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Donnerstag, 24. Dezember 2015

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (18)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (18): Marie  #18# Marie hatte es geschafft! Sie hatte ihre Eltern davon überzeugen können das Jaden über das Weihnachtsfest und Silvester bei ...

Sonntag, 15. November 2015

Prinz Geschichte (15)



Jaden #15#

Am 1.Mai musste Jaden schon wieder Abschied von seiner Familie
nehmen. Er stieg dieses Mal mit einem mulmigen Gefühl in seinen Flieger.
Marie fiel der Abschied heute besonders schwer. Sie sagt sie hat ein
so komisches Gefühl und er sollte nicht fliegen. Auch die Kinder waren
sehr traurig. Besonders sein Kleiner Sohn, hatte er doch heute ein wichtiges
Turnier mit seinem Fußballverein und er konnte wieder nicht dabei sein.

Der Flug war ganz normal und er landete gegen Abend in Teheran.
Alles war eigentlich wie immer, und trotzdem ließ ihn Maries Angst nicht
los. Sie hatte immer ein Gespür für Dinge die passieren könnten.
Aber was soll ihm schon passieren. Er würde wie immer sechs Wochen
bleiben, seinen Job erledigen und wieder zu seiner Familie zurück kehren.
Ihren Urlaub hatten sie in den großen Ferien in Italien geplant. Sie werden
alle zusammen sein  und viel Spaß erleben.

Zäh war die Schlange an der Passportstelle. Endlich war die Reihe an ihm.
Der Beamte sah sich Jadens Pass an und schaute in einem Karteikasten
und holte plötzlich eine Karte raus. Schaute ihn an und sagte er müsse
warten.  "Wieso soll ich warten. Was ist denn los" etwas ärgerlich stelle
ihm Jaden die Frage. Der Beamte sagte etwas strenger das er ruhig sein
sollte und warten muss. Er telefonierte und kurz darauf kam ein weiterer
Beamter und bat Jaden mit ihm zu kommen.

Nachdenklich nahm Jaden seine Aktentasche hoch und folgte dem Beamten
in ein Zimmer ohne Fenster. Er setzte sich an seinem Schreibtisch und
bat ziemlich unhöflich Jaden ihm gegenüber Platz zu nehmen.
"Es liegt gegen Sie eine Anzeige vor und wir müssen Sie verhaften"
Jaden begann immer unruhiger zu werden. "Was für eine Anzeige? Ich
bin ein Geschäftsmann der in Deutschland lebt und nur für Business Zwecke
in seine Heimat reist. Und das bereits seit 3 Jahren" Aber es nützte nichts.
Sie führten Jaden ab in eine Zelle. Sehr spartanisch mit einem Bett aus
Beton, eine Toilette und ein Waschbecken. Von der Deckenlampe kam
ein sehr grelles Licht. Alles war so unwirklich und Jaden verstand nicht
was hier vor sich ging. Warum durfte er niemanden informieren, seinen
Vater oder Bruder anrufen. Oder einen Anwalt. So verbrachte Jaden ohne
zu wissen warum oder wieso die Nacht auf diesem Betonbett und das
Grelle Licht brannte die ganze Nacht.

Er fand keinen Schlaf, dachte immer nur das es ein Missverständnis sein
muss. Er hat sich nicht zu Schulden kommen lassen. Was lag gegen ihn vor.
Endlich, Stunden später, wurde die Tür aufgeschlossen und ein neuer
Beamter bat ihn ihm zu folgen. Er setzte sich wieder in eines dieser
Verhörzimmer und fragte was gegen ihn vorliegt. "Gegen Sie liegt eine
Anzeige wegen Betrug vor" Ein Herr Reza hat sie angezeigt das sie ihm
Geld schulden und es wurde angeordnet sie zu verhaften weil Fluchtgefahr
besteht. "Ich kenne diesen Mann überhaupt nicht und ich schulde niemanden
Geld" Der Beamte zeigte ihm ein Papier und fragte ob das seine Unterschrift
sei. "Ich habe dieses Papier niemals gesehen und das ist auch nicht meine
Unterschrift" aber der Beamte bohrte weiter. "Sie heißen doch Jaden KS,
so wie das hier auf diesem Verpflichtungspapier steht. Und sie haben sich
von Herrn Reza eine hohe Summe Geld geliehen um damit ein Geschäft
abzuwickeln was sie aber nicht taten. Auch das Geld haben sie nie zurück
gegeben. Deshalb die Anzeige"

Jaden wollte nun unbedingt ein Telefonat führen. Er würde sein Vater
anrufen der dann mit einem verwandten Rechtsanwalt sofort hierher kommen
muss. Zum Glück gewährte man ihm diesen Anruf und er teilte seinem
erschrockenen Vater mit was ihm vor seiner Einreise widerfahren ist.
Das er verhaftet wurde weil ein Haftbefehl gegen ihm vorlag. Und da
Fluchtgefahr besteht würde er wohl auch nicht eher hier rauskommen, es
sei denn man hinterlegt eine hohe Kaution.

Eine Stunde später war der Vater mit einem Rechtsanwalt gekommen.
Der erkundigte sich sofort über den Sachverhalt und machte dabei einen
folgenschweren Fehler. Er riet Jaden erst einmal zu allem ja zu sagen
und eine Kaution hinterlegen und dann bei einem Gerichtsverfahren
würde die Wahrheit schon ans Licht kommen. Und Jaden befolgte den
Rat. Der Vater hinterlegte als Sicherheit eine Immobilie und nach fast
24 Stunden war er endlich wieder auf freien Fuß.

"Ich muss sofort Marie anrufen, sie wird sich die schlimmsten Sorgen machen.
Hatte sie doch wieder diesen sechsten Sinn für Unheil, was ja auch eingetroffen
ist."  Er erfuhr dass sein Bruder bereits mit Marie telefoniert hatte. Er konnte
ihr aber nicht mehr sagen, als das er verhaftet worden sei."Sie wird in Panik sein"
dachte Jaden. "Ich muss sie sofort von zu Hause aus anrufen"

Nun begann eine Odyssee. Sie versuchten mit Beziehung einen vorzeitigen
Gerichtstermin zu bekommen. Dabei half ihnen ein Verwandter eines Freundes
aus Hamburg der Richter an genau dem Gericht war wo seine Verhandlung
sein sollte. Aber vor vier Wochen war da nichts zu machen. Und das war
kurz vor den Gerichtsferien die einen Monat dauern sollten.

Noch immer konnte sich Jaden keinen Reim auf den Vorwurf machen für den
man ihn angeklagt hat. Wer war dieser Mann der angeblich ein Schriftstück
von ihm besaß das er ihm Geld schuldete. Er musste sich gedulden.
Die vier Wochen vergingen und Jaden wollte seiner Arbeit nachgehen.
Aber die Behörden, die bei ihm Computeranlagen bereits bestellt hatten
stornierten auf einmal ihre Aufträge. Auch dazu bekam er keine klärende
Antwort, nur das sie eine günstigere Quelle gefunden hatten von einem
Landsmann der im Iran lebt. Sie wollten lieber mit ihm weiter arbeiten.
Langsam fand sich Jaden damit ab das, wenn dieses Drama vorbei war
auch seine Arbeit hier im Land keine Zukunft mehr hatte. Er wollte es auch
nicht mehr. Zu unsicher fühlte er sich plötzlich.

Endlich kam der Tag der Gerichtsverhandlung. Jaden und sein Anwalt
saßen bereits im Gerichtssaal und sein Vater mit seinem Bruder auf den
Zuschauerbänken als plötzlich die Tür aufging und der Ankläger herein kam.
Jaden konnte nicht glauben wen er sah. Er sah einen der besten Freunde
seines Bruders der in Amerika lebt und mit dem er früher, Anfang der
80er Jahre Geschäfte mit Autoexporten nach Amerika gemacht hatte.
Zwei gelieferte BMW sind damals bei einem starken Seegang auf dem
Schiffstransport zu Schaden gekommen und er konnte sie damals nur
mit Verlust verkaufen. Jaden hatte ihm die Fahrzeuge FOB also Free on Bord
verkauft und für die Versicherung musste er selber sorgen, was er aber
nicht getan hat. Ob aus Geiz oder Unwissenheit. Jedenfalls war das nicht
Jadens Schuld.

Dieser Mann hatte nun ein Dokument mit einer gefälschten Unterschrift
vorgelegt, wie er sich selber brüstete den einen oder anderen bestochen
um seinen Schaden nach 10 Jahren endlich ersetzt zu bekommen.
Nun war es an Jaden zu beweisen wie der Vorgang damals war.
Die Gerichtsverhandlung wurde vertagt und er hatte nun einen Monat
Zeit um Beweise zu bringen und somit seine Unschuld.

Zurück im Haus des Vaters rief er sofort Marie an. Hoffentlich hatte sie
die Unterlagen von damals noch. Betrug die Aufbewahrungspflicht
doch nur 7 Jahre. Hoffentlich, Hoffentlich.

Nur zwei Stunden später rief Marie zurück. Sie hatte die Dokumente gefunden
und würde beglaubigte Kopien machen und sie ihm mit Dokumentenpost
schicken. Sie erzählte auch dass dieser Reza sie mehrfach angerufen hat
und ihr gedroht hat er würde die Kinder entführen wenn sie nicht zahlten.
Aber er soll sich keine Sorgen machen. Sie hat die Kinder informiert
und brachte sie zur Schule und holte sie wieder ab. Später sollte Jaden
von ihr noch erfahren das er sogar Marie gedroht hatte sie umzubringen
und dann sich selber. Er hätte duch diese unsägliche Aktion seine Existenz
verloren. Außerdem hatte sein Sohn einen schweren Unfall gehabt und
er sein in den USA nicht Krankenversichert und musste alles verkaufen
um die Krankenhauskosten für seinen Sohn zu bezahlen. Er war offensichtlich
wahnsinnig geworden. Aber das wusste Jaden zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Die Zeit verging, und eigentlich wollte er im August für 3 Wochen mit
seiner Familie in den Urlaub fahren. Aber er musste den 2.Gerichtstermin
abwarten der Ende Juli sein soll. Wenn alles gut ging würde er noch
rechtzeitig zurück sein.

Wieder saß Jaden mit seinem Anwalt auf der Anklagebank und legten
dem Richter ein beglaubigtes und übersetztes Schriftstück nach dem
anderen vor. Das sollte seine Unschuld beweisen. Der Richter lass
alles sorgfältig durch. Ihm war inzwischen auch zu Ohren gekommen
dass der Kläger einige Beamte bestochen hat damit dieser haltlose Haftbefehl
ausgestellt wird. Da gab es zum Glück einen Kollegen von ihm der mit
Jadens Freund verwandt war und ihm von Jadens blütenweißen Leumund
in Deutschland erzählte und auch von den Drohungen an Jaden Familie.

Für den Richter war die Sache klar, dieses Dokument das der Kläger
vorgelegt hatte entsprach nicht der Wahrheit und er hatte Glück das er
nicht anwesend war, sonst wäre er gleich verhaftet worden.
Er sprach Jaden von allen Anschuldigungen frei.

Endlich, nun braucht er nur noch seinen Pass um sofort nach Hause fliegen
zu können. Aber an der Passstelle war der Pass und die gesamte Akte
die damals am Flughafen angelegt wurde nicht auffindbar. Wieder musste
Jaden warten und sollte einen neuen Pass beantragen. Das würde aber
drei Wochen dauern. Soviel Zeit muss sein.

Jaden rief Marie an und erzählte ihr von dieser weiteren Verzögerung
und sie musste alleine mit den Kindern nach Italien reisen. Zum Glück
begleitete sie seine Schwester mit ihren beiden Kindern. Sie war also
nicht alleine. Vereinbart wurde nun das Marie Jaden bei der Rückfahrt
in Frankfurt vom Flughafen abholen soll und sie dann gemeinsam
weiter mit dem Auto nach Hamburg fahren wollten.

Und genauso kam es dann auch. Nach über drei Monaten landete
Jaden auf dem Flughafen von Frankfurt und freute sich so als er
seine Familie endlich in die Arme schließen konnte.
Für ihn war das Abenteuer Iran erst einmal vorbei. Er würde wieder
komplett in Deutschland arbeiten und somit auch bei seiner Familie
bleiben. Zum Glück ist das ganze gut ausgegangen. Was wäre passiert
wenn Marie die alten Unterlagen bereits vernichtet hätte. Er weiß es
nicht. Will es jetzt auch nicht mehr wissen.


Fortsetzung folgt ....

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi






Mittwoch, 4. November 2015

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (10)

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Mittwoch, 28. Oktober 2015

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Sonntag, 25. Oktober 2015

Prinzess Geschichte (63)




Marie #63#



Es hieß wieder Abschied nehmen. Marie und die Kinder mussten zurück nach
Deutschland und Jaden würde weitere 6 Wochen im Iran bleiben.
Alle waren sie traurig, aber was sollten sie machen. Jaden hatte viel zu tun,
die Kinder mussten in die Schule und Marie zur Arbeit.
Wieder würde Marie wie jedesmal wenn Jaden nicht da war jeden Tag im
Kalender ankreuzen und sich freuen wenn er wieder zurück kehrt.
Sie hatte dieses mal einen Air France Flug über Paris gebucht und dort
sollten sie 5 Stunden Aufenthalt haben. Eine lange Zeit nach einem langen Flug.
Und es galt die Kinder bei Laune zu halten. Zum Glück gab es für die Wartezeit
eine Lounge wo sie sich auf bequemen Liegesessel halbwegs hinlegen konnten
und  Comics liefen über einen Bildschirm. Da verging die Zeit sehr schnell.
10 Stunden nach ihrem Abflug landeten sie wieder in Hamburg und
fuhren mit dem Taxi nach Hause. Kalt war die Wohnung. Kalt, weil das Wetter
hier regnerisch war und kalt weil Jaden fehlte. Wie sollen sie diesen Zustand
in Zukunft ertragen. Es war sehr schwer für alle.

Aber wie immer holte sie der  Alltagstrott. Fast täglig telefonierte Jaden mit
ihnen wann immer er Zeit fand. Endlich waren die 6 Wochen um und die drei
machten sich auf  den Weg zum Flughafen um ihren Mann und ihren Papa
abzuholen.

Dieses mal hatte er einen Lufthansa Flug über Frankfurt nach Hamburg.
Pünktlich betraten sie den Ankunftbereich. Die Maschine war inzwischen
gelandet.  Ein Fluggast nach dem anderen trat durch die Glastür. Aber von
Jaden war nichts zu sehen. Wieso kam er nicht endlich raus ?

Nach über einer Stunde versuchte Marie eine Auskunft zu bekommen und ging
zum Lufthansa Schalter. Die Kinder warteten weiter vor dem Ausgang.
Ein Herr mit diesem Namen war nicht auf dieser Maschine war die Auskunft die
Marie bekam. Was sollte sie jetzt tun? Sie musste sofort nach Hause fahren und
in Teheran anrufen um zu erfahren warum er nicht gekommen ist.

Sie fuhr mit ihren Kindern durch die regennassen Straßen und rannte ins Haus und
ohne ihre Jacke auszuziehen nahm sie das Telefon und wählte die Nummer.
Es klingelte und ihr Schwiegervater war dran. "Marie, Jaden hat sein Flugzeug
verpasst. Er fliegt noch heute Nacht mit der Alitalia über Rom nach Hamburg
und landet morgen Mittag bei euch."
Marie fiel ein Stein vom Herzen. Zum Glück war nichts passiert. Aber wieso hat
er sein Flugzeug verpasst? Immer dieses zu spät kommen, das nervt. Er hatte immer
die Ruhe weg, im Gegensatz zu ihr. Sie war immer pünktlich. Ihr wäre so etwas
nicht passiert. Und warum hatte man sie nicht vorher angerufen. Sie hätte sich das
lange warten dann ersparen können und die damit verbundene Unruhe.

Marie ging am nächsten Tag nicht zur Arbeit.Die ganze Nacht konnte sie
nicht schlafen und wälzte sich unruhig in ihrem Bett . Wenn sie wenigstens
mit ihm persönlich  sprechen konnte. Nein, heute war es nicht ihr nicht
möglich zu arbeiten. Sie würde zu Hause bleiben und auf seinen Anruf warten. 
Um Punkt 10.00h klingelt das Telefon. Am Apparat war Jaden. Er war inzwischen
in Rom gelandet und wartete auf seinen Weiterflug.

Also holte Marie um 14.00h die Kinder von der Schule ab und sie fuhren wieder
zum Flughafen. Angespannt schauten sie auf die Anzeigetafel und als die Maschine
aus Rom als gelandet angezeigt wurde fing Marie langsam an sich zu entspannen.
Endlich, gleich ist Jaden wieder bei ihnen.

Und dann kam er auch durch die Tür. Braun gebrannt aber sichtlich übermüdet.
Er begrüßte Marie und die Kinder und freute sich genau wie sie wieder zu Hause
zu sein. 16 Wochen war er dieses mal in Teheran geblieben. Das war eine verdammt
lange Zeit, auch für ihn.  Sie verstauten seinen großen Koffer und fuhren los.

"Ich habe meinen Flug nicht verpasst", begann Jaden zu erzählen. "Im Gegenteil, denn
ich war sogar pünktlich am Flughafen". Marie und die Kinder hörten ihm aufmerksam
zu und er erzählte weiter was ihm wiederfahren ist.

Normalerweise muss man 3 Tage vor dem Abflug seinen Pass bei dem Airline-Office
abgeben. Man bekommt ihm beim Abflug dann am Flughafen wieder. Jaden ist aber
bereits einen Tag früher hin gegangen um ganz sicher zu sein das alle Formalitäten
erledigt wurden. Manchmal belegt der Staat einige Bürger mit einem Ausreiseverbot
und die durften dann nicht fliegen. In der Regel waren es Oppositionelle zur Regierung.
Aber Jaden war lediglich geschäftlich im Iran und hatte keinerlei politische Ambitionen.

Jedenfalls kam er am Flughafen an und da sagte man ihm dann am Schalter das er ja
gestern hätte fliegen sollen, weil er vier Tage vorher seine Pass abgegeben hatte.
Wieso, wollte Jaden wissen. Mein Ticket ist doch von ihnen auf heute ausgestellt.
Und er muss heute zurück da er in Deutschland morgen einen wichtigen Termin hatte.
Es gab Diskussionen hin und her . Dann sagte man ihm das er jetzt fliegen könnte.
Er lief also wieder zum Check-in Schalter, aber dort schüttelte man nur mit dem Kopf.
Die Maschine ist voll. Da er nicht kam haben sie seinen Platz jemand von der Warteliste
gegeben. Nun wurde Jaden richtig sauer. Denn erst in  drei Tagen sollte die nächste
Lufthansa Maschine fliegen. So lange konnte und wollte er nicht warten.
Also ging er zum Schalter der Air France, aber auch hier konnte man heute nichts mehr
für ihn tun. Auch nicht bei der KLM. Seine letzte Chance war nun die Alitalia. Dort
sagte man ihm das noch in der Nacht ein Flug nach Rom geht und von dort aus könnte
er umsteigen und nach Hamburg fliegen. Aber das Ticket von der Lufthansa würden sie
nicht  anerkennen. Er musste, wenn er mit fliegen wollte ein neues Ticket kaufen und
zwar nur in DM oder Dollar.

Jaden war total aus dem Häuschen. Was soll das? Man kann noch nicht einmal
mit der Landeswährung bezahlen und 1200,00 DM in bar hatte er nicht dabei.
Plötzlich fiel ihm ein das Marie ihm kürzlich eine Amercian Express Kreditkarte
besorgt hatte. Er fragte sie was er denn damit soll. Im Iran kann man damit ja nichts
bezahlen. Aber sie winkte ab und steckte ihm die Karte in sein Portemonnaie.
Das war seine Rettung, denn auf die Frage ob sie diese Kartenzahlung akzeptieren
nickten sie zustimmend. Endlich hatte Jaden sein Ticket und konnte nach Hause
fliegen. Er musste nur noch seinen Vater informieren, damit er Marie Bescheid gibt
das er später kommt.

Und so ging er, nachdem er seinen Koffer endlich abgeben konnte, zu einem öffentlichen
Fernsprecher in der Flughafenhalle und rief seinen Vater an. Der versprach ihm sich
sofort mit Marie in Verbindung zu setzten. Beruhigt ging er durch die Passkontrolle
und wartete auf seinen Flug nach Rom.

In Rom angekommen ging er sofort zu einer Wechselstube um sich etwas Geld für
einen Münzfernsprecher zu besorgen. Er musste jetzt unbedingt Marie sagen das
er  in Rom gelandet ist und wann sein Weiterflug geht.
Total sauer wurde er als er hörte das sein Vater nicht gleich bei Marie angerufen hatte.
Sie mussten doch tatsächlich vergeblich  auf ihn warten  Er wird seinen Vater ein
paar Worte sagen müssen. So geht es ja nun nicht. Arme Marie, arme Kinder.
Sie waren in größter Sorge gewesen und das unbeabsichtigt.

Endlich landete seine Maschine in Hamburg und gleich wird er seine Frau und
seine Kinder nach sechs langen Wochen wieder in die Arme nehmen können.
Er hatte sie so sehr vermisst.


Fortsetzung folgt ....

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (8)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (8): Marie #8# "Hast Du Lust mit auf eine Gartenparty zu kommen?" fragte Mara  Marie. "Am 17.Juni das ist der Tag der deutschen...

Freitag, 16. Oktober 2015

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (7)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (7): Marie #7# Jeden Freitag traten in einem Studentenclub  Live Bands auf. Sie machten nicht immer die beste Musik, waren aber dafür sehr la...

Mittwoch, 14. Oktober 2015

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (6)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (6): Marie#6# "Marie, du warst ja plötzlich so komisch. Was ist passiert. Ich habe gemerkt das du irgendwie erschrocken bist" Mara ...

Prinzess Geschichte (62)





Marie #62#


Marie und Jaden sind mit der ganzen Familie zu Besuch bei einem guten Freund
von Jadens Bruder in Tonekabon. Ihnen wurde ein wunderbares Mittagessen
serviert und nun wollte der Freund sein  Hobby zeigen. Er hatte ganz in
der Nähe eine größere Orangenplantage und war gerade dabei auch Kiwis
an zubauen um den persischen Markt damit zu erobern.

Sie fuhren ein wenig raus aus dem Ort und hielten kurz darauf am Hang der
Berge vor einem großen Tor. Parkten ihre Autos davor und stiegen aus.
Der wunderbarer Duft von den Orangen stieg ihnen in die Nase. Es war
wirklich toll anzusehen und sofort als sie die Plantage betraten legten sie
ihre Kopftücher ab und spürtenden den leichten Seewind in ihren Haaren.

Der Freund erzählte das er am liebsten sein Hobby zu seinem Beruf machen
würde und weitere Obstsorten anbauen möchte. Dazu hatte er bereits die
angrenzende Plantage gekauft um das Experiment Kiwi zu starten. Bisher
kannte man diese vitaminreiche Frucht kaum im Iran.

Sie liefen kreuz und quer. Pflückten Orangen die sie auch gleich verspeisen
konnten. Sie waren von der Sonne gereift und schmeckten köstlich.
Es wurden einige Decken auf die Erde gelegt und alle nahmen Platz.
Ihr Gastgeber hatte eine große Thermoskanne mitgebracht und reichte
jedem ein Glas mit dampfenden Tee . Dazu von seiner Mutter selbst
gebackene Kekse. 

Auf diesem unglaublich schönen und fruchtbaren Fleckchen Erde konnte
man sich eigentlich nur wohl fühlen. Vorbei war gleich die Angst vor
den Wächtern die immer nach ihrer ordentlichen Bekleidung schauten
und ständig wie mit erhobenen Zeigefingern vor einem auftauchten.
Ein schönes Sommerhaus, inmitten dieser Plantage wäre genau das
richtige was man sich noch wünschen konnte. Und das sagten sie auch
dem Freund. Der winkte aber ab, denn es war natürlich kein Bauland
und weder an  Kanalisation noch  am Stromnetz angeschlossen.
Leider konnte er diesen Traum, den er selber träumte, nicht realisieren.
Aber er genoss die täglichen Gänge durch seine Plantage und fühlte
das er damit vielleicht einmal einen noch größeren Markt erschließen
konnte. Die Apotheke im Ort würde dann sein Bruder alleine weiter
führen.

Zurück im Haus der Mutter wartete bereits schon wieder ein köstliches
Mahl auf sie. Dieses mal sollten in Granatapfelsirup eingelegtes Lammfleisch
gegrillt werden. Dazu reichten sie in einem eigenen Tonofen gebackenes
Fladenbrot das noch dampfte als sie es auf ihren Tellern serviert bekamen.
Wunderbare frische Kräuter legten sie mit dem gegrillten Fleisch darauf
und zum Schluss noch etwas von dem cremigen Joghurt. Das war kein
Vergleich zu dem Kebab das sie in den Restaurants serviert bekamen.
Ein Glas eisgekühlten Scharbat, ein Sirup hergestellt aus Wasser, Essig
und Zucker wurde ihnen dazu gereicht. Das Getränk passte hervorragend
zu dem Essen. Alle fühlten sich wohl in der gastfreundlichen Familie
vom Freund des Bruder und versprachen im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Es war bereits dunkel als sie den Heimweg zu ihrem Hotel antraten.
Morgen noch einmal ein Badetag wo sie sich wieder ärgern werden
weil sie als Frauen nicht einfach direkt am Hotelstrand in die Wellen
des Kaspischen Meer steigen konnten, sondern wieder in diesen von
Planen geschützen Bereich des eingezäunten Frauenstrandes.
Für dieses Jahr war ihr Urlaub am Meer vorbei. Es war eine wirkliche
Erfahrung die Marie und Jaden dort gemacht hatten. Wie einfach dagegen
waren ihre Urlaube am Mittelmeer wo es keine Kleiderordnung gab und
die Familien beim Sonnenbaden zusammen sitzten und auch gemeinsam
im Meer schwimmen konnten.




Fortsetzung folgt ....

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi

Dienstag, 13. Oktober 2015

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (5)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (5): Marie (5) Begegnung mit dem Prinzen Es war ein ziemlicher Schlauch, diese Kneipe in die sie Madoux geführt hatte. Voll, stickige Luft und...

Prinzess Geschichte (61)





Marie #61#


Die Reise ans Kaspische Meer sollte beginnen. Eine Woche wollten sie bleiben.
Länger war es leider nicht möglich, denn es war sehr heiß und feucht am Meer
und mit der Kleiderordnung für die Frauen leider unerträglich.

Wieder fuhren sie die engen Serpentinenstraßen von Karatch nach Chalus und
von dort aus direkt zum Hotel Parsian Azadi, dass Ende der 70er Jahre erbaut
wurde und vor der Revolution Hyatt Caspian hieß. Marie erinnerte sich noch
als es sich im Bau befand. Eine moderne Alternative zum langsam baufälligen
Motel Ghoo Hotel.

Ein chices Hotel mit einer gepflegten Anlage. Lediglich das Wasser schien
knapp zu sein. Der Pool war zwar gefüllt, aber niemand durfte dort schwimmen.
Und der Wasserlauf bis hin zum Meer war komplett abgestellt worden. Schade.
Es war ein wirklich gut geführtes Hotel, allerdings sah Marie in jeder Ecke
Damen, immer zwei, ganz in Schwarz gehüllt und fast niemals hübsch. Das
waren die sogenannten "Khahar", die Schwestern. Die man auch Wächterinnen
nennen konnte. Sie hatten nur eine einzige Aufgabe. Aufzupassen das auch
jede Frau ordnungsgemäß gekleidet war.

Bereits auf der Fahrt hierher war es für Marie, ihrer Tochter und eigentlich
allen weiblichen Reisebegleitern sehr anstrengend so verhüllt im warmen
Auto zu sitzten, das keine Klimaanlage hatte. Deshalb nahmen sie ihr
Kopftuch ab, legtes es sich aber griffbereit über die Schulter. Denn hinter
jeder Kurve konnten die Pastaran, die Revolutionswächter stehen und
kontrollieren ob man ordenlich gekleidet ist. Zweimal hatten sie bereits
Glück und konnten gerade noch schnell ihr Kopftuch überziehen. Nach
und nach fanden sie Gefallen an diesem Katz und Maus Spiel. Ob die
Anderen in ihren Fahrzeugen auch so ein Spielchen spielen. Aber egal
wie lustig es war. Man musste höllisch aufpassen, denn mit den Wächtern
war nicht zu Spaßen.

Die kleine Reisegesellschaft belegte ihr Zimmer. Das tolle daran war das
man immer zwei Zimmer miteinander verbinden konnte. Die eigentlichen
Eingangstüren lagen etwas zurück und davor gab es dann noch eine Tür,
die, wenn sie geschlossen wurde einen kleinen Flur  gab. So konnte man
als Frau ungehindert und ohne Kopf und Körperbedeckung zum Neben-
raum gehen. Das war für Jaden und Marie praktisch, denn sie wollten
auf keinen Fall das ihre Kinder über den Flur rannten. So war es sicherer.

Es waren gerade die letzten  Tage des Muharam, das mit dem Aschura  Fest
endete. Deshalb durften die Frauen ihren Strandabschnitt nicht besuchen.
Man hatte ihn einfach geschlossen. Also saßen alle weiblichen Hotelgäste
voll bekleidetet unter den Sonnenschirmen und warteten darauf endlich auch
einmal ins Wasser steigen zu können. Vor ihnen genossen die Männer und Söhne
das kühle Nass. Nur in Badehose bekleidet. Wie gemein fanden sie diese Ungerechtigkeit.

Am 4.Tag waren diese Trauertage vorbei und die Frauen durften am Nachmittag
endlich zu ihrem, bestimmt 500 m vom Hotel entfernten Strandabschnitt.
Von weiten konnten sie bereits diese hohen Planen sehen, die wie Mauern bis wohl
10 m bis 15 m  ins Wasser  reichten. Viel breiter war das Arenal auch nicht.
Dier Frauen lagen mit ihren Decken dicht an dicht in diesem viel zu engen Bereich.
Aber immerhin mit Badeanzügen oder Bikinis. Im hinteren Bereich saß mittig eine
tief verschleierte "Khahar" Aufpasserin und auch vorne am Wasser eine weitere.

Marie, ihre Tochter und die beiden Schwägerinnen liefen ins Wasser und
schwammen mit kräftigen Zügen und entfernten sich so vom Strand.Sie
waren ziemlich weit raus geschwommen als plötzlich ein Helikopter über ihnen
kreiste und sie mit dem Megaphon aufforderte sofort zurück zu schwimmen.
Sie befinden sich in einer verbotenen Zone. Und wenn sie nicht sofort
zurück schwimmen, wird man sie abholen lassen und einen ganzen Tag
in einen Jeep bei geschlossenen Fenster in der Sonne stehen lassen.
Dann würden sie schon merken was sie dürfen und was nicht.

Wenn es nicht so traurig gewesen wäre, hätten alle jetzt angefangen zu lachen.
Aber das verkniffen sie sich, denn diese "Khahar" saßen mit zusammen
gekniffener Miene und beobachteten jeden Schritt von ihnen. Jadens
Schwester ging auf eine der Damen zu und schimpfte. "Wie sollen wir
denn schwimmen können. Die Begrenzung ist zu knapp, da ist ja noch
flaches Wasser" Aber es half nicht. Sie würden wieder den Helikopter
rufen und der würde sie womöglich alle tatsächlich mitnehmen und
ihre Drohungen wahr machen.

Am Nächsten Tag war der Strandabschnitt bereits auch für 2 Stunden am
Vormittag geöffnet und sie gingen alle wieder hin, legten sich in die Sonne,
plätscherten ein wenig in dem niedrigen Gewässer und sprachen deutsch
miteinander, was die "Khahar" ärgerte. Was sollten sie machen, wir waren eben
"Kharedji" Ausländer!

Zurück im Hotel sah Marie wie ein kleiner Junge, vielleicht 4 Jahre alt,
drohte in der  Fahrstuhltür eingeklemmt zu werden. Die Mutter war einfach
vorgelaufen und hatte sich nicht darum gekümmert ob der kleine Mann
auch nachkommt. Der trödelte etwas und schon ging die Tür zu und
er mitten drin. Marie sah den Vorfall und lief sofort hin um die Fahrstuhl-
tür wieder aufzudrücken und lehnte sich mit ganzer Kraft dagegen.
Dabei fiel ihr das Kopftuch auf die Schulter. Es  rutschte sowieso immer ,
da konnte sie machen was sie wollte.

Nachdem Marie den kleinen Jungen befreit hatte, kamen zwei dieser "Khahar"
auf sie zu. Böse blickten sie Marie an "Khanum, rusarit bekesch paiin."
Sie meinten das Marie ihr Kopftuch wieder richten sollte damit man ihre
Haare nicht mehr sehen konnte. Das war zu viel für Marie. Sie schimpfte
die beiden Frauen an, was denn bloß aus diesem Land geworden ist.
Da schwebt ein kleiner Junge womöglich in Lebensgefahr, zumindest
in Gefahr sich zu verletzten, und anstatt ihm zu helfen schauen sie nur
das bei den Helfenden auch das Kopftuch richtig sitzt. Marie sagte das
in einem fließenden Farsi, aber natürlich mit ihrem deutschen Akzent.
Das Gesicht der einen, jüngeren Frau erhellte sich  und sie fragte Marie.
"Schoma Kharedji hastid"..Sind Sie Ausländerin. "Bale, man Almani
hastam" Ja, ich bin Deutsche. Sie nahm Marie das Tuch von den Schultern
und legte es ihr über den Kopf. Verstaute sorgfältig Maries Haare darunter
und band es zu. "Ich würde zu gerne auch einmal nach Deutschland kommen".
Und streichte Marie am Ende noch einmal über den Kopf und wünschte
ihr eine gute Gesundheit.

Marie und alle anderen schauten ihr nach. Plötzlich hatte Marie eine andere
Einstellung zu diesen Frauen. Sie taten auch nur ihre Pflicht. Vielleicht
hatten sie ihre Männer im Krieg verloren und fanden  keine andere Arbeit.
Wer weiß das schon was sich hinter ihrem Schicksal verbirgt.Und von nun
an waren komischerweise alle "Khahars" sehr nett zu ihnen. Lächelten sogar.
Ob es sich rumgesprochen hat. Bestimmt waren hier schon lange keine Ausländer
mehr hergekommen. Und sie fanden ihre Freundlichkeit wieder. Alles war gleich
angenehmer.  Für alle irgendwie.

In der Mitte dieser Woche wollten sie den Freund von Jadens Bruder besuchen.
Er wohnt ein paar Orte weiter und die Familie besaß die einzige Apotheke im
Ort. Direkt an so einem kleinen Kreise war sie. Und als sie vorfuhren kam der
Freund  freudig strahlend vor die Tür um sie alle zu begrüßen. Sie werden sofort
gemeinsam in sein Haus fahren. Er war nicht verheiratet. Lebte noch mit seiner Mutter
und seiner Schwester zusammen, die das Down Syndrom hat. Nie zuvor hatten
die Kinder jemand mit diesem Syndrom gesehen und wussten zuerst nicht
wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollten. Aber die Schwester war ausgesprochen
reizend und sehr herzlich. Da gab es mit dem anfreunden kein Problem.
Die Mama vom Freund hatte viel gekocht. Dazu waren einigen Familienmitglieder
als Helfer gekommen. Unwahrscheinlich leckere Spezialitäten aus dieser Region
durften sie probieren. Einige Gerichte hatte Marie vorher noch nie gegessen und
deshalb probierte sie es erst einmal sehr vorsichtig. Aber eigentlich war alles lecker
und sie genossen das Essen in vollen Zügen.



Fortsetzung folgt ....

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi










Montag, 12. Oktober 2015

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (5)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (5): Marie (5) Begegnung mit dem Prinzen Es war ein ziemlicher Schlauch, diese Kneipe in die sie Madoux geführt hatte. Voll, stickige Luft und...

Samstag, 10. Oktober 2015

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (4)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (4): Marie (4) Sie waren zum Essen eingeladen.  Madoux hatte diese geniale Idee für den   Ostersonntag. Und alle waren gespannt was sie de...

Prinzess Geschichte (60)





Marie (60)



Marie war einsam, Jaden fehlte ihr sehr.
Als sie aus dem schönen Mallorca Urlaub zurück gekehrt war,
kam auch Jaden aus dem Iran zurück. Die Messe war ein voller
Erfolg und er wollte in 6 Wochen, wenn alles hier geregelt war,
gleich wieder in den Iran fliegen.

So kam es dann auch das er immer 6 Wochen geschäftlich im Iran 
war und nur 4 Wochen zu Hause bei Marie und den Kindern.
Seit einem Jahr lebten sie nun schon so. Einerseits geschäftlicher
Erfolg, andererseits die ständigen langen Trennung die allen
sehr zu schaffen machte. Ein normales Familienleben war dadurch
einfach nicht mehr richtig möglich.

Jaden fand im Iran alles toll. Die Kindererziehung, die Freundlichkeit
seiner Familie,die vielen Einladungen, einfach alles.
Der Kleiderzwang für die Frauen interessierte ihn als Mann ja nicht,
konnte er doch weiter im Kurzarm Hemd durch die Straßen laufen.

Inzwischen hatte sich das Leben auch dort wieder einigermaßen
normalisiert und die Geschäfte liefen.Und relativ schnell hatte
sich auch Jaden an die veränderten Umstände gewöhnt.

Jedes mal wenn er von einer Reise kam ist er mit Marie und den
Kindern zuerst immer in ein schönes Restaurant gegangen.
Er brachte viele Geschenke mit. Die schönsten Handtaschen
für Marie, nach Maß angefertigte Schuhe für alle. Er hatte von
jedem einen Fußabdruck mit genommen und ließ nun Schuhe für
sie in den schönsten Modellen anfertigen. Trotz strenger Kleider-
ordnung war an dem guten Geschmack der Iranerinnen nichts
abhanden gekommen. Wenn man schon auf der Straße so laufen
muss, dann wollte man aber zu Hause erst recht chic angezogen sein.

Seine Tante hatte den Brauch des Panjome Mah von seiner
Großmutter übernommen und so trafen sich  an jedem 5. eines
Monats die Familienmitglieder bei ihr um gemeinsam zu essen,
spielen und sich einfach nur mal wieder sehen. Ein schöner Brauch
der Marie schon immer gut gefallen hatte.Und Jaden erzählte das
er nun immer auf diese Treffen ging wenn er vor Ort war.

Er erzählte das er oft mit den jungen Leuten tanzte, denn die
Musik lief heimlich und nicht so laut im großen Salon, da konnte
man von außen nichts hören. Auch waren die Jalousien im Gegensatz
zur früher jetzt immer herunter gezogen, man kann ja nie wissen.

Plötzlich kamen zu den vielen Verwandten nun zusätzlich noch
befreundete Mütter mit ihren Heiratfähigen Töchtern und die
Mütter wollten besonders gerne das Jaden mit ihren Töchtern sitzt.
Sie nahmen wohl an das er sich von seiner deutschen Frau getrennt
hat und nun wieder zu haben ist. Das hatte Marie nicht von Jaden
gehört. Nein! Eines Tages, Jaden war gerade wieder für 6 Wochen
nach Teheran geflogen rief die Frau von Jadens Bruder an. Die
Frau die damals in Italien Architektur studiert hatte und nach der
Geburt von Maries Tochter sofort angereist war um ihr zu helfen.

"Salam Marie jan, wie geht es dir. Wie geht es den Kindern. Was macht
Hamburg. Ist alles ok" Die übliche Anrede mit der man immer ein
Gespräch im Iran beginnt. Marie wunderte sich, warum sie denn
bei ihr anruft obwohl doch Jaden in Teheran ist. Aber gut, vielleicht
wollte sie sich einfach nur einmal nach ihr erkundigen.
"Marie, wann kommst du mal mit den Kindern nach Teheran" war ihr
Frage. Darüber hatte Marie jetzt noch nicht nachgedacht. Wusste sie
doch wie schwierig es für Frauen im Iran jetzt war und da ging es
Marie nicht um sie, sondern um ihre inzwischen 13 jährige Tochter.
Auch sie sollte mit ihrem Kopftuch auf der Straße ihr Gesicht so
verhüllen das die Stirn nicht zu sehen war und der Hals sowieso nicht.
Dicke Strümpfe im Hochsommer waren Pflicht und zwar unter langen
Hosen. Darüber ein Knöchellanger Mantel. Nagellack und Make up
schon gar nicht. Kein fremder Mann sollte die Schönheit einer Frau
erkennen. Alles war wie verhüllt. Nein, Marie hatte nicht wirklich Lust
ihre Ferien dort zu verbringen.

Das sagte sie auch ihrer Schwägerin aber die ließ nicht locker und
langsam kam sie raus mit der Sprache. "Marie, es ist wichtig das du
kommst und dich zeigst. Meine Mutter wurde bereits von einigen
Müttern mit Heiratfähigen Töchtern angesprochen ob ihre Tochter
nicht die perfekte Frau für Jaden wäre. Sie glauben das ihr nicht mehr
zusammen seit. Marie, bitte. Komm in diesem Sommer mit den Kindern
nach Teheran. Ihr könnt bei uns wohnen, wir haben jetzt eine schöne
Wohnung und ihr sollt euch hier wohl führen. Auch können wir
ein paar Tage nach Schomal fahren". Das Haus der Mutter war zwar
verkauft worden weil niemand es mehr ertragen konnte dort hin zu fahren.
Sie könnten sich im ehemaligen Hotel Hayatt Zimmer mieten und es
gab da auch einen Frauenstrand. Eindringlich redete sie auf Marie ein.

Marie konnte nicht glauben was sie da hörte. Was ist passiert das man
so etwas von ihnen glaubte. Jaden war doch nur beruflich dort, das
passiert vielen Frauen deren Männer beruflich auf Auslandreisen sind.
Aber bestimmt ist da was dran wenn sie mich so eindringlich bittet
auch mal wieder zu kommen. Sie wird das mit Jaden besprechen und
mal sehen was er dazu meint.

Nach Jadens Rückkehr sprach sie ihn sofort an was er davon hält
wenn sie 4 Wochen mit den Kindern das nächste mal auch mit kommt.
Er schien sich zu freuen, meinte aber das er dann ja auch dort zu tun
hätte und tagsüber nicht immer Zeit für sie.

Dann erzählte Marie ihm von dem Telefongespräch und er war komplett
fassungslos. Klar ist ihm aufgefallen das immer mehr Freunde der
Familie an Tantes Fest vorbei schauen. Und die hatten natürlich alle
wunderschöne Töchter, die noch sehr jung waren und es machte Spaß
mit ihnen zu tanzen. Alle tanzten schließlich, nicht nur er.

Wir werden sofort Flüge buchen und das nächste mal, wenn ich hin
reise kommt ihr zwei Wochen später nach. Da habe ich dann bereits
die wichtigste Arbeit erledigt und mehr Zeit für euch. Und wenn wir
bei meinem Bruder wohnen, der ja inzwischen auch zwei Kinder hat,
um so besser. Da wird es dann für unsere Kinder nicht so langweilig.,

Gesagt, getan. Vier Wochen später flog Jaden  in den Iran und Marie sollte
nach 10 Jahren das erste mal wieder nach Teheran reisen..
Schließlich kannte ja auch fast niemand aus der Familie ihren Sohn.
Und ihre Tochter war damals ja auch noch sehr klein gewesen .

Völlig aufgeregt waren die Kinder und Maries Tochter wusste nicht
was sie anziehen soll. Sie hatten nur kurze Kleidung und so kauften
sie leichte lange Sommerhosen und einen Mittellangen Trenchcoat
für jeden. Das sie damit vor Hitze umkommen würden ahnten sie
nicht, aber für die Anreise reichte es vorerst einmal.

Jaden war alleine zum Flughafen gekommen. Diese Willkommenskultur
gab es nicht mehr, aber das war nicht schlimm. Schließlich müssen
sich nicht 30 Verwandte auf den Weg machen nur weil Besuch aus
Deutschland kommt.  Er drückte und küsste die Kinder aber Marie
nur flüchtig auf die Wange. Man sah es jetzt nicht mehr sehr gerne
das Erwachsene Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit austauschen.
Alles musste versteckt werden.

Sie fuhren mit dem Taxi zur Wohnung des Bruders die in der Nähe
vom Haus der Tante lag. Also kannte Marie diesen Stadtteil und konnte
bestimmt, wenn Jaden arbeiten war, mit den Kindern durch die
Geschäfte streifen, die sich zahlreich an der alten Schermiran Straße
befanden.  Sie ahnte nicht das sie es sich doch nicht trauen wird.

Ein großes Willkommen Hallo gab es im Haus des Bruders. Auch
die Kinder von seinem anderen Bruder waren gekommen. Shiva und
er hatten inzwischen 3 Töchter und führten wohl wieder eine normale
Ehe. Zum Glück.

Am nächsten Tag sollten sie zuerst Jadens Vater einen Besuch abstatten.
Sein Koch und Hausboy hatte nach der Revolution gekündigt weil man
ihm seitens der Regierung viele Annehmlichkeiten in seinem Dorf
versprochen hat. Niemand wollte mehr Hauspersonal sein, besonders
nicht bei der ehemals führenden Oberschicht. Nein, das wollten sie
nicht mehr. Lediglich bei Jadens Tante war nach wie vor das alte
Personal für das Haus und den Garten zuständig. Aber sie wohnten
ja auch in einem kleinen Haus auf dem Grundstück.

Der Vater hatte auch seine Wohnung gewechselt und zu ihm kam jetzt
nur noch 3x in der Woche eine Frau die putze und kochte. Aber da
gab es ständig Probleme mit den Söhnen. Eine Frau alleine bei einem
Mann. Das ging doch nicht. Obwohl beide ja ein ansehnliches Alter
hatten. Und die jetztige Frau des Vaters wohnte weiterhin mit ihrer
unverheirateten Tochter in ihrem eigenen Haus. Sie konnte sie schließlich
nicht alleine lassen, obwohl sie das gleiche Alter wie Jaden hatte, aber eben
noch nicht verheiratet.

Alles wirkte für Marie so fremd und die Leichtigkeit des Lebens, wie
sie es von der Zeit vor der Revolution kannte gab es nicht mehr.

Gleich in der ersten Woche war wieder dieser bewusste Panjome Mah
bei der Tante und Marie war gespannt was sie denn dort erwarten würde.
Und richtig, es waren mehrere Damen mit ihren Töchtern wieder da.
Sie staunten nicht schlecht als Jaden ihnen seine Familie vorstellte.
Hatten sie doch gedacht ihre Töchter an einen Iraner ins Ausland
zu verheiraten, denn es gab nicht mehr so viel Kandidaten. Die meisten
lebten ja im Ausland und kamen nicht zu Besuch in ihre Heimat.

Es waren wirklich sehr  schöne Ferien. Die Kinder verstanden sich
prima und unterhielten sich mit ihren Cousinen auf englisch, denn
sie hatten zwar früher einmal persisch Unterricht bekommen, aber das
war zu lange her. Und die 10 Jahre ohne Kontakt tat ihr weiteres.

Nächste Woche wollten sie nun ihre Reise ans Kaspische Meer antreten.
Auch Jadens Schwester aus der Schweiz war mit ihren beiden Kindern
angereist und alle sollten mit.

 Fortsetzung folgt ...

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi

Freitag, 9. Oktober 2015

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (3)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (3): Marie #3# Keine von ihnen hatte einen Freund, aber vielleicht lernten sie ja heute Abend jemanden kennen.Es dauerte nicht lange, das wu...

Prinz Geschichte (14)

Jaden #14#


Das Flugzeug setzte sanft auf die Landebahn vom Flughafen Mehrabad auf.
Jaden war wieder in seiner Heimat. 10 Jahre hatte er sie nicht mehr sehen
können. Dieser verdammte Krieg hat viele Menschen sterben lassen und
vieles zerstört. Nun kam langsam Normalität wie man ihm sagte und er hatte
vor an sein altes Export-Business mit dem Iran anzuknüpfen.
Sie haben einen Stand auf der Industrie Messe in Teheran gebucht und
er wollte die neuen Personalcomputer vorstellen die die Arbeit in den
Betrieben, Universitäten und Geschäften erleichtern sollte.

Er hatte niemanden aus seiner Familie von seiner Ankunft erzählt und sich
im ehemaligen Hotel Hilton für die Zeit die er hier bleiben möchte ein
Zimmer gebucht. Marie und die Kinder hatte er nicht mit genommen,
denn zu viel Geschäfte würden ihm keine Zeit geben sie auch mit ihnen
zu verbringen. Deshalb hatte Marie sich eine Reise nach Mallorca gebucht
wo auch sein langjähriger Freund Mahmud mit seiner Familie Urlaub
machen wird. Sie war dann nicht  alleine. Erst vorgestern hatte er
sie zum Flughafen gebracht und sie wollten genau die 3 Wochen dort
bleiben die er hier in Teheran geplant hatte. Hoffentlich wird die Messe
ein Erfolg, denn er kannte den Markt dafür noch nicht. War sich aber
sicher das auch hier die kleinen Personalcomputer den Einzug in die
Firmen finden wird wie bereits in den USA und in Europa.

Am Airport erwartete ihn bereits ein Freund der ihn in den 3 Wochen
begleiten wollte und vor allen Dingen seine Kontakte zum persischen
Zoll, denn die Vorführmodelle waren inzwischen eingetroffen und
warteten darauf  abgeholt zu werden. Schließlich sollte die Messe
bereits in einer Woche beginnen. Der Messestand mit dem Logo war
schon in Arbeit und konnte aufgebaut werden. Fehlt nur noch das
Wichtigste. Die Ware die es zu verkaufen galt.

Jaden hatte seine Heimat ja zuletzt noch zur Shahzeit besucht wo er
viele Kontakte und Beziehungen hatte. Das hatte sich alles verändert
und es gab neue Regelungen und Bestimmungen die es galt einzuhalten.
Deshalb nahm er seinen Freund mit ins Boot der die ganze Zeit über
im Iran geblieben ist und deshalb vertraut mit den jetzigen Gepflogenheiten.

Sie fuhren durch die immer noch glitzernde Stadt, aber das Straßenbild
war total verändert. Wo er früher eher europäisch gekleidete Frauen
sehen konnte, waren es heute tief verscheierte Frauen oder mit Kopftüchern
die nicht mehr viel vom Gesicht sehen ließen und Mäntel bis an die
Knöchel trugen. Nirgendwo hörte er Musik aus den Autos, wie er es
von früher her kannte. Alle schauten düster oder gar ängstlich.
Wie gut das Marie nicht hier war. Sie hätte sich sicherlich sehr unwohl
gefühlt. Und auch seine Tochter sollte sich bereits dieser Kleiderordnung
anpassen müssen, war sie doch bereits 12 Jahre alt. Es war bedrückend.

Im Hotel angekommen, das jetzt Esteghlal heißt, stellte Jaden fest das
auch hier sich einiges verändert hatte. Der gesamte Gartenbereich war
zwar nach wie vor gepflegt, aber auch dort keine Musik mehr.
Die Kellner, früher mit Fliege, hatten jetzt Hemden mit Stehkragen und
einen eher ungepflegten Bart. Allerdings waren sie nach wie vor höflich
zu ihren Gästen was Jaden positiv fand. Die Zimmer sauber und ordentlich,
aber noch im Standart der 70er Jahre. Da hatte man nichts geändert, aber
auch nichts erneuert.

Am darauf folgenden Tag gingen sie sofort zum Zoll um die Computer
für die Messe zu holen. Man schickte sie von einem Büro in das nächste.
Dann sollte es das richtige sein und sie warteten. Eine Stunde, zwei Stunden.
Irgendwann sahen sie das die Mitarbeiter in die Mittagspause gingen die
dort im Schnitt mindestens 2 Stunden ausmachte. Jaden war total sauer,
war er so eine Behandlung von Deutschland ja überhaupt nicht mehr gewohnt.
Er ging zum einzigen noch arbeitenden Sekretär und fragte wie lange sie
denn noch warten müssten. "Heute wird es nichts mehr. Mein Chef ist
bereits nach Hause gegangen. Sie müssen morgen wieder kommen"
Jaden war total aufgebracht , hatte er doch keine Zeit für solche Spielchen.
"Und wenn ich morgen komme warte ich wieder 5 Stunden umsonst?
Was ist nur aus diesem Land geworden" Der Sekretär schaute ihn nachdenklich
an. "Kommen sie morgen wieder und ich verspreche ihnen das wir alles
erledigen, denn eigentlich ist das früher meine Aufgabe gewesen Zollpapiere
abzufertigen. Nun hat man mir einen neuen Vorgesetzten vor die Nase gesetzt"
Etwas Verbitterung sprach aus seinen Worten und Jaden tat es Leid das er
so ungehalten mit ihm gesprochen hatte. "Gut, dann komme ich morgen wieder"

Am nächsten Tag hatte der Mann die Papiere tatsächlich fertig gemacht,
von seinem Chef unterschreiben lassen und bat Jaden sich mit ihm zu
einem Tee zu treffen. Außerhalb der Zollbehörde natürlich.
Was könnte er von mir wollen, fragte sich Jaden. Aber ich brauche die Ware
und höre mir erst einmal an was er will.
"Sie kommen doch aus Deutschland" fing er die Konversation an. "Ich liebe
deutsches Bier. Wir bekommen hier ja kein Bier mehr, außer wir haben
Kontakte zu Armeniern die heimlich Bier verkaufen. Mein Wunsch ist
einmal wieder ein Bier zu trinken" Jaden schaute ihn an und fing an zu
lachen. An so etwas hatte er überhaupt nicht gedacht. Vielleicht an eine
Bestechungsumme. Aber dieser Mann hier wollte endlich mal wieder ein
Bier trinken. "Geben Sie mir ihre Telefonnummer und ich werde versuchen
ihnen ihr Bier zu besorgen. Und sie sorgen dafür das ich morgen meine
Computer am Messestand habe. Dann werde ich ihnen ihr Bier übergeben"

Gesagt, getan. Jaden fand über seinen Freund tatsächlich jemanden der eine
Palette Bier verkaufte, die nun in seinem Fahrzeug, versteckt unter Decken
auf seinen neuen Besitzer warteten.

Die Computer wurden pünktlich angeliefert und mit Hilfe eines Cousins
der Informatik studiert konnten sie angeschlossen werden. Der Messe
stand nun nichts mehr im Wege.

Am Abend fuhren sie zum Haus des Zollbeamten und übergaben ihm die
Decke samt Inhalt. Dieser lud sie sofort zum Essen bei sich zu Hause ein,
aber Jaden lehnte dankend ab. Er hatte seinem Vater versprochen ihn
heute zu besuchen. Bisher hatte er keine Zeit für private Verabredungen.
Und sein Vater war bereits alt und da war es besonders wichtig ihn zu sehen.

Ein paar Tage später begann die Messe. Aus Deutschland war noch ein weiterer
Spezialist angereist und mit seinem Cousin waren sie nun 3 Personen an ihrem
Messestand. Der Freund stand auch bereit, war aber eher für das leibliche
Wohl der Kunden zuständig.

Es sprach sich herum das ein deutscher Computerstand auf der Messe war und
schon bald kamen Abgeordnete aus den Universitäten, den Ministerien und
auch ein Investor für ein Shopping Center das gerade auf der Insel Kish, die
im persischen Golf liegt, gebaut wurde. Man wollte die Shops mit den modernsten
Kassensystemen ausstatten und das war ein Auftrag der sich für Jaden richtig
lohnen würde.

Zufrieden von dem Ergebnis der Messe wollten sie mit dem deutschen Mitarbeiter
und dem Freund eine kurze Reise nach Isfahan machen. Dort hatten sie bereits
3 Zimmer in dem alten, traditionellen Hotel Shah Abbas gebucht. Jaden war
gespannt wie es jetzt dort aussah. Hatte er doch das letzte mal Isfahan 1972
mit Marie besucht. Auch damals waren sie in diesem Hotel und es war wunderbar.

Aber Isfahan war immer noch die selbe Stadt, hier schien die Welt stehen
geblieben zu sein. Und sie schauten sich in den 2 Tagen alle Sehenswürdigkeiten
an, wie damals mit Marie. Schade das sie jetzt nicht mit den Kindern hier sein
kann. Nun war der Stress von ihm gewichen und er konnte wieder klar denken.

Zurück in Teheran musste er neben den noch verbliebenen geschäftlichen
Angelegenheiten endlich auch seine Familie besuchen. Viele waren ja im
Ausland, aber es gab noch genügend die hier geblieben sind.
Auch sein Bruder ist mit seiner Familie aus Italien wieder in die Heimat
zurück gekehrt, wohnte aber zur Zeit noch in dem großen Haus der Tante.
Sie war inzwischen auch Witwe geworden und hatte das Krankenhaus zu
einem Seniorenheim umbauen lassen. Viele alte Menschen, deren Verwandte
nun im Ausland lebten waren dankbar für diese Einrichtung, da sie ihre
Lieben gut versorgt wissen. Früher wäre so etwas undenkbar gewesen, aber
was sollte man tun wenn einfach niemand mehr da war um sich um die Alten
zu kümmern. Die Tante hatte ein Team Krankenschwestern und Ärzte eingestellt
und sorgte als Patronin das alles seine Ordnung hat.

Die Computer die Jaden für die Messe hatte einfliegen lassen, wurden sofort von
der Universität gekauft und das Auftragsbuch füllte sich immer mehr.
Die Reise war ein voller Erfolg und er würde wieder kommen.



Fortsetzung folgt ...

 Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi 




Donnerstag, 8. Oktober 2015

PrinzAndPrinzess: Maries Geschichte (2)

PrinzAndPrinzess: Maries Geschichte (2): Marie #2# "Du musst einfach mal von zu Hause raus" sagte ihre Freundin Mara, die eigentlich Marion hieß aber alle nannten sie ...

Prinzess Geschichte (59)




Marie #59#


Sommer 1988! Marie und Jaden sind mit den Kindern in den Urlaub nach Italien
gefahren. Es war ein lebhafter Urlaubsort an der Rivera - Pietra Ligure.
Ein wunderschönes großes Appartement hatten sie sich gemeinsam mit Jadens
Schwester gemietet. Die kleine Anlage lag 1 km vom Strand entfernt und war
ganz neu und sehr chic. Der Blick von der Terrasse zeigte das Mittelmeer von
der einen Seite und den Pool von der anderen Seite. Wunderbares Wetter und
sowohl die 4 Kinder als auch die drei Erwachsenen hatten viel Spaß.
Der Ehemann der Schwester wollte nach einer Woche nachkommen da er keine
3 Wochen Urlaub am Stück nehmen konnte. Das machte nichts, denn Spaß hatten
sie trotzdem alle.

Jeden Abend blieb die Küche kalt und sie gingen runter in den Ort um dort in
einem der kleinen Trattorias zu Abend zu Essen. Danach folgte immer ein
ausgiebiger Spaziergang an der langen Strandpromenade wo man in einem
der zahlreichen Strandcafés immer noch einen Drink, meisten einen Vodka -
Melone-Schnaps zu sich nahm. Die Kinder wollten natürlich ein schönes Eis
und dazu eine Fanta-Limon.

Auf der Piazza fand allabendlich ein Programm statt. Mal waren es Sänger
die für Stimmung sorgte. Dann wieder Tanzgruppen. Sie ließen sich in diesem
Ort wirklich viel einfallen. Es war wunderschön und sehr erholsam.
Sie fuhren morgens nach dem Frühstück, dass sie in ihrem Appartement immer
selber zubereiteten, zum Strand. Am Nachmittag vergnügten sie sich am Pool.

Nach ein paar  Tagen wollten sie einen Ausflug machen. Sie fuhren die Küstenstraße
entlang, vorbei an Alassio nach Imperia und von dort über Sanremo nach Ventimiglia.
Von dort über Menton und kamen am Nachmittag in Monte Carlo an.
Dort wohnte Jadens Tante die sie besuchen wollten. Ihr Mann war auch kürzlich
verstorben und da war ein Kondolenzbesuch auf jeden Fall angebracht.
Die Tante war inzwischen an einer Augenkrankheit erkrankt und sah nur noch
begrenzt in einem so genannten Tunnelblick. Zu schade, denn sie wohnte wunderbar
am Berg der Stadt in einem Hochhaus im 33 Stock. Die ganze Bucht erstreckte
sich vor ihnen. Und rechts konnte man den Palast erkennen. Allerdings traute sich
Marie auf dem großen Balkon nicht an die Brüstung. Es war so hoch und tief.
Da bekam sie Höhenangst. Ihrer Tochter ging es ebenso. Aber die Jungs tobten
und da mußte Jaden erst mal ein Machtwort sprechen. Bei der alten Tante hat
man sich gefälligst zu benehmen mußte er die Jungs tadeln. Und die Tante wirkte
irgendwie verwirrt.

Sie erkannte Marie nicht mehr obwohl sie sie in Teheran sehr oft gesehen hatte.
Und auch mit ihren beiden Kindern konnte sie nichts anfangen. Denn als der
kleinste Sohn von Jadens Schwester etwas Tee verschüttete und dabei auf dem
Schoss von Maries Tochter saß, herrschte sie alle an warum das Kindermädchen
denn nicht besser aufpassen konnte. Marie war zuerst so sauer, doch beruhigte
sich sehr schnell denn sie verstand das die Tante wohl auch an einer zunehmenden
Demenz litt. Sie war schließlich um einiges älter als Jadens verstorbene Mutter.

Später kam dann noch ihr Sohn, der als Anwalt in Nizza arbeitete. Er ist der Sohn
aus der ersten Ehe der Tante und Marie hatte ihn noch nie vorher gesehen.
Er bot Jaden und seiner Schwester ein alkoholisches Getränk  an. Marie überging
er vollend. "Sicherlich denkt er ich bin die Mutter vom Kindermädchen" flüsterte
Marie Jaden ins Ohr und lachte dabei. Der wiederum, ziemlich sauer auf den Cousin,
gab demonstrativ Marie sein Glas und klärte ihn erst einmal auf wer Marie denn sei.
Seine Frau! Und die älteren Kinder sind Jadens und Maries Kinder.
Ziemlich arrogant entschuldigte er sich und gab Jaden sofort einen neuen Drink.

Das Abendessen sollten sie im eleganten Jachtclub einnehmen und Marie war
von dieser Idee überhaupt nicht begeistert. Erst einmal waren sie überhaupt
nicht Kleidungmäßig auf so ein Restaurant vorbereitet. Zweiten hatten sie
vier Kinder dabei, besonders die drei Jungs sind ziemlich lebhaft.
Aber der Cousin bestand darauf und sie gingen, so wie sie waren, in den Club
wo  bereits ein schöner Tisch mit tollem Blick für sie reserviert war.
Es war schon ein super Restaurant und als es dunkel wurde öffnete sich wie
von Geisterhand die mobile Decke. Tatsächlich, sie sahen den Sternenhimmel.

Nun hatte ihr Sohn immer großen Hunger, weil er wohl am wachsen war.
Und als sie sich nach dem Essen von der Tante und dem Cousin verabschiedet
hatten, fragte er ob sie nicht noch irgendwo einen Burger essen können.
Er hat sooo einen Hunger.
Alle mussten lachen. "Pass auf das du nicht pummelig wirst" drohte ihm Jaden
mit einem verschmitzten Grinsen. Aber natürlich fanden sie auf der Rückfahrt,
die jetzt über die viel schnellere Autobahnroute führen sollte, einen Autobahn-
Imbiss und alle drei Jungs aßen ihre üppigen Portion mit großem Appetit.
Spät in der Nacht kamen alle müde in Pietra Ligure an. Ab morgen sollte dann
auch der Schwager kommen und seine Kinder freuten sich schon sehr darüber.

Jadens Schwester war schon müde und ist gleich mit den Kindern schlafen
gegangen. Aber Jaden und Marie wollten den schönen Abend noch mit einem
Glas Wein auf ihrer wunderbaren Terrasse ausklingen lassen.
Eng aneinander geschlungen saßen Sie auf dem Sofa und schauten auf das
Lichtermeer unter ihnen. In der Ferne hörten sie das Meer rauschen. Und
noch weiter weg sahen sie die Lichter von einem großen Schiff , das von
Genua nun Kurs auf einen anderen Ort am Mittelmeer aufgenommen hat.

"Ich wünsche mir genau so eine Wohnung im Süden" sagte Marie zu Jaden.
"Eine Wohnung die wir permanent haben und in der wir jeden Frühling, Sommer
und Herbst  unsere Ferien verbringen können" Er nickte zustimmen.
"Ja, so was eigenes im Süden das wäre toll" Sie träumten noch weiter und
genossen die Ruhe und Zweisamkeit. Wieder einmal stellten sie fest das
sie glücklich miteinander sind  und waren zufrieden über diese Feststellung.
Irgendwann, ziemlich spät gingen sie auch in ihr Zimmer und zu Bett.

Am nächsten Tag kam dann der Mann der Schwester und brachte eine
großartige Neuigkeit mit. " Der Krieg mit dem Irak ist endlich vorbei"
und "Er endete ohne einen Sieger durch einen Waffenstillstand und mit hohen
menschlichen und wirtschaftlichen Verlusten auf beiden Seiten."

Alle waren hocherfreut das der Krieg vorbei ist. Endlich konnten sie wieder
einmal in ihre Heimat fliegen. Die Sehnsucht war inzwischen sehr groß.
Jaden war jetzt bereits 9 Jahre nicht mehr in Teheran gewesen. Das war eine lange
Zeit. Und sie hatten auch Angst, denn wenn sie das nächste mal dort hinfliegen
wird die Mutter nicht mehr da sein.

"Warten wir ab wie sich das Land entwickelt. Auf jeden Fall will ich so
schnell wie möglich hin fliegen" Jaden konnte jetzt nichts mehr aufhalten
endlich wieder einmal in seine Heimat zu reisen.

Glücklich verbrachten sie die verbleibende Zeit und nahmen sich fest vor
den nächsten Sommer auf jeden Fall in Persien zu verbringen, was sich
jetzt islamische Republik nannte.


Fortsetzung folgt ...

 Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi 





Mittwoch, 7. Oktober 2015

Maries Geschichte (1)

PrinzAndPrinzess: Prinzess Geschichte (1): Marie #1# Eigentlich war ihr bisheriges junges Leben wunderbar verlaufen. Bis dieser große Schicksalschlag für sie kam und sie ihn ertrag...

Prinzess Geschichte (58)





Marie #58#



1987! Marie und Jaden hatten inzwischen ihre Wohnung gewechselt, da weiterer
Nachwuchs gekommen war. Ihr kleiner Sohn war inzwischen 6 Jahre alt und
die Familienplanung war nun komplett. Sie hatten sich immer einen Jungen und
ein Mädchen gewünscht und ihr Wunsch wurde ihnen erfüllt.

Nach dem Einbruch ihrer Geschäfte mit dem Iran folgte der Einbruch ihrer
Exportgeschäfte mit den USA. Sie mussten geschäftlich komplett umdisponieren
was nach ihren großen Erfolgen gar nicht so einfach war.
Marie, die nach der Geburt ihres Sohnes  aufgehört hatte zu arbeiten,
suchte sich wieder einen Job. Teilzeit sollte es sein, wegen der beiden Kinder.
Und Jaden konzentrierte sich auf ein neues Business. Die Computerzeit war
angebrochen und mit den neuen kleinen  Macintosh wollte er einen neuen
Markt erschließen, denn Computer waren die Zukunft. Es gab jetzt große
Rechnenzentren und diese kleinen PC´s die man sich auf den Schreibtisch
stellen konnten waren eine Revolution, eine teure Revolution die sich nicht
jeder leisten konnte. Aber ein Versuch war es wert in diese Branche einzusteigen.
Hatten doch bereits ein paar Jahre zuvor die IBM PC eine Erfolgsgeschichte
hinter sich. Also hieß es für Jaden noch einmal die Schulbank zu drücken
um die perfekte Anwendung dieser neuen Geräte zu studieren um sie dann
später fachmännisch an seine Kunden verkaufen zu können. Es sollte wieder
ein Erfolg werden.

Auch Marie war neben Job und Kinder fleißig am lernen um eine berufliche
Weiterbildung zu machen und irgendwann einmal wieder voll ins Berufsleben
einzusteigen. Das war zeitweise sehr anstrengend, aber sie hatten ein Ziel
vor Augen. Und ein Sprichwort sagt "Man lernt nie aus" Da ist was dran.

Kurz vor Weihnachten bekamen sie einen Anruf von Jadens Mama. Sie war
in Monte Carlo bei ihrer Cousine, die nach dem Sturz des Schahs mit ihrer
Familie dort hin flüchten musste. Die Mama erzählte das sie sich einer
Operation unterziehen musste, denn sie war vor einem Jahr in Teheran von
einem Motorradfahrer angefahren worden und im Krankenhaus hat sie
sich mit einer Krankheit infiziert die ihre Leber geschädigt hatte. Nach der
OP wollte sie sich unbedingt bei Jaden und Marie ausruhen.
Jadens Schwester mit Mann und ihren zwei Kindern werden auch nach
Hamburg kommen und so konnten sie alle zusammen sein und das Weihnachts-
fest gemeinsam verleben.

Seit der Revolution hatten Jadens Eltern ihnen verboten nach Teheran zu reisen.
Es war in der Kriegszeit zu gefährlich. Immer wieder wurde Teheran und
andere Städte von den Irakis bombardiert. Die Stadt Abadan, am Schatt-al Arab,
war praktisch dem Erdboden gleich gemacht und viele Flüchtlinge waren nach
Teheran gekommen das sich nun rasant vergrößert hatte.

Jadens Eltern, mal der Vater, mal die Mutter kamen deshalb regelmäßig nach
Europa. Blieben 4 Wochen bei ihnen und nochmals 4 Wochen bei Jadens
Schwester die jetzt in der Schweiz lebt. Besuchten Verwandte in Brüssel und
Paris, oder den kleinen Bruder der mit 12 Jahren in England auf ein Internat
geschickt wurde und auch vorerst dort geblieben ist weil er im Iran bestimmt
auch an die Front geschickt worden wäre. Es waren schlimme Zeiten und immer
mehr Menschen kehrten ihrer Heimat den Rücken. Viele aus Angst um ihre Söhne.

Jadens Schwester war inzwischen angereist und man hatte ihnen die Ankunft
der Mutter am Flughafen Hamburg mitgeteilt. Pünktlich machten sie sich
auf dem Weg zum Flughafen. Aber da war keine Maschine mehr zur Landung
vorgesehen. Es war ja auch schon sehr spät.

Marie ging von einer Halle in die nächste um sich durch zu fragen was
denn mit der Maschine aus Nizza sei. Man erklärte ihr das sie bereits vor
mehr als 4 Stunden gelandet ist. Marie war total entsetzt. Vor 4 Stunden schon.
Aber wo war Jadens Mutter? Sie lief weiter in die Abflughalle und da
saß die Mama. Ganz klein und blass. Total abgemagert war sie. Um sie herum
ihre zwei Koffer. Marie lief sofort zu ihr und dann kamen auch schon Jaden
und seine Schwester. Warum sie nicht angerufen hat, fragten sie. Aber die
Mutter hatte kein deutsches Kleingeld und irgendwie auch zu schwach sich
durch zu fragen. Sie wusste das sie ja irgendwann kommen um sie abzuholen.

Zu Hause angekommen kochte ihr Marie erst mal einen warmen Tee und
gab ihr eine heiße Hühnerbrühe die sie wegen der Kälte draußen zubereitet
hatte. Das tat der Mutter gut. Und in eine Decke gehüllt saß sie nun ganz
versunken, aber glücklich auf dem Sofa.

Alle machten sich große Sorgen, denn man sah ihr an das es ihr überhaupt
nicht gut ging. Sicherlich war das von der OP. Sie hätte vielleicht doch noch
etwas in Monte Carlo bleiben sollen um sich auszuruhen. Aber sie winkte ab.
Nein, sie wollte unbedingt zu ihren Kindern und ihre Enkelkinder sehen.

Ein paar Tage später ging es der Mama besser. Sie war glücklich hier zu sein
und genoss es mit den Enkelkindern zu spielen und langsam wurde sie etwas
kräftiger. Aber ihre gelbe Hautfarbe blieb, was alle beängstigt. So richtig
raus wollte sie nicht mit der Sprache was sie denn wirklich hat. Auch ein
Anruf bei der Tante brachte keine Aufklärung. Alle hofften das sich ihr
Zustand bald wieder bessern wird.

Vier Wochen blieb sie insgesamt. Jadens Schwester ist mit ihren Kindern die
ganze Zeit über geblieben. Nur ihr Mann musste zur Arbeit zurück.
Und dann kam der Abschied. Ein sehr mulmiges Gefühl überkam Marie.
Sie kannte diese Angst die ihr den Hals zuschnürrte. Sagte aber nichts
zu Jaden. Sie wollte ihn nicht beunruhigen.

Im darauf folgenden Sommer wurde Jadens Mutter ins Krankenhaus eingeliefert.
Sie verlor ihr Bewußtsein. Und Jaden bekam einen Anruf von seiner Tante die
ihn über den Zustand der Mutter aufklärte. Jaden wollte sofort nach Teheran
fliegen, aber alle sagten das er warten sollte. Es war zu gefährlich. Die Mutter
hätte das auf keinen Fall gewollt. Und so blieben Marie und Jaden in Deutschland
und riefen täglich an um sich nach dem Befinden der Mutter zu erkundigen.

Zwei Wochen später kam Marie von der Arbeit. Jaden war bereits zu Hause.
Erschrocken schaute sie ihn an und dann brach er in Tränen aus. Seine geliebte
Mutter war heute morgen verstorben. Marie war unströstlich. Sie war doch
erst 67 Jahre alt. Warum gehen die guten Menschen immer so früh.
Es wird nichts mehr so sein wie es war. Alles war verändert. Alle waren in
großer Trauer. Jaden hatte seine geliebte Mutter verloren, Marie ihr liebe Schwiegermutter
die sie immer wie eine eigene Tochter behandelt hatte und ihr ihre Liebe schenkte.
Die Kinder haben ihre Großmutter verloren. Es war ein großer Verlust.
Für ALLE.


Fortsetzung folgt ...

Copyright: Heidemarie Khan Shaghaghi