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Sonntag, 15. November 2015

Prinz Geschichte (15)



Jaden #15#

Am 1.Mai musste Jaden schon wieder Abschied von seiner Familie
nehmen. Er stieg dieses Mal mit einem mulmigen Gefühl in seinen Flieger.
Marie fiel der Abschied heute besonders schwer. Sie sagt sie hat ein
so komisches Gefühl und er sollte nicht fliegen. Auch die Kinder waren
sehr traurig. Besonders sein Kleiner Sohn, hatte er doch heute ein wichtiges
Turnier mit seinem Fußballverein und er konnte wieder nicht dabei sein.

Der Flug war ganz normal und er landete gegen Abend in Teheran.
Alles war eigentlich wie immer, und trotzdem ließ ihn Maries Angst nicht
los. Sie hatte immer ein Gespür für Dinge die passieren könnten.
Aber was soll ihm schon passieren. Er würde wie immer sechs Wochen
bleiben, seinen Job erledigen und wieder zu seiner Familie zurück kehren.
Ihren Urlaub hatten sie in den großen Ferien in Italien geplant. Sie werden
alle zusammen sein  und viel Spaß erleben.

Zäh war die Schlange an der Passportstelle. Endlich war die Reihe an ihm.
Der Beamte sah sich Jadens Pass an und schaute in einem Karteikasten
und holte plötzlich eine Karte raus. Schaute ihn an und sagte er müsse
warten.  "Wieso soll ich warten. Was ist denn los" etwas ärgerlich stelle
ihm Jaden die Frage. Der Beamte sagte etwas strenger das er ruhig sein
sollte und warten muss. Er telefonierte und kurz darauf kam ein weiterer
Beamter und bat Jaden mit ihm zu kommen.

Nachdenklich nahm Jaden seine Aktentasche hoch und folgte dem Beamten
in ein Zimmer ohne Fenster. Er setzte sich an seinem Schreibtisch und
bat ziemlich unhöflich Jaden ihm gegenüber Platz zu nehmen.
"Es liegt gegen Sie eine Anzeige vor und wir müssen Sie verhaften"
Jaden begann immer unruhiger zu werden. "Was für eine Anzeige? Ich
bin ein Geschäftsmann der in Deutschland lebt und nur für Business Zwecke
in seine Heimat reist. Und das bereits seit 3 Jahren" Aber es nützte nichts.
Sie führten Jaden ab in eine Zelle. Sehr spartanisch mit einem Bett aus
Beton, eine Toilette und ein Waschbecken. Von der Deckenlampe kam
ein sehr grelles Licht. Alles war so unwirklich und Jaden verstand nicht
was hier vor sich ging. Warum durfte er niemanden informieren, seinen
Vater oder Bruder anrufen. Oder einen Anwalt. So verbrachte Jaden ohne
zu wissen warum oder wieso die Nacht auf diesem Betonbett und das
Grelle Licht brannte die ganze Nacht.

Er fand keinen Schlaf, dachte immer nur das es ein Missverständnis sein
muss. Er hat sich nicht zu Schulden kommen lassen. Was lag gegen ihn vor.
Endlich, Stunden später, wurde die Tür aufgeschlossen und ein neuer
Beamter bat ihn ihm zu folgen. Er setzte sich wieder in eines dieser
Verhörzimmer und fragte was gegen ihn vorliegt. "Gegen Sie liegt eine
Anzeige wegen Betrug vor" Ein Herr Reza hat sie angezeigt das sie ihm
Geld schulden und es wurde angeordnet sie zu verhaften weil Fluchtgefahr
besteht. "Ich kenne diesen Mann überhaupt nicht und ich schulde niemanden
Geld" Der Beamte zeigte ihm ein Papier und fragte ob das seine Unterschrift
sei. "Ich habe dieses Papier niemals gesehen und das ist auch nicht meine
Unterschrift" aber der Beamte bohrte weiter. "Sie heißen doch Jaden KS,
so wie das hier auf diesem Verpflichtungspapier steht. Und sie haben sich
von Herrn Reza eine hohe Summe Geld geliehen um damit ein Geschäft
abzuwickeln was sie aber nicht taten. Auch das Geld haben sie nie zurück
gegeben. Deshalb die Anzeige"

Jaden wollte nun unbedingt ein Telefonat führen. Er würde sein Vater
anrufen der dann mit einem verwandten Rechtsanwalt sofort hierher kommen
muss. Zum Glück gewährte man ihm diesen Anruf und er teilte seinem
erschrockenen Vater mit was ihm vor seiner Einreise widerfahren ist.
Das er verhaftet wurde weil ein Haftbefehl gegen ihm vorlag. Und da
Fluchtgefahr besteht würde er wohl auch nicht eher hier rauskommen, es
sei denn man hinterlegt eine hohe Kaution.

Eine Stunde später war der Vater mit einem Rechtsanwalt gekommen.
Der erkundigte sich sofort über den Sachverhalt und machte dabei einen
folgenschweren Fehler. Er riet Jaden erst einmal zu allem ja zu sagen
und eine Kaution hinterlegen und dann bei einem Gerichtsverfahren
würde die Wahrheit schon ans Licht kommen. Und Jaden befolgte den
Rat. Der Vater hinterlegte als Sicherheit eine Immobilie und nach fast
24 Stunden war er endlich wieder auf freien Fuß.

"Ich muss sofort Marie anrufen, sie wird sich die schlimmsten Sorgen machen.
Hatte sie doch wieder diesen sechsten Sinn für Unheil, was ja auch eingetroffen
ist."  Er erfuhr dass sein Bruder bereits mit Marie telefoniert hatte. Er konnte
ihr aber nicht mehr sagen, als das er verhaftet worden sei."Sie wird in Panik sein"
dachte Jaden. "Ich muss sie sofort von zu Hause aus anrufen"

Nun begann eine Odyssee. Sie versuchten mit Beziehung einen vorzeitigen
Gerichtstermin zu bekommen. Dabei half ihnen ein Verwandter eines Freundes
aus Hamburg der Richter an genau dem Gericht war wo seine Verhandlung
sein sollte. Aber vor vier Wochen war da nichts zu machen. Und das war
kurz vor den Gerichtsferien die einen Monat dauern sollten.

Noch immer konnte sich Jaden keinen Reim auf den Vorwurf machen für den
man ihn angeklagt hat. Wer war dieser Mann der angeblich ein Schriftstück
von ihm besaß das er ihm Geld schuldete. Er musste sich gedulden.
Die vier Wochen vergingen und Jaden wollte seiner Arbeit nachgehen.
Aber die Behörden, die bei ihm Computeranlagen bereits bestellt hatten
stornierten auf einmal ihre Aufträge. Auch dazu bekam er keine klärende
Antwort, nur das sie eine günstigere Quelle gefunden hatten von einem
Landsmann der im Iran lebt. Sie wollten lieber mit ihm weiter arbeiten.
Langsam fand sich Jaden damit ab das, wenn dieses Drama vorbei war
auch seine Arbeit hier im Land keine Zukunft mehr hatte. Er wollte es auch
nicht mehr. Zu unsicher fühlte er sich plötzlich.

Endlich kam der Tag der Gerichtsverhandlung. Jaden und sein Anwalt
saßen bereits im Gerichtssaal und sein Vater mit seinem Bruder auf den
Zuschauerbänken als plötzlich die Tür aufging und der Ankläger herein kam.
Jaden konnte nicht glauben wen er sah. Er sah einen der besten Freunde
seines Bruders der in Amerika lebt und mit dem er früher, Anfang der
80er Jahre Geschäfte mit Autoexporten nach Amerika gemacht hatte.
Zwei gelieferte BMW sind damals bei einem starken Seegang auf dem
Schiffstransport zu Schaden gekommen und er konnte sie damals nur
mit Verlust verkaufen. Jaden hatte ihm die Fahrzeuge FOB also Free on Bord
verkauft und für die Versicherung musste er selber sorgen, was er aber
nicht getan hat. Ob aus Geiz oder Unwissenheit. Jedenfalls war das nicht
Jadens Schuld.

Dieser Mann hatte nun ein Dokument mit einer gefälschten Unterschrift
vorgelegt, wie er sich selber brüstete den einen oder anderen bestochen
um seinen Schaden nach 10 Jahren endlich ersetzt zu bekommen.
Nun war es an Jaden zu beweisen wie der Vorgang damals war.
Die Gerichtsverhandlung wurde vertagt und er hatte nun einen Monat
Zeit um Beweise zu bringen und somit seine Unschuld.

Zurück im Haus des Vaters rief er sofort Marie an. Hoffentlich hatte sie
die Unterlagen von damals noch. Betrug die Aufbewahrungspflicht
doch nur 7 Jahre. Hoffentlich, Hoffentlich.

Nur zwei Stunden später rief Marie zurück. Sie hatte die Dokumente gefunden
und würde beglaubigte Kopien machen und sie ihm mit Dokumentenpost
schicken. Sie erzählte auch dass dieser Reza sie mehrfach angerufen hat
und ihr gedroht hat er würde die Kinder entführen wenn sie nicht zahlten.
Aber er soll sich keine Sorgen machen. Sie hat die Kinder informiert
und brachte sie zur Schule und holte sie wieder ab. Später sollte Jaden
von ihr noch erfahren das er sogar Marie gedroht hatte sie umzubringen
und dann sich selber. Er hätte duch diese unsägliche Aktion seine Existenz
verloren. Außerdem hatte sein Sohn einen schweren Unfall gehabt und
er sein in den USA nicht Krankenversichert und musste alles verkaufen
um die Krankenhauskosten für seinen Sohn zu bezahlen. Er war offensichtlich
wahnsinnig geworden. Aber das wusste Jaden zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Die Zeit verging, und eigentlich wollte er im August für 3 Wochen mit
seiner Familie in den Urlaub fahren. Aber er musste den 2.Gerichtstermin
abwarten der Ende Juli sein soll. Wenn alles gut ging würde er noch
rechtzeitig zurück sein.

Wieder saß Jaden mit seinem Anwalt auf der Anklagebank und legten
dem Richter ein beglaubigtes und übersetztes Schriftstück nach dem
anderen vor. Das sollte seine Unschuld beweisen. Der Richter lass
alles sorgfältig durch. Ihm war inzwischen auch zu Ohren gekommen
dass der Kläger einige Beamte bestochen hat damit dieser haltlose Haftbefehl
ausgestellt wird. Da gab es zum Glück einen Kollegen von ihm der mit
Jadens Freund verwandt war und ihm von Jadens blütenweißen Leumund
in Deutschland erzählte und auch von den Drohungen an Jaden Familie.

Für den Richter war die Sache klar, dieses Dokument das der Kläger
vorgelegt hatte entsprach nicht der Wahrheit und er hatte Glück das er
nicht anwesend war, sonst wäre er gleich verhaftet worden.
Er sprach Jaden von allen Anschuldigungen frei.

Endlich, nun braucht er nur noch seinen Pass um sofort nach Hause fliegen
zu können. Aber an der Passstelle war der Pass und die gesamte Akte
die damals am Flughafen angelegt wurde nicht auffindbar. Wieder musste
Jaden warten und sollte einen neuen Pass beantragen. Das würde aber
drei Wochen dauern. Soviel Zeit muss sein.

Jaden rief Marie an und erzählte ihr von dieser weiteren Verzögerung
und sie musste alleine mit den Kindern nach Italien reisen. Zum Glück
begleitete sie seine Schwester mit ihren beiden Kindern. Sie war also
nicht alleine. Vereinbart wurde nun das Marie Jaden bei der Rückfahrt
in Frankfurt vom Flughafen abholen soll und sie dann gemeinsam
weiter mit dem Auto nach Hamburg fahren wollten.

Und genauso kam es dann auch. Nach über drei Monaten landete
Jaden auf dem Flughafen von Frankfurt und freute sich so als er
seine Familie endlich in die Arme schließen konnte.
Für ihn war das Abenteuer Iran erst einmal vorbei. Er würde wieder
komplett in Deutschland arbeiten und somit auch bei seiner Familie
bleiben. Zum Glück ist das ganze gut ausgegangen. Was wäre passiert
wenn Marie die alten Unterlagen bereits vernichtet hätte. Er weiß es
nicht. Will es jetzt auch nicht mehr wissen.


Fortsetzung folgt ....

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi






Mittwoch, 4. November 2015

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (10)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (10): Marie #10# Madoux ging sofort auf Jaden zu und begrüßte ihn freudig. Sie steuerten dann beide auf Marie zu. "Marie, kannst du dich ...