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Mittwoch, 28. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (9)
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (9): Marie #9# "Wie wäre es mit Kambis, der ist immer so lustig. Da habe ich dann wenigstens meinen Spaß" Marie ahnte nicht was M...
Sonntag, 25. Oktober 2015
Prinzess Geschichte (63)
Marie #63#
Es hieß wieder Abschied nehmen. Marie und die Kinder mussten zurück nach
Deutschland und Jaden würde weitere 6 Wochen im Iran bleiben.
Alle waren sie traurig, aber was sollten sie machen. Jaden hatte viel zu tun,
die Kinder mussten in die Schule und Marie zur Arbeit.
Wieder würde Marie wie jedesmal wenn Jaden nicht da war jeden Tag im
Kalender ankreuzen und sich freuen wenn er wieder zurück kehrt.
Sie hatte dieses mal einen Air France Flug über Paris gebucht und dort
sollten sie 5 Stunden Aufenthalt haben. Eine lange Zeit nach einem langen Flug.
Und es galt die Kinder bei Laune zu halten. Zum Glück gab es für die Wartezeit
eine Lounge wo sie sich auf bequemen Liegesessel halbwegs hinlegen konnten
und Comics liefen über einen Bildschirm. Da verging die Zeit sehr schnell.
10 Stunden nach ihrem Abflug landeten sie wieder in Hamburg und
fuhren mit dem Taxi nach Hause. Kalt war die Wohnung. Kalt, weil das Wetter
hier regnerisch war und kalt weil Jaden fehlte. Wie sollen sie diesen Zustand
in Zukunft ertragen. Es war sehr schwer für alle.
Aber wie immer holte sie der Alltagstrott. Fast täglig telefonierte Jaden mit
ihnen wann immer er Zeit fand. Endlich waren die 6 Wochen um und die drei
machten sich auf den Weg zum Flughafen um ihren Mann und ihren Papa
abzuholen.
Dieses mal hatte er einen Lufthansa Flug über Frankfurt nach Hamburg.
Pünktlich betraten sie den Ankunftbereich. Die Maschine war inzwischen
gelandet. Ein Fluggast nach dem anderen trat durch die Glastür. Aber von
Jaden war nichts zu sehen. Wieso kam er nicht endlich raus ?
Nach über einer Stunde versuchte Marie eine Auskunft zu bekommen und ging
zum Lufthansa Schalter. Die Kinder warteten weiter vor dem Ausgang.
Ein Herr mit diesem Namen war nicht auf dieser Maschine war die Auskunft die
Marie bekam. Was sollte sie jetzt tun? Sie musste sofort nach Hause fahren und
in Teheran anrufen um zu erfahren warum er nicht gekommen ist.
Sie fuhr mit ihren Kindern durch die regennassen Straßen und rannte ins Haus und
ohne ihre Jacke auszuziehen nahm sie das Telefon und wählte die Nummer.
Es klingelte und ihr Schwiegervater war dran. "Marie, Jaden hat sein Flugzeug
verpasst. Er fliegt noch heute Nacht mit der Alitalia über Rom nach Hamburg
und landet morgen Mittag bei euch."
Marie fiel ein Stein vom Herzen. Zum Glück war nichts passiert. Aber wieso hat
er sein Flugzeug verpasst? Immer dieses zu spät kommen, das nervt. Er hatte immer
die Ruhe weg, im Gegensatz zu ihr. Sie war immer pünktlich. Ihr wäre so etwas
nicht passiert. Und warum hatte man sie nicht vorher angerufen. Sie hätte sich das
lange warten dann ersparen können und die damit verbundene Unruhe.
Marie ging am nächsten Tag nicht zur Arbeit.Die ganze Nacht konnte sie
nicht schlafen und wälzte sich unruhig in ihrem Bett . Wenn sie wenigstens
mit ihm persönlich sprechen konnte. Nein, heute war es nicht ihr nicht
möglich zu arbeiten. Sie würde zu Hause bleiben und auf seinen Anruf warten.
Um Punkt 10.00h klingelt das Telefon. Am Apparat war Jaden. Er war inzwischen
in Rom gelandet und wartete auf seinen Weiterflug.
Also holte Marie um 14.00h die Kinder von der Schule ab und sie fuhren wieder
zum Flughafen. Angespannt schauten sie auf die Anzeigetafel und als die Maschine
aus Rom als gelandet angezeigt wurde fing Marie langsam an sich zu entspannen.
Endlich, gleich ist Jaden wieder bei ihnen.
Und dann kam er auch durch die Tür. Braun gebrannt aber sichtlich übermüdet.
Er begrüßte Marie und die Kinder und freute sich genau wie sie wieder zu Hause
zu sein. 16 Wochen war er dieses mal in Teheran geblieben. Das war eine verdammt
lange Zeit, auch für ihn. Sie verstauten seinen großen Koffer und fuhren los.
"Ich habe meinen Flug nicht verpasst", begann Jaden zu erzählen. "Im Gegenteil, denn
ich war sogar pünktlich am Flughafen". Marie und die Kinder hörten ihm aufmerksam
zu und er erzählte weiter was ihm wiederfahren ist.
Normalerweise muss man 3 Tage vor dem Abflug seinen Pass bei dem Airline-Office
abgeben. Man bekommt ihm beim Abflug dann am Flughafen wieder. Jaden ist aber
bereits einen Tag früher hin gegangen um ganz sicher zu sein das alle Formalitäten
erledigt wurden. Manchmal belegt der Staat einige Bürger mit einem Ausreiseverbot
und die durften dann nicht fliegen. In der Regel waren es Oppositionelle zur Regierung.
Aber Jaden war lediglich geschäftlich im Iran und hatte keinerlei politische Ambitionen.
Jedenfalls kam er am Flughafen an und da sagte man ihm dann am Schalter das er ja
gestern hätte fliegen sollen, weil er vier Tage vorher seine Pass abgegeben hatte.
Wieso, wollte Jaden wissen. Mein Ticket ist doch von ihnen auf heute ausgestellt.
Und er muss heute zurück da er in Deutschland morgen einen wichtigen Termin hatte.
Es gab Diskussionen hin und her . Dann sagte man ihm das er jetzt fliegen könnte.
Er lief also wieder zum Check-in Schalter, aber dort schüttelte man nur mit dem Kopf.
Die Maschine ist voll. Da er nicht kam haben sie seinen Platz jemand von der Warteliste
gegeben. Nun wurde Jaden richtig sauer. Denn erst in drei Tagen sollte die nächste
Lufthansa Maschine fliegen. So lange konnte und wollte er nicht warten.
Also ging er zum Schalter der Air France, aber auch hier konnte man heute nichts mehr
für ihn tun. Auch nicht bei der KLM. Seine letzte Chance war nun die Alitalia. Dort
sagte man ihm das noch in der Nacht ein Flug nach Rom geht und von dort aus könnte
er umsteigen und nach Hamburg fliegen. Aber das Ticket von der Lufthansa würden sie
nicht anerkennen. Er musste, wenn er mit fliegen wollte ein neues Ticket kaufen und
zwar nur in DM oder Dollar.
Jaden war total aus dem Häuschen. Was soll das? Man kann noch nicht einmal
mit der Landeswährung bezahlen und 1200,00 DM in bar hatte er nicht dabei.
Plötzlich fiel ihm ein das Marie ihm kürzlich eine Amercian Express Kreditkarte
besorgt hatte. Er fragte sie was er denn damit soll. Im Iran kann man damit ja nichts
bezahlen. Aber sie winkte ab und steckte ihm die Karte in sein Portemonnaie.
Das war seine Rettung, denn auf die Frage ob sie diese Kartenzahlung akzeptieren
nickten sie zustimmend. Endlich hatte Jaden sein Ticket und konnte nach Hause
fliegen. Er musste nur noch seinen Vater informieren, damit er Marie Bescheid gibt
das er später kommt.
Und so ging er, nachdem er seinen Koffer endlich abgeben konnte, zu einem öffentlichen
Fernsprecher in der Flughafenhalle und rief seinen Vater an. Der versprach ihm sich
sofort mit Marie in Verbindung zu setzten. Beruhigt ging er durch die Passkontrolle
und wartete auf seinen Flug nach Rom.
In Rom angekommen ging er sofort zu einer Wechselstube um sich etwas Geld für
einen Münzfernsprecher zu besorgen. Er musste jetzt unbedingt Marie sagen das
er in Rom gelandet ist und wann sein Weiterflug geht.
Total sauer wurde er als er hörte das sein Vater nicht gleich bei Marie angerufen hatte.
Sie mussten doch tatsächlich vergeblich auf ihn warten Er wird seinen Vater ein
paar Worte sagen müssen. So geht es ja nun nicht. Arme Marie, arme Kinder.
Sie waren in größter Sorge gewesen und das unbeabsichtigt.
Endlich landete seine Maschine in Hamburg und gleich wird er seine Frau und
seine Kinder nach sechs langen Wochen wieder in die Arme nehmen können.
Er hatte sie so sehr vermisst.
Fortsetzung folgt ....
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (8)
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (8): Marie #8# "Hast Du Lust mit auf eine Gartenparty zu kommen?" fragte Mara Marie. "Am 17.Juni das ist der Tag der deutschen...
Freitag, 16. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (7)
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (7): Marie #7# Jeden Freitag traten in einem Studentenclub Live Bands auf. Sie machten nicht immer die beste Musik, waren aber dafür sehr la...
Mittwoch, 14. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (6)
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (6): Marie#6# "Marie, du warst ja plötzlich so komisch. Was ist passiert. Ich habe gemerkt das du irgendwie erschrocken bist" Mara ...
Prinzess Geschichte (62)
Marie #62#
Marie und Jaden sind mit der ganzen Familie zu Besuch bei einem guten Freund
von Jadens Bruder in Tonekabon. Ihnen wurde ein wunderbares Mittagessen
serviert und nun wollte der Freund sein Hobby zeigen. Er hatte ganz in
der Nähe eine größere Orangenplantage und war gerade dabei auch Kiwis
an zubauen um den persischen Markt damit zu erobern.
Sie fuhren ein wenig raus aus dem Ort und hielten kurz darauf am Hang der
Berge vor einem großen Tor. Parkten ihre Autos davor und stiegen aus.
Der wunderbarer Duft von den Orangen stieg ihnen in die Nase. Es war
wirklich toll anzusehen und sofort als sie die Plantage betraten legten sie
ihre Kopftücher ab und spürtenden den leichten Seewind in ihren Haaren.
Der Freund erzählte das er am liebsten sein Hobby zu seinem Beruf machen
würde und weitere Obstsorten anbauen möchte. Dazu hatte er bereits die
angrenzende Plantage gekauft um das Experiment Kiwi zu starten. Bisher
kannte man diese vitaminreiche Frucht kaum im Iran.
Sie liefen kreuz und quer. Pflückten Orangen die sie auch gleich verspeisen
konnten. Sie waren von der Sonne gereift und schmeckten köstlich.
Es wurden einige Decken auf die Erde gelegt und alle nahmen Platz.
Ihr Gastgeber hatte eine große Thermoskanne mitgebracht und reichte
jedem ein Glas mit dampfenden Tee . Dazu von seiner Mutter selbst
gebackene Kekse.
Auf diesem unglaublich schönen und fruchtbaren Fleckchen Erde konnte
man sich eigentlich nur wohl fühlen. Vorbei war gleich die Angst vor
den Wächtern die immer nach ihrer ordentlichen Bekleidung schauten
und ständig wie mit erhobenen Zeigefingern vor einem auftauchten.
Ein schönes Sommerhaus, inmitten dieser Plantage wäre genau das
richtige was man sich noch wünschen konnte. Und das sagten sie auch
dem Freund. Der winkte aber ab, denn es war natürlich kein Bauland
und weder an Kanalisation noch am Stromnetz angeschlossen.
Leider konnte er diesen Traum, den er selber träumte, nicht realisieren.
Aber er genoss die täglichen Gänge durch seine Plantage und fühlte
das er damit vielleicht einmal einen noch größeren Markt erschließen
konnte. Die Apotheke im Ort würde dann sein Bruder alleine weiter
führen.
Zurück im Haus der Mutter wartete bereits schon wieder ein köstliches
Mahl auf sie. Dieses mal sollten in Granatapfelsirup eingelegtes Lammfleisch
gegrillt werden. Dazu reichten sie in einem eigenen Tonofen gebackenes
Fladenbrot das noch dampfte als sie es auf ihren Tellern serviert bekamen.
Wunderbare frische Kräuter legten sie mit dem gegrillten Fleisch darauf
und zum Schluss noch etwas von dem cremigen Joghurt. Das war kein
Vergleich zu dem Kebab das sie in den Restaurants serviert bekamen.
Ein Glas eisgekühlten Scharbat, ein Sirup hergestellt aus Wasser, Essig
und Zucker wurde ihnen dazu gereicht. Das Getränk passte hervorragend
zu dem Essen. Alle fühlten sich wohl in der gastfreundlichen Familie
vom Freund des Bruder und versprachen im nächsten Jahr wieder zu kommen.
Es war bereits dunkel als sie den Heimweg zu ihrem Hotel antraten.
Morgen noch einmal ein Badetag wo sie sich wieder ärgern werden
weil sie als Frauen nicht einfach direkt am Hotelstrand in die Wellen
des Kaspischen Meer steigen konnten, sondern wieder in diesen von
Planen geschützen Bereich des eingezäunten Frauenstrandes.
Für dieses Jahr war ihr Urlaub am Meer vorbei. Es war eine wirkliche
Erfahrung die Marie und Jaden dort gemacht hatten. Wie einfach dagegen
waren ihre Urlaube am Mittelmeer wo es keine Kleiderordnung gab und
die Familien beim Sonnenbaden zusammen sitzten und auch gemeinsam
im Meer schwimmen konnten.
Fortsetzung folgt ....
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Dienstag, 13. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (5)
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (5): Marie (5) Begegnung mit dem Prinzen Es war ein ziemlicher Schlauch, diese Kneipe in die sie Madoux geführt hatte. Voll, stickige Luft und...
Prinzess Geschichte (61)
Marie #61#
Die Reise ans Kaspische Meer sollte beginnen. Eine Woche wollten sie bleiben.
Länger war es leider nicht möglich, denn es war sehr heiß und feucht am Meer
und mit der Kleiderordnung für die Frauen leider unerträglich.
Wieder fuhren sie die engen Serpentinenstraßen von Karatch nach Chalus und
von dort aus direkt zum Hotel Parsian Azadi, dass Ende der 70er Jahre erbaut
wurde und vor der Revolution Hyatt Caspian hieß. Marie erinnerte sich noch
als es sich im Bau befand. Eine moderne Alternative zum langsam baufälligen
Motel Ghoo Hotel.
Ein chices Hotel mit einer gepflegten Anlage. Lediglich das Wasser schien
knapp zu sein. Der Pool war zwar gefüllt, aber niemand durfte dort schwimmen.
Und der Wasserlauf bis hin zum Meer war komplett abgestellt worden. Schade.
Es war ein wirklich gut geführtes Hotel, allerdings sah Marie in jeder Ecke
Damen, immer zwei, ganz in Schwarz gehüllt und fast niemals hübsch. Das
waren die sogenannten "Khahar", die Schwestern. Die man auch Wächterinnen
nennen konnte. Sie hatten nur eine einzige Aufgabe. Aufzupassen das auch
jede Frau ordnungsgemäß gekleidet war.
Bereits auf der Fahrt hierher war es für Marie, ihrer Tochter und eigentlich
allen weiblichen Reisebegleitern sehr anstrengend so verhüllt im warmen
Auto zu sitzten, das keine Klimaanlage hatte. Deshalb nahmen sie ihr
Kopftuch ab, legtes es sich aber griffbereit über die Schulter. Denn hinter
jeder Kurve konnten die Pastaran, die Revolutionswächter stehen und
kontrollieren ob man ordenlich gekleidet ist. Zweimal hatten sie bereits
Glück und konnten gerade noch schnell ihr Kopftuch überziehen. Nach
und nach fanden sie Gefallen an diesem Katz und Maus Spiel. Ob die
Anderen in ihren Fahrzeugen auch so ein Spielchen spielen. Aber egal
wie lustig es war. Man musste höllisch aufpassen, denn mit den Wächtern
war nicht zu Spaßen.
Die kleine Reisegesellschaft belegte ihr Zimmer. Das tolle daran war das
man immer zwei Zimmer miteinander verbinden konnte. Die eigentlichen
Eingangstüren lagen etwas zurück und davor gab es dann noch eine Tür,
die, wenn sie geschlossen wurde einen kleinen Flur gab. So konnte man
als Frau ungehindert und ohne Kopf und Körperbedeckung zum Neben-
raum gehen. Das war für Jaden und Marie praktisch, denn sie wollten
auf keinen Fall das ihre Kinder über den Flur rannten. So war es sicherer.
Es waren gerade die letzten Tage des Muharam, das mit dem Aschura Fest
endete. Deshalb durften die Frauen ihren Strandabschnitt nicht besuchen.
Man hatte ihn einfach geschlossen. Also saßen alle weiblichen Hotelgäste
voll bekleidetet unter den Sonnenschirmen und warteten darauf endlich auch
einmal ins Wasser steigen zu können. Vor ihnen genossen die Männer und Söhne
das kühle Nass. Nur in Badehose bekleidet. Wie gemein fanden sie diese Ungerechtigkeit.
Am 4.Tag waren diese Trauertage vorbei und die Frauen durften am Nachmittag
endlich zu ihrem, bestimmt 500 m vom Hotel entfernten Strandabschnitt.
Von weiten konnten sie bereits diese hohen Planen sehen, die wie Mauern bis wohl
10 m bis 15 m ins Wasser reichten. Viel breiter war das Arenal auch nicht.
Dier Frauen lagen mit ihren Decken dicht an dicht in diesem viel zu engen Bereich.
Aber immerhin mit Badeanzügen oder Bikinis. Im hinteren Bereich saß mittig eine
tief verschleierte "Khahar" Aufpasserin und auch vorne am Wasser eine weitere.
Marie, ihre Tochter und die beiden Schwägerinnen liefen ins Wasser und
schwammen mit kräftigen Zügen und entfernten sich so vom Strand.Sie
waren ziemlich weit raus geschwommen als plötzlich ein Helikopter über ihnen
kreiste und sie mit dem Megaphon aufforderte sofort zurück zu schwimmen.
Sie befinden sich in einer verbotenen Zone. Und wenn sie nicht sofort
zurück schwimmen, wird man sie abholen lassen und einen ganzen Tag
in einen Jeep bei geschlossenen Fenster in der Sonne stehen lassen.
Dann würden sie schon merken was sie dürfen und was nicht.
Wenn es nicht so traurig gewesen wäre, hätten alle jetzt angefangen zu lachen.
Aber das verkniffen sie sich, denn diese "Khahar" saßen mit zusammen
gekniffener Miene und beobachteten jeden Schritt von ihnen. Jadens
Schwester ging auf eine der Damen zu und schimpfte. "Wie sollen wir
denn schwimmen können. Die Begrenzung ist zu knapp, da ist ja noch
flaches Wasser" Aber es half nicht. Sie würden wieder den Helikopter
rufen und der würde sie womöglich alle tatsächlich mitnehmen und
ihre Drohungen wahr machen.
Am Nächsten Tag war der Strandabschnitt bereits auch für 2 Stunden am
Vormittag geöffnet und sie gingen alle wieder hin, legten sich in die Sonne,
plätscherten ein wenig in dem niedrigen Gewässer und sprachen deutsch
miteinander, was die "Khahar" ärgerte. Was sollten sie machen, wir waren eben
"Kharedji" Ausländer!
Zurück im Hotel sah Marie wie ein kleiner Junge, vielleicht 4 Jahre alt,
drohte in der Fahrstuhltür eingeklemmt zu werden. Die Mutter war einfach
vorgelaufen und hatte sich nicht darum gekümmert ob der kleine Mann
auch nachkommt. Der trödelte etwas und schon ging die Tür zu und
er mitten drin. Marie sah den Vorfall und lief sofort hin um die Fahrstuhl-
tür wieder aufzudrücken und lehnte sich mit ganzer Kraft dagegen.
Dabei fiel ihr das Kopftuch auf die Schulter. Es rutschte sowieso immer ,
da konnte sie machen was sie wollte.
Nachdem Marie den kleinen Jungen befreit hatte, kamen zwei dieser "Khahar"
auf sie zu. Böse blickten sie Marie an "Khanum, rusarit bekesch paiin."
Sie meinten das Marie ihr Kopftuch wieder richten sollte damit man ihre
Haare nicht mehr sehen konnte. Das war zu viel für Marie. Sie schimpfte
die beiden Frauen an, was denn bloß aus diesem Land geworden ist.
Da schwebt ein kleiner Junge womöglich in Lebensgefahr, zumindest
in Gefahr sich zu verletzten, und anstatt ihm zu helfen schauen sie nur
das bei den Helfenden auch das Kopftuch richtig sitzt. Marie sagte das
in einem fließenden Farsi, aber natürlich mit ihrem deutschen Akzent.
Das Gesicht der einen, jüngeren Frau erhellte sich und sie fragte Marie.
"Schoma Kharedji hastid"..Sind Sie Ausländerin. "Bale, man Almani
hastam" Ja, ich bin Deutsche. Sie nahm Marie das Tuch von den Schultern
und legte es ihr über den Kopf. Verstaute sorgfältig Maries Haare darunter
und band es zu. "Ich würde zu gerne auch einmal nach Deutschland kommen".
Und streichte Marie am Ende noch einmal über den Kopf und wünschte
ihr eine gute Gesundheit.
Marie und alle anderen schauten ihr nach. Plötzlich hatte Marie eine andere
Einstellung zu diesen Frauen. Sie taten auch nur ihre Pflicht. Vielleicht
hatten sie ihre Männer im Krieg verloren und fanden keine andere Arbeit.
Wer weiß das schon was sich hinter ihrem Schicksal verbirgt.Und von nun
an waren komischerweise alle "Khahars" sehr nett zu ihnen. Lächelten sogar.
Ob es sich rumgesprochen hat. Bestimmt waren hier schon lange keine Ausländer
mehr hergekommen. Und sie fanden ihre Freundlichkeit wieder. Alles war gleich
angenehmer. Für alle irgendwie.
In der Mitte dieser Woche wollten sie den Freund von Jadens Bruder besuchen.
Er wohnt ein paar Orte weiter und die Familie besaß die einzige Apotheke im
Ort. Direkt an so einem kleinen Kreise war sie. Und als sie vorfuhren kam der
Freund freudig strahlend vor die Tür um sie alle zu begrüßen. Sie werden sofort
gemeinsam in sein Haus fahren. Er war nicht verheiratet. Lebte noch mit seiner Mutter
und seiner Schwester zusammen, die das Down Syndrom hat. Nie zuvor hatten
die Kinder jemand mit diesem Syndrom gesehen und wussten zuerst nicht
wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollten. Aber die Schwester war ausgesprochen
reizend und sehr herzlich. Da gab es mit dem anfreunden kein Problem.
Die Mama vom Freund hatte viel gekocht. Dazu waren einigen Familienmitglieder
als Helfer gekommen. Unwahrscheinlich leckere Spezialitäten aus dieser Region
durften sie probieren. Einige Gerichte hatte Marie vorher noch nie gegessen und
deshalb probierte sie es erst einmal sehr vorsichtig. Aber eigentlich war alles lecker
und sie genossen das Essen in vollen Zügen.
Fortsetzung folgt ....
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Montag, 12. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (5)
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (5): Marie (5) Begegnung mit dem Prinzen Es war ein ziemlicher Schlauch, diese Kneipe in die sie Madoux geführt hatte. Voll, stickige Luft und...
Samstag, 10. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (4)
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (4): Marie (4) Sie waren zum Essen eingeladen. Madoux hatte diese geniale Idee für den Ostersonntag. Und alle waren gespannt was sie de...
Prinzess Geschichte (60)
Marie (60)
Marie war einsam, Jaden fehlte ihr sehr.
Als sie aus dem schönen Mallorca Urlaub zurück gekehrt war,
kam auch Jaden aus dem Iran zurück. Die Messe war ein voller
Erfolg und er wollte in 6 Wochen, wenn alles hier geregelt war,
gleich wieder in den Iran fliegen.
So kam es dann auch das er immer 6 Wochen geschäftlich im Iran
war und nur 4 Wochen zu Hause bei Marie und den Kindern.
Seit einem Jahr lebten sie nun schon so. Einerseits geschäftlicher
Erfolg, andererseits die ständigen langen Trennung die allen
sehr zu schaffen machte. Ein normales Familienleben war dadurch
einfach nicht mehr richtig möglich.
Jaden fand im Iran alles toll. Die Kindererziehung, die Freundlichkeit
seiner Familie,die vielen Einladungen, einfach alles.
Der Kleiderzwang für die Frauen interessierte ihn als Mann ja nicht,
konnte er doch weiter im Kurzarm Hemd durch die Straßen laufen.
Inzwischen hatte sich das Leben auch dort wieder einigermaßen
normalisiert und die Geschäfte liefen.Und relativ schnell hatte
sich auch Jaden an die veränderten Umstände gewöhnt.
Jedes mal wenn er von einer Reise kam ist er mit Marie und den
Kindern zuerst immer in ein schönes Restaurant gegangen.
Er brachte viele Geschenke mit. Die schönsten Handtaschen
für Marie, nach Maß angefertigte Schuhe für alle. Er hatte von
jedem einen Fußabdruck mit genommen und ließ nun Schuhe für
sie in den schönsten Modellen anfertigen. Trotz strenger Kleider-
ordnung war an dem guten Geschmack der Iranerinnen nichts
abhanden gekommen. Wenn man schon auf der Straße so laufen
muss, dann wollte man aber zu Hause erst recht chic angezogen sein.
Seine Tante hatte den Brauch des Panjome Mah von seiner
Großmutter übernommen und so trafen sich an jedem 5. eines
Monats die Familienmitglieder bei ihr um gemeinsam zu essen,
spielen und sich einfach nur mal wieder sehen. Ein schöner Brauch
der Marie schon immer gut gefallen hatte.Und Jaden erzählte das
er nun immer auf diese Treffen ging wenn er vor Ort war.
Er erzählte das er oft mit den jungen Leuten tanzte, denn die
Musik lief heimlich und nicht so laut im großen Salon, da konnte
man von außen nichts hören. Auch waren die Jalousien im Gegensatz
zur früher jetzt immer herunter gezogen, man kann ja nie wissen.
Plötzlich kamen zu den vielen Verwandten nun zusätzlich noch
befreundete Mütter mit ihren Heiratfähigen Töchtern und die
Mütter wollten besonders gerne das Jaden mit ihren Töchtern sitzt.
Sie nahmen wohl an das er sich von seiner deutschen Frau getrennt
hat und nun wieder zu haben ist. Das hatte Marie nicht von Jaden
gehört. Nein! Eines Tages, Jaden war gerade wieder für 6 Wochen
nach Teheran geflogen rief die Frau von Jadens Bruder an. Die
Frau die damals in Italien Architektur studiert hatte und nach der
Geburt von Maries Tochter sofort angereist war um ihr zu helfen.
"Salam Marie jan, wie geht es dir. Wie geht es den Kindern. Was macht
Hamburg. Ist alles ok" Die übliche Anrede mit der man immer ein
Gespräch im Iran beginnt. Marie wunderte sich, warum sie denn
bei ihr anruft obwohl doch Jaden in Teheran ist. Aber gut, vielleicht
wollte sie sich einfach nur einmal nach ihr erkundigen.
"Marie, wann kommst du mal mit den Kindern nach Teheran" war ihr
Frage. Darüber hatte Marie jetzt noch nicht nachgedacht. Wusste sie
doch wie schwierig es für Frauen im Iran jetzt war und da ging es
Marie nicht um sie, sondern um ihre inzwischen 13 jährige Tochter.
Auch sie sollte mit ihrem Kopftuch auf der Straße ihr Gesicht so
verhüllen das die Stirn nicht zu sehen war und der Hals sowieso nicht.
Dicke Strümpfe im Hochsommer waren Pflicht und zwar unter langen
Hosen. Darüber ein Knöchellanger Mantel. Nagellack und Make up
schon gar nicht. Kein fremder Mann sollte die Schönheit einer Frau
erkennen. Alles war wie verhüllt. Nein, Marie hatte nicht wirklich Lust
ihre Ferien dort zu verbringen.
Das sagte sie auch ihrer Schwägerin aber die ließ nicht locker und
langsam kam sie raus mit der Sprache. "Marie, es ist wichtig das du
kommst und dich zeigst. Meine Mutter wurde bereits von einigen
Müttern mit Heiratfähigen Töchtern angesprochen ob ihre Tochter
nicht die perfekte Frau für Jaden wäre. Sie glauben das ihr nicht mehr
zusammen seit. Marie, bitte. Komm in diesem Sommer mit den Kindern
nach Teheran. Ihr könnt bei uns wohnen, wir haben jetzt eine schöne
Wohnung und ihr sollt euch hier wohl führen. Auch können wir
ein paar Tage nach Schomal fahren". Das Haus der Mutter war zwar
verkauft worden weil niemand es mehr ertragen konnte dort hin zu fahren.
Sie könnten sich im ehemaligen Hotel Hayatt Zimmer mieten und es
gab da auch einen Frauenstrand. Eindringlich redete sie auf Marie ein.
Marie konnte nicht glauben was sie da hörte. Was ist passiert das man
so etwas von ihnen glaubte. Jaden war doch nur beruflich dort, das
passiert vielen Frauen deren Männer beruflich auf Auslandreisen sind.
Aber bestimmt ist da was dran wenn sie mich so eindringlich bittet
auch mal wieder zu kommen. Sie wird das mit Jaden besprechen und
mal sehen was er dazu meint.
Nach Jadens Rückkehr sprach sie ihn sofort an was er davon hält
wenn sie 4 Wochen mit den Kindern das nächste mal auch mit kommt.
Er schien sich zu freuen, meinte aber das er dann ja auch dort zu tun
hätte und tagsüber nicht immer Zeit für sie.
Dann erzählte Marie ihm von dem Telefongespräch und er war komplett
fassungslos. Klar ist ihm aufgefallen das immer mehr Freunde der
Familie an Tantes Fest vorbei schauen. Und die hatten natürlich alle
wunderschöne Töchter, die noch sehr jung waren und es machte Spaß
mit ihnen zu tanzen. Alle tanzten schließlich, nicht nur er.
Wir werden sofort Flüge buchen und das nächste mal, wenn ich hin
reise kommt ihr zwei Wochen später nach. Da habe ich dann bereits
die wichtigste Arbeit erledigt und mehr Zeit für euch. Und wenn wir
bei meinem Bruder wohnen, der ja inzwischen auch zwei Kinder hat,
um so besser. Da wird es dann für unsere Kinder nicht so langweilig.,
Gesagt, getan. Vier Wochen später flog Jaden in den Iran und Marie sollte
nach 10 Jahren das erste mal wieder nach Teheran reisen..
Schließlich kannte ja auch fast niemand aus der Familie ihren Sohn.
Und ihre Tochter war damals ja auch noch sehr klein gewesen .
Völlig aufgeregt waren die Kinder und Maries Tochter wusste nicht
was sie anziehen soll. Sie hatten nur kurze Kleidung und so kauften
sie leichte lange Sommerhosen und einen Mittellangen Trenchcoat
für jeden. Das sie damit vor Hitze umkommen würden ahnten sie
nicht, aber für die Anreise reichte es vorerst einmal.
Jaden war alleine zum Flughafen gekommen. Diese Willkommenskultur
gab es nicht mehr, aber das war nicht schlimm. Schließlich müssen
sich nicht 30 Verwandte auf den Weg machen nur weil Besuch aus
Deutschland kommt. Er drückte und küsste die Kinder aber Marie
nur flüchtig auf die Wange. Man sah es jetzt nicht mehr sehr gerne
das Erwachsene Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit austauschen.
Alles musste versteckt werden.
Sie fuhren mit dem Taxi zur Wohnung des Bruders die in der Nähe
vom Haus der Tante lag. Also kannte Marie diesen Stadtteil und konnte
bestimmt, wenn Jaden arbeiten war, mit den Kindern durch die
Geschäfte streifen, die sich zahlreich an der alten Schermiran Straße
befanden. Sie ahnte nicht das sie es sich doch nicht trauen wird.
Ein großes Willkommen Hallo gab es im Haus des Bruders. Auch
die Kinder von seinem anderen Bruder waren gekommen. Shiva und
er hatten inzwischen 3 Töchter und führten wohl wieder eine normale
Ehe. Zum Glück.
Am nächsten Tag sollten sie zuerst Jadens Vater einen Besuch abstatten.
Sein Koch und Hausboy hatte nach der Revolution gekündigt weil man
ihm seitens der Regierung viele Annehmlichkeiten in seinem Dorf
versprochen hat. Niemand wollte mehr Hauspersonal sein, besonders
nicht bei der ehemals führenden Oberschicht. Nein, das wollten sie
nicht mehr. Lediglich bei Jadens Tante war nach wie vor das alte
Personal für das Haus und den Garten zuständig. Aber sie wohnten
ja auch in einem kleinen Haus auf dem Grundstück.
Der Vater hatte auch seine Wohnung gewechselt und zu ihm kam jetzt
nur noch 3x in der Woche eine Frau die putze und kochte. Aber da
gab es ständig Probleme mit den Söhnen. Eine Frau alleine bei einem
Mann. Das ging doch nicht. Obwohl beide ja ein ansehnliches Alter
hatten. Und die jetztige Frau des Vaters wohnte weiterhin mit ihrer
unverheirateten Tochter in ihrem eigenen Haus. Sie konnte sie schließlich
nicht alleine lassen, obwohl sie das gleiche Alter wie Jaden hatte, aber eben
noch nicht verheiratet.
Alles wirkte für Marie so fremd und die Leichtigkeit des Lebens, wie
sie es von der Zeit vor der Revolution kannte gab es nicht mehr.
Gleich in der ersten Woche war wieder dieser bewusste Panjome Mah
bei der Tante und Marie war gespannt was sie denn dort erwarten würde.
Und richtig, es waren mehrere Damen mit ihren Töchtern wieder da.
Sie staunten nicht schlecht als Jaden ihnen seine Familie vorstellte.
Hatten sie doch gedacht ihre Töchter an einen Iraner ins Ausland
zu verheiraten, denn es gab nicht mehr so viel Kandidaten. Die meisten
lebten ja im Ausland und kamen nicht zu Besuch in ihre Heimat.
Es waren wirklich sehr schöne Ferien. Die Kinder verstanden sich
prima und unterhielten sich mit ihren Cousinen auf englisch, denn
sie hatten zwar früher einmal persisch Unterricht bekommen, aber das
war zu lange her. Und die 10 Jahre ohne Kontakt tat ihr weiteres.
Nächste Woche wollten sie nun ihre Reise ans Kaspische Meer antreten.
Auch Jadens Schwester aus der Schweiz war mit ihren beiden Kindern
angereist und alle sollten mit.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Freitag, 9. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (3)
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (3): Marie #3# Keine von ihnen hatte einen Freund, aber vielleicht lernten sie ja heute Abend jemanden kennen.Es dauerte nicht lange, das wu...
Prinz Geschichte (14)
Jaden #14#
Das Flugzeug setzte sanft auf die Landebahn vom Flughafen Mehrabad auf.
Jaden war wieder in seiner Heimat. 10 Jahre hatte er sie nicht mehr sehen
können. Dieser verdammte Krieg hat viele Menschen sterben lassen und
vieles zerstört. Nun kam langsam Normalität wie man ihm sagte und er hatte
vor an sein altes Export-Business mit dem Iran anzuknüpfen.
Sie haben einen Stand auf der Industrie Messe in Teheran gebucht und
er wollte die neuen Personalcomputer vorstellen die die Arbeit in den
Betrieben, Universitäten und Geschäften erleichtern sollte.
Er hatte niemanden aus seiner Familie von seiner Ankunft erzählt und sich
im ehemaligen Hotel Hilton für die Zeit die er hier bleiben möchte ein
Zimmer gebucht. Marie und die Kinder hatte er nicht mit genommen,
denn zu viel Geschäfte würden ihm keine Zeit geben sie auch mit ihnen
zu verbringen. Deshalb hatte Marie sich eine Reise nach Mallorca gebucht
wo auch sein langjähriger Freund Mahmud mit seiner Familie Urlaub
machen wird. Sie war dann nicht alleine. Erst vorgestern hatte er
sie zum Flughafen gebracht und sie wollten genau die 3 Wochen dort
bleiben die er hier in Teheran geplant hatte. Hoffentlich wird die Messe
ein Erfolg, denn er kannte den Markt dafür noch nicht. War sich aber
sicher das auch hier die kleinen Personalcomputer den Einzug in die
Firmen finden wird wie bereits in den USA und in Europa.
Am Airport erwartete ihn bereits ein Freund der ihn in den 3 Wochen
begleiten wollte und vor allen Dingen seine Kontakte zum persischen
Zoll, denn die Vorführmodelle waren inzwischen eingetroffen und
warteten darauf abgeholt zu werden. Schließlich sollte die Messe
bereits in einer Woche beginnen. Der Messestand mit dem Logo war
schon in Arbeit und konnte aufgebaut werden. Fehlt nur noch das
Wichtigste. Die Ware die es zu verkaufen galt.
Jaden hatte seine Heimat ja zuletzt noch zur Shahzeit besucht wo er
viele Kontakte und Beziehungen hatte. Das hatte sich alles verändert
und es gab neue Regelungen und Bestimmungen die es galt einzuhalten.
Deshalb nahm er seinen Freund mit ins Boot der die ganze Zeit über
im Iran geblieben ist und deshalb vertraut mit den jetzigen Gepflogenheiten.
Sie fuhren durch die immer noch glitzernde Stadt, aber das Straßenbild
war total verändert. Wo er früher eher europäisch gekleidete Frauen
sehen konnte, waren es heute tief verscheierte Frauen oder mit Kopftüchern
die nicht mehr viel vom Gesicht sehen ließen und Mäntel bis an die
Knöchel trugen. Nirgendwo hörte er Musik aus den Autos, wie er es
von früher her kannte. Alle schauten düster oder gar ängstlich.
Wie gut das Marie nicht hier war. Sie hätte sich sicherlich sehr unwohl
gefühlt. Und auch seine Tochter sollte sich bereits dieser Kleiderordnung
anpassen müssen, war sie doch bereits 12 Jahre alt. Es war bedrückend.
Im Hotel angekommen, das jetzt Esteghlal heißt, stellte Jaden fest das
auch hier sich einiges verändert hatte. Der gesamte Gartenbereich war
zwar nach wie vor gepflegt, aber auch dort keine Musik mehr.
Die Kellner, früher mit Fliege, hatten jetzt Hemden mit Stehkragen und
einen eher ungepflegten Bart. Allerdings waren sie nach wie vor höflich
zu ihren Gästen was Jaden positiv fand. Die Zimmer sauber und ordentlich,
aber noch im Standart der 70er Jahre. Da hatte man nichts geändert, aber
auch nichts erneuert.
Am darauf folgenden Tag gingen sie sofort zum Zoll um die Computer
für die Messe zu holen. Man schickte sie von einem Büro in das nächste.
Dann sollte es das richtige sein und sie warteten. Eine Stunde, zwei Stunden.
Irgendwann sahen sie das die Mitarbeiter in die Mittagspause gingen die
dort im Schnitt mindestens 2 Stunden ausmachte. Jaden war total sauer,
war er so eine Behandlung von Deutschland ja überhaupt nicht mehr gewohnt.
Er ging zum einzigen noch arbeitenden Sekretär und fragte wie lange sie
denn noch warten müssten. "Heute wird es nichts mehr. Mein Chef ist
bereits nach Hause gegangen. Sie müssen morgen wieder kommen"
Jaden war total aufgebracht , hatte er doch keine Zeit für solche Spielchen.
"Und wenn ich morgen komme warte ich wieder 5 Stunden umsonst?
Was ist nur aus diesem Land geworden" Der Sekretär schaute ihn nachdenklich
an. "Kommen sie morgen wieder und ich verspreche ihnen das wir alles
erledigen, denn eigentlich ist das früher meine Aufgabe gewesen Zollpapiere
abzufertigen. Nun hat man mir einen neuen Vorgesetzten vor die Nase gesetzt"
Etwas Verbitterung sprach aus seinen Worten und Jaden tat es Leid das er
so ungehalten mit ihm gesprochen hatte. "Gut, dann komme ich morgen wieder"
Am nächsten Tag hatte der Mann die Papiere tatsächlich fertig gemacht,
von seinem Chef unterschreiben lassen und bat Jaden sich mit ihm zu
einem Tee zu treffen. Außerhalb der Zollbehörde natürlich.
Was könnte er von mir wollen, fragte sich Jaden. Aber ich brauche die Ware
und höre mir erst einmal an was er will.
"Sie kommen doch aus Deutschland" fing er die Konversation an. "Ich liebe
deutsches Bier. Wir bekommen hier ja kein Bier mehr, außer wir haben
Kontakte zu Armeniern die heimlich Bier verkaufen. Mein Wunsch ist
einmal wieder ein Bier zu trinken" Jaden schaute ihn an und fing an zu
lachen. An so etwas hatte er überhaupt nicht gedacht. Vielleicht an eine
Bestechungsumme. Aber dieser Mann hier wollte endlich mal wieder ein
Bier trinken. "Geben Sie mir ihre Telefonnummer und ich werde versuchen
ihnen ihr Bier zu besorgen. Und sie sorgen dafür das ich morgen meine
Computer am Messestand habe. Dann werde ich ihnen ihr Bier übergeben"
Gesagt, getan. Jaden fand über seinen Freund tatsächlich jemanden der eine
Palette Bier verkaufte, die nun in seinem Fahrzeug, versteckt unter Decken
auf seinen neuen Besitzer warteten.
Die Computer wurden pünktlich angeliefert und mit Hilfe eines Cousins
der Informatik studiert konnten sie angeschlossen werden. Der Messe
stand nun nichts mehr im Wege.
Am Abend fuhren sie zum Haus des Zollbeamten und übergaben ihm die
Decke samt Inhalt. Dieser lud sie sofort zum Essen bei sich zu Hause ein,
aber Jaden lehnte dankend ab. Er hatte seinem Vater versprochen ihn
heute zu besuchen. Bisher hatte er keine Zeit für private Verabredungen.
Und sein Vater war bereits alt und da war es besonders wichtig ihn zu sehen.
Ein paar Tage später begann die Messe. Aus Deutschland war noch ein weiterer
Spezialist angereist und mit seinem Cousin waren sie nun 3 Personen an ihrem
Messestand. Der Freund stand auch bereit, war aber eher für das leibliche
Wohl der Kunden zuständig.
Es sprach sich herum das ein deutscher Computerstand auf der Messe war und
schon bald kamen Abgeordnete aus den Universitäten, den Ministerien und
auch ein Investor für ein Shopping Center das gerade auf der Insel Kish, die
im persischen Golf liegt, gebaut wurde. Man wollte die Shops mit den modernsten
Kassensystemen ausstatten und das war ein Auftrag der sich für Jaden richtig
lohnen würde.
Zufrieden von dem Ergebnis der Messe wollten sie mit dem deutschen Mitarbeiter
und dem Freund eine kurze Reise nach Isfahan machen. Dort hatten sie bereits
3 Zimmer in dem alten, traditionellen Hotel Shah Abbas gebucht. Jaden war
gespannt wie es jetzt dort aussah. Hatte er doch das letzte mal Isfahan 1972
mit Marie besucht. Auch damals waren sie in diesem Hotel und es war wunderbar.
Aber Isfahan war immer noch die selbe Stadt, hier schien die Welt stehen
geblieben zu sein. Und sie schauten sich in den 2 Tagen alle Sehenswürdigkeiten
an, wie damals mit Marie. Schade das sie jetzt nicht mit den Kindern hier sein
kann. Nun war der Stress von ihm gewichen und er konnte wieder klar denken.
Zurück in Teheran musste er neben den noch verbliebenen geschäftlichen
Angelegenheiten endlich auch seine Familie besuchen. Viele waren ja im
Ausland, aber es gab noch genügend die hier geblieben sind.
Auch sein Bruder ist mit seiner Familie aus Italien wieder in die Heimat
zurück gekehrt, wohnte aber zur Zeit noch in dem großen Haus der Tante.
Sie war inzwischen auch Witwe geworden und hatte das Krankenhaus zu
einem Seniorenheim umbauen lassen. Viele alte Menschen, deren Verwandte
nun im Ausland lebten waren dankbar für diese Einrichtung, da sie ihre
Lieben gut versorgt wissen. Früher wäre so etwas undenkbar gewesen, aber
was sollte man tun wenn einfach niemand mehr da war um sich um die Alten
zu kümmern. Die Tante hatte ein Team Krankenschwestern und Ärzte eingestellt
und sorgte als Patronin das alles seine Ordnung hat.
Die Computer die Jaden für die Messe hatte einfliegen lassen, wurden sofort von
der Universität gekauft und das Auftragsbuch füllte sich immer mehr.
Die Reise war ein voller Erfolg und er würde wieder kommen.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Das Flugzeug setzte sanft auf die Landebahn vom Flughafen Mehrabad auf.
Jaden war wieder in seiner Heimat. 10 Jahre hatte er sie nicht mehr sehen
können. Dieser verdammte Krieg hat viele Menschen sterben lassen und
vieles zerstört. Nun kam langsam Normalität wie man ihm sagte und er hatte
vor an sein altes Export-Business mit dem Iran anzuknüpfen.
Sie haben einen Stand auf der Industrie Messe in Teheran gebucht und
er wollte die neuen Personalcomputer vorstellen die die Arbeit in den
Betrieben, Universitäten und Geschäften erleichtern sollte.
Er hatte niemanden aus seiner Familie von seiner Ankunft erzählt und sich
im ehemaligen Hotel Hilton für die Zeit die er hier bleiben möchte ein
Zimmer gebucht. Marie und die Kinder hatte er nicht mit genommen,
denn zu viel Geschäfte würden ihm keine Zeit geben sie auch mit ihnen
zu verbringen. Deshalb hatte Marie sich eine Reise nach Mallorca gebucht
wo auch sein langjähriger Freund Mahmud mit seiner Familie Urlaub
machen wird. Sie war dann nicht alleine. Erst vorgestern hatte er
sie zum Flughafen gebracht und sie wollten genau die 3 Wochen dort
bleiben die er hier in Teheran geplant hatte. Hoffentlich wird die Messe
ein Erfolg, denn er kannte den Markt dafür noch nicht. War sich aber
sicher das auch hier die kleinen Personalcomputer den Einzug in die
Firmen finden wird wie bereits in den USA und in Europa.
Am Airport erwartete ihn bereits ein Freund der ihn in den 3 Wochen
begleiten wollte und vor allen Dingen seine Kontakte zum persischen
Zoll, denn die Vorführmodelle waren inzwischen eingetroffen und
warteten darauf abgeholt zu werden. Schließlich sollte die Messe
bereits in einer Woche beginnen. Der Messestand mit dem Logo war
schon in Arbeit und konnte aufgebaut werden. Fehlt nur noch das
Wichtigste. Die Ware die es zu verkaufen galt.
Jaden hatte seine Heimat ja zuletzt noch zur Shahzeit besucht wo er
viele Kontakte und Beziehungen hatte. Das hatte sich alles verändert
und es gab neue Regelungen und Bestimmungen die es galt einzuhalten.
Deshalb nahm er seinen Freund mit ins Boot der die ganze Zeit über
im Iran geblieben ist und deshalb vertraut mit den jetzigen Gepflogenheiten.
Sie fuhren durch die immer noch glitzernde Stadt, aber das Straßenbild
war total verändert. Wo er früher eher europäisch gekleidete Frauen
sehen konnte, waren es heute tief verscheierte Frauen oder mit Kopftüchern
die nicht mehr viel vom Gesicht sehen ließen und Mäntel bis an die
Knöchel trugen. Nirgendwo hörte er Musik aus den Autos, wie er es
von früher her kannte. Alle schauten düster oder gar ängstlich.
Wie gut das Marie nicht hier war. Sie hätte sich sicherlich sehr unwohl
gefühlt. Und auch seine Tochter sollte sich bereits dieser Kleiderordnung
anpassen müssen, war sie doch bereits 12 Jahre alt. Es war bedrückend.
Im Hotel angekommen, das jetzt Esteghlal heißt, stellte Jaden fest das
auch hier sich einiges verändert hatte. Der gesamte Gartenbereich war
zwar nach wie vor gepflegt, aber auch dort keine Musik mehr.
Die Kellner, früher mit Fliege, hatten jetzt Hemden mit Stehkragen und
einen eher ungepflegten Bart. Allerdings waren sie nach wie vor höflich
zu ihren Gästen was Jaden positiv fand. Die Zimmer sauber und ordentlich,
aber noch im Standart der 70er Jahre. Da hatte man nichts geändert, aber
auch nichts erneuert.
Am darauf folgenden Tag gingen sie sofort zum Zoll um die Computer
für die Messe zu holen. Man schickte sie von einem Büro in das nächste.
Dann sollte es das richtige sein und sie warteten. Eine Stunde, zwei Stunden.
Irgendwann sahen sie das die Mitarbeiter in die Mittagspause gingen die
dort im Schnitt mindestens 2 Stunden ausmachte. Jaden war total sauer,
war er so eine Behandlung von Deutschland ja überhaupt nicht mehr gewohnt.
Er ging zum einzigen noch arbeitenden Sekretär und fragte wie lange sie
denn noch warten müssten. "Heute wird es nichts mehr. Mein Chef ist
bereits nach Hause gegangen. Sie müssen morgen wieder kommen"
Jaden war total aufgebracht , hatte er doch keine Zeit für solche Spielchen.
"Und wenn ich morgen komme warte ich wieder 5 Stunden umsonst?
Was ist nur aus diesem Land geworden" Der Sekretär schaute ihn nachdenklich
an. "Kommen sie morgen wieder und ich verspreche ihnen das wir alles
erledigen, denn eigentlich ist das früher meine Aufgabe gewesen Zollpapiere
abzufertigen. Nun hat man mir einen neuen Vorgesetzten vor die Nase gesetzt"
Etwas Verbitterung sprach aus seinen Worten und Jaden tat es Leid das er
so ungehalten mit ihm gesprochen hatte. "Gut, dann komme ich morgen wieder"
Am nächsten Tag hatte der Mann die Papiere tatsächlich fertig gemacht,
von seinem Chef unterschreiben lassen und bat Jaden sich mit ihm zu
einem Tee zu treffen. Außerhalb der Zollbehörde natürlich.
Was könnte er von mir wollen, fragte sich Jaden. Aber ich brauche die Ware
und höre mir erst einmal an was er will.
"Sie kommen doch aus Deutschland" fing er die Konversation an. "Ich liebe
deutsches Bier. Wir bekommen hier ja kein Bier mehr, außer wir haben
Kontakte zu Armeniern die heimlich Bier verkaufen. Mein Wunsch ist
einmal wieder ein Bier zu trinken" Jaden schaute ihn an und fing an zu
lachen. An so etwas hatte er überhaupt nicht gedacht. Vielleicht an eine
Bestechungsumme. Aber dieser Mann hier wollte endlich mal wieder ein
Bier trinken. "Geben Sie mir ihre Telefonnummer und ich werde versuchen
ihnen ihr Bier zu besorgen. Und sie sorgen dafür das ich morgen meine
Computer am Messestand habe. Dann werde ich ihnen ihr Bier übergeben"
Gesagt, getan. Jaden fand über seinen Freund tatsächlich jemanden der eine
Palette Bier verkaufte, die nun in seinem Fahrzeug, versteckt unter Decken
auf seinen neuen Besitzer warteten.
Die Computer wurden pünktlich angeliefert und mit Hilfe eines Cousins
der Informatik studiert konnten sie angeschlossen werden. Der Messe
stand nun nichts mehr im Wege.
Am Abend fuhren sie zum Haus des Zollbeamten und übergaben ihm die
Decke samt Inhalt. Dieser lud sie sofort zum Essen bei sich zu Hause ein,
aber Jaden lehnte dankend ab. Er hatte seinem Vater versprochen ihn
heute zu besuchen. Bisher hatte er keine Zeit für private Verabredungen.
Und sein Vater war bereits alt und da war es besonders wichtig ihn zu sehen.
Ein paar Tage später begann die Messe. Aus Deutschland war noch ein weiterer
Spezialist angereist und mit seinem Cousin waren sie nun 3 Personen an ihrem
Messestand. Der Freund stand auch bereit, war aber eher für das leibliche
Wohl der Kunden zuständig.
Es sprach sich herum das ein deutscher Computerstand auf der Messe war und
schon bald kamen Abgeordnete aus den Universitäten, den Ministerien und
auch ein Investor für ein Shopping Center das gerade auf der Insel Kish, die
im persischen Golf liegt, gebaut wurde. Man wollte die Shops mit den modernsten
Kassensystemen ausstatten und das war ein Auftrag der sich für Jaden richtig
lohnen würde.
Zufrieden von dem Ergebnis der Messe wollten sie mit dem deutschen Mitarbeiter
und dem Freund eine kurze Reise nach Isfahan machen. Dort hatten sie bereits
3 Zimmer in dem alten, traditionellen Hotel Shah Abbas gebucht. Jaden war
gespannt wie es jetzt dort aussah. Hatte er doch das letzte mal Isfahan 1972
mit Marie besucht. Auch damals waren sie in diesem Hotel und es war wunderbar.
Aber Isfahan war immer noch die selbe Stadt, hier schien die Welt stehen
geblieben zu sein. Und sie schauten sich in den 2 Tagen alle Sehenswürdigkeiten
an, wie damals mit Marie. Schade das sie jetzt nicht mit den Kindern hier sein
kann. Nun war der Stress von ihm gewichen und er konnte wieder klar denken.
Zurück in Teheran musste er neben den noch verbliebenen geschäftlichen
Angelegenheiten endlich auch seine Familie besuchen. Viele waren ja im
Ausland, aber es gab noch genügend die hier geblieben sind.
Auch sein Bruder ist mit seiner Familie aus Italien wieder in die Heimat
zurück gekehrt, wohnte aber zur Zeit noch in dem großen Haus der Tante.
Sie war inzwischen auch Witwe geworden und hatte das Krankenhaus zu
einem Seniorenheim umbauen lassen. Viele alte Menschen, deren Verwandte
nun im Ausland lebten waren dankbar für diese Einrichtung, da sie ihre
Lieben gut versorgt wissen. Früher wäre so etwas undenkbar gewesen, aber
was sollte man tun wenn einfach niemand mehr da war um sich um die Alten
zu kümmern. Die Tante hatte ein Team Krankenschwestern und Ärzte eingestellt
und sorgte als Patronin das alles seine Ordnung hat.
Die Computer die Jaden für die Messe hatte einfliegen lassen, wurden sofort von
der Universität gekauft und das Auftragsbuch füllte sich immer mehr.
Die Reise war ein voller Erfolg und er würde wieder kommen.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Donnerstag, 8. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: Maries Geschichte (2)
PrinzAndPrinzess: Maries Geschichte (2): Marie #2# "Du musst einfach mal von zu Hause raus" sagte ihre Freundin Mara, die eigentlich Marion hieß aber alle nannten sie ...
Prinzess Geschichte (59)
Marie #59#
Sommer 1988! Marie und Jaden sind mit den Kindern in den Urlaub nach Italien
gefahren. Es war ein lebhafter Urlaubsort an der Rivera - Pietra Ligure.
Ein wunderschönes großes Appartement hatten sie sich gemeinsam mit Jadens
Schwester gemietet. Die kleine Anlage lag 1 km vom Strand entfernt und war
ganz neu und sehr chic. Der Blick von der Terrasse zeigte das Mittelmeer von
der einen Seite und den Pool von der anderen Seite. Wunderbares Wetter und
sowohl die 4 Kinder als auch die drei Erwachsenen hatten viel Spaß.
Der Ehemann der Schwester wollte nach einer Woche nachkommen da er keine
3 Wochen Urlaub am Stück nehmen konnte. Das machte nichts, denn Spaß hatten
sie trotzdem alle.
Jeden Abend blieb die Küche kalt und sie gingen runter in den Ort um dort in
einem der kleinen Trattorias zu Abend zu Essen. Danach folgte immer ein
ausgiebiger Spaziergang an der langen Strandpromenade wo man in einem
der zahlreichen Strandcafés immer noch einen Drink, meisten einen Vodka -
Melone-Schnaps zu sich nahm. Die Kinder wollten natürlich ein schönes Eis
und dazu eine Fanta-Limon.
Auf der Piazza fand allabendlich ein Programm statt. Mal waren es Sänger
die für Stimmung sorgte. Dann wieder Tanzgruppen. Sie ließen sich in diesem
Ort wirklich viel einfallen. Es war wunderschön und sehr erholsam.
Sie fuhren morgens nach dem Frühstück, dass sie in ihrem Appartement immer
selber zubereiteten, zum Strand. Am Nachmittag vergnügten sie sich am Pool.
Nach ein paar Tagen wollten sie einen Ausflug machen. Sie fuhren die Küstenstraße
entlang, vorbei an Alassio nach Imperia und von dort über Sanremo nach Ventimiglia.
Von dort über Menton und kamen am Nachmittag in Monte Carlo an.
Dort wohnte Jadens Tante die sie besuchen wollten. Ihr Mann war auch kürzlich
verstorben und da war ein Kondolenzbesuch auf jeden Fall angebracht.
Die Tante war inzwischen an einer Augenkrankheit erkrankt und sah nur noch
begrenzt in einem so genannten Tunnelblick. Zu schade, denn sie wohnte wunderbar
am Berg der Stadt in einem Hochhaus im 33 Stock. Die ganze Bucht erstreckte
sich vor ihnen. Und rechts konnte man den Palast erkennen. Allerdings traute sich
Marie auf dem großen Balkon nicht an die Brüstung. Es war so hoch und tief.
Da bekam sie Höhenangst. Ihrer Tochter ging es ebenso. Aber die Jungs tobten
und da mußte Jaden erst mal ein Machtwort sprechen. Bei der alten Tante hat
man sich gefälligst zu benehmen mußte er die Jungs tadeln. Und die Tante wirkte
irgendwie verwirrt.
Sie erkannte Marie nicht mehr obwohl sie sie in Teheran sehr oft gesehen hatte.
Und auch mit ihren beiden Kindern konnte sie nichts anfangen. Denn als der
kleinste Sohn von Jadens Schwester etwas Tee verschüttete und dabei auf dem
Schoss von Maries Tochter saß, herrschte sie alle an warum das Kindermädchen
denn nicht besser aufpassen konnte. Marie war zuerst so sauer, doch beruhigte
sich sehr schnell denn sie verstand das die Tante wohl auch an einer zunehmenden
Demenz litt. Sie war schließlich um einiges älter als Jadens verstorbene Mutter.
Später kam dann noch ihr Sohn, der als Anwalt in Nizza arbeitete. Er ist der Sohn
aus der ersten Ehe der Tante und Marie hatte ihn noch nie vorher gesehen.
Er bot Jaden und seiner Schwester ein alkoholisches Getränk an. Marie überging
er vollend. "Sicherlich denkt er ich bin die Mutter vom Kindermädchen" flüsterte
Marie Jaden ins Ohr und lachte dabei. Der wiederum, ziemlich sauer auf den Cousin,
gab demonstrativ Marie sein Glas und klärte ihn erst einmal auf wer Marie denn sei.
Seine Frau! Und die älteren Kinder sind Jadens und Maries Kinder.
Ziemlich arrogant entschuldigte er sich und gab Jaden sofort einen neuen Drink.
Das Abendessen sollten sie im eleganten Jachtclub einnehmen und Marie war
von dieser Idee überhaupt nicht begeistert. Erst einmal waren sie überhaupt
nicht Kleidungmäßig auf so ein Restaurant vorbereitet. Zweiten hatten sie
vier Kinder dabei, besonders die drei Jungs sind ziemlich lebhaft.
Aber der Cousin bestand darauf und sie gingen, so wie sie waren, in den Club
wo bereits ein schöner Tisch mit tollem Blick für sie reserviert war.
Es war schon ein super Restaurant und als es dunkel wurde öffnete sich wie
von Geisterhand die mobile Decke. Tatsächlich, sie sahen den Sternenhimmel.
Nun hatte ihr Sohn immer großen Hunger, weil er wohl am wachsen war.
Und als sie sich nach dem Essen von der Tante und dem Cousin verabschiedet
hatten, fragte er ob sie nicht noch irgendwo einen Burger essen können.
Er hat sooo einen Hunger.
Alle mussten lachen. "Pass auf das du nicht pummelig wirst" drohte ihm Jaden
mit einem verschmitzten Grinsen. Aber natürlich fanden sie auf der Rückfahrt,
die jetzt über die viel schnellere Autobahnroute führen sollte, einen Autobahn-
Imbiss und alle drei Jungs aßen ihre üppigen Portion mit großem Appetit.
Spät in der Nacht kamen alle müde in Pietra Ligure an. Ab morgen sollte dann
auch der Schwager kommen und seine Kinder freuten sich schon sehr darüber.
Jadens Schwester war schon müde und ist gleich mit den Kindern schlafen
gegangen. Aber Jaden und Marie wollten den schönen Abend noch mit einem
Glas Wein auf ihrer wunderbaren Terrasse ausklingen lassen.
Eng aneinander geschlungen saßen Sie auf dem Sofa und schauten auf das
Lichtermeer unter ihnen. In der Ferne hörten sie das Meer rauschen. Und
noch weiter weg sahen sie die Lichter von einem großen Schiff , das von
Genua nun Kurs auf einen anderen Ort am Mittelmeer aufgenommen hat.
"Ich wünsche mir genau so eine Wohnung im Süden" sagte Marie zu Jaden.
"Eine Wohnung die wir permanent haben und in der wir jeden Frühling, Sommer
und Herbst unsere Ferien verbringen können" Er nickte zustimmen.
"Ja, so was eigenes im Süden das wäre toll" Sie träumten noch weiter und
genossen die Ruhe und Zweisamkeit. Wieder einmal stellten sie fest das
sie glücklich miteinander sind und waren zufrieden über diese Feststellung.
Irgendwann, ziemlich spät gingen sie auch in ihr Zimmer und zu Bett.
Am nächsten Tag kam dann der Mann der Schwester und brachte eine
großartige Neuigkeit mit. " Der Krieg mit dem Irak ist endlich vorbei"
und "Er endete ohne einen Sieger durch einen Waffenstillstand und mit hohen
menschlichen und wirtschaftlichen Verlusten auf beiden Seiten."
Alle waren hocherfreut das der Krieg vorbei ist. Endlich konnten sie wieder
einmal in ihre Heimat fliegen. Die Sehnsucht war inzwischen sehr groß.
Jaden war jetzt bereits 9 Jahre nicht mehr in Teheran gewesen. Das war eine lange
Zeit. Und sie hatten auch Angst, denn wenn sie das nächste mal dort hinfliegen
wird die Mutter nicht mehr da sein.
"Warten wir ab wie sich das Land entwickelt. Auf jeden Fall will ich so
schnell wie möglich hin fliegen" Jaden konnte jetzt nichts mehr aufhalten
endlich wieder einmal in seine Heimat zu reisen.
Glücklich verbrachten sie die verbleibende Zeit und nahmen sich fest vor
den nächsten Sommer auf jeden Fall in Persien zu verbringen, was sich
jetzt islamische Republik nannte.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Mittwoch, 7. Oktober 2015
Maries Geschichte (1)
PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (1): Marie #1# Eigentlich war ihr bisheriges junges Leben wunderbar verlaufen. Bis dieser große Schicksalschlag für sie kam und sie ihn ertrag...
Prinzess Geschichte (58)
Marie #58#
1987! Marie und Jaden hatten inzwischen ihre Wohnung gewechselt, da weiterer
Nachwuchs gekommen war. Ihr kleiner Sohn war inzwischen 6 Jahre alt und
die Familienplanung war nun komplett. Sie hatten sich immer einen Jungen und
ein Mädchen gewünscht und ihr Wunsch wurde ihnen erfüllt.
Nach dem Einbruch ihrer Geschäfte mit dem Iran folgte der Einbruch ihrer
Exportgeschäfte mit den USA. Sie mussten geschäftlich komplett umdisponieren
was nach ihren großen Erfolgen gar nicht so einfach war.
Marie, die nach der Geburt ihres Sohnes aufgehört hatte zu arbeiten,
suchte sich wieder einen Job. Teilzeit sollte es sein, wegen der beiden Kinder.
Und Jaden konzentrierte sich auf ein neues Business. Die Computerzeit war
angebrochen und mit den neuen kleinen Macintosh wollte er einen neuen
Markt erschließen, denn Computer waren die Zukunft. Es gab jetzt große
Rechnenzentren und diese kleinen PC´s die man sich auf den Schreibtisch
stellen konnten waren eine Revolution, eine teure Revolution die sich nicht
jeder leisten konnte. Aber ein Versuch war es wert in diese Branche einzusteigen.
Hatten doch bereits ein paar Jahre zuvor die IBM PC eine Erfolgsgeschichte
hinter sich. Also hieß es für Jaden noch einmal die Schulbank zu drücken
um die perfekte Anwendung dieser neuen Geräte zu studieren um sie dann
später fachmännisch an seine Kunden verkaufen zu können. Es sollte wieder
ein Erfolg werden.
Auch Marie war neben Job und Kinder fleißig am lernen um eine berufliche
Weiterbildung zu machen und irgendwann einmal wieder voll ins Berufsleben
einzusteigen. Das war zeitweise sehr anstrengend, aber sie hatten ein Ziel
vor Augen. Und ein Sprichwort sagt "Man lernt nie aus" Da ist was dran.
Kurz vor Weihnachten bekamen sie einen Anruf von Jadens Mama. Sie war
in Monte Carlo bei ihrer Cousine, die nach dem Sturz des Schahs mit ihrer
Familie dort hin flüchten musste. Die Mama erzählte das sie sich einer
Operation unterziehen musste, denn sie war vor einem Jahr in Teheran von
einem Motorradfahrer angefahren worden und im Krankenhaus hat sie
sich mit einer Krankheit infiziert die ihre Leber geschädigt hatte. Nach der
OP wollte sie sich unbedingt bei Jaden und Marie ausruhen.
Jadens Schwester mit Mann und ihren zwei Kindern werden auch nach
Hamburg kommen und so konnten sie alle zusammen sein und das Weihnachts-
fest gemeinsam verleben.
Seit der Revolution hatten Jadens Eltern ihnen verboten nach Teheran zu reisen.
Es war in der Kriegszeit zu gefährlich. Immer wieder wurde Teheran und
andere Städte von den Irakis bombardiert. Die Stadt Abadan, am Schatt-al Arab,
war praktisch dem Erdboden gleich gemacht und viele Flüchtlinge waren nach
Teheran gekommen das sich nun rasant vergrößert hatte.
Jadens Eltern, mal der Vater, mal die Mutter kamen deshalb regelmäßig nach
Europa. Blieben 4 Wochen bei ihnen und nochmals 4 Wochen bei Jadens
Schwester die jetzt in der Schweiz lebt. Besuchten Verwandte in Brüssel und
Paris, oder den kleinen Bruder der mit 12 Jahren in England auf ein Internat
geschickt wurde und auch vorerst dort geblieben ist weil er im Iran bestimmt
auch an die Front geschickt worden wäre. Es waren schlimme Zeiten und immer
mehr Menschen kehrten ihrer Heimat den Rücken. Viele aus Angst um ihre Söhne.
Jadens Schwester war inzwischen angereist und man hatte ihnen die Ankunft
der Mutter am Flughafen Hamburg mitgeteilt. Pünktlich machten sie sich
auf dem Weg zum Flughafen. Aber da war keine Maschine mehr zur Landung
vorgesehen. Es war ja auch schon sehr spät.
Marie ging von einer Halle in die nächste um sich durch zu fragen was
denn mit der Maschine aus Nizza sei. Man erklärte ihr das sie bereits vor
mehr als 4 Stunden gelandet ist. Marie war total entsetzt. Vor 4 Stunden schon.
Aber wo war Jadens Mutter? Sie lief weiter in die Abflughalle und da
saß die Mama. Ganz klein und blass. Total abgemagert war sie. Um sie herum
ihre zwei Koffer. Marie lief sofort zu ihr und dann kamen auch schon Jaden
und seine Schwester. Warum sie nicht angerufen hat, fragten sie. Aber die
Mutter hatte kein deutsches Kleingeld und irgendwie auch zu schwach sich
durch zu fragen. Sie wusste das sie ja irgendwann kommen um sie abzuholen.
Zu Hause angekommen kochte ihr Marie erst mal einen warmen Tee und
gab ihr eine heiße Hühnerbrühe die sie wegen der Kälte draußen zubereitet
hatte. Das tat der Mutter gut. Und in eine Decke gehüllt saß sie nun ganz
versunken, aber glücklich auf dem Sofa.
Alle machten sich große Sorgen, denn man sah ihr an das es ihr überhaupt
nicht gut ging. Sicherlich war das von der OP. Sie hätte vielleicht doch noch
etwas in Monte Carlo bleiben sollen um sich auszuruhen. Aber sie winkte ab.
Nein, sie wollte unbedingt zu ihren Kindern und ihre Enkelkinder sehen.
Ein paar Tage später ging es der Mama besser. Sie war glücklich hier zu sein
und genoss es mit den Enkelkindern zu spielen und langsam wurde sie etwas
kräftiger. Aber ihre gelbe Hautfarbe blieb, was alle beängstigt. So richtig
raus wollte sie nicht mit der Sprache was sie denn wirklich hat. Auch ein
Anruf bei der Tante brachte keine Aufklärung. Alle hofften das sich ihr
Zustand bald wieder bessern wird.
Vier Wochen blieb sie insgesamt. Jadens Schwester ist mit ihren Kindern die
ganze Zeit über geblieben. Nur ihr Mann musste zur Arbeit zurück.
Und dann kam der Abschied. Ein sehr mulmiges Gefühl überkam Marie.
Sie kannte diese Angst die ihr den Hals zuschnürrte. Sagte aber nichts
zu Jaden. Sie wollte ihn nicht beunruhigen.
Im darauf folgenden Sommer wurde Jadens Mutter ins Krankenhaus eingeliefert.
Sie verlor ihr Bewußtsein. Und Jaden bekam einen Anruf von seiner Tante die
ihn über den Zustand der Mutter aufklärte. Jaden wollte sofort nach Teheran
fliegen, aber alle sagten das er warten sollte. Es war zu gefährlich. Die Mutter
hätte das auf keinen Fall gewollt. Und so blieben Marie und Jaden in Deutschland
und riefen täglich an um sich nach dem Befinden der Mutter zu erkundigen.
Zwei Wochen später kam Marie von der Arbeit. Jaden war bereits zu Hause.
Erschrocken schaute sie ihn an und dann brach er in Tränen aus. Seine geliebte
Mutter war heute morgen verstorben. Marie war unströstlich. Sie war doch
erst 67 Jahre alt. Warum gehen die guten Menschen immer so früh.
Es wird nichts mehr so sein wie es war. Alles war verändert. Alle waren in
großer Trauer. Jaden hatte seine geliebte Mutter verloren, Marie ihr liebe Schwiegermutter
die sie immer wie eine eigene Tochter behandelt hatte und ihr ihre Liebe schenkte.
Die Kinder haben ihre Großmutter verloren. Es war ein großer Verlust.
Für ALLE.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Dienstag, 6. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (11)
PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (11): PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (11) : Jaden #11# Jaden wollte Marie die Stationen seiner Kindheit und Jugend zeigen. Aufgewachsen i...
Prinzess Geschichte (57)
Marie #57#
Der Schah und seine gesamte Familie haben den Iran verlassen.
Ein paar Tage später landete Ajatolla Khomeini auf dem Flughafen
Mehrabad. Er hatte einen Monat zuvor sein Exil im Irak verlassen
können da ihm Frankreich Asyl gewährt hatte. Von dort aus konnte
er dann seine Rückkehr in den Iran panen und antreten .
Es hatte im Iran eine Revolution gegeben. Frauen, sonst ohne Schleier
oder Kopftuch trugen nun, die Faust in die Luft geballt, den Schleier
und protestierten gegen das Schah Regime das sie für korrupt hielten.
Sie wollten mehr Freiheiten für alle und die wollten sie nun mit ihren
Protestmärschen erreichen. Fast ein Jahr dauerte das Prozetere, dann
war der Schah weg.
Khomeini versprach den Menschen Besserung im Land. Gratis Strom
und Wasser für alle. Er selber wollte sich in die Politik des Landes
nicht einmischen. Wollte sich nach einer kurzen Übergangszeit in die
heilige Stadt Ghom zurück ziehen. Es gab Wahlen. Abolhassan Banisadr
gewann die Wahl und war von nun an Präsident der jungen Republik
die keine Monarchie mehr sein wollte. Alle waren zufrieden.
Alle? Nein, nicht alle. Die Vertrauten des Schahs verließen fluchtartig
das Land. Konnten gerade noch ihr Hab und Gut ins Ausland retten.
Im Sommer 1980 wollte Marie mit ihrer Tochter nach Teheran fliegen
um die Familie zu besuchen. Jaden war beruflich so eingespannt und
hatte keine Zeit, aber Marie brauchte eine Abwechslung.
Wegen der Unruhen im Jahr davor hatten sie auf eine weitere Reise
verzichtet, aber nun schien es als ob es dort ein wenig ruhiger geworden ist.
Statt alleine nach Italien zu reisen wollte Marie ihre kleine Tochter
endlich der Familie vorstellen.
Inzwischen war Jadens Mutter mit ihrem Mann in ein anderen Haus
gezogen das sie von einem geflüchteten Bekannten abgekauft hatten.
Hier gab es einen großen Garten und Pool. Und Platz für den verlorenen
Sohn, der endlich zurück zu seiner Frau und seinem Kind gekehrt war.
Jadens Bruder! Das war für Marie eine Freude, wussten sie doch nichts
von dieser Neuigkeit. Alles war zu frisch. Die kleine Tochter von Jadens
Bruder und Shiva war 7 Monate älter als Maries Tochter und so konnten
die beiden wunderbar mit einander spielen.
Marie wunderte sich das im Pool kein Wasser war. Es war doch Sommer
und sehr heiß. Da wäre ein Abkühlung doch genau das richtige.
Aber Jadens Mutter winkte ab. Zu gefährlich. Von den umliegenden Dächern
hatte man Einblick in diesen Garten und konnte den Pool sehen und nach
der Revolution war es nicht gerne gesehen sich unzüchtig zu zeigen.
Eineinhalb Jahre nach dem Weggang vom Schah war fast nichts mehr wie
vorher. Als Frau durfte man zwar noch ohne Kopfbedeckung oder Schleier
und mit kurzärmigen T Shirt auf die Straße gehen. Wurde aber immer wieder
von einigen Leuten schief angeschaut.
Ein paar Tage später kam Jadens Schwester völlig aufgebracht zu ihrer Mutter
und schimpfte. Sie sollte ab sofort in ihrem Büro mit langarmiger Bekleidung
und Kopftuch erscheinen. Sie sagte das sie das auf keinen Fall machen werde.
Dafür hätte sie nicht in der Revolution gekämpft. Nicht um ihre Freiheiten
zu verlieren. Alle waren verunsichert. Man hörte keine Musik mehr.
Das Land hatte sich total verändert. Die Fröhlichkeit war abhanden gekommen.
Als Marie zwei Wochen dort war kam Jadens Mutter mit einem traurigen und
besorgten Gesicht in Maries Zimmer und sagte das der Schah gestorben ist.
Und das der Irak dem Iran mit Krieg bedroht.
So sehr sie Marie und die Kleine bei sich haben würde, aber es ist besser
so schnell wie möglich abzureisen. Auch die Frau vom anderen Sohn, die
in Italien lebten, war zu Besuch gekommen. Sie wollte nicht abreisen, wollte
unbedingt noch ein paar Wochen bleiben.
Marie entschied sich aber ihren Rückflug vorzuziehen und flog nach einem
knapp dreiwöchigen Aufenthalt in Teheran zurück nach Deutschland.
Eine Woche später begann der Krieg. Der Flughafen wurde gesperrt und niemand
mehr konnte das Land verlassen. Die Intuition von Jadens Mutter war also genau
richtig und Marie war in Sicherheit. Die Frau von Jadens Bruder konnte erst
drei Monate später, wie auf einer Flucht über die grüne Grenze und dann von
der türkischen Grenze aus mit dem Bus nach Istanbul und von dort aus mit
dem Flugzeug nach Italien zurück kehren.
Teheran wurde bombardiert! Der Krieg hatte begonnen und sollte 8 lange Jahre
dauern. Nichts wird mehr wie früher sein und es sollte 10 Jahre dauern bis
Marie und Jaden mit ihren Kindern gemeinsam das Land wieder besuchen werden.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Montag, 5. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (10)
PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (10): PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (10) : Jaden #10# Alle waren sie gekommen um ihn am Flughafen Mehrabad zu begrüßen. Seine Eltern, Gesc...
Prinzess Geschichte (56)
Marie #56#
Marie und Jaden genossen nun die ersten Tage mit ihrem Baby.
Nach und nach besuchten sie die Freunde um den kleinen Erdenbürger
zu begutachten. Auch Daggi kam. Und da Marie ihre kleine Tochter
das erste mal alleine baden wollte, schaute Daggi interessiert zu.
Das Badewasser in der Kinderbadewanne hatte die richtige Temperatur
und Marie nahm beherzt ihr Baby und tauchte es vorsichtig ins Wasser.
Aber die Kleine schrie wie am Spieß und sofort nahm Marie sie wieder
hoch,aus Angst ihr irgendwie weh zu tun. Aber Daggi nahm ihr die Kleine
ab und ganz ruhig mit besänftigten Worten legte sie sie noch einmal in
das warme Wasser und wie es auch immer kam, das Baby wurde ruhig
und schaute mit wachen Augen was um sie herum geschah.
"Ich glaube sie findet es gut" sagte Marie zu Daggi. "Was bin ich nur für
eine Mutter. Traue mich noch nicht mal mein Baby selbst zu baden"
Beide lachten. Aber Marie war froh das Daggi bei ihr war und ihr geholfen
hat. Alleine hätte sie sich das kein zweites mal getraut an diesem Tag.
Zwei Wochen später kamen auch die Nachbarn zu Besuch. Der Mann
hatte einen starken Husten und eigentlich wollte Marie nicht das er sich
das Baby anschaute, aber er warf trotzdem einen kleinen Blick in die Wiege.
Ein paar Tage später bekam das Baby einen schrecklichen Husten und
Marie und Jaden fuhren sofort zum Kinderarzt. Der diagnostizierte eine
Bronchitis. Bei so einem kleinen Baby. Sie waren beide entsetzt.
Hätten sie doch mehr aufgepasst. Nun bekam das Baby bereits Antibiotika
in Form von einem Saft. Zum Glück half er ziemlich schnell.
Aber Nachts wachte sie oft auf und schrie, zumal sie ja wegen ihrer
Frühgeburt zehn mal am Tag gefüttert werden musste, weil sie einfach
nicht so viel auf einmal trinken konnte.
Nach einer Woche hatten sie einen Brief von ihren Nachbarn über ihnen
in ihrem Briefkasten. "Bitte sorgen sie dafür das ihr Baby Nachts nicht
mehr schreit" . Marie und Jaden konnten kaum glauben was sie da
lesen mussten. Meinten die es tatsächlich ernst. Wie konnten sie einem
so kleinen Baby sagen das es nicht weinen soll.
Sie entschieden sich einen Brief an ihre Vermieter zu schreiben um ihm
diese Unverschämtheit mit zu teilen. Die riefen sie sofort an und beruhigten
sie, denn auch für sie war es unbegreiflich wie man so etwas von sich geben
konnte.
Natürlich sprach sich das im Haus herum. Marie hatte es ihren befreundeten
Nachbarn erzählt und eines Abends, sie waren bei ihnen zu Besuch, klopften
sie ganz laut beim hochgehen an die Tür dieser blöden Nachbarn.
"Danker komm raus. Wir haben dir was zu sagen" Ach je, war Marie
erschrocken, aber ihr Freund kannte da keine Gnade. Und die bösen
Nachbarn sind einige Zeit später ausgezogen und haben ihre Wohnung
an ein junges Ehepaar mit einer 10jährigen Tochter verkauft. Von da an
war endlich Ruhe im Haus. Die neuen Nachbarn waren sehr nett.
Die Zeit verging und Maries und Jadens Tochter entwickelte sich prächtig.
Sie nuckelte nun kräftig an der Flasche und legte an Gewicht zu. Die
Erstlingsausstattung wurde bald zu klein und das freute alle.
Drei Monate nach der Geburt durfte Marie zu Hause bleiben und den
Mutterschutz genießen. Dann fanden sie eine Tagesmutter mit zwei
eigenen Kindern in ihrer Straße und brachten die Kleine von nun an
morgens dort hin.
Aus dem Baby wurde ein Kleinkind das bereits mit 13 Monaten laufen
konnte. Und eines Nachmittags als Marie die Kleine nach der Arbeit
abholen wollte sah sie das ihre Tochter und der Sohn der Tagesmutter,
der ebenfalls knapp über ein Jahr alt war, am Fenster im zweiten Stock
standen und immer gegen die Scheiben klopften. Marie blieb fast das
Herz stehen als sie von unten diese Szene sah. Sie lief zum Hauseingang
und wollte gerade klingeln als die Tagesmutter mit ihrem älteren Sohn
kam, den sie vom Kindergarten abgeholt hatte.
Marie war so empört über diese Sorglosigkeit der Frau. Zumal die
Fenster von dieser Altbauwohnung nach außen aufgingen. Was hätte
da alles passieren können. Sie wohnten schließlich im 2. Stock.
Wortlos nahm Marie ihr Kind und sagte der Frau das sie von nun an
auf ihre Dienste verzichten wird. Tags drauf zeigte sie die Frau bei
der Meldestelle für Tagemütter an. Nie wieder sollte ein Kind bei ihr
in Gefahr kommen.
Mit viel Glück fanden sie dann auch schnell eine Kindertagesstätte ganz
in der Nähe und bis zu ihrem 3. Lebensjahr sollte die kleine Tochter
dort gut versorgt werden.
Marie hatte sich entschieden nur noch halbtags zu arbeiten und suchte
deshalb einen Kindergarten. Von Freunden erfuhr sie das es einen sehr
netten Kindergarten von der evangelischen Kirche gab. Dort meldete
sie ihre Kleine an und war von den lieben Kindergärtnerinnen sofort
angetan. Und endlich hatte Marie auch mehr Zeit für ihr Kind.
Die Karriere musste nun warten. Das Familienleben ging jetzt vor.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Sonntag, 4. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (9)
PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (9): PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (9) : Jaden #9# "Wenn dir etwas passiert wäre, hätte ich auch nicht mehr leben wollen" Inzw...
PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (9)
PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (9): Jaden #9# "Wenn dir etwas passiert wäre, hätte ich auch nicht mehr leben wollen" Inzwischen waren sie im Zimmer von Manfred im...
Samstag, 3. Oktober 2015
Prinzess Geschichte (55)
Marie #55#
Marie und Jaden waren wieder zu Hause und nun galt es alles für die Ankunft
ihres Babys vorzubereiten. Das Esszimmer wurde aufgelöst und der Esstisch
fand einen neuen Platz im Wohnzimmer. Ein Kinderbett wurde gekauft und
eine Wickelkommode.
6 Wochen vor dem vermeintlichen Entbindungtermin kam auch vorerst der
Abschied von den Kollegen . Der Mutterschutz begann.
Dafür haben sie Marie in ein schönes Restaurant eingeladen.
Es war kurz vor Weihnachten und Ende Januar sollte der kleine Erdenbürger
das Licht der Welt erblicken.
Am Tag darauf meinte Marie noch den Weihnachtputz machen zu müssen.
Jaden warnte noch das sie sich überanstrengt, aber Marie winkte nur ab.
Es wird schon nichts passieren.
Am Abend war Marie deshalb sehr müde und in der Nacht wachte sie auf
und fand sich in einer Lache wieder. Die Fruchtblase war angerissen.
Sofort rief Jaden die Ambulanz und sie fuhren ins Krankenhaus.
Dort meinte man das man sie vorerst einfach nur ruhig stellen muss.
Noch nicht einmal aufstehen um auf die Toilette zu gehen durfte sie.
Einfach nur flach liegen. Das war richtig schwer, besonders mit dem
inzwischen ja sehr gewölbten Bauch.
Am Tag 5 im Krankenhaus, kurz vor Mitternacht platze plötzlich die
Fruchtblase komplett und Marie klingelte nach der Nachschwester.
Und nun wurde alles sehr hektisch. Der Arzt wurde dazu gerufen,
und man bereitete im OP alles für einen Notkaiserschnitt vor,
denn das Baby lag noch nicht in der richtigen Position, sondern
saß noch aufrecht. Das hätte zu Komplikationen geführt. Deshalb
entschloss man sich für den sofortigen Kaiserschnitt.
30 Minuten nach dem ersten rufen der Schwester war unter Vollnarkose
Maries Tochter geboren. Ein Frühchen, mit nur 2250gr und 26 cm lang.
Sofort wurde die Kleine in die Kinderklinik gebracht und dort in den
Brutkasten gelegt.
Marie hatte von dem ganzen nichts mitbekommen, erst gegen Morgen
wurde sie wieder wach. Erfuhr das es ein Mädchen war. Alles dran und
eigentlich kerngesund, aber eben zu klein.
Sie versuchte Jaden telefonisch zu erreichen, aber er ging nicht ans Telefon.
Sicherlich schlief er tief und fest. Endlich, nach weiteren 2 Stunden konnte
die Krankenschwester ihren Jaden erreichen und ihm alles erzählen.
Er macht sich sofort auf den Weg und fuhr zurerst in die Kinderklinik, die
zum Glück auf dem Gelände der Universitätklinik war und machte ein
Polaroid Bild von ihrer süßen kleinen Tochter. Sie war mit vielen Schläuchen
verbunden und ihre Haut war so dünn das man die kleinen Adern sehen konnte.
Aber sie hatte bereits schwarze Haare auf dem Kopf.
Stolz zeigte er Marie das Foto und sie waren beide so glücklich das alles
gut gegangen ist. Ein Baby, geboren in der Schabe Jalda, der längsten Nacht
des Jahres.
Man hatte Marie nicht wie die anderen Mütter auf der Entbindungstation
verlegt,sondern auf die normale Gynäkologie. Und in ihrem Zimmer lag
noch eine weitere Frau. Im 8. Monat war sie und hatte bereits etliche Fehl-
und Totgeburten hinter sich, weil ihre Blutgruppe so selten war.
Im Krankenhaus wollten die Ärzte bei ihrem ungeborenen Kind einen Blut-
austausch vornehmen, was nicht ungefährlich war. Die Frau litt und tat
Marie so leid.
Der Heilige Abend kam und wegen Glatteis konnte ihr Mann aus ihrem
400 km entfernten Wohnort nicht kommen. Marie sagte Jaden das er
für sie ein kleines Geschenk kaufen sollte, weil doch Weihnachten ist.
Das tat er als er am Nachmittag zu ihr kam und sie gemeinsam mit dem
Krankenwagen in die Kinderklinik fahren wollten. Heute durfte Marie
ihr Kind das erste mal sehen und aus dem Brutkasten rausholen und in
den Arm nehmen. Was für ein Glücksgefühl als sie dieses federleichte
Minibaby an sich drückte und Freudentränen vergoss. Hoffentlich durften
sie es bald zu sich holen.
Zurück im Krankenzimmer, Jaden hatte der Bettnachbarin das Geschenk
überreicht, der es plötzlich zunehmend schlechter ging. Marie rief nach
der Krankenschwester, die dann sofort den Arzt rief und der stellte bei
ihr einen viel zu hohen, bedrohlichen Blutdruck fest. Sie befand in einem
sehr kritischem Zustand.
Sofort musste Jaden das Zimmer verlassen und durfte auch an
diesem Tag nicht wieder rein. Die Frau brauchte ihre Ruhe. Keine
Aufregung mehr. Darüber war Marie natürlich sehr traurig, aber was
sollte sie machen. Aufstehen konnte sie noch nicht wegen der großen
OP Narbe. Jaden versprach am nächsten Tag wieder zu kommen.
Auch der Ehemann der Bettnachbarin war am nächsten Tagendlich angereist
und es ging ihr wieder besser. Als Jaden kam wirkte er irgendwie traurig.
Sicherlich hatte auch er Sehnsucht Marie und die kleine Tochter endlich
zu Hause zu haben. Aber da mussten sich die beiden noch gedulden.
Am Silvestermorgen wurde Marie entlassen und Jaden hatte für den Abend
alles für ein Fonduessen mit dem befreundeten Ehepaar vorbereitet, die
ihren kleinen Siamak mitbrachten. Er schlief nun seelig in seiner
Tragetasche und Marie lief immer wieder zu ihm um zu schauen ob alles
in Ordnung war.
Am 2. Januar kam dann Jadens Bruder mit seiner Frau. Sie hatten ja im
Sommer ihre Hochzeit in Teheran gefeiert und lebten jetzt in Italien.
Der Bruder machte seinen Doktor in Architektur und seine Frau wollte
ebenfalls Architektur studieren.
Sie sind extra angereist um Marie und Jaden helfend zur Seite zu stehen,
was auch wirklich gut war, denn Marie war noch sehr schwach.
Täglich gingen sie in die Kinderklinik um nach ihrem Baby zu schauen.
4 lange Wochen später war es endlich soweit. Sie durften die Kleine mit
nach Hause nehmen. Sie war immer noch sehr klein. Selbst die winzigsten
Erstlingsstrampler waren zu groß für sie. Aber sie war quick lebendig und
freute sich des Lebens. Was für eine glückliche Familie waren sie nun.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (8)
PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (8): Jaden #8# Der Abschied von Marie und dieser Stadt war gekommen. Jaden hatte sein ganzes Hab und Gut in sein kleines Auto verstaut. Marie...
Freitag, 2. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (7)
PrinzAndPrinzess: Prinz Geschichte (7): Jaden #7# In Teheran Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre war es für junge Leute zusehends leichter geworden sich zu treffen . Kein...
Prinzess Geschichte (54)
Marie #54#
Nach der Hochzeitsfeier fuhren sie mit einer Gruppe Verwandte nach Schomal
ans Kaspische Meer. In die Villa von Jadens Mutter und ihrem Mann in Ramsar.
Wunderbare 10 Tage verlebten sie dort und waren braun gebrannt und gut
erholt und bereit für die weitere Hochzeit zu feiern.
Jadens Schwester und ihr Mann hatten sich entschieden ihre Hochzeit im Haus
einer Tante /Amme zu feiern. Jaden hatte Marie erzählt das der Mann dieser
Tante der Cousin von Kaiserin Soraya ist und sie damals Sorayas Hofdame war.
Und diese Tante war sehr nett, von ihr hatte Marie zu ihrer Hochzeit eine sehr
schöne Brilliantuhr geschenkt bekommen.
Dieses Haus lag in Niavarun am Fuße des Alborz Gebirges. Auch hier gab es einen
Parkähnlichen Garten, eine sehr große Terrasse und ähnlich wie bei der Hochzeit des
Bruders standen im Garten überall Tische und Stühle mit schönen Blumen und üppigen
Obstschalen. Marie liebte diese tollen Gartenanlagen und bei dem schönen Wetter konnte
man sie auch richtig genießen.
Im Gegensatz zur ersten Hochzeit wollte das Brautpaar keinen großartigen
Einzug, sondern stand bereits im Salon um die Gäste zu begrüßen.
Auch die Trauzeremonie war nicht so traditionell, sie wollten alles etwas
schlichter. Ein Creme Farbenes Kleid und kein Schleier hatte sich die Schwester
ausgesucht. Das erinnere Marie an ihre eigene Hochzeit wo sie alles traditionelle
ablehnte und möglichst sportlich heiraten wollte. Sie konnte Jadens Schwester sehr
gut verstehen, die ja lange in Belgien gelebt und studiert hat.
Auf dieser Hochzeit war auch Shiva dabei, sie war mit ihrem Baby aus London
nach Hause zurück gekehrt. Leider konnte sie sich mit ihrem Mann nicht aussprechen.
Aber er hatte sich zumindest bei seiner Mutter gemeldet und man wusste das es
ihm gut geht und er gab vor glücklich zu sein. Shiva dagegen war natürlich sehr
traurig, was verständlich war. Ob sie irgendwann einmal wieder zusammen
finden können damit die kleine Tochter auch ihren Papa hat? Marie wünschte
es ihr von ganzen Herzen.
Das Abendessen wurde in einem benachbarten Restaurant eingenommen. Das
war zwar etwas umständlich aber die Hausherren hatten es so arrangiert.
Natürlich war auch hier alles vom feinsten. Denn das Restaurant hatte eine
sehr große Terrasse und alles fand dadurch wieder im Freien statt. Hinterher spielte
eine Kapelle auf einer großen Bühne die neusten Lieder und nach einem sehr leckeren
Essen wurde später ausgelassen getanzt.
Auch Marie war ganz in ihrem Element, aber Jadens Mama war besorgt, weil
sie ja schwanger war und um das Baby fürchtete . Marie versuchte ein wenig
ruhiger zu tanzen, was ihrer guten Stimmung aber keinen Abbruch tat.
Alles in allem war es hier eine sehr moderne Hochzeit im eher europäischen
Stil und das hatte Marie sehr gut gefallen. Ihre Hochzeitparty damals in
Teheran war ja ähnlich. Fröhlich und lustig.
Irgendwann ging auch dieser schöne Urlaub zu Ende und Jaden und Marie mussten
wieder Abschied nehmen. Sie wollten sich nach ihrer Rückkehr nun ganz auf
die Geburt ihrer Tochter konzentrieren die Ende Januar sein wird. Marie ahnte
nicht das doch alles anders kommen sollte.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
Donnerstag, 1. Oktober 2015
PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Prinz Geschicht (6)
PrinzAndPrinzess: PrinzAndPrinzess: Prinz Geschicht (6): PrinzAndPrinzess: Prinz Geschicht (6) : Jaden #6# Seit drei Monaten gehen Nushin und Jaden bereits miteinander aus. Sie war Temperament...
Prinzess Geschichte (53)
Marie #53#
Langsam ging es Marie wieder besser. Jaden war endlich wieder bei ihr und
sie konnte ihm nicht mehr böse sein. Sie war froh das ihre Vorahnungen nicht
eingetroffen sind und dankbar das es ihm gut geht. Jetzt konnten sie sich auf
die zwei bevorstehenden Hochzeiten von Jadens anderen Bruder und drei
Wochen später von Jadens Schwester konzentrieren.
Die zukünftige Frau seines Bruders war auch eine Cousine, Dokhtar Khale.
Ihr Vater ist ein berühmter Arzt und sie haben ein großes Haus mit einer
angrenzenden Klinik. In diesem Haus sollte die Hochzeit stattfinden.
Tagelang wurde das Haus dekoriert, der Garten geschmückt, Stühle für die
vielen Gäste bestellt. 400 Personen waren eingeladen und die bekannte
Sängerin Mahasti sowie der ebenso bekannte Sänger Aref sollten für die
Tanzmusik sorgen.
Am Vortag war die Hochzeitszeremonie, die man Aght nennt. Dafür wird ein
reich geschmücktes Tuch, das Sofre Agt, aufgebaut. An der Stirnseite waren
zwei Hocker mit weißer Seide bespannt. Ihnen gegenüber ein Spiegel, rechts
und links davon zwei große Kerzenleuchter. Vor dem Spiegel war auf einem
Holzkreuz der Koran aufgeschlagen. Verteilt auf dem Sofre waren Gold bemalte
Walnüsse, Eier, Blumen, Honig, Süßigkeiten, Goldstücke u.v. mehr.
An dieser Zeremonie nehmen nur die engsten Verwandten teil und es ist
in der Regel ein Standesbeamter/Notar anwesend und auch ein Geistlicher.
Hier war es der Familienmullah der seit vielen Jahren für diese Familie
tätig ist.
Alle Verwandten warteten gespannt auf den Einzug des Brautpaares das
über eine breite Treppe vom oberen Stockwerk nach unten schritt.
Begleitet von Musik und dem "Lililili" einiger Frauen. Alle klatschten,
freuten sich mit der schönen Braut und mit dem Bräutigam .
Bevor sie sich auf das Sofre setzten konnten trat ihnen die Hausherrin
mit einem Tablett entgegen auf der eine Schale mit flüssigen Honig stand.
Sie mussten sich nun gegenseitig mit dem kleinen Finger Honig in den Mund
des anderen führen, damit in ihrer Ehe nur süße Worte gesagt werden.
Dann durften sie weiter gehen. Begrüßten jeden Verwandten und erst
dann konnten sie auf ihren Hocker platz nehmen.
Zunächst sprach der Standesbeamte und die Braute sagte: "Mit der Erlaubnis
meines Vaters und meiner Mutter sage ich Ja". Ebenso der Bräutigam.
Dann kam der Mullah um den religiösen Seegen zu geben und die Ehe
der beiden zu vollziehen. In einem großen, dicken Buch unterschrieben
beide und bestätigten ihre Vermählung.
Einige Frauen und Mädchen spannten über das Brautpaar ein reichlich
besticktes weißes Tuch und eines der Mädchen rieb zwei Zuckerhüte
über das Brautpaar. Der Zucker rieselte auf das Tuch. Das bedeutet dass
das Leben miteinander immer süß sein sollte.
Nach dieser Zeremonie wurden die Verwandten aufgerufen um dem
Brautpaar zu gratulieren und ihre Geschenke zu überreichen.
Die Eltern zuerst, dann die Geschwister mit ihren Ehepartnern
sofern sie welche hatten. Danach kamen Onkel und Tante, Cousin und
Cousinen. Bis alle ihr Geschenk überreicht hatten.
Den Gästen wurde Tee und Gebäck gereicht und es ging zum gemütlichen
Teil über. Ein wunderbares Essenbuffet für die Stärkung war aufgebaut.
Nachdem sich alle gestärkt hatten ging es gleich zu Musik und Tanz über.
Das ganze spielte sich am frühen Nachmittag ab und dauerte nur bis in die
frühen Abendstunden.Nachdem sich die Familienfeier aufgelöst hatte,
begannen fleißige Helfer die große Halle und den Salon für die morgige
Hochzeitfeier vorzubereiten.
Am nächsten Morgen hatte Jadens Mutter die Friseurin in ihr Haus
bestellt und auch Marie wurden ihre kurzen Haare stilvoll frisiert und
auf ihren Wunsch gab es noch ein leichtes Make up.
Im Gegensatz zu den Iranrinnen wollte Marie nicht so stark ihre Augen
betont haben und auch nicht so viel Puder ins Gesicht. Sie liebte es lieber
natürlich wie es in Deutschland üblich war.
Zum Glück war Marie trotz fortgeschrittener Schwangerschaft, sie war
inzwischen im 5. Monat, noch sehr schlank und man konnte ihr diesen
Zustand noch überhaupt nicht ansehen.
Nachdem sie in ihr langes Kleid geschlüpft war und Jaden in seinen Anzug
fuhren sie zusammen mit der Mutter, ihren Mann und den kleinen Bruder los.
Sie betraten den Garten durch das große Eingangstor. Er war mit vielen Fackeln
hell erleuchtet und in jedem Winkel standen Tische mit schönen Blumenaragements
und üppig bestückten Obstschalen.. Rund um und an den Seiten immer wieder jede
Menge Stühle. Viele Kellner waren bemüht die Gäste mit Getränke und Gebäck zu
verwöhnen. Die beiden Sänger taten ihres dazu eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Nachdem alle Gäste eingetroffen waren hielt das Brautpaar Einzug.
Begrüßte einer nach dem anderen alle Gäste und setzte sich auf extra
für sie vorgesehenen Sessel, die mit einer weißen Seidehousse bezogen waren.
Der Vater der Braut hielt eine Begrüßungsrede und auch der Bräutigam
bedankte sich bei allen Gästen für ihr kommen. Anders als bei der Zeremonie
gestern wurden heute die Geschenke nicht persönlich überreicht, sondern
an einen extra dafür vorgesehenen Tisch abgelegt.
Die Musik spielte wieder und das Brautpaar eröffnete den Tanz.
Schnell schlossen sich die Brauteltern, die Geschwister und Freunde an
und kurz darauf waren alle jungen Leute auf der Tanzfläche die sich auf
der sehr großen Terrasse befand.
Gegen 22.00h wurde der Salon und die Halle geöffnet und an den vielen
Tischen konnten sich die Gäste an den üppigen Speisen laben.
Natürlich gab es an jedem Tisch das traditionelle Hochzeitsgericht.
Ein sogenannter süsser Diamantereis. Die Diamanten bestehen aus Pestazien,
Mandeln, Rosinen, Korinten und Sereschk.Aber noch viele andere Köstlichkeiten.
Dazwischen immer die fleißigen Kellner mit ihren Tabletts voller unterschiedlicher
Getränke.Natürlich wurde auch Alkohol serviert.
Mehrere Filmteams und Fotografen waren unterwegs um die schönsten Fotos
und Filme zu machen. Jeder Gast wurde mindestens einmal mit dem Brautpaar
fotografiert,
Viele Glückwünsche gingen auch an Marie und Jaden und man gratulierte
ihnen zu ihren bevorstehenden Nachwuchs.
Es war eine schöne warme Sommernacht und ein gelungenes Hochzeitsfest.
Eine weitere sollte drei Wochen später stattfinden.
Fortsetzung folgt ...
Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi
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