushang hat sich telefonisch angemeldet und
seinen Besuch angekündigt." Soraya strahlte über
das ganze Gesicht. Man merkte ihr die Freude an.
"Das ist schön" antwortete Simin und wollte sich
gerade wieder auf ihre Arbeit konzentrieren.
"Hast du nicht verstanden, Hushang kommt uns
besuchen." Soraya zog sie vom Stuhl hoch und
fing an mit ihr durch das ganze Zimmer zu tanzen.

Ganz außer Atem meinte Simin sie solle doch
gefälligst damit aufhören. Was geht sie Hushang an.
Insgeheim hatte sie nämlich immer von Hezam
geträumt, aber von ihm hatten sie nichts mehr gehört.
Sicherlich  war er doch nicht an ihr interessiert.
Traurig setzte sie sich wieder um ihr Bild weiter
zu malen. "Und er bringt auch jemanden mit"
So, jetzt war es raus. Soraya wollte es eigentlich
für sich behalten das Hezam auch kommen wird da er
seine Arbeit in Teheran tatsächlich angenommen hat.

Aber Simin schaute noch immer nicht wieder auf.
"Simin, hörst Du nicht? Er bringt jemanden mit.
Willst du nicht wissen wer das ist?" Die Schwester
tat so als hörte sie es nicht. Also musste Soraya
jetzt raus mit der Sprache. "Er bringt Hezam mit"
Wie vom Blitz getroffen sah Simin auf und ihre
Schwester an. "Wer hat dir das erzählt?" wollte
sie nun wissen.

"Hushang hat eben mit unserer Mama telefoniert
und seinen Besuch angekündigt wie er es in
Esfahan versprochen hatte und dabei hat er gefragt
ob er denn auch seinen Bruder mitbringen darf"
Soraya musterte ihre Schwester die ganz rote
Wangen bekommen hatte und dachte bei sich.
"Ich wußte es doch, Simin hat sich auch in Hezam
verliebt"

"Und wann kommen sie?" jetzt war Simin auch
neugierig geworden. "Sie kommen bereits übermorgen
zum Abendessen, denn tagsüber müssen sie ja arbeiten.
Hezam ist jetzt auch nach Teheran gezogen".
Soraya musterte sie interessiert ,  aber Simin hatte sich
bereits wieder gefangen und wollte ihre Gefühle zu Hezam
nicht so offenkundig mitteilen wie es Soraya bei Hushang tat.
Seit der Rückkehr hat sie von nichts anderem gesprochen als
von ihm und offensichtlich hoffnungslos ihr Herz an ihn verloren
und das ist selbst den Eltern nicht verborgen geblieben.

"Was soll ich anziehen, was soll ich anziehen?"
Ratlos stand sie vor ihrem Kleiderschrank. In der Kürze
konnte sie sich kein neues Kleid anfertigen lassen, also
musste etwas aus dem Bestand her.  Soll ich lieber
ein blaues oder ein rotes Kleid anziehen. "Am besten
schwarz" war die Antwort von Simin und dabei lächelte
sie. "Oder nein, besser weiß. Ein weißes Kleid wie eine
Braut" und nun lachte auch sie fröhlich und überlegte
ebenso was sie denn anziehen soll. Hezam mag keine
so bunten Farben, da war sie sich sicher. Sie wird wohl
das champagnerfarbene Kleid anziehen. Es sieht sehr
elegant und auch schon erwachsen aus. Auf keinen Fall
möchte sie ihm wie ein Knallbonbon entgegen treten.
Soll Soraya doch in rot erscheinen, sie jedenfalls nicht.

Die stand immer noch ratlos vor ihrem Kleiderschrank.
"Nein, rot ist zu auffällig" murmelte sie vor sich hin.
"Ich werde das Nachtblaue anziehen, das mit den Spitzen"
Sie stellte sich vor den Spiegel, das Kleid vor ihr und
nickte zustimmend mit ihrem Kopf. Die Kleiderfrage
war nun geklärt. 

Und Simin? Sie hatte sich auch bereits entschieden.
Sie würde Hezam in einem eleganten Kleid begrüßen.


....Fortsetzung folgt

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Mittwoch, 20. April 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (8)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (8): Palastgeflüster (8) Aufgeregt fieberten sie den ganzen Tag   über dem Abend entgegen. Beide Mädchen konnten sich kaum auf die ...

Palastgeflüster (8)




Palastgeflüster (8)


Aufgeregt fieberten sie den ganzen Tag 
über dem Abend entgegen. Beide Mädchen
konnten sich kaum auf die Sehenswürdigkeiten
konzentrieren die sie den ganzen Tag über zu 
sehen bekamen.

Endlich kam der Nachmittag und wieder wurden
die Mädchen bestellt die ihnen mit ihren Haarfrisuren 
und Kleider anziehen behilflich waren. Sie wollten 
besonders schön sein. Obwohl keine der beiden
Mädchen etwas der anderen sagte wie aufgeregt 
sie waren die beiden Brüder wieder zu sehen.

Endlich war es soweit und sie schritten wieder einmal
elegant die große Freitreppe vom Hotel hinunter direkt 
auf die Eltern zu die bereits warteten.
Was für ein strahlen ging von ihnen aus. Wie zwei 
leuchtende Sterne. Sie waren wirklich wunderschön.

Die schwere Limousine brachte sie den kurzen Weg 
zu dem Restaurant. Durch einen Eingangsbereich
wurden sie direkt in den Garten des Restaurants
geleitet und steuerten auf den Tisch zu an dem bereits 
Hushang und Hezam mit ihren Eltern saßen. Ebenso 
ihre Onkel und Tante.

Alle erhoben sich von ihren Stühlen als sie zu dem
Tisch traten und es war eine sehr warmherzige
Begrüßung. Auch sie freuten sich auf diesen Abend,
denn am nächsten Morgen würden Soraya und ihre
Familie Esfahan bereits wieder verlassen. 
Die Zeit war viel zu kurz, aber  ihr Vater hatte in Teheran 
zu tun und musste zurück.

Wieder einmal wurden die Mädchen genau gegenüber 
den Brüdern platziert. Man konnte denken das es 
beabsichtigt war. Aber Soraya war das egal, Hauptsache 
sie konnte Hushang wieder sehen.

Sofort begannen interessante Gespräch am Tisch 
während ihnen die Vorspeise serviert wurde.
Da es sich um ein im persischen Stil geführtes
Restaurant handelte wurden ihnen dieses mal
Landestypische Speisen serviert. Es war köstlich.
Der Wein aus Schiraz mundete allen und auch die
Mädchen durften ein Glas Wein mittrinken. 

Hushang sah Soraya öfters tief in die Augen das sie 
sichtlich verlegen wurde. Ihr Herz fing wie wild an 
zu klopfen und sie spürte ein kribbeln in ihrem Bauch.

Ihrer Schwester musste es ähnlich gehen, denn sie
sah immer wieder schüchtern aber offensichtlich 
ebenfalls verliebt zu Hezam rüber. Der erwiderte 
ihren Blick. Und die Eltern und Onkel und Tante 
nahmen es wohlgesonnen wahr. Über eine Verbindung
dieser beiden hoch angesehenen Familien wäre man 
sehr glücklich.

Und Hushang würde in einem Monat nach Teheran 
übersiedeln. Und auch Hezam äußerten sich das
man ihm eine Arbeit dort angeboten hätte und er 
überlegt ob er zusagen wird.

Ein sehnsüchtiger Blick von Simin ließ ihn aber bereits 
heute Abend von einer Zusage überzeugen. Aber das 
würde er zu diesem Zeitpunkt noch nicht allen mitteilen.

Es war ein schöner Abend der leider irgendwann zu Ende 
ging und alle nahmen freudig die Gegeneinladung von  
Sorayas Eltern  nach Teheran an. Schon bald wollten
Hushangs Eltern ohnehin dort hin reisen, galt es doch für 
den Sohn ein schönes Haus zu finden. Und wie es aussah
auch für den älteren Sohn.




...Fortsetzung folgt

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Freitag, 15. April 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (7)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (7): Palastgeflüster (7) Der nächste Tag war für Soraya und ihre Familie ebenfalls für Besichtungen vorgesehen. Heute wollten sie sich ...

Palastgeflüster (7)




Palastgeflüster (7)

Der nächste Tag war für Soraya und ihre Familie ebenfalls
für Besichtungen vorgesehen. Heute wollten sie sich den
alten armenischen Stadtteil Dschulfa anschauen.
Insbesondere die Vank-Kathedrale. Ein Bau bereits seit
1606 begonnen und 1665 vollendet.

Wie eine kleine Stadt mit einer Stadtmauer tat sich der
Komplex vor ihnen auf. In den Mauern gab es nicht nur
die Kathedrahle, sondern auch ein Kloster. Daher stammt
wohl auch der Name Vank, was im armenischen soviel
heißt wie Kloster oder Konvent.

Sie gingen durch das breite Eingangstor in ein ruhiger Innenhof.
Nichts war zu hören vom dem Trubel draussen auf der Straße.
Wie in einer  Oase und nicht so klein wie sie vorher dachten.

Sie steuerten zuerst auf die Kathedrale zu, von der sie bereits
sehr viel gehört hatten, denn sie war prachtvoll . Mit feinsten
Malereien und Goldverzierten Schnitzereien war der Innenraum
ausgestattet. Wandmalereien zeigten die Schöpfungsgeschichte
und die Vertreibung der Menschen aus dem Paradies.
Sie blickten auf die Decke über den Eingang und sahen
Pflanzenmotive die wie persische Miniaturen anmuteten.
An den oberen Fresken wurden Szenen aus dem Leben Jesus
gezeigt. An den unteren Fresken sahen sie armenische Märtyrer. 

Wie prachtvoll und bunt es hier war. Ganz anders als die üblichen
persischen Moscheen, die überwiegend mit blauen Kacheln verziert
waren. Weihrauch stieg aus Behältern aus und die Atmosphäre
war sehr beruhigend. Ein wirkliches Kleinod was sie hier
besichtigen durften.

Leider gab es weder Stühle noch Bänke. Wie gerne hätte sich
Soraya hingesetzt um das alles hier auf sie einwirken zu lassen.
Aber sie wollten weiter und ihre Besichtigung fortsetzten.

Als sie wieder auf den Innenhof traten mussten sie blinzeln,
denn die Sonne war auf einmal so hell. So sammelten sie
sich erst einmal und gingen dann weiter genau auf einen
großen, freistehenden Glockenturm zu. Man erklärte ihn das
an dessen Fuß christliche Gräber liegen, ebenso an den Innen-
seiten der Außenmauern.

Sie gingen dann auf einen kleinen Gebäudekomplex zu in dem
sich ein Museum und die Bücherei befand. Hier wurde überwiegend
an den Völkermord an die Armenier im Osmanischen Reich im
Jahre 1915 gedacht. Es sollen wohl mehr als über eine Million
Armenier durch die Osmanen getötet worden sein. Ein richtige
Ausrottung.

Soraya schauderte bei dem Gedanken und hatte großes Mitleid
für das armenische Volk. Zum Glück ging es ihnen in ihrem Land
besser.

Nach der Besichtigung ließen sie sich mit ihrer Limousine zurück
in die Nähe ihres Hotels fahren. Sie hatten Hunger und dort gab
es ein schönes, im alten Stil eingerichtetes Kebab Restaurant.
Das Restaurant Shahrzad. Sie genossen die köstlichen Speisen
in diesem eleganten gut geführten Haus. Eine kleine Ruhepause 
würde ihnen nach dem üppigen Mahl gut tun, bevor sie am frühen
Nachmittag sich die  Menar-e-Jonban anschauen wollen.


Eine Stunde dauerte ihre Pause und dann ließen sie sich von ihrem
Chauffeur etwas außerhalb zu dieser berühmten Moschee fahren.
Sie stammt bereits aus dem Jahr 1316. Den heutigen Namen
Menar-e-Jonban ist durch seine schwankenden Minarett entstanden.
Und beide Mädchen wollten unbedingt das Minarett besteigen
und kräftig schütteln das es schwingt, dann sollte  auch das zweite
Minarett mit schwingen.  Und tatsächlich, beide bewegten sich.

Die Mädchen klatschten vor Freude in die Hände, denn so etwas
hatten sie noch nie gesehen. Kein Wunder das es so berühmt
geworden ist, denn eigentlich ist es nur eine sehr kleine Moschee.

Zurück in Isfahan lag eine Nachricht für sie an der Rezeption.
Die Eltern von Hushang und Hezam hatte sie alle in ein sehr
schönes Gartenrestaurant, ebenfalls in ihrer Nähe eingeladen.
Sicherlich konnten sie sich auf die Schnelle nicht für einen großen
Besuch vorbereiten. Aber sie hörten das in dem Restaurant sogar
Tanz angeboten wurde. Das freute natürlich die beiden Mädchen.
Sie würden mit ihren beiden  galanten Verehrern tanzen.


Fortsetzung folgt....

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Donnerstag, 7. April 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (6)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (6): Palastgeflüster (6) Sie gingen in die Parkähnliche Gartenanlage. Soraya ging mit Hushang voran. Hinter ihnen kam auch schon gleich ...

Palastgeflüster (6)




Palastgeflüster (6)

Sie gingen in die Parkähnliche Gartenanlage. Soraya ging
mit Hushang voran. Hinter ihnen kam auch schon gleich
Simin mit Hezam. Langsam schritten sie den Kieselweg
entlang. Das war für Soraya nicht so einfach, hatte sie doch
hohe Schuhe an und versuchte grazil zu gehen, was ihr
aber nicht immer gelang. Plötzlich knickte sie um und
Hushang war sofort zu Stelle und fing sie auf.

Sie mussten beide lachen und gingen weiter. Am liebsten
hätte Soraya ihre Schuhe ausgezogen und wäre einfach
Barfuß über den Rasen gelaufen. Aber das gehörte sich
schließlich nicht. Sie war doch ein gut erzogenes Mädchen.
Contenance meine Dame. Contenance. Sagte sie sich immer
und musste plötzlich an ihre Ballettstunde denken und lachte.

"Ich hoffe, Ihr Lachen galt mir" sagte Hushang und blieb
stehen und nahm ihre beiden Hände und sah ihr dabei in
die Augen. Schüchtern drehte sie sich weg und lief voraus
genau auf eine Bank zu. Sie setzte sich hin und Hushang
folgte ihr. Sogleich folgten ihr auch ihre Schwester und
sein Bruder.

Ein wenig Schweigen, aber dann fragte Soraya " Wann müssen
Sie wieder nach Paris zurück" Hushang schaute sie an und
sagte ernst " Ich kehre nicht mehr nach Paris zurück, denn
ich bin mit meinem Studium fertig. Ebenso mein älterer
Bruder. Er ist bereits seit Ende letzten Jahres zurück gekehrt
und arbeitet jetzt in einem Architekturbüro. Ich mache noch
ein paar Wochen Ferien und dann werde ich eine Stelle in
einem Ingenieurbüro für Straßenbau in Teheran annehmen"

Erfreut sah Soraya ihn an. Er wird also demnächst in ihrer
Stadt wohnen. Sie merkte wie glücklich sie über diese Nachricht
war. "Vielleicht darf ich sie dann einmal besuchen?"
Leicht errötend antwortete sie "Dann sollten sie noch heute
meine Eltern um Erlaubnis bitten"

Ihr kleines Herz klopfte so laut das sie Angst hatte er könnte
es hören. Aber natürlich war das nicht der Fall. Und langsam
beruhigte sie sich auch wieder. Sie erzählten sich noch einige
unverfängliche Begebenheiten. Was sie heute besichtigt haben
und wie schön Isfahan ist.

Irgendwann standen sie auf und gingen alle gemeinsam wieder
zu den Eltern zurück. Die hatten bereits immer wieder in die
Richtung geschaut und freuten sich das sie wiederkamen.

Es war ein wunderbarer Abend im Kreise der Familie und Freunde.
Soraya und ihre Schwester fühlten sich sichtlich wohl. Besonders
weil Hushang und Hezam auch anwesend waren. Immer wieder
trafen sich ihre Blicke. Sie mussten vorsichtig sein um nicht aufzufallen.
Schließlich schickte es sich nicht so offensichtlich mit Jungs zu
flirten. Soraya konnte es kaum erwarten das Hushang nach
Teheran kommt und sie hoffte ihn dort wieder zu sehen.

Auch Hushang war gefangen von der Schönheit Sorayas.Sollte
es wahr sein und er sich in sie verliebt haben? Sie war gleichzeitig
anmutig und temperamentvoll. Genauso stellte er sich sein Zukünftige
vor. Wie gut das er sich entschlossen hat nach Teheran zu gehen
um dort zu arbeiten. Seine beruflichen Aussichten waren viel
größer als in der Provinz, obwohl Isfahan natürlich eine schöne
Stadt ist. Aber Teheran wuchs als Hauptstadt viel schneller.
Und sie brauchten neue Straßen und Brücken. Er wird sich bestimmt
dort wohl fühlen und vielleicht durfte er Sorayas Familie hin und
wieder einen Besuch abstatten.

Ihm war auch nicht entgangen das sein Bruder ebenfalls Gefallen
an Simin gefunden hat. Sie war viel stiller als ihre Schwester und
genau das mochte Hezam, der ebenfalls ruhiger als er selber war.
Vielleicht gibt es ja irgendwann eine Doppelhochzeit. "Ich werde
mit meinen Eltern sprechen" dachte Hushang bei sich. "Sie ist die
Richtige, das habe ich heute und schon bei unserer ersten Begegnung
gemerkt" sagte er zu sich. Verträumt saß er da uns versuchte immer
wieder einen Blick von ihr einzufangen und sich von ihrem Lachen
bezaubern lassen


....Fortsetzung folgt

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Dienstag, 5. April 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (5)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (5): Palastgeflüster (5) Verschwitzt und erschöpft erreichten sie das Hotel. Sie wollten ein Bad nehmen und noch eine Stunde ausruhen b...

Palastgeflüster (5)





Palastgeflüster (5)


Verschwitzt und erschöpft erreichten sie das Hotel. Sie wollten
ein Bad nehmen und noch eine Stunde ausruhen bevor sie sich
für den Abend zurecht machen mussten. Eine Einladung bei
Verwandten die in Isfahan leben hatten die Eltern freudig angenommen.

So geschah des dann auch; zuerst das Bad, dann eine Stunde Ruhe,
dann kamen zwei Mädchen die ihnen beim Ankleiden und frisieren
behilflich waren. Ein korrektes Aussehen war sehr wichtig.

Als sie fertig waren traten sie aus dem Zimmer und  gingen die runde
Treppe Freitreppe zur Hotellobby hinunter wo bereits die Eltern warteten.

Wie erfreut waren sie als sie ihre beiden hübschen Töchter sahen,
sie werden sicherlich demnächst eine standesgemäße Ehe eingehen
und dann wird ihr Haus sehr einsam werden. Aber bis dahin blieb
ihnen ja noch ein wenig Zeit.


Sehr hoheitsvoll schritten die beiden jungen Mädchen die Treppe
herunter und Simin musste Soraya ständig ermahnen das sie nicht
einfach los rannte. Die Ältere von beiden war eher ruhiger als die
quirlige Soraya. Und immer musste sie aufpassen das sich ihre kleine
Schwester auch angemessen benimmt. Sie seufzte wenn sie daran
dachte das beide ja nun fast im Heiratfähigen Alter waren und wartete
sehnsüchtig auf ihren Prinzen der sie raus aus ihrem Elternhaus über
die Schwelle ihres eigenen Hauses tragen wird.  Noch gab es ihn nicht.

Gemeinsam mit den Eltern gingen sie zu ihrem Auto und der Chauffeur
fuhr mit ihnen erst durch die Stadt und erreichten die schön angeleuchtete
Sio-Se-Pol Brücke, die Brücke der 33 Bögen. Baubeginn dieser jetzt
nur für Fußgänger zugelassenen Brücke über den Fluss Zayandeh Rud
war das Jahr 1599 (n.Chr). Fertigstellung im Jahr 1602 (n.Chr).
Auch eins der schönen Denkmäler aus der alten Safawidenzeit.

Sie fuhren die Prachtstraße am Wasser entlang und irgendwann bogen
sie ab und hielten vor einem großen Tor. Wie von Geisterhand öffnete
sich dieses Tor und sie fuhren hinein. Ein sehr großer, mit bunten
Leuchten und Kerzen ausgestrahlter Garten tat sich vor ihnen auf.
Im Hintergrund sahen sie einen erleuchteten Pool . Es sah alles sehr
festlich aus. Nicht wie ein normaler Besuch von Verwandten, eher
wie für eine Hochzeit oder zumindest für einen wichtigen Geburtstag.

Soraya dachte bei sich was dieser Aufwand für sie wohl auf sich
haben wird und stiegen aus dem Auto. Ihre Stola locker über die Schulter
drapiert stolzierte sie mit ihren Schühchen über das Kopfsteinpflaster.
Ein Diener hatte bereits die große Eingangstür geöffnet und bat ihm
zu folgen.

Am Rande der Terrasse erwarteten sie bereits ihre Verwandten.
Aufgereiht um sie zu begrüßen.Artig sagten die Mädels guten Tag
bis auf einmal jemand auf die Terrasse trat. Ein junger Mann mit
blau/grünen Augen. Wie wild fing Sorayas Herz an zu klopfen.
Er war tatsächlich hier. Nach fast einem Jahr sehen sie sich nun wieder.

Freudig begrüßte er zunächst ihre Eltern, ihre Schwester und dann sie.
"Ich freue mich Sie wieder zu sehen" mehr sagte er nicht. Aber es
genügte Soraya um kleines Herz Purzelbäume schlagen zu lassen.
"Ich bin ebenfalls erfreut" sagte sie und sah ihn dabei direkt und tief
in die Augen.

Diener kamen mit Getränken  und langsam gingen sie auf die anderen
Besucher zu. Die Terrasse war sehr groß und alle saßen am Ende direkt
in der Nähe des Pools. Einer nach dem anderen wurde begrüßt und sie
setzten sich in einer großen Runde. Jeweils vor zwei Stühlen gab es einen
kleinen Tisch wo man seine Getränke abstellen konnte. Obst und Gebäck
wurde gereicht und Tee.

Hushang wurde ihr genau gegenüber gesetzt und neben ihm saß sein
ein Jahr älterer Bruder Hezam. Er war im letzten Jahr zu ihrer Geburtstags-
feier nicht dabei und Soraya bemerkte das ihre Schwester ständig schüchtern
zu ihm rüber sah. So war nun diese Situation. Ihre Eltern neben sich und
seine Eltern neben ihn. Alles musste seine Ordnung haben.

Nach einer Weile wurde sie alle in das gut klimatisierte Esszimmer gerufen.
Eine lange Tafel bot für alle ausreichenden Platz. Und wieder nahmen die
Eltern neben ihren Töchtern Platz und die beiden Brüder setzten sich ihnen
gegenüber. Was Soraya bestens gefiel. Sie freute sich über ihr angenehmes
Gegegenüber.

Gespeist wurde komplett im französischen Stil. Da gab es als Vorspeise
ein Auberginensoufflé was köstlich war. Als Hauptgericht wurde Ihnen
ein Chataeubriau mit gegrillten Gemüse gereicht. Wunderbar zart das
Fleisch und phantastisch locker aufgeschlagene Sauce Bernaise.
Zum Dessert reichte man ihnen eine mit Schokolade überzogene Birne
Helene mit Vanille und Schokoladeneis. Das ganze wurde begleitet mit
den besten französischen Weinen. Die Mädchen bekamen allerdings nur
ein ganz wenig, was Soraya sehr schade fand.

Fast zwei Stunden vergingen als auch das letzte Eis ausgelöffelt war und
sie sich wieder auf die Terrasse begaben.  Hushang fragte Sorayas Eltern
ob er und sein Bruder den beiden Schwestern den schönen großen Garten
zeigen dürfen. Und als diese das bejahten sprangen beide Mädchen sofort
auf und freuten sich über diese Gelegenheit.


...Fortsetztung folgt

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Freitag, 25. März 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (4)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (4): Palastgeflüster (4) Sie stiegen in ihre große Limusine die von ihrem Chauffeur gesteuert wurde. Und schon ging die Reise nach Isfa...

Sonntag, 20. März 2016

Palastgeflüster (4)





Palastgeflüster (4)


Sie stiegen in ihre große Limusine die von ihrem Chauffeur gesteuert wurde.
Und schon ging die Reise nach Isfahan los. Immer die zunächst Kerzen gerade
und später kurvige Landstraße. Vorbei an der Salzwüste und durch kleine
Gebirgszüge. Unterwegs machten sie Rast und erreichten gegen Abend die Stadt.

Ihr Vater hatte für sie Zimmer im Hotel Shah Abbas reserviert und die Mädchen
waren ordentlich beeindruckt von diesem im alten Stil gebauten Haus mit einem
wunderschönen Innenhof. Ihre Zimmer waren sehr groß und komfortabel und
sie richteten sich gleich ein. Ließen ihre Kleider in die Schränke von den
Dienstmädchen hängen und genossen den köstlich dampfenden Tee den man
ihnen vorbei brachte. Bei dem warmen Wetter war heißer Tee besser als kaltes
Wasser sagte die Mutter. Und sie musste es ja schließlich wissen.

Gleich am nächsten Tag machten sie sich auf den kurzen Weg zum Bazar.
Und nun standen sie direkt auf dem großen Platz  und rund um diesen Platz erstreckt sich der Bazar. Es war ein lebhaftes Treiben. 

Imposant tat sich ihnen der fast 400 Jahre alte Palast von Ali Qapu auf.

Erbaut wurde der Palast  damals durch  Schah Abbas I. im Jahr  1006 n.d.H.  
(1597 .n.Chr.)  wurde ihnen erzählt. Es steht nicht genau fest ob das ursprüngliche Gebäude bereits weit vor dieser Zeit entstanden ist. Aber so 
wie er jetzt ausschaut ist er wohl aus dieser Zeit.

Sie kamen zur großen Moschee mit ihren goldenen Kuppeln und gingen
hinein in den weitläufigen Innenhof dieser Moschee die auch gleichzeitig 
eine Theologieschule ist. Es gab viele kleine gepflegte Gärten in de
großzügigen Anlage. Prachtvoll war die Moschee und mit feinsten Mosaiken
ausgestattet. Sie wuschen sich ihre Hände und Füße um  an einem stillen
Gebet teilzunehmen.   

Nach ihrem Gebet spazierten sie weiter und fanden eine Teestube wo sich
ein wenig ausruhen wollten.

Und dann ging es zu Fuß in Richtung zum Park von Tschehel Sotun. 
Dieser Palast stammt ebenfalls aus der Safawidenzeit . Den Namen 
bekam dieser Palast mit 20 Säulen aus feinsten Zypressenholz, weil die 
sich im vorliegenden Wasserbecken spiegelten das man denken konnte
es sind 40 Säulen.  Tschehel Sotun heißt 40 Säulen.

Wunderschöne Decken mit Spiegelkachelungen und Stuckverzierungen.
Bunte Fresken säumten die Wände die von den Kadjaren mit Gips verdeckt
wurden, genau wie beim Palast Ali Qapu. Nach und nach war man dabei
diese wieder zum alten Glanze erstrahlen zu lassen. Was für eine 
imposante Stadt.

Simin wollte auf jeden Fall wieder hierher kommen um sein paar Skizzen
zu machen. Ob sie das wohl durfte. Soraya war skeptisch. Also kauften
sie sich vorsichtshalber ein paar schöne Postkarten die sie zur Not
abmalen konnte.

Langsam wurde es später Nachmittag und die Eltern mahnten zur Eile
weil sie sich noch ein wenig ausruhen sollten um dann frisch am Abend
ihre ersten Verwandtenbesuche zu machen.  

Morgen werden sie weitere Besichtigungen machen können.


.... Fortsetzung folgt

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Donnerstag, 17. März 2016

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (3)

PrinzAndPrinzess: Palastgeflüster (3): Palastgeflüster (3) Einige Zeit war seit Sorayas 16. Geburtstag vergangen. Sie träumte immer noch von diesem schönen Abend und sie trä...

Palastgeflüster (3)

Palastgeflüster (3)


Einige Zeit war seit Sorayas 16. Geburtstag vergangen. Sie träumte
immer noch von diesem schönen Abend und sie träumte von Hushang.
Dieser Junge mit den schönen Augen ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.
Was er wohl in Paris macht. Fleißig studieren? Oder das Leben in vollen
Zügen genießen.

Sie hatte gehört dass das Leben in Frankreich und speziell in Paris viel
freier ist als bei ihnen hier. Bestimmt können sie da jeden Abend zum
Tanzen gehen und er wird die hübschesten Mädchen kennen lernen und
sie bestimmt schon vergessen haben. "Ach ja! " seufzte sie laut das ihre
Schwester die gerade in einem Buch las zu ihr schaute. "Soraya, was ist
los? Du bist so in Gedanken. Ich bemerke es schon eine ganze Weile"
"Nein, nur so. Ach ja, sage ich einfach nur so. Mir ist langweilig. Ich will
was erleben und nicht hier zu Hause versauern. Nirgendwo darf man alleine
hin. Immer haben die Eltern etwas dagegen. Wie gerne würde ich raus
gehen. Vielleicht in den Bazar. Oder verreisen. Ja, ich würde sehr gerne
einmal verreisen. Zu unseren Onkel der im Exil lebt. Nach Paris."

"Du kommst auf Ideen. Aber warum nicht. Die Eltern könnten ruhig eine
Reise mit uns unternehmen. Es muss ja nicht gleich Paris sein. Das ist
eine beschwerliche Reise und dazu habe ich wirklich keine Lust."

Simin, Sorayas Schwester hatte ganz andere Gedanken als zu verreisen.
Sie würde am liebsten heiraten und Kinder bekommen und in einem
schönen Haus mit viel Personal leben und es sich einfach nur gut gehen
lassen. Vielleicht erlaubt ihr Mann das sie weiter malen darf. Sie liebte
das malen und zeichnen und hatte eigentlich immer ihren Zeichenblock
dabei wenn sie mal mit der Mutter im Park war. Ja, das waren Simins
Träume. Natürlich möchte sie auch Paris sehen, wenn es nur nicht so
weit wäre. "Vielleicht können die Eltern mal mit uns nach Isfahan reisen"
sagte sie zu Soraya. "Isfahan hat so viele schöne Motive für meine Bilder"

Plötzlich fiel Soraya wieder ein das Hushang ja aus Isfahan stammte.
Dort lebten seine Eltern. Wenn sie nur wüsste wann er einmal wieder
zu Hause ist. Glatt würde sie dann zu ihm reisen.

Gleich darauf wischte sie diesen Gedanken wieder weg. Sie kann doch
keinen Jungen hinterher laufen. Aber vielleicht ergab sich wieder eine
Möglichkeit um ihn zu sehen. Bis dahin werde ich mich hier langweilen,
langweilen und nochmals langweilen.

 Aber so langweilig war ihr Leben nun doch nicht, denn die Familie war
groß und ständig gab es irgendwo ein Mehmuni eine Gesellschaft
und da wurde auch immer getanzt. Sie tanzte für ihr Leben gerne und
ihre Tanzstunden bestanden natürlich auch zum Teil aus klassischen
persischen Tanz. Das war sehr anmutig und sie lernte mit Begeisterung.

Fast ein Jahr war seit ihren Geburtstag vergangen als ihre Mutter zu ihnen ins
Zimmer kam und sagte sie wollten eine kleine Reise machen. Ein paar Tage
nach Isfahan fahren und sich dort mit Verwandten und Freunde treffen.
Es war Anfang des Sommers und noch nicht so heiß. Außerdem sollten
die Mädchen diese wunderbare und kulturelle Stadt auch einmal kennen lernen.

Bei Mädchen sprangen auf und tanzten und klatschen vor Freude in die
Hände. Eine Reise war fein und dann noch nach Isfahan. Wie lange hatten
sie sich das schon gewünscht.

Sie überlegten was sie für Kleider mitnehmen wollten . Ein paar für
Abendgesellschaften sollten schon dabei sein. Aber auch bequeme Kleidung
für die Reise und Besichtigungen. Im nuh war der Kleiderschrank ausgeräumt
und alles lag nun auf ihren Betten zum begutachten.

"Ich habe nichts zum anziehen" jammerte Soraya. "Aber auch gar nichts"
Worauf Simin sie ausschimpfte bei den hübschen Sortiment das sie besaß.
Natürlich wären ein paar neue Kleider für so eine Reise angebracht, aber
wenn die Mutter und der Vater dagegen waren, kann man nichts machen.

Aber es kam anders. Tags drauf kamen Schneiderinnen, nahmen Maß und
brachten wunderschöne Stoffe aus Seide und Spitze mit. Sie werden ganz
neu eingekleidet für die Reise nach Isfahan. Und beide jubelten vor Freude.
Nun werden sie die schönsten Mädchen weit und breit sein und freuten
sich schon riesig auf das kommende Abenteuer.


....Fortsetzung folgt.

Copyright by

Heidemarie Khan Shaghaghii